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zwei Fragen zum Puls

zwei Fragen zum Puls

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Ich habe mehrfach gelesen, dass der maximale Puls mit steigendem Alter sinkt. Draus schließe ich, dass auch der Rennpuls (aerobe Schwelle) sinkt, je älter man wird. Nun habe ich am letzten Wochenende einen 10 km Wettkampf mit dem gleichen Rennpuls zurückgelegt (jeden km gemessen) wie bereits 1994. Bin ich jetzt unsterblich? :confused:

Wenn von Trainingseinheiten die Rede ist, wird oft der Puls in % der maximalen Herzfrequenz angegeben. Was mich maßlos irritiert, ist die Vernachlässigung des Ruhepulses. Es kann doch nicht sein, dass zwei Läufer mit HFmax = 200, aber Ruhepuls von 50 bzw. 75 die gleiche Belastung erfahren, wenn sie mit Puls 150 unterwegs sind. Meines Erachtens wäre die korrekte Formel
Ruhepuls + (HFmax - Ruhepuls) * % Intensität = Zielpuls

Beispiel: Ruhepuls 50, HFmax 200, 50% Intensität
50 + (200-50) * 50% = 50 + 150*0,5 = 125

Übersehe ich etwas? :confused:
langsam läuft am längsten

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Knips hat geschrieben:Es kann doch nicht sein, dass zwei Läufer mit HFmax = 200, aber Ruhepuls von 50 bzw. 75 die gleiche Belastung erfahren, wenn sie mit Puls 150 unterwegs sind.


Keine Ahnung weshalb aber so ist das :nick: Der Ruhepuls spielt da keine Rolle.

Gruss Tom
http://thovo.ch/_blog/

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Hallo!
Knips hat geschrieben:Ich habe mehrfach gelesen, dass der maximale Puls mit steigendem Alter sinkt. Draus schließe ich, dass auch der Rennpuls (aerobe Schwelle) sinkt, je älter man wird. Nun habe ich am letzten Wochenende einen 10 km Wettkampf mit dem gleichen Rennpuls zurückgelegt (jeden km gemessen) wie bereits 1994. Bin ich jetzt unsterblich? :confused:
Selbstverständlich.
Du vergleichst Äpfel (Hfmax) mit Birnen (durchschn. WK-Puls).
Wenn von Trainingseinheiten die Rede ist, wird oft der Puls in % der maximalen Herzfrequenz angegeben. Was mich maßlos irritiert, ist die Vernachlässigung des Ruhepulses. Es kann doch nicht sein, dass zwei Läufer mit HFmax = 200, aber Ruhepuls von 50 bzw. 75 die gleiche Belastung erfahren, wenn sie mit Puls 150 unterwegs sind. Meines Erachtens wäre die korrekte Formel
Ruhepuls + (HFmax - Ruhepuls) * % Intensität = Zielpuls

Beispiel: Ruhepuls 50, HFmax 200, 50% Intensität
50 + (200-50) * 50% = 50 + 150*0,5 = 125

Übersehe ich etwas? :confused:
Meines Erachtens ja: Warum sollte ein schlecht trainierter Läufer (= hoher Ruhepuls) in einem höheren Pulsbereich trainieren, als ein gut trainierter Läufer?

Gruß

Lui

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Es gibt auch "offizielle" Formeln, die den Ruhepuls in die Berechnung einbeziehen. Siehe z.B. die Homepage von Meerbuscher (ich hoffe, ich darf den Link zitieren: http://www.lanklaeufer.de/training_01.htm)

Grüße
Ursula

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Er sinkt im Schnitt beim untrainierten Erwachsenen um 1 Schlag pro Jahr. Ob das bei dir so wäre, selbst wenn du untrainiert wärst, weiß kein Mensch.
Ansonsten einfach mal nach Karvonen googeln.

Grüße - Uli -

immer wieder der puls ...

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verbeiß dich nicht in die "pulsologie"! grundsätzlich ( das heißt es gibt ausnahmen) sinkt der max.puls mit jedem jahr um 1. nun weiß die wissenschaft aber eines ganz sicher: das individuum (vielleicht du auch?) weicht in vielen werten - manchmal deutlich - von der "norm" ab. die ganze "pulsologie" soll anhaltswerte liefern. mehr nicht. selbst wenn du deinen max.puls genau kennst und davon trainingswerte ableitest, heißt das noch lange nicht, dass du jeweils auf dem richtigen niveau trainierst. genaue aussagen über deinen jeweiligen zustand erbringt nur ein laktattest.

da aber nicht jeder hobbysportler laktatteste machen kann oder will, braucht man die "pulsologie", um trainingsreize ungefähr fest zu legen. damit liegt man nie ganz falsch aber sicher auch (meistens) nicht ganz richtig.

und nie vergessen: anomalien, das heißt deutliche abweichungen vom durchschnitt, gibts auch und brauchen keineswegs krankhaft sein. nimm mich: ich hab ein deutlich vom arzt wahrnehmbares anomales herzgeräusch. deswegen wurde ich vor jahren mal durch diverse ekg's gejagt. alles paletti. anormal aber nicht krankhaft. laufe marathon und mein herz freut sich drüber (meistens jedenfalls).

viel spaß beim laufen und nicht immer an den puls denken.

ps: noch eine ganz schlimme nachricht für dich, ich hoffe du wirst jetzt nicht depressiv aber - du bist sterblich!
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Erst einmal danke für all die schnellen Antworten.
Spiridon Lui hat geschrieben: Du vergleichst Äpfel (Hfmax) mit Birnen (durchschn. WK-Puls).
Mir ist klar, dass ich das nicht 1:1 vergleichen kann. Wie ich aber schrieb, halte ich einen Zusamenhang zwischen HFmax und Rennpuls auf 10 km (bei mir immer gleich der aeroben Schwelle, da ich stets bis zum Anschlag laufe) für plausibel. Ein Beispiel mag das verdeutlichen: Läufer mit 20J hat HFmax 200 und Rennpuls (aerobe Schwelle) von 185. Mit 40J ist sein HFmax auf 180 gesunken. Die aerobe Schwelle kann jetzt nicht mehr bei 185 liegen]Warum sollte ein schlecht trainierter Läufer (= hoher Ruhepuls) in einem höheren Pulsbereich trainieren, als ein gut trainierter Läufer?
[/QUOTE]
Ich formuliere es mal umgekehrt: wenn beide Läufer mit gleicher Intensität trainieren, muss beim untrainierten Läufer meines Beispiels der Puls höher liegen.

@Ursula, @Uli-Fehr:
danke für den Link zur Seite des Meerbuscher Lankläufers. Dort ist die Karvonen Formel, die mir durch den Hinterkopf geisterte. Sie berücksichtigt tatsächlich den Ruhepuls bei der Berechnung der Intensität.

Die Formel erscheint mir auch völlig logisch. Die Skala der möglichen Belastungsintensität beginnt beim Ruhepuls und endet beim Maximalpuls.
Uli-Fehr hat geschrieben: Er (HFmax, Anm.d.V.) sinkt im Schnitt beim untrainierten Erwachsenen um 1 Schlag pro Jahr.
Wenn meine obige Argumentation richtig ist, heisst das, dass ich statistisch betrachtet aus dem Rahmen falle. Ob das gut oder schlecht ist? :confused:
Wenn ich mit 70 Jahren immer noch die gleichen Werte aufweise, überlege ich mal, ob ich zum Arzt gehe. :wink:
langsam läuft am längsten

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Hallo Knips!
Knips hat geschrieben: Mir ist klar, dass ich das nicht 1:1 vergleichen kann. Wie ich aber schrieb, halte ich einen Zusamenhang zwischen HFmax und Rennpuls auf 10 km (bei mir immer gleich der aeroben Schwelle, da ich stets bis zum Anschlag laufe) für plausibel.
Einen 5er und auch einen 10er läuft man durchaus noch über der aerob-anaeroben Schwelle. Auch beim Halbmarathon würde ich das nicht kategorisch ausschließen. Allein von daher, aber auch weil jeder unterschiedlich leidensfähig ist, besteht zwischen "am Anschlag" und dieser Schwelle kein echter Zusammenhang.

Im Umkehrschluss: wenn ich immer noch die gleiche aerobe Schwelle habe wie vor 11 Jahren, wird auch meine HFmax ähnlich sein.
Es kann natürlich sein, dass deine Hfmax nicht oder nicht so stark wie im statistischen Durchschnitt gesunken ist. Es kann aber auch sein, dass du einfach besser trainiert bist als '94 und deine IAS dadurch höher liegt.

Gruß

Lui

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10km läuft man, wenn man's schnell macht deutlich über der ominösen anaeroben Schwelle (sagen wir mal pazschal 4mmol/l) über der aeroben (2mmol/l) sowieso - ist qualifikationsabhängig ...
Über 20 Jahre ändert sich sicher auch die Relation von Laktatschwelle zu HF. Und nein, es heißt wie erwähnt keinesfalls, dass du statistisch aus dem Rahmen fällst - das gibt's eh nicht wirklich, lediglich bestimmte Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten eines Werts in bestimmter Entfernung zum Mittelwert und je weiter Weg, desto unwahrscheinlicher, aber der gefundene Abfall gilt für sportlich weitgehend inaktive Erwachsene, was du nicht bist, also gilt das auch nicht für dich.
Die Unterschiede bei Berücksichtigung der Ruhe-HF sind auch nicht so gravierend, zudem gibt es bezüglich der alleinigen Ausrichtung anhand der HF-Max weitaus mehr Erfahrungswerte.

Grüße - Uli -
Gesperrt

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