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Marathon nach Zeit/km oder Puls?

Marathon nach Zeit/km oder Puls?

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Hallo

ich hab mal folgende Frage laufe im Training immer nach Puls klappt auch ganz gut.Bin in der Berlin gelaufen da war mein Puls beim Start schon 20 Schläge höher als normal hab erst gedacht es wär die Aufregung und es gibt sich wieder leider aber nicht.

Bin dann losgelaufen und konnte meine Zeit/km nach meinem Puls nicht einhalten wollte eigentlich 5.40 min/km laufen bin dann schließlich bei 6.20 min/km rausgekommen also so wie ich eigentlich trainiert habe.Am Training kann es nich gelegen haben 10km in 50.21,Hm in 1.52 und auch genug lange Läufe.

Jetzt die Frage soll ich im Wettkampf dann leiber meinen km schnitt laufen den ich mir vorgenommen habe also zb 5.40 oder mich an meinen Puls halten Berlin war ja ziemlich warm kann es sein das sich das Pulsband dann vielleicht 20 Schläge nach oben verschiebt oder lieber langsamer laufen bevor dann der man mit dem Hammer kommt.

Danke für Hilfe und Info.

Gruß Urn.

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Urn hat geschrieben:... war mein Puls beim Start schon 20 Schläge höher ...
Hast Du Dich die Woche vor dem Marathon genügend ausgeruht?
Urn hat geschrieben:... wollte eigentlich 5.40 min/km laufen bin dann schließlich bei 6.20 min/km rausgekommen ...
Das ist in der Tat ein recht großer Unterschied. Hattest Du eventuell einen Infekt? Oder bist Du mental verkrampft weil aufgeregt gewesen?
Urn hat geschrieben:... soll ich im Wettkampf dann leiber meinen km schnitt laufen den ich mir vorgenommen habe also zb 5.40 oder mich an meinen Puls halten Berlin war ja ziemlich warm kann es sein das sich das Pulsband dann vielleicht 20 Schläge nach oben verschiebt oder lieber langsamer laufen bevor dann der man mit dem Hammer kommt.
Wenn der Puls 20 Schläge höher als normal ist, würde ich darauf rücksicht nehmen oder sogar abbrechen. Ein so großer Unterschied (+20 Schläge) kann auch ein Anzeichen für einen Infekt sein. Und das kann im Wettkampf gefährlich werden!!!!

Ansonsten würde ich Dir empfehlen locker nach Pace zu laufen und keine Angst vor dem Hammermann zu haben. So schlimm ist der nicht. Der versaut einem höchstens die gewünschte Zielzeit. Schwer wird es auf den letzten Kilometern auch ohne ihn.

Liebe Grüße, Lars

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Hallo

Hast du an deinem HM den Pulsmesser auch getragen ? War der Puls da auch höher als sonst ?

Aber eigentlich egal, bei einem Wettkampf braucht es meiner Meinung nach keinen Pulsmesser.
Ich meine, welchen Puls hast du dir vorgestellt bei Kilometer 40 ? Bei mir war der wohl nahe HFmax.

Und ich denke einen Infekt spürt man auch ohne Pulsmesser.

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Ich halt mich an die km/ min
Ich habs versucht mit Pulsmesser, klappt net. Im Wettkampf stimmt der Puls doch eh nie mit dem Training überein.
Seit 2 Jahren trag ich eh keinen mehr.
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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cpp hat geschrieben:Bei mir war der wohl nahe HFmax.
Ja, bei Kilometer 40. Aber nicht beim Start. Das ist schon krass :haeh: !
cpp hat geschrieben:Und ich denke einen Infekt spürt man auch ohne Pulsmesser.
Da stimme ich Dir zu :nick: .
Digga hat geschrieben:Seit 2 Jahren trag ich eh keinen mehr.
Wie sind denn bloß die ganzen Marathonies vor der Pulsuhrerfindung klar gekommen :D ?

Liebe Grüße, Lars

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Lars: Jeden Kilometer stehn bleiben, Finger ans Handgelenk, 15 Sekunden Pulsschläge messen und mal 4 nehmen :zwinker2:
Veganer sind keine Romantiker, sondern Realisten

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Abgesehen davon, dass ich sowieso nicht nach Puls laufe, würde ich einene WK immer nach dem geplanten Kilometerschnitt laufen und schauen, dass ich den so lange wie möglich einhalte. Verkrampft kann man natürlich mal sein, dann klappt es eben nicht mit der neuen PB, aber eine Diffrerenz von 30 Sekunden auf den Kilometer ist schon krass und deutet auf falsches/ungenügendes Training hin.

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Digga hat geschrieben:... stehn bleiben, Finger ans Handgelenk, 15 Sekunden Pulsschläge messen ...
Ach deshalb waren die früher so lahm unterwegs :klatsch: .

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Also so gut die Pulsuhr fürs Training ist, so sehr kann sie Dich beim Wettkampf verrückt machen.

Ich will gar nicht wissen welchen Puls ich nach 2-4 Stunden Dauerlauf habe.

Vertraue Deinem Gefühl. Ich selber benutze meinen Pulsmesser nur bei anstrengenden Trainingseinheiten. Im Wettkampf und lockeren Läufen tue ich ihn gar nicht erst um.

Bis dahin,
Mattin
Und wenn ich nicht mehr kann,
dann lauf ich eben ins Ziel.

C.Otto vor seinem ersten Marathon

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Digga hat geschrieben:Ich halt mich an die km/ min
Ich habs versucht mit Pulsmesser, klappt net. Im Wettkampf stimmt der Puls doch eh nie mit dem Training überein.
Seit 2 Jahren trag ich eh keinen mehr.

Das sehe ich auch so.
Mein Pulsmesser liegt seit einem Jahr in der Ecke.

Am Anfang hat mir das Teil aber geholfen ...

Gruß,
Rainer ... der immer versucht, den geplanten km-Schnitt zu laufen :D

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Beim Wettkampf würde ich auf den Puls keinen Wert legen. Dies gilt allerdings nur, wenn Du Dich vernünftig vorbereitet hast. Meine Erfahrung ist nämlich, dass aufgrund äußerer Einwirkungen (z.B. Nervosität) der Puls vor dem Start schon zu hoch ist....
Ich habe das Teil zwar an - das ist aber mehr eine Sache der Gewöhnung. Ohne Gurt feghlt halt was :zwinker5: . Denn bei meinem letzten 10er hatte ich einen Durchschnittspuls von 186 (195 ist max) und den letzten km bin ich permanent über 190 gelaufen :klatsch: , was sogar ok ist, denn einen 10er läuft man ja eh am Limit.

:hallo:
Björn
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Isch aabe gar keine Pulsuhr!

Gerade beim Marathon ist doch der Puls durch Aufregung ganz anders. Ich denke, wenn man weiß, was man draufhat ist der Richtwert km/Zeit der Bessere.

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Hallo Urn,

Meiner bescheidenen Meinung nach ist schon ein leistungs- bzw zielzeitorientiertes Training, das auf Pulsvorgaben basiert, kaum sinnvoll. Die Einflussparameter, die auf die HF wirken, sind unzählig (Außentemperatur, Bekleidung, Luftfeuchtigkeit, aber freilich auch körperliche Unbefindlichkeiten, die man jedenfalls ernst nehmen muss). Im Marathon zählt aber nur die Zeit und nicht der Puls. Daher ist es wichtig, im Training konsequent auf dieses Wettkampftempo hinzuarbeiten. Das geht bei der HF als Temposteuerungsinstrument aber wegen der genannten exogenen Einflussfaktoren nicht so gut. Vielfach kann ein "blindes" Verlassen auf die HF sogar äußerst "unproduktiv" sein. So stelle ich bei mir immer wieder fest, dass in Zeiten erhöhten beruflichen Stresses meine Trainings HF stark absinkt. Würde ich dann nach HF trainieren, wäre eine deutliche Überforderung die Folge.

Die Pace ist meiner Meinung nach die praktikabelste Trainingssteuerungsgröße. Die HF sollte aber keinesfalls als "Kontrollvariable" unterschätzt werden. So lassen sich "Auffälligkeiten" im HF-Verhalten leicht endecken und auch der langfristige Trainingseffekt (HF-Veränderung auf gleicher Strecke bei gleicher Pace) lässt sich mit der HF gut abbilden.

Beim Wettkampf hat ein Pulsmesser eigentlich nichts zu suchen, die von dir erwähnte Steigerung der (orthostatischen) HF von 20 Schlägen ist vor einem Wettkampf für viele Athleten normal (Starteuphorie, Nervosität). Wenn man sich unbedingt in den Kopf setzt, beim WK einen HF-Messer zu tragen, dann sollte man sich dieser Problematik bewusst sein und seinen Wettkampfpuls tendenziell etwas höher ansetzen. Im letzten Drittel des Rennens ist jede HF-Kontrolle Makulatur und liefert keine brauchbaren Ergebnisse mehr.

lg,
Christian

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Hi,
wie die anderen hier würde ich tendenziell auch immer nach Zeit/km laufen, sofern du hier selbst ein realistisches Zeitziel hast, da der Puls teilweise doch stark variiert. Mal so als Vergleich meine Berlin Daten und die Daten meines letzten 15km TDL vor Berlin in der letzten Woche davor Abends nach der Arbeit.
Angegeben ist der Durchschnitts- und der Maximalpuls während der ersten drei 5km Splits, incl. der dazugehörigen Zeiten in x:yz/km Meine HFmax ist übrigens 195.

Kilometer : Berlin; 15km TDL (kein Anschlag)
01-05: 4:59/km (163,168); 4:28/km (165,173)
06-10: 4:53/km (169, 175); 4:24/km (170,174)
11-15: 4:48/km (172, 175); 4:21/km (170,178)

Du siehst die Unterschiede sind grausam. Mir war aber klar, dass der 15km TDL diesmal für mich keine große Aussagekraft hatte, weshalb ich am meinem Ziel 3:25h festgehalten habe. Ach ja geworden sind es 3:25,26. Warum der Puls in Berlin jetzt so grauenhaft hoch war, keine Ahnung. Den Pulsmesser hätte ich vermutlich hier auf der ersten Hälfte des M dann "eingesetzt" wenn ich hier wirklich über 88%HFmax gekommen wäre. Hätte ich mich sehr gut gefühlt (und der Puls wäre schön unten gewesen,) dann hätte ich vielleicht ab KM20 mehr Druck gemacht. so habe ich es bleiben lassen. Sprich mit dem geliebäugelten Ziel sub3:23h wurde es dann halt nichts. Außerdem war das mein erster Marathon und ich wollte nicht zocken. Der Rennverlauf zeigt m.M. dass dies richtig war, denn bis Kilometer 35 lagen die Splits bei 4:45-4:49 um dann am Ende bei 5:03/km (KM 35-40) und 5:06/km (letzten 2,2km) zu liegen.

Irgendwann ist mir der Puls dann auch im M völlig egal, dass sieht man daran, dass ich die 2. Hälfte in Berlin im Schnitt mit 178er Puls (91% gelaufen bin). Aber es war warm, die Strecke war lang, da laufe ich dann nur noch was geht, oder was ich eben meine das es noch geht. Ich bin übrigens letztes WE einen 10er in PB auch nur mit 178er Puls im Schnitt gelaufen, extrem verrückt und ungewöhnlich, sonst ist der da auch deutlich höher. Du siehst in WK kann so einiges passieren, im Training paßt er bei mir jedoch meistens auch ganz gut zum Tempo, ist hier aber auch nur zur Kontrolle da, trainieren tue ich nach Zeit.

Einfach laufen,
Torsten

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Erstmal vielen Dank für die Hilfe.

Also an meinem Training war es mit sicherheit nicht gelegen der höhere Wettkampf Puls beispiel bei nem konstanten trainings lauf 5.40 km/min hatte ich immer ne HF von 145 Berlin bei 6.20 HF 165 also ich denk mal euren Antworten auch zufolge es war nach Puls zu laufen zu warm und da so viele Leute dabei waren und ich auch ziemlich oft überholen mußte um die Zeit zu laufen hab ich vielleicht meine HF schon ziemlich früh verpulvert und sie dann nicht mehr runter gebracht.Meine HFmax ist übrigens 184.Einen Infekt hatte bzw habe ich bis heute noch nicht gehabt.Vielleicht war es auch einfach Angst vorm Versagen wenn man sich sub 4 vornimmt.

Meine Lehre aus den Antworten werde mich beim nächsten M mal ohne Pulsmesser bewegen denn ich stimm euch zu man schaut immer drauf und will nicht überziehen obwohl ich wusste das ich die Zeit vom training her schaffen könnte.Naja bin halt noch unerfahren war ja erst mein 3. Marathon.

Danke für eure Antworten und schönes We.

Der neue im Forum Urn.

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Auch dir ein schönes (Rest-)Wochenende, Urn!

Du wirst sehen, wie "befreit" man in einen WK ohne HF-Messer geht. :D Nur du und die Zeit, das ist doch was, oder? Diesen Seitensprung wird dir deine Polar o. ä. schon mal verzeihen.

Noch ein Tipp von mir:
Laufe die letzten ca. 10 Tage ausschließlich mit deiner Stoppuhr, die du auch im WK tragen willst, lass schon in dieser Zeit den HF-Messer weg. Dann lernst du, das richtige Renntempo gleich zu treffen und auch der Umgang / das "Feeling" mit der Stoppuhr will gelernt sein.

lg,
Christian

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Cyberbob13 hat geschrieben:[...]

Die Pace ist meiner Meinung nach die praktikabelste Trainingssteuerungsgröße. Die HF sollte aber keinesfalls als "Kontrollvariable" unterschätzt werden. So lassen sich "Auffälligkeiten" im HF-Verhalten leicht endecken und auch der langfristige Trainingseffekt (HF-Veränderung auf gleicher Strecke bei gleicher Pace) lässt sich mit der HF gut abbilden.

Beim Wettkampf hat ein Pulsmesser eigentlich nichts zu suchen, die von dir erwähnte Steigerung der (orthostatischen) HF von 20 Schlägen ist vor einem Wettkampf für viele Athleten normal (Starteuphorie, Nervosität). Wenn man sich unbedingt in den Kopf setzt, beim WK einen HF-Messer zu tragen, dann sollte man sich dieser Problematik bewusst sein und seinen Wettkampfpuls tendenziell etwas höher ansetzen. Im letzten Drittel des Rennens ist jede HF-Kontrolle Makulatur und liefert keine brauchbaren Ergebnisse mehr.
[...]
Wahre Worte. Vielleicht zur Ergänzung:

Der PM dient auch bei mir vor allem zur langfristigen Trainingserfolgskontrolle. Im Wettkampf ist das Teil schon nützlich, aber hauptsächlich zur Nachkontrolle --> anerobe Schwelle - wozu dann aber auch die gelaufene Zeit ausreichen würde (unter der Voraussetzung, man ist 100% gelaufen). Wenn ich mir den Schnitt der Wettkämpfe ansehe, ist die Pulsfrequenz jedoch sehr stabil im Vergleich der jeweiligen Streckenlängen. Man muss aber die individuellen Problemfaktoren sehr genau betrachten, bei mir ist das die Hitzeregulation. Ist es richtig warm oder eher plötzlich warm, ist das für mich der Tod, dann sind die Pulsdaten wirklich für die Tonne - allerdings fühle ich mich dann auch so. Sonst gibt es im Wettkampf für mich kaum Faktoren, die den Puls stärker beeinflussen würden als sonst im Training. Klar steht man am Start und der Puls schlägt 15 Schläge mehr, aber nach 1 oder 2 Kilometern ist der Puls dann auf einem gewohnten bzw. erwarteten Niveau, von dem er sich auch nur wenig entfernt (auf flacher Strecke) - wir reden jetzt mal nicht vom letzten Drittel. Die Folge sind dann in der Polar-Software Streuungsdiagramme, die kaum eine Streuung aufzeigen.

Wie nutze ich ihn im WK? Ich laufe nach Gefühl los, nach 1 oder 2 Kilometern findet man sein Tempo. Dann lohnt sich ein Blick auf den PM. Ich gleiche Laufgefühl (das muss stimmen) und Puls ab - sozusagen die Justierung. Dann schaue ich jeden KM, wie sich der Puls entwickelt und ich weiß ziemlich genau z. B. bei einem 10er, wenn er von KM zu KM in einem bestimmten Maß steigt, bekomme ich nach hinten Probleme (das kann ich mir relativ leicht ausrechnen, wenn ich meinen Durchschnittsrennpuls über die Strecke kenne), also bremse ich durchaus auch mal ab - je länger die Strecke, desto nützlicher finde ich das, aber vom Gefühl her würde das auch funktionieren. Es kann aber auch beruhigend sein, wenn man über eine lange Strecke im Rennen mit einem stabilen Puls läuft. Was manche erzählen, das Ding taugt nix, hört sich dann immer so an, als würde der PM wilde Werte, abseits von Trainingserfahrungswerten anzeigen, rauf und runter springen. Dem ist bei mir i. d. R. überhaupt nicht so, schon gar nicht z. B. beim Halbmarathon. Hört sich nach viel Rechnerei unterwegs an, ist aber nicht so, ist mehr so ein Gefühlsspiel.

Wichtig finde ich also, man sollte seine Reaktion auf bestimmte Belastungen und Verhältnisse sehr genau kennen, ansonsten wirkt so ein Teil schnell verunsichernd. Das Gefühl ist i. d. R. ein besserer Berater - die "Vorhersagekraft" eines PM ist aber durchaus gegeben, wenn man ihn und sich kennt. Zur Trainingserfolgskontrolle finde ich einen PM sehr nützlich. Blindes Vertrauen ist aber wohl eher nicht angesagt.
Gesperrt

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