Jungfraumarathon - Eine Flutwelle von Egoisten?

Hallo!

Obwohl ich selber am Jungfrau-Marathon nicht teilnehmen werde, hab ich doch gespannt darauf gewartet, ob dieser Anlass durchgeführt werden wird. Ich kenne die Gegend dort oben gut, war allerdings seit dem Hochwasser nicht mehr dort, weil ich nicht zu den Katastrophentouristen gehören will (von denen gibts leider mehr als genug). Ich habe selber auch gehofft, dass der Anlass durchgeführt werden kann. Erstens, weil es einfach ein superschöner Anlass ist, und auch, weil die Region halt einfach vom Tourismus lebt, und der JFM Geld viel Geld für die Region bringt. Die moralischen Bedenken, wie sinnvoll es ist, seinem Hobby nachzugehen in einer verwüsteten Region, also quasi ein bisschen zum Spass rumlaufen, während die anderen den Schlamm aus ihrem Wohnzimmer schaufen (absichtlich provokativ formuliert) ist jedoch sehr berechtigt. Und man muss sich einfach bewusst sein, dass sehr viele Ressourcen abgezogen werden, um die Wiederherstellung der Marathonstrecke plus den Transport / Rücktransport sicherzustellen, die sicher im Moment anderswo genau so dringend benötigt würden.

Ich verstehe die Spannung jedes Läufers, der auf den JFM hintrainiert hat, und die damit verbundene Enttäuschung, wenn der Lauf nun abgesagt worden wäre. Aber was in den letzten Tagen von gewissen Leuten im Gästebuch des JFM geschrieben worden ist schlägt wirklich dem Fass den Boden aus!

http://www.jungfrau-marathon.ch/de/laeu ... buch.html0

Ich war schlicht und einfach sprachlos, wie gewisse Leute auf das Niveau eines fünfjährigen, trotzigen Kindes herunterkommen können. Sätze wie: "Ich bin halt kein Schönwetterjogger, ich kann auch durch Schlamm und umgestürzte Baumstämme herumlaufen" oder "Nie und nimmer würde ich es zulassen, dass mein Startgeld der Glückskette gespendet wird" oder "Ich habe trainiert, also hat der Lauf gefälligst stattzufinden" usw. haben mir einfach den Atem verschlagen punkto Ignoranz, Egoismus und Arroganz!

Der einzige Trost war nur, dass es auch vernünftige Leute gab. Aber leider manchmal von den schlechten Umgangsformen angesteckt, so dass das Gästebuch mehr und mehr in ein Forum von spätpubertierenden Flegeln verwandelt hat. Hat sich eigentlich je einmal jemand von den Leuten, die dort ihren niveaulosen Senf dazugegeben hat überlegt, was für ein Eindruck bei den Organisatoren entsteht? Das sind ja selber Läufer, und sie geben wirklich alles, um den Anlass durchzuführen, auch ohne dieses zusätzliche Handycap? Oder was denkt ein nicht-laufender Besucher dieser Seite?

In solchen Momenten schäme ich mich wirklich, eine Läuferin zu sein.

Mit einem traurigen Gruss, Trinchen

Bin vor ein paar Tagen über das Gästebuch gestolpert und hab mich auch ziemlich aufgeregt Unglaublich wie bescheuert einige sind

Gruss Tom

Hallo Trinchen,
solche plumpen Diskussionen gibt es immer wieder. Wer sowas nicht am eigenen Leib erfahren hat, kann nicht nachvollziehen was für ein Aufwand betrieben werden muss, um alles wieder einiger Maßen in normale Bahnen zu lenken.
Ich will eigentlich ab Mitte September in der Gegend von Interlaken einen 14-tägigen Wanderurlaub machen. Aaaaber bin mir nun gar nicht sicher ob das so gut ist. Einerseits könnte es sein, dass man bei Aufräumarbeiten im Weg ist. Andererseits sind wir Touristen eine Verdienstquelle für die Bewohner dieser Region.
Wir hatten "unsere" Flut im August 2002. Sowas prägt und man kann auch andere Betroffene besser verstehen.
Den JFM - Läufern kann ich nur guten Lauf wünschen und den Organisatoren gutes Gelingen.

Tati hat geschrieben:Ich will eigentlich ab Mitte September in der Gegend von Interlaken einen 14-tägigen Wanderurlaub machen. Aaaaber bin mir nun gar nicht sicher ob das so gut ist.

Doch doch, die betonen in der Gegend immer wieder, dass die Touris kommen sollen Es gab viel zu viele Absagen/Stornierungen, auch in Ortschaften und Hotels die gar nicht betroffen waren. Einzig nach "Brienz" solltest du derzeit noch nicht in die Ferien gehen.

Gruss Tom

Ich schliesse mich Tell an. Brienz ist im Moment nicht zu empfehlen, weil wirklich ein Teil des Dorfes total verwüstet ist.
Ich würde euch empfehlen, euch einfach mal bei dem Hotel eurer Wahl zu erkundigen wie der Stand der Dinge ist, die Leute geben gerne und ehrlich Auskunft.

Es ist wirklich wichtig, dass jetzt nicht alle ihren Urlaub absagen, es sind schon genug Existenzen bedroht.

Ich möchte in dem Zusammenhang noch auf dieses hier aufmerksam machen. Heute ist offizieller Sammeltag für das Unwetter Schweiz:

http://www.glueckskette.ch

Gruss again, Trinchen

Moin

Ich habe mir das mal durchgelesen. So ganz schlimm fand ich es nicht. Es sind nur 2-3 Leute die dort dämliche Meinungen abgeben und so das ganze Bild verzerren. Idioten gibts halt überall. Die Mehrheit ist doch sachlich und relaxt.

Etwas erstaunt bin ich das dort jemand versucht sowas wie Schweizer vs. Deutschland vs.Österreich usw. Feindschaften zu pflegen.
Über sowas kann man in 2005 nur noch den Kopfschütteln.
Lutz

Der Hiddestorfer hat geschrieben: Etwas erstaunt bin ich das dort jemand versucht sowas wie Schweizer vs. Deutschland vs.Österreich usw. Feindschaften zu pflegen.
Über sowas kann man in 2005 nur noch den Kopfschütteln.

Hab den Eintrag, den du meinst grad nicht gefunden. Aber ich muss leider zugeben, dass der Horizont einiger Schweizer nicht gerade gross ist Ich weiss nicht, ob das an den engen geographischen Verhältnissen liegt oder an unserer föderalistischen Mentalität Dies äussert sich, indem Witze über die Österreicher gemacht werden oder man sich über den grossen Nachbar im Norden ärgert Das föderalistische Gedankengut zeigt sich aber auch innerhalb der Grenzen, jeder Kanton kocht seinen eigenen Brei und es existieren viele Abneigungen und Vorurteile Man ist auch allem Unbekannten und Fremden gegenüber sehr kritsich eingestellt. Was man nicht kennt ist gleich mal suspekt und man ist sowieso prinzipiell gegen alles Neue und jegliche Veränderungen. Schliesslich ist es uns die letzten 50 Jahre so gut gegangen, da darf man auf keinen Fall was ändern und muss ewig gleich weitermachen

Oh, ich merke ich schweife ab, da ist wohl die Tastatur mit mir durchgegangen also:

Also für mich soll es ja der erste Jungfrau-Marathon werden. Lange hab ich überlegt, ob ich mich für diesen schweren Lauf anmelden soll. Nachdem ich einen Startplatz hatte, habe ich natürlich auch entsprechend trainiert. Wie gesagt es soll ja schließlich der Höhepunkt meiner Läuferkarriere werden. Quasi der Ritterschlag.

Dass sich ziemlich viel um das notwendige Training dreht brauch ich Euch ja nicht erzählen. Und die Familie soll auch nicht zu kurz kommen, dazu Urlaubsplanung, finanzieller Aufwand.....
Die ganze Motivation für das Training fokussiert sich auf einen Termin.

Nach dem Unwetter war ja erstmal nicht klar, wie es weitergehen wird. Einerseits sieht man die schlimmen Bilder im Fernsehen, richtig vorstellen kann man es sich dennoch nicht.
Die Entscheidung des OK konnte ich kaum abwarten.

Falls der Lauf ausgefallen wäre, hätte ich dafür absolut jedes Verständnis gehabt
Trotzdem freue ich mich riesig, dass der Marathon stattfindet wird, da ist auch eine Portion Egoismus mit bei.

Die Leute dort (OK) wollen dass der Lauf stattfindet. Es wäre wohl saublöd, wenn die 4000 Läufer mit Anhang dann nicht kommen würden.

Ich denke mit der Durchführung kommt aber auch ein Stück Normalität zurück. Das ist auch im Gästebuch aus einem Eintrag eines Campingplatzes herauszulesen.
Von Zu Hause helfe ich den Menschen dort gar nicht (ok, ich könnte ja spenden). Aber wenn ich hinfahre unterstütze ich damit die Leute auf jeden Fall.

[quote="Tell"], dass der Horizont einiger Schweizer nicht gerade gross ist Ich weiss nicht, ob das an den engen geographischen Verhältnissen liegt oder an unserer föderalistischen Mentalität /QUOTE]

Nö, es war auch gar nicht (nur) über die dort schreibenden Schweizer gemeint, ich habe mich vielleicht auch etwas holperig ausgedrückt.
Es kamen da so teilweise Tendenzen hoch wie : ihr Schweizer habt ja 50 Jahre Geld genommen oder ihr Deutschen wollt nur dieses oder jenes.
Sowas find ich überflüssig, aber manchmal doch erstaunlich was aus manchen Leuten "herausbricht"

Gruß Lutz

.. finde die Leistung die zur Zeit von dem OK und Helfern gegeben wird sehr hoch. Das verdient ein wahnsinniges Lob. Ich freue mich, dass ich dort Laufen darf, weil ich diese Gegend sehr liebe. Gruss HJ

SchweizerTrinchen hat geschrieben:Hallo!

Obwohl ich selber am Jungfrau-Marathon nicht teilnehmen werde, hab ich doch gespannt darauf gewartet, ob dieser Anlass durchgeführt werden wird. Ich kenne die Gegend dort oben gut, war allerdings seit dem Hochwasser nicht mehr dort, weil ich nicht zu den Katastrophentouristen gehören will (von denen gibts leider mehr als genug). Ich habe selber auch gehofft, dass der Anlass durchgeführt werden kann. Erstens, weil es einfach ein superschöner Anlass ist, und auch, weil die Region halt einfach vom Tourismus lebt, und der JFM Geld viel Geld für die Region bringt. Die moralischen Bedenken, wie sinnvoll es ist, seinem Hobby nachzugehen in einer verwüsteten Region, also quasi ein bisschen zum Spass rumlaufen, während die anderen den Schlamm aus ihrem Wohnzimmer schaufen (absichtlich provokativ formuliert) ist jedoch sehr berechtigt. Und man muss sich einfach bewusst sein, dass sehr viele Ressourcen abgezogen werden, um die Wiederherstellung der Marathonstrecke plus den Transport / Rücktransport sicherzustellen, die sicher im Moment anderswo genau so dringend benötigt würden.

Ich verstehe die Spannung jedes Läufers, der auf den JFM hintrainiert hat, und die damit verbundene Enttäuschung, wenn der Lauf nun abgesagt worden wäre. Aber was in den letzten Tagen von gewissen Leuten im Gästebuch des JFM geschrieben worden ist schlägt wirklich dem Fass den Boden aus!

http://www.jungfrau-marathon.ch/de/laeu ... buch.html0

Ich war schlicht und einfach sprachlos, wie gewisse Leute auf das Niveau eines fünfjährigen, trotzigen Kindes herunterkommen können. Sätze wie: "Ich bin halt kein Schönwetterjogger, ich kann auch durch Schlamm und umgestürzte Baumstämme herumlaufen" oder "Nie und nimmer würde ich es zulassen, dass mein Startgeld der Glückskette gespendet wird" oder "Ich habe trainiert, also hat der Lauf gefälligst stattzufinden" usw. haben mir einfach den Atem verschlagen punkto Ignoranz, Egoismus und Arroganz!

Der einzige Trost war nur, dass es auch vernünftige Leute gab. Aber leider manchmal von den schlechten Umgangsformen angesteckt, so dass das Gästebuch mehr und mehr in ein Forum von spätpubertierenden Flegeln verwandelt hat. Hat sich eigentlich je einmal jemand von den Leuten, die dort ihren niveaulosen Senf dazugegeben hat überlegt, was für ein Eindruck bei den Organisatoren entsteht? Das sind ja selber Läufer, und sie geben wirklich alles, um den Anlass durchzuführen, auch ohne dieses zusätzliche Handycap? Oder was denkt ein nicht-laufender Besucher dieser Seite?

In solchen Momenten schäme ich mich wirklich, eine Läuferin zu sein.

Mit einem traurigen Gruss, Trinchen

Hallo Trinchen,

ich habe die Diskussion im Gästebuch verfolgt, mich aber nicht beteiligt. Die Entscheidung lag nun mal in den Händen des OKs und die haben entschieden, dass der Lauf statt finden kann. Darüber freue ich mich sehr und der Dank gilt allen Helfern. Das OK hat sicherlich die Pros und Cons abgewogen.

Aber warum schämst Du Dich eine Läuferin zu sein. Das ist wirklich nicht nötig. Es gibt "komische Typen" unter Läufern, Bikern, Deutschen, Schweizern, Österreichern,...

Im Internet hast Du nun mal den Spiegel der Gesellschaft vertreten. Und anonym läßt sich vieles behaupten. Und für Unbekannte schäme ich mich nicht, sonst hätte ich viel zu tun...

Beste Grüße

australieneagle hat geschrieben:Im Internet hast Du nun mal den Spiegel der Gesellschaft vertreten. Und anonym läßt sich vieles behaupten. Und für Unbekannte schäme ich mich nicht, sonst hätte ich viel zu tun...

Gut gesagt

australieneagle hat geschrieben:,,,Im Internet hast Du nun mal den Spiegel der Gesellschaft vertreten. Und anonym läßt sich vieles behaupten. Und für Unbekannte schäme ich mich nicht, sonst hätte ich viel zu tun...

Es stimmt schon, ich muss mich auch nicht für Unbekannte schämen, aber wie du ja selber sagst, wird im Internet ein Bild von den Leuten reflektiert, und dieses hier ist wahrhaftig kein Schönes.
Es wurde ja hier im Forum auch schon ausgiebig diskutiert, dass Nicht-Läufer Ignoranten sind und uns Läufer nicht verstehen, und bereits solche Diskussionen finde ich heikel. Wie du ja selber gesagt hast, es gibt "komische Typen" unter Läufern, Bikern, Deutschen, Schweizern, Österreichern...
Ich kann ja nicht erwarten, dass mich alle verstehen, genauso wenig wie ich alle anderen verstehe.
Aber es ist halt einfach unschön, wenn man die guten Umgangsformen und den gesunden Menschenverstand total ausschaltet und dann noch irgendwelchen Käse schreibt, den dann jeder lesen kann.

Mir ist aber bewusst, dass diese "schwarzen Schafe" nicht representativ für eine ganze Gruppe sind (hoffe ich jedenfalls), und es ist auch schön festzustellen, dass es gottseidank viele andere gibt, die realistischer sind, und den Aufwand des OK`s und der Helfer des JFM schätzen und dies auch kundtun, ein grosses Dankeschön an dieser Stelle.

Trinchen

Naja, im Internet ist das halt immer einfach als Heckenschütze. Wenn man nicht erkannt wird kann man ruhig mal richtig draufhauen ohne Angst, dass mich jemand kennt.
Zudem glaube ich auch, dass zu der Zeit auch die Nerven ziemlich blank lagen und mancher was unbedachtes vom Stapel gelassen hat. Wie gesagt, man opfert halt ziemlich viel Freizeit für einen solchen Traum. Wenn die ganze Mühe dann auf dem Spiel steht wird mancher dünnhäutig.

wieso schämst du dich ein läufer zu sein? glaubst du im ernst, dass läufer in fragen des anstands, der moral, des benehmens, usw. anders sind als die restliche nichtlaufende bevölkerung? menschen sind so. wenn du dich unbedingt schämen willst, dann weil du ein mensch bist. aber macht das sinn?

gästebücher können moderiert werden. warum löschen die organisatoren solch emotionalen müll nicht einfach?

Ich kenne die Gegend aus einem Winterurlaub...supergeil dort. Habe in Wengen gewohnt. Für die Leute wird es gut sein, dass dort wieder so eine Veranstaltung stattfindet. Das bringt Aufmerksamkeit und Hoffnung für die Zukunft, dass die Touristen nicht wegbleiben.

Zu manchen Kommentaren im Gästebuch ist ja schon alles geschrieben worden...

Ich hatte es an anderer Stelle ja schon mal angeführt und will jetzt hier nicht wieder etwas losbrechen, bei dem mir die Argumenten ausgehen könnten, kann es mir aber dennoch nicht verkneifen.

Ich habe mich mal in den frühen 90ern mit einem Österreicher Wirt in Hamburg unterhalten, der (angeblich) nach Hamburg gekommen ist, weil er die touristische Vermarktung in den Alpen, insbesondere im Skizirkus, nicht mehr so recht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Möglicherweise hat mich das etwas sensibilisiert und zum Nachdenken angeregt. Ob man immer danach handelt sei mal dahingestellt @Sigi - Du darfst gern wieder zurückschießen! Da werden Bäume weggenommen, die Schnee aufhalten/halten könnten aber Ski und Rodel im Weg sind, zubetoniert was das Zeug hält, Hotelanlagen errichtet, Liftanlagen installiert ... kurzum aus "touristischer Notwendigkeit" permanent in die Natur eingegriffen was das Zeug hält. Wen wundert es, daß die Natur zurückschlägt (Galtür; neueste Schlammlawinen als Beispiel)? Aber der Touirismus hat ja bereits so viel Kohle in die Kassen der Gemeinden gespült, daß man schnell beiseite räumen kann um fix wieder das touristische Tagesgeschäft anzukurbeln.

The Show must go on! The Showdown too?

Im Prinzip geb ich Dir absolut recht, was die Bebauung in den Alpen angeht. Wenn ich im Sommer zum Wandern in die Berge komme bin ich auch immer entsetzt über die Skigebiete.

Aber das Problem auf die Läufer runterbrechen???

Für die Läufer wurde kein Wald gerodet. Das würde sich nie und nimmer rechnen. Auch die Seilbahnen für die Logistik wurden nicht für die paar Bergläufer erbaut. Die werden genutzt weil sie eh da sind.
Wenn ich da die wenigen Laufveranstaltungen im Vergleich zur langen Skisaison setze.....

Ich frag mich da, welcher Sport in der freien Natur umweltverträglicher ist als laufen........und dann frag ich mich auch warum man alles und jeden hinterfragen muss

Da gab es doch mal die Sache mit dem sanften Tourismus... Aber ich glaube beim Skipistenbau gibt es sowas nicht. Was bin ich froh, das ich nicht Skiabfahrt mache, sondern nur Langlauf. Na und im Sommer geht's wandern, nicht nur in den Bergen, aber dort am Liebsten wegen der schönen Aussicht. Ob man als wandernder Tourist auch so viel Schaden verursacht ist mir aber nicht so klar?! Ich versuche doch mein Gewissen zu beruhigen.

ForrestGump hat geschrieben:Aber das Problem auf die Läufer runterbrechen???

Ja, klar, das war alles vorher schon da. Den gesamten Tourismus gibt es auch ohne uns Läufer. Ich will ja auch keinem den JM ausreden und er sei auch den Einheimischen als weitere Geldquelle gegönnt. Ich will eigentlich nur etwas sensibilisieren, welcher Schwachsinn es ist, nur so um Spaß zu haben die Natur zu ruinieren.
Ob das jetzt 1000 Leute sind, die in den Harz fahren um einen Marathon zu laufen, 200, die quer durch die Republik fahren um in Dresden zu laufen, 20 000 die in die Staaten fliegen um in Boston, New York oder sonst wo zu laufen, noch mal so viele um innerhalb Europas zu laufen ... alles nur so zum Spaß!

Nach den Katastrophen kommt dann das große Entsetzen, die Tube Mitleid und dann werden wieder die Koffer gepackt!
Aber ich wollte hier auch nicht der zweite erich2 werden!

Steif hat geschrieben: Ob das jetzt 1000 Leute sind, die in den Harz fahren um einen Marathon zu laufen, 200, die quer durch die Republik fahren um in Dresden zu laufen, 20 000 die in die Staaten fliegen um in Boston, New York oder sonst wo zu laufen, noch mal so viele um innerhalb Europas zu laufen ... alles nur so zum Spaß!

nicht zu vergessen die 80 die nach Bertlich fahren

...ich glaube ich nehme die Bahn....Mitfahrer die Hälfte....

Steif hat geschrieben: Aber ich wollte hier auch nicht der zweite erich2 werden!

wehret den Anfängen!

CU Sigi

Martinwalkt hat geschrieben:nicht zu vergessen die 80 die nach Bertlich fahren

... und der Autofahrer, die unnötigerweise auch noch zusätzlich blaue Wölkchen aus ihrem Auspuff blasen müssen ... weil is ja billisch

pandadriver58 hat geschrieben:wehret den Anfängen!

CU Sigi

Sigi, ich geb ja schon Ruhe für heute ]
... und um es noch mal zu sagen, ich schliesse mich in die ganze Thematik ein und bin keinen Deut besser als vier alle

Hier tut sich ja einiges. Also nehm ich mir auch mal wieder die Zeit zum mitdiskutieren.

Prinzipiell stimmt es ja, dass Laufen per se nicht besonders umweltschädigend ist, es werden keine Bäume gefällt, keine Pisten planiert, aber mit der Umweltfreundlichkeit hört es ganz schnell auf, wenn man sich ins Auto setzt, um irgendwohin zu fahren, um dann dort zu rennen. An die Abfallberge nach einem grossen Laufevent gar nicht zu denken. Oder der zusätzliche Energieverbrauch? Und dies in unserem Zeitalter, wo wir doch alle Strom sparen wollen, und bitte keinen Atomstrom mehr.... oder oder oder....?

Ich bin sicher auch nicht die, die alles und jeden hinterfragt, dazu lebe ich selber auch viel zu gerne und gönne mir auch gerne mal einen Luxus. Aber ich finde, so ein Einschnitt (Hochwasser, Erdrutsch, Hurrikan, Flutwelle etc.) in eine "einigermassen heil" funktionierende Welt, und die darausfolgenden Konsequenzen sind es doch wert, sich mal hinzusetzen und drüber nachzudenken, was für ein Uhrwerk hier eigentlich tickt, und mit welcher Selbstverständlichkeit alles hingenommen wird.

Liebe Grüsse, Trinchen

Steif hat geschrieben:... und der Autofahrer, die unnötigerweise auch noch zusätzlich blaue Wölkchen aus ihrem Auspuff blasen müssen ... weil is ja billisch

mit dem Trabi nich nach Bertlisch das ist zu weit....und billisch isses schon gar nich weil da muss ja Öl mit bei.....



Aktion:mit der Bahn nach Bertlich, den Alpen zuliebe

Anonsten macht es wie ich:

1. Lauf/Walktraining in den Weg zur Arbeit einbauen
2. In der Regel von zu Hause aus loslaufen oder mit dem ÖPNV zum Start.
3. Mit der Bahn oder mit dem ÖPNV zu Veranstaltungen fahren (Kaltenkirchen war bei mir ne Ausnahme ujdn Ausnahmen bestätigen die Regel) Geht in der Regel auch ganz gut. Ich habe mich gewundert wie wenige das machen. ZB letztes Jahr beim Sachsenwaldlauf waren wir gerade mal zwei Sporter im Zug nach Schwarzenbeck vor den Toren Hamburgs.

PS: Letztes hörte ich auch Klagen das die NW durch die Stöckchen auch die Erosion der Waldwege befördern.... ist nicht ganz abwegig von den Mountainbikern ganz zu schweigen.

Martinwalkt hat geschrieben:
Aktion:mit der Bahn nach Bertlich, den Alpen zurliebe

man könnte natürlich auch eine Pilgerreise draus machen...zu Fuß

mandy

Martinwalkt hat geschrieben:Aktion:mit der Bahn nach Bertlich, den Alpen zurliebe

Hand aufs´Herz: würdest Du NEIN sagen, wenn ich Dir Mitfahrgelegenheit anbieten würde?

Steif hat geschrieben:Hand aufs´Herz: würdest Du NEIN sagen, wenn ich Dir Mitfahrgelegenheit anbieten würde?

Nein, ein Auto vernünftig auszunutzen ist natürlich ein Alternative. Wir klären das noch rechtzeitig vor Bertlich wer bei wem wir mitfährt. Mit Marc hatte ich schon über die Alternative Bahnfahren für billich mit Vorbuchen, Bahncard, und Mitfahrersparpreis gesprochen. Da kriegt man ja fast noch Geld raus bei den ganzen kombinierten Rabatten. Und je mehr mitfahren um so billiger wird es da ja jeder Mitfahrer als Basispreis schon nur die Hälfte des Normalpreises hat dann kommen die Bahncardrabatte (25 oder 50%) und der Vorbuchungsrabatt (25 oder 50%) ja noch obendrauf.

..also, ich hätte vollstes Verständnis dafür,wenn der JFM dieses Jahr wegen der Katastrophe ausfallen würde. Habe zwar ein ganzes Jahr Arbeit investiert und ne Menge an Verdienstausfall gehabt, aber man sollte doch als Läufer so flexibel bleiben, dass man evtl.auf einen anderen Marathon ausweichen kann.

Sorry, wer so unflexibel ist und sich nur auf diesen Termin fixiert, der ist nicht nur als Läufer sondern auch in seinem "richtigen" Leben ziemlich fixiert und eingeschränkt.
Was ist denn Z.B. wenn sich dieser Läufer kurz vor dem Ereignis noch verletzen würde? Genau diese Läufer laufen dann trotzdem - ohne Verstand, mit nem Haufen Schmerzmitteln - auf Biegen und Brechen.

Schönen Gruss
Thomas

Hallo zusammen

Nun, dass die Alpen fast schon Disneyland sind und dass auch Laufen, wenn man mit dem Auto zum Training/Wettkampf anreist auch nicht umweltfreundlicher ist als andere Sportarten dürfte wohl allen bekannt sein.

Nun ist die Region Berneroberland zu einem nicht unwesentlichen Teil auf den Tourismus angewiesen. Dazu gibt es heute eine Artikel im Tagi:

http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/wi ... 36282.html

Gruss
Sapis