Berlin ist eine Reise wert

So war es:


Samstag früh mit dem Flieger angedüst wurde ich schon von ein paar Freunden (ich war gemeinsam mit ca. 30 Leuten vom Forum des Vienna-City-Marathon dort, ) erwartet, um die obligatorische halbe Stunde einzulaufen. Wir joggten durch die Straßen Berlins und ich war echt über die Freundlichkeit der Berliner überrascht, die uns mehrmals alles Gute für den Lauf am Sonntag wünschten. Nach einem kurzen Power-Shopping am Ku-Damm ging es zur Marathonmesse, wo wir unsere Startunterlagen bekamen und wir uns auf den Startblock F (3:35 bis 3:59) upgraden ließen. Den (kurzen) Abend verbrachten wir im "12 Apostel" einer tollen Pizzaria im Gastgarten.

Sonntag 5 Uhr Morgenwache und ich fühle mich super!! Beim Frühstück versichern wir uns alle gegenseitig, wie fertig wir nicht ausschauen und um 7 Uhr war Abmarsch Richtung Startbereich.

Ich muss schon sagen, die Berliner haben diese Veranstaltung super im Griff und die Zeit bis zum Start verging im Flug. Beim Start hatte ich richtig Gänsehaut: die Siegessäule im Blick stand ich mit zwei Freunden inmitten von 40.000 klatschende Läufern, über uns hunderte Luftballons am strahlend blauen Himmel....

Um Punkt 9:12 haben wir die Startlinie überquert und sind den ersten Km auch noch recht locker gelaufen. Danach wurde es eng und das für ganze 15km lang, da sich offenbar sehr viele Leute total falsch eingeschätzt haben und dementsprechend alles, aber jedenfalls keine 5.40 gelaufen sind. Es war ein mühsames "Darf ich mal die Lücke vor Ihnen füllen"- Spiel mit Sprints und Umwegen, also mit völlig unrythmischen Laufen. Trotzdem, wir waren super gut drauf und bei km 10 wußte ich endgültig, dass heute mein Tag sein wird. Leider konnte ich nicht wirklich schneller werden, weil das Überholen einfach zu kräfteraubend war, daher sind wir immer zwischen 5:25 und 5:45 weitergelaufen, der Split zwischen km 15 und 20 war dann letztlich auch unser Schnellster.

Bei Km 20 hätte ich fast meine Nerven weggeschmissen, da ich mit ganz plötzlich mit ziemlichen Magenschmerzen zu kämpfen hatte, die erst durch das essen einer Powerbar Gels wieder weg gingen, dieses Spiel wiederholte sich dann bis zum Ziel ca. alle 7 km. Bis KM 27 hab ich es mühsam gefunden, aber dann kam der "Platz beim Wilde Eber" und bei den Menschenmassen hatte ich plötzlich wieder eine 5.25 am Display. Bei Km 30 wußte ich, dass ich sub 4 locker heimlaufen werde.

Markus haben wir bei km 25 verloren, das oftmalige Vorlaufen um Fredman und mich von unserer Schokoladenseite abzulichten (er hatte eine Kamera dabei) dürft doch etwas zu anstrengend geworden sein und auch Fredman hab ich nach einem "Redeverbot" für einige KM aus den Augen verloren, als ich bei einer der Verpflegungsstationen für einen Drink abgebogen bin. Aber kurz vor unserem Hotel bei Km 33 bin ich wieder auf ihn aufgelaufen und abgesehen von meinen Wasser-Stopps sind wir den Rest zusammen gelaufen.

Beim KM 40 hör ich plötzlich einen anderen Freund, der eigentlich schon lange im Ziel sein sollte und fast gleichzeitig sehe ich das Brandenbruger Tor. Fredman gibt Gas, als wäre die Polizei hinter ihm her und ich denke mir. "Schade, dass es schon fast vorbei ist, JETZT braucht er auch nicht mehr zu hetzen, wir können 6:30 laufen und kommen trotzdem locker sub 4 ins Ziel". Ich hab den letzten KM bis zum Brandenburger Tor voll genossen und dachte, wir wären dort bereits im Ziel. Nur ist mein Freund dort einfach weiter gerannt, da das "wirkliche" Ziel noch 200 m entfernt war, das war öd, aber, ich hab mein Trikotzugemacht, den Bauch eingezogen (für das Finisherfoto) und bin zum ersten Mal bei (m)einem (dritten) Marathon mit einem wirklich breiten Grinser bei 3:58:44 über die Ziellinie gelaufen. Es war einfach nur lässig und ich hätte am liebsten getanzt vor lauter Freude, dass wir es so problemlos geschafft haben...

Ich hab mir nicht wirklich weh getan, war zu keinem Zeitpunkt am Limit und hab den Lauf wirklich genießen können, Noch nicht einmal die warem 24°C haben mir was tun können, ich hab ganz einfach immer nur an dem IMA gedacht, dass ich dort auch bei 30°C laufen muss.....

LG
Manuela

Hai Manuela!!!

Glückwunsch zum Finish!!!!!

Die Ganzen Daumenhoch und Respekt-Smilies spar ich mir für den Glückwunsch-Schräätt von deinem IMA.
Da is ja so en Marathon nur Pillepalle.

Allerdings muss dann auch ein ausführlicher Bericht her, is ja wohl klar .


Gruss Mayo

Glückwunsch auch von mir an alle Finisher &
Danke für den schönen Bericht!

Ja, es war wirklich klasse. Astrein organisierte Veranstaltung, tolle Zuschauer und eine verdammt schnelle und zum Glück auch öfters schattige Strecke

Absolut empfehlenswert.
Bin immer noch total begeistert.

Schöne Grüße
Lars

IMA = Iron ... ?

Fühl mich plötzlich so klein ...
Dann war das hier jetzt mehr son Trainingslauf, oder wie ?
Interessant totzdem, danke

Hi Manuela,

Glückwunsch! Sauber erledigt, die 4h-Marke. Ich hoffe, dass Du das mit dem Magen gut in den Griff bekommst, auch für den Ironman. Und irgendwann suchst Du Dir mal einen M, bei dem es nicht so voll ist, und beeilst Dich ;-)

Gruß,

Carsten

Ja super Trainigsläufchen Manuela und lässig erzählt. Davon Bitte mehr. Jetzt bin ich natürlich auch auf den IRA neugierig

Danke für die Glückwünsche!

Ich war heuer sehr gut vorbereitet und das hat sich bezahlt gemacht. Auch nach dem Marathon ist es mir gut gegangen, keinerlei Schmerzen (ok am Montag war das treppensteigen nicht sehr angenehm) und nach zwei ruhigen Wochen bin ich schon wieder dabei meinen 10er am 30.10. vorzubereiten, da möchte ich möglichst nahe an meine uralt-PB von 47,58 heran. Ich kann es mir zwar im Kopf noch nicht vorstellen heuer schon wieder unter 50 min zu laufen, aber heute morgen hab ich doch tatsächlich 4 km unter 5 Minuten hinbekommen trotz zT tiefen Schotter, vielleicht geht ja doch noch was??

@Carsten: Mein Magen ist mein persönlicher Limiter. Ich bin in Berlin draufgekommen, dass ich mehr und regelmäßiger essen muss und nicht weniger, wie ich bis dorthin immer dachte. Eine guter Erfahrung für den IM. UND, mein nächster Marathon wird sicher "kleiner" sein, wenn ich mein Gewicht auch noch in den Griff bekomme und lerne, laufend zu trinken (bis jetzt musste ich dazu immer stehen bleiben), dann sollte den 3:45 hoffentlich nichts mehr im Wege stehen....

LG
Manuela

Hi Manuela,

klasse Leistung . Alle Achtung, mit welcher Leichtigkeit du durch Berlin gelaufen bist (vielleicht lags auch daran, dass ich von hinten ein wenig geschoben habe? ).

Mich würde noch interessieren, wie bzw. nach welchem Trainigsplan du dich vorbereitet hast.

Falk

Falk99 hat geschrieben:Hi Manuela,

klasse Leistung . Alle Achtung, mit welcher Leichtigkeit du durch Berlin gelaufen bist (vielleicht lags auch daran, dass ich von hinten ein wenig geschoben habe? ).

Mich würde noch interessieren, wie bzw. nach welchem Trainigsplan du dich vorbereitet hast.

Falk

Hi Falk!

Im Hinblick auf meine Ironman-Pläne hab ich mir heuer einen Trainer "geleistet" und der hat mir anhand meiner Laktatwerte einen persönlichen Trainingsplan geschneidert mit verschiedenen übers Jahr verteilten Trainingsschwerpunkten. Im Moment habe ich meinen Ruhe/Fun-Monat, ab 1.11. zwei Monate Schwimm-Schwerpunkt.

Beim laufen legt mein Trainer viel Wert auf Grundlagenausdauer, sprich den Großteil des Jahres laufe (besser "Schleiche") ich im GA1-Bereich, lediglich die letzten paar Wochen vor dem Marathon durfte ich ein bißchen Gas geben und über den Winter mache ich alle 4 bis 5 Wochen einen WK über 5 bis 15 km für die Spritzigkeit.


LG
Manuela

Danke für deine schnelle Antwort! Habe auch vor, nächsten Monat eine sportmedizinische Leistungsdiagnostik zu machen.