Laufen Und Antidepressiva/Lithiumsalz

hallo
ist eigentlich ein tabuthema .ich bin manchmal manisch/depressiv und habe in der vergangenheit schon mal antidepressiva genommen und nehme jetzt prophylaktisch lithium ein.
angefangen zu laufen habe ich vor 6 wochen ,kann mal einer seine erfahrung mit medikamenten und außdaursportarten kundtuen
gruß rainer

Hallo,
ich habe Angst und Panikattacken und nehme dagegen seid 7 Monaten Paroxetin. Gehe auch erst wieder seid ca. 4 Wochen laufen. Mein Arzt
hat allerdings direkt am Anfang gesagt das ich wieder laufen gehen soll.
Habe mich allerdings bis vor kurzem noch nicht danach gefühlt laufen zu gehen. Wenn du kannst dann Lauf und schalte ab! Wenn du dir nicht sicher bist dann sprech doch einfach mit deinem Arzt darüber.

Lieber Rainer,
ich hab damit an sich keine Erfahrungen aber eines kann ich Dir sagen:

Laufen hilft. Es ist zumindest bei mir die einzige Zeit des Tages, die ich ganz und gar naja wie soll ich sagen, bei mir bin, mich nomal wahrnehme und alles, was in irgendeinerweise mit einer Störung zu tun hat, vergesse.

Ich hoffe, Du bekommst noch gut Tipps und ich wünsche dir allen Spaß der Welt beim laufen.

mandy

ich hab wegen einer langanhaltenden depression 2 jahre lang paroxat genommen. durch den regelmäßigen ausdauersport (erst walken, dann laufen) und begleitende therapie hat sich meine psyche derart stabilisiert, dass ich seit dem frühjahr das medikament absetzen konnte! manchmal merk ichs noch, dass ich labiler werde, wenn ich mind. 4 tage nicht laufe, aber kein vergleich mehr zu früher!

wie es bei einem manisch-depressiven krankheitsbild ist, kann ich natürlich nicht sagen, in meinem fall wars eine depression (mittelgradig) mit angsterkrankung.

probier es aber aus, ich bin der meinung, dass regelmäßiger ausdauersport (welcher auch immer, hauptsache bewegen, so lang wie möglich) die psyche durch die einwirkung auf den hormonhaushalt sehr stabilisiert. dazu kommt dann noch das gefühl 'ich hab DAS geschafft (z.b. eine stunde am stück das erste mal durchlaufen, erster wettkampf, etc) - da sind alle anderen probleme doch pipifax gegen!'

wichtig ist das durchhalten am anfang, bzw die überwindung. die kraft, vor die tür zu gehen, muss man natürlich erstmal aufbringen, aber es lohnt sich verdammt noch mal!! der erfolg stellte sich bei mir sehr schnell ein!

Depression und andere psychatrische Erkrankungen sind kein Tabu !
Jeder Fünfte kommt im Laufe seines Lebens in eine solche Phase.

Bei durchgemachten manisch/depressiven (also bipolaren) Erkrankungen wird Lithium zur Rückfallprophylaxe verordnet. Der Wirkmechanismus ist nicht geklärt.

Lithium aber auch Carbamazepin sowie Valporat werden in diesem Fall neudeutsch als "mood stabilizer" bezeichnet, weil sowohl manische als auch depressive Stimmungsspitzen abgedämpft werden.

Bei Lithiumtherapie muss unbedingt eine individuelle Dosierung und regelmäßige Blutkontrollen (Lithiumspiegel) erfolgen.
Die "therapeutische Breite" ist eng, d.h. es kann bei unzureichender Vosicht zu unbeabsichtigten Überdosierunen kommen.

In wie weit Sport und regelmässiges Schwitzen den Lithiumspiegel beeinflussen weiß ich nicht.

Laufen und andere Ausdauersportarten werden bei psychatrischen Erkrankungen empfohlen. Subjektiv empfinden viele Patienten Sport als stimmungsstabilisierend.
Es gibt viele Erklärungsansätze (Endorphinhypothese, Noradrenalin-,Serotonin-Dopaminhypothese,etc.)
Der klinische Nachweis von der positiven Wirkung ist natürlich schwer (Placebogruppe ?!?) und ist bisher nicht statistisch überzeugend geführt worden. Weiterhin sind fast alle solcher Studien auf unipolare (also rein depressive) Erkrankungen ausgelegt.

Meine persönliche Meinung ist, dass maßvolles Laufen in jeder Hinsicht nur helfen kann !
Wie es in deinem individuellen Fall ist, kann natürlich nur dein behandelnder Arzt beurteilen.

Gruß,
Sebastian

Ui, ein ziemlich seriöser Beitrag, applepie.

Mit dem kann ich nicht aufwarten, habe aber von einem Angsterkrankten erfahren, dass er sich diese quasie weggelaufen hat.

Auch ich bin gefühlsmäßig anfällig/unausgeglichen.
Und merke, dass Laufen mir einfach gut tut, es hilft, dass Körpergefühl regelmäßig aufzufrischen, entspannt (nach Leistung), lässt einen klare Gedanken fassen (mindestens weil das Hirn besser durchblutet wird), kräftigt den Körper.

Zudem hat Aufenthalt an der Sonne auch positive Wirkungen auf die Psyche, die frische Luft tut ihr übriges.

Der Kreislauf stabilisiert sich (auch ein Angst Auslöser ), usw. usw. ...

Und für diese Wirkungen muß man keinen Marathon, auch keinen HM laufen, da reichen sicher schon 30 bis 45 Minuten Läufe regelmäßig ...

Das sollte eines der ersten Mittel der Wahl sein, bei Angst auch Autogenes Training und/oder Yoga !

Edit:
Tschuldigung, klar an der Ausgangsfrage vorbei

Ob seriöser Beitrag oder nicht: Aus engemFamilienkreis weiß ich, was Depressionen aus einem Menschen machen können und wie ihn die Gabe von Lithium (endlich nach Monaten kam ein Neurologe auf die richtige "Idee") wieder aufrichtet.

Ich rate dir in diesem Fall zu keinerlei Selbstversuchen und auch nicht auf wohlmeinende Vorschläge von Foris zu hören. Besprich diese Angelegenheit mit deinem Arzt. Er sollte dir sagen können, wie der ... hm nennt man das so ... wie der Lithiumspiegel in dir auf Anstrengung reagiert. Ob die Aktivierung aller Körperfunktionen, die mit dem Ausdauersport verbunden ist, Lithium "verbraucht". Ob also die Dosierung erhöht werden muss, um dich wieder richtig "ein zu stellen".

Ich hab nix gegen Foris, bin ja selber einer. Aber wir sind keine Ärzte. Und wenn doch, dann sollte derjenige sich als solcher outen und zu seinem Beitrag stehen. Ich vermute aber mal, dass ein Arzt kaum eine "Ferndiagnose /-therapie" per Forum vornehmen würde ...

Allgemein schließe ich mich manchen Vorrednerinnen und -Rednern an: Die positive Wirkung des Laufens auf die Psyche sollte dir helfen. Wie sie uns allen hilft, zumindest aber mehr Ausgelichenheit und Zufriedenheit schenkt.

Generell: Schön, dass einer sogenannte "Tabus" anspricht!!!

Viel Laufspaß - nach ärztlicher "Freigabe" - wünsche ich dir

U_d_o hat geschrieben: Ich hab nix gegen Foris, bin ja selber einer. Aber wir sind keine Ärzte. Und wenn doch, dann sollte derjenige sich als solcher outen und zu seinem Beitrag stehen. Ich vermute aber mal, dass ein Arzt kaum eine "Ferndiagnose /-therapie" per Forum vornehmen würde ...

danke udo! das möchte ich mal unterschreiben und insbesondere darauf hinweisen, dass man psychiatrie mit 'nem i schreibt, weiß jeder, der etwas in der thematik drin ist .
die frage war ja aber lediglich die, nach erfahrungen der wechselwirkung von lithium und ausdauersport. ich habe selber länger in (anti-)psychiatrischen kontexten gearbeitet und weiß deshalb lediglich, dass lithium ziemlich auf die muskeln haut, kommt aber etwas drauf an, wie hoch man eingestellt ist. diese nebenwirkungen stehen aber im beipackzettel. vielleicht etwas öfter 'nen blutspiegel machen lassen, wenn du jetzt erst angefangen hast mit laufen.
ansonsten wie hier schon gesagt: ich würde die positiven erfahrungen mit der lauferei von menschen die depressive episoden oder angststörungen hatten nur vorsichtig auf bipolare störungen übertragen (reine spekulation von mir!). vielleicht gibt's ja ein md-forum, frag da mal nach, falls das überhaupt deine frage ist. aber ich würde lediglich erfahrungen von md'lern gelten lassen, womit ich hier wirklich nix gegen eure erfahrungsschilderungen zu depri und laufen sagen will, ist aber ein bisschen wie nur die eine seite der medaille.

jasper hat geschrieben:d ich würde die positiven erfahrungen mit der lauferei von menschen die depressive episoden oder angststörungen hatten nur vorsichtig auf bipolare störungen übertragen (reine spekulation von mir!). vielleicht gibt's ja ein md-forum, frag da mal nach, falls das überhaupt deine frage ist. aber ich würde lediglich erfahrungen von md'lern gelten lassen, womit ich hier wirklich nix gegen eure erfahrungsschilderungen zu depri und laufen sagen will, ist aber ein bisschen wie nur die eine seite der medaille.

Und das würde ich mal so unterschreiben.

Unter ärztlicher Kontrolle wirst Du aber sicher sein oder?

Zustimmen muss ich aber auch, dass das Laufen absolut positive Auswirkungen hat. Es ist ganz merkwürdig, da der Körper sozusagen beschäftigt ist und das Atmen und die Bewegung sehr vordergründig ist, kann die Psyche tatsächlich ein wenig abschalten.
Hast Du das selbst schon erlebt? Meine Erfahrung: Im Moment bin ich nur beim Laufen ruhig und frei von Ängsten, Druck und alle Balance-Störungen sind für diese Aus- Zeit aufgehoben.
Allerdings ist das bei mir auch alles anders gelagert und Antidepressiva nehme ich nicht.

mandy

also ,ich habe das mit mein arzt besprochen ,er hat sogar ok gegeben für marathon.
das ist die theorie
jetzt kommt die praxis
ohne training bin ich mal in den lithiumserumspiegel zu hoch gekommen sei es durch doppelte dosierung oder andere umstände .kann ich wirklich nicht nachvollziehn ,die auswirkungen waren aber schon ganz schön heftig
händezucken gesichtszuckungen vernebletes sehen sprachstörungen etc.
ich laufe jetzt seit 6 wochen 4 x die woche 2x30min,1x40 min.1x 50 min
bis jetzt ohne probleme ,trinke ausreichen ,trainpuls130 (bin 49 jahre ,112kg,war schon auf 126kg durch die tabletten)
ab die 8 woche wird gesteigert ...
mein sorge ist ,ich laufe abends alleine ,dunkel ,wenn sich jetzt mein spiegel verschiebt dann steh ich da..
ich werds probieren und meine erfahrungen hier niederschreiben vieleicht fühlen sich auch noch einige ermuntert über sich zu schreiben oder aber auch mit medikmente zu laufen

Nimm dein Handy mit, wenn du abends laufen gehst und lass jemanden, der in dein Problem eingeweiht ist, "Bereitschaft" schieben ... für den Notfall.

Hilfe: Hätt' ich auch nicht gedacht, dass ich "Händi-beim-Laufen-dabei-haben-Hasser" mal jemand raten würde das Händi mit zu nehmen ... Es ist eben doch nicht alles genetisch bedingt ... die Umgebung hier beginnt mich zu formen

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass deine Erkrankung sich bessert

marathonrainer hat geschrieben:kann mal einer seine erfahrung mit medikamenten und außdaursportarten kundtuen

Eigene Erfahrungen mit dem Thema habe ich nicht, aber aus meinem Pharmakologiekurs ist Folgendes hängengeblieben:

Lithium und Natrium wird beides in der Niere teilweise wieder in den Körper zurückgeholt (je nach Stoffwechselzustand werden die Ionen entweder ausgeschieden oder rückresorbiert und eben nicht ausgeschieden).
Da Lithium und Natrium an den gleichen Transportmolekülen miteinander konkurrieren, wird von der Niere umso mehr Lithium in den Körper zurückgeholt, je weniger Natrium an der Niere vorbeikommt. Das Transportmolekül erkennt nicht, ob das, was da zum Transport ansteht, Lithium oder Natrium ist, und transportiert einfach vor sich hin. Wird dieses Transportmolekül durch viel Natrium "beschäftigt", so wird weniger Lithium zurück in den Körper transportiert.
Bei starkem Schwitzen, wobei ja auch Natrium verloren geht, besteht also die Gefahr der Lithiumüberdosierung.
Ob das allerdings bei Deinen Laufumfängen schon eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Da Du aber die Vorboten einer Lithiumüberdosierung schon kennst, ist es denkbar, daß Du früh genug reagieren kannst. Aber das solltest Du mit Deinem Arzt besprechen.

Ich hab kurzfristig für meine Depressionen, Persönlichkeitsstörung und meine Bulimie FLUCTINE genommen, kurzfristig wie gesagt, denn diese kranken Menschen im Krankenhaus haben mich so derart zugedröhnt mit dem Krempel, zusätzlich beruhigungsmittel und schlafmittel, dass ich nicht mehr im stande war meinen Körper zu kontrollieren, nicht mal sprechen konnte ich mehr vernünftig.
Die Fluctine flogen dann ziemlich schnell zum Fenster hinaus.
Ich halte nichts von Psychopharmaka, aber wems hilft, ists für mich in Ordnung, nur ich möchte so ein Zeug NIE wieder schlucken, egal wie schlecht es mir auch mehrmals im jahr gehen mag.

Also ich hab keine guten Erfahrungen damit gemacht, ich bin damals unter FLuctine auch nicht laufen gegangen, aber lange Distanzen geskatet, hab da keinen Unterschied gemerkt, wüßte nun auch nicht, ob sich Sport im zusammenhang schlecht auswirkt.

Mein Antidepressivum war und ist jeden Morgen vom Bett direkt in die Laufschuhe zu fallen und loszurennen :o)

wie wirkt sich dieses lythium aus?
Paroxat ist mir ein begriff, meine MUtter nahm es ne Zeit lang ein, wirkte sich aber meiner Meinung nach auch sehr negativ aus, im Sinne von persönlichkeitsverändernd :o(

Bibimon hat geschrieben:Ich hab kurzfristig für meine Depressionen, Persönlichkeitsstörung und meine Bulimie FLUCTINE genommen, kurzfristig wie gesagt, denn diese kranken Menschen im Krankenhaus haben mich so derart zugedröhnt mit dem Krempel, zusätzlich beruhigungsmittel und schlafmittel, dass ich nicht mehr im stande war meinen Körper zu kontrollieren, nicht mal sprechen konnte ich mehr vernünftig.

Was bewirken denn die Fluctine speziell bei Bulimie?

mandy

ich werd mal nachsehen, ob ich den beipackzettel noch hab, aber ich erinner mich noch an diesen, da war so ne doofe Zeichnung drauf, wie der Erfolg in den Wochen verläuft, denn "mit fluctine geht die sonnnnneeee auf" HAHAHA

Bibimon hat geschrieben:ich werd mal nachsehen, ob ich den beipackzettel noch hab, aber ich erinner mich noch an diesen, da war so ne doofe Zeichnung drauf, wie der Erfolg in den Wochen verläuft, denn "mit fluctine geht die sonnnnneeee auf" HAHAHA

Ich kann mir das ja selbst mal raussuchen und angucken, Deine Seite habe ich mal angeguckt.

:givemefiv

mandy

gut, denn ich hatte die Zettel ohnehin nicht mehr, aus meiner Vergangenheit gestrichen *fiesgrins*

Bibimon hat geschrieben:gut, denn ich hatte die Zettel ohnehin nicht mehr, aus meiner Vergangenheit gestrichen *fiesgrins*

auwei Kleene,
ich bin gestern nicht dazu gekommen, zu schreiben.

Aber um mal auf die Frage zurückzukommen: Bist Du denn auch untr diesen "Drogen" gelaufen? Ging das?
Und MS und Laufen??? Naja was da geht, weiß ich ja selbst ein bisschen.

mandy

hallo
nehme QUILONUM
ich laufe jetzt in die 7. Woche
4 wochenprogramm sieht zur zeit so aus
mo ruhe
di 30 min
mi ruhe
do 40min
fr ruhr
sa 40min
so 50min
seit ich lauf hat sich meine psyche stabilisiert note ++

aber mein körper macht im training leistungsschwankungen (seit ca 2 wochen)
es gibt tage da meine ich komme nicht vorran .laufe immer puls zw 125-140
aber die differenz der entfernung die ich in selbe zeit zurücklege ist schon enorm

ist das normal ?