Nichts geht mehr...

Hallo allerseits,

Ich weiss, das tönt jetzt etwas seltsam, ich kann euch nur versichern, es handelt sich hier tatsächlich nicht um mich (ich bin zum Glück kerngesund), aber die Lage ist ernst, und wenn jemand von Euch etwas weiss betreffend dieser Sache, bin ich für gute Ratschläge sehr dankbar.

Ich habe einen Bekannten, ca. 30 Jahre alt, normalgewichtig, trinkt keinen Alkohol, raucht aber. Bis vor ca. 2 1/2 Jahren erfreute er sich bester Gesundheit, war sportlich und auch sonst sehr aktiv. Dann fing er plötzlich an zu kränkeln, fühlte sich oft müde und abgeschlagen, und es wurde immer schlimmer. Gleichzeitig entwickelte er eine Unverträglichkeit vielen verschiedenen Lebensmitteln gegenüber, jegliches Gemüse verursachte starke Blähungen, daneben immer wieder abwechselnd Diarrhoe oder Opstipation. Ein Besuch beim Hausarzt nützte nichts, und die verdauungs-unterstützenden Tabletten auch nicht. Danach bekam er zusätzlich immer wieder Schwindelanfälle bis zur plötzlichen Ohnmacht, und zwar unabhängig von Tageszeit oder Tätigkeit. Gleichzeitig klagte er über wandernde Gelenksschmerzen, das betroffene Gelenk war sogar sichtbar geschwollen. Er war bei Kardiologen, Rheumatologen, Neurologen - nichts. Eine Totalsanierung der Zähne (er hat auch starke Karies) inkl. Entfernung aller Amalgam-Füllungen brachte auch nichts. Er wacht am Morgen nicht auf, wenn der Wecker klingelt, kann kaum mehr arbeiten, an Sport sowieso nicht mehr zu denken, und seit neustem ist noch ein Haarausfall dazugekommen.
Die Aerzte meinen jetzt, das Ganze sei psychosomatisch, aber wir alle können das kaum glauben.
Falls irgendjemand je einmal sowas erlebt hat, oder jemanden in seiner Bekanntschaft hat, der das auch erlebt hat und Hilfe gefunden hat, möchte er sich bitte melden.
Mit bestem Dank schon mal im voraus.

Trinchen

Hallo Trinchen,

diese ganze Latte von Symptomen "erschlägt" mich auch. Zwei Anflüge von Ideen: Fructose-Intoleranz (da gibt es eine sehr schwere Form - was nicht dazu passt ist das plötzliche Auftreten). Zeckenbiss mit Borelliose oder anderen Folgeerscheinungen? In meinem Bekanntenkreis gibt es zwei Fälle, wo einige Zeit nach einem Zeckenbiss die haarsträubendsten Symptome auftraten.

Gute Besserung wünscht
Ursula

Da hab ich zufällig gerade etwas drüber gelesen, nennt sich "Chronisches Fatigue Syndrom". Hier mal ein erster Link.
Bei Google findest du bestimmt noch mehr zu dem Thema.

Hallo Ursula,

Du warst schneller als ich ! Ich habe auch direkt an Borreliose gedacht !
Diesen Test würde ich umgehend machen !

Hallo,

auch ich denke da gleich an die Borreliose (hatte sie mal im Anfangsstadium, damals hatte ich mich relativ umfassend darüber informiert). Das ist ja grad das blöde an der Sache, diese untypischen Symptome, aber spätestens bei Gelenkproblemen würde ich mal in der Richtung gucken. Wiederum würde es mich wundern (oder eben auch nicht...), wenn nicht schon im Blut danach (nach Antikörpern) geschaut worden wäre!

Lieben Gruß,
Katja

Hallo,

hat er auch nach der Amalgamentfernung (ist sie richtig durchgeführt worden?) richtig entgiftet?(dauert von ein paar Wochen bis Jahre bis das Quecksilber und andere Metalle aus dem Körper rauskommen) Hat er noch tote oder Wurzelbehandelte Zähne im Mund.
Vielleicht kann ein ganzheitlicher Zahnarzt helfen z.B. mit Armlängentest?
Das Buch Amalgam von Dr.Mutter ist auch sehr emphelenswert zur Ursachenforschung.

Habe schon soviele Berichte bei Amalgamvergifteten gelesen, die ähnlich sind wie Dein Bekannter.

Seit ich beim entgiften bin, gehts mir um längen besser, vorher bin ich auch von Arzt zu Arzt gejoggt und keiner hat was gefunden. Da meint man dann schon selber, man hat einen Dachschaden.

Gruß Michi

Vergessen, hier gibts ein Schweizer Forum: http://www.symptome.ch

Also erst einmal vielen Dank für Eure Antworten.

Borreliose wurde getestet, war aber negativ.

Der Gedanke mit der Amalgam-Vergiftung ist mir auch schon gekommen. Was ist denn dieser Armlängentest, wovon du sprichst Michi69?

Ich werd meinen Bekannten auf jeden Fall mal ansprechen deswegen und ihm auch den link zum Forum geben. Herzlichen Dank.

Liebe Grüsse an alle, Trinchen

Hallo Trinchen,

Kommentar von meinem Zahnarzt in Nürnberg http://www.dr-wildner.de/

"Was ist Kinesiologie?
Der Körper kann auf Kontakte mit nützlichen oder störenden Reizen reagieren. Mit dem Muskeltest erkennt der erfahrene Tester z.B. am ausgestreckten Arm des Patienten, ob der geprüfte Muskel vor und nach dem Testreiz unterschiedlich reagiert. Daraus kann man diagnostische Schlussfolgerungen ziehen. Beim Armlängentest am liegenden Patienten erkennt der Tester durch eine kurzfristige Armlängendifferenz, ob z.B. ein Medikament störend, überflüssig oder hilfreich ist, oder ob ein Füllungsmaterial oder ein toter Zahn verträglich ist.Wichtig ist dabei immer, vor der eigentlichen Testung einen Vortest zu machen. Dabei muss geprüft werden, welche Antworten der Körper auf bestimmte Testreize gibt, ob er überhaupt reagiert und ob er richtige Antworten gibt. Nur dann kann man den Ergebnissen des Haupt-Testes vertrauen."


Leider muss man den Test und die Therapie selber bezahlen. Ich war zuerst sehr skeptisch, aber es hat geholfen und hat mir die richtigen Medikamente verschrieben.

Gruß Michi

Was wurde denn bisher schon alles getestet? Für weitere Überlegungen wäre das hilfreich zu wissen, damit man nicht so ganz im Trüben fischt.

Hallo Michi, hallo Trinchen,
zum Armlängentest habe ich auch unsere Erfahrung beizusteuern.

Wenn man von Doc zu Doc rennt, weil man einfach den Grund der Beschwerden nicht aufgedeckt bekommt, fällt man auf alles Mögliche herein. Wir sind extra von Hilden nach Mannheim gefahren, weil eine Laufkollegin uns dort einen Kinesiologen empfohlen hatte, der ihr auch geholfen hatte, eine langanhaltende undefinierte "Verletzung" loszuwerden.

Der Kinesiologe hatte auch sofort den Grund von Connys Problemen "erkannt". Seine klare Aussage, "ja, ich kann dir helfen, wenn du hier fertig bist, dann kannst du wieder laufen!" Man glaubt das ja gerne und vielleicht liegt da auch der Schlüssel zum gelegentlichen Erfolg. Der Kopf glaubt und der Körper reagiert entsprechend.

Leider war die Aussage nicht richtig. Sie hat nicht nur die selbst gezahlten Behandlungskosten, sondern darüber hinaus auch noch über 100 Euro an Kosten für alle möglichen homöopatischen Mittelchen, die mit dem eigentlichen Problem, wie sich erst später herausstellte, gar nix zu tun hatten, sinnlos verschlungen. Das Schlimmste war jedoch, dass dadurch weitere Zeit verplempert worden war.

Der Kinesiologe hatte diagnostiziert, dass Connys Probleme durch zwei verschobene Brustwirbel ausgelöst wurden, die widerum seien durch die eine oder andere Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln ausgelöst.

Der Grund war jedoch eine verstopfte Beckenarterie.

Langer Rede kurzer Sinn: vorsichtig rangehen, nicht auf alles gleich reagieren und viel Geld ausgeben.
Und - schon mal an Pfeiffersches Drüsenfieber gedacht?

Wie sieht es denn mit Reisen in tropische/nicht EU-Standard-Länder zu fraglicher Zeit aus? Was Exotisches sollte man dann immer mal gerne im Hinterkopf haben.

Conni

SchweizerTrinchen hat geschrieben: ... Die Aerzte meinen jetzt, das Ganze sei psychosomatisch, aber wir alle können das kaum glauben.
Falls irgendjemand je einmal sowas erlebt hat, oder jemanden in seiner Bekanntschaft hat, der das auch erlebt hat und Hilfe gefunden hat, möchte er sich bitte melden.
Mit bestem Dank schon mal im voraus. Trinchen

Hallo Trinchen,

Sigis Beitrag sollte Warnung genug sein. Wenn ein Arzt ratlos ist heißt es noch lange nicht, dass es sich um Amalgam oder irgend ein anderes esoterisches Leiden handelt. Mysteriöse Fälle werden erfahrungsgemäß von Ärzten aufgeklärt, die etwas von ihrem Handwerk verstehen.

Auf Grund von zahlreichen mir näher bekannten Fällen würde ich zu einem ernsthaften Praktiker raten, http://www.lengerke.de/ ist keine direkte Empfehlung, aber deine Wahl sollte auf einen Arzt mit ähnlichem Selbstverständnis fallen.

Alternative Methoden sind nicht immer die erste Wahl: http://f27.parsimony.net/forum67223/messages/11205.htm

Grüsse von Karl,

der aus Erfahrung darauf hinweist, dass man auch ein leichtes Zwicken nach dem Marathon und einen geringen, aber unerklärlichen Leistungsabfall Ernst nehmen solte, denn das kann das Leben retten: http://www.fs-marathon.de/spenden.html, http://www.lge-laufen.de/Athletenseiten ... homas.html

Hi Sigi,

Wie gesagt ich war auch sehr skeptisch.
Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden. Mein Zahnarzt hat auch vorher keine großen Töne gespuckt und mich ausfürlich aufgeklärt.
Das Das eine Kopfsache bei mir war, glaube ich echt nicht.
Bin echt gespannt ob Trinchens Bekannter geholfen werden kann.

Gruß Michi

Hi Michi,
schön, dass es bei dir geklappt hat. Und ich wünsche es Trinchens Bekanntem auch. Wollte nur zu etws mehr Umsicht mahnen, als wir sie selbst haben walten lassen.

Ich würde das nicht nur auf Amalgam beschränken.

Dein Bekannter arbeitet aber nicht mit gefährlichen Stoffen oder in der Land- oder Forstwirtschaft, Tierbetrieben oder ähnlichen so dass eine direkte Vergiftung auf jeden Fall ausgeschlossen ist? Umgezogen, neue Möbel, Raumausstatter?
Formaldehyd kann auch zu Chronischen Vergiftungen führen Atemwegserkrankungen, unspezifische Schleimhautreizungen, Hustenanfälle, Haarausfall, allergische Erscheinungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schnupfen, Konzentrationsstörungen.

Soll alles nur ein Beispiel sein, kommen natürlich noch 1001 andere Substanz in frage, so etwas zu finden ist Detektivarbeit der Ärzte genau wie Allergien und Unverträglichkeiten und alles voneinander abzugrenzen.


Ansonsten guck mal nach Multiple chemical sensitivity (MCS)
"Überempfindlich" gegen die Umwelt könnte auch interessant sein.
Dann käme ein Umweltmediziner in Frage, wäre überhaupt keine schlechte Idee, soweit ich weis kennen die sich mit Vergiftungen bestens aus.

Ich wünsche deinem Bekannten alles Gute
Andrea

Kritisch sein ist sicher nicht schlecht, zumal mein Bekannter beim Wort "Arzt" alleine schon einen Ausschlag bekommt, weil er es langsam satt hat, immer als Simulant oder psychisch Kranker hingestellt zu werden.

@ Pumuckl: Ich weiss natürlich auch nicht im Detail, was bereits alles getestet wurde, aber sämtliche Blut- und Enzymwerte sind im normalen Bereich, Schilddrüse wurde getestet, Borreliose wurde getestet, die Gelenke plus Wirbelsäule wurden geröntgt und für gut befunden - also eigentlich sollte er gesund sein.

@ Spreizfuss: Mein Bekannter arbeitet in der Landwirtschaft.

@ alle anderen: Vielen Dank für all eure Anregungen / Gedanken, ich werde sie gerne weiterleiten, hoffentlich gibt es irgendeinen Punkt, den mein Bekannter aufgreifen kann und findet, es sei einen Versuch wert.

Liebe Grüsse, Trinchen

SchweizerTrinchen hat geschrieben:Diarrhoe

Blutig?
Wie häufig und wie lange andauernd?

Die Untersuchungen, die der Rheumatologe durchgeführt hat, wären auch interessant. Vielleicht kann Dein Bekannter Dir noch ein wenig dazu sagen?

SchweizerTrinchen hat geschrieben:...immer als Simulant oder psychisch Kranker hingestellt zu werden.

Psychosomatische Erkranken sind kein Hirngespinnst. Und wer sich in dieser Richtung untersuchen lässt, ist kein psychisch Kranker, sondern ein Patient.

In diesem Fall würde ich aber auch einen Umweltmediziner konsultieren. Die Symptome und der lange, eher schleichende Verlauf und die bis dato nicht erfolgreiche Diagnose spricht dafür.

Grüsse
Marme

Und wenn es etwas Psychosomatisches ist, was spricht gegen eine Behandlung in diese Richtung? Das hat doch nichts Beklopptheit oder so zu tun.

RG1

@ Spreizfuss: Mein Bekannter arbeitet in der Landwirtschaft.

Da kommt er ja mit einer Vielzahl von Chemikalien in Berührung, Dünger, Fungizide, Herbizide, Insektizide, Hozschutzmittel, Nematizide, Medikamenten bei Tierhaltung und und und
Vielleicht ist es nicht eine Komponente sondern viele die da zusammenkommen.


Mal rausgegriffen:
Fungizide enthalten z.B. Hexachlorbenzol, PCP, Quecksilber- und Zinnorganika, früher warenn sie noch mit Schwermetallen angereichert erhöhte die Wirksamkeit in Deutschland ist es jetzt zumindest verboten in der Schweiz ?

Chronische Vergiftungssymptome:
schwere Stoffwechselstörungen, Muskelschwäche, Ödeme im Gehirn und Rückenmark, Leber- unmd Nierenschädigung, Dickdarmentzündung

Ich würde es zumindest mal nicht ausschließen und abklären lassen ob etwas in diese Richtung möglich ist.


Gruß Andrea

Borreliose kann man nicht immer an Hand von Antikörpern im Blut nachweisen. Eine Kundin hat einen extrem schweren Fall von Borreliose, der sich erst nach fast einem Jahr im Blut gezeigt hat.

Dazu kamen bei ihr eine plötzlich auftretende Lebensmittelallergie, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch den Kampf ihrer Abwehrkräfte gegen die Borrelien.

Dumme Geschichte, denn sie endete in einem totalen Sportverbot....... Nach vielen Besuchen bei einer Heilpraktikerin befindet sie sich seit einem halben Jahr auf dem Weg der Besserung.

EIN negativer Bluttest beweist also anscheinend noch gar nichts!

ciao,
ZebraLady
die ihre Borreliose schneller überstanden hat!

Nur zur Richtigstellung. Für mich hat eine psychosomatische Erkrankung sicher auch nichts mit Hypochondrie / Einbildung / Beklopptheit oder was auch immer zu tun, aber bei meinem Bekannten ist das halt immer so gelaufen, dass die Aerzte nach den Untersuchungen die Schultern gezuckt haben, etwas von psychosomatisch gemurmelt, und ihn dann entlassen haben mit den Worten: Solange Sie soviel Stress haben, nichts ändern an Ihrem Leben usw. werden Sie weiter so krank sein. Aber einen konkreten Rat oder Behandlung gab keiner. DAS stört uns alle gewaltig.

Wie dem auch sei: Ich hab jetzt ein bisschen im Netz gestöbert und habe die Adresse von einem Umweltmediziner aus Zürich gefunden. In einem anderen, oben genannten Forum wurde dieser Arzt auch mehrmals lobend erwähnt. Ich werde diese Adresse weiterleiten. Wir werden dann sehen, was herauskommt. Ich bin sicher, dieser Arzt wird auch noch einmal den Aspekt der Borreliose berücksichtigen.

Ich hoffe auf jeden Fall nur das Beste, und dass diese entsetzliche Geschichte endlich ein Ende findet.

Vielen Dank noch einmal euch allen.

Trinchen