Pisa

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Ich wollte nicht in den blödesten Thread des Jahrhunderts schreiben. Auch wenn es amüsant war , den nochmal zu lesen :D :D
Vorweg: niemand muss das hier lesen. Das ist ganz und total OFF-TOPIC

wie aussagekräftig ist denn für dich nun die Pisa-Studie ? Ich lese gerade die AZ, Bayerns Jugendliche bundesweit ungeschlagen auf Platz 1 ! Ich weiß sehr wenig worum es bei Pisa überhaupt geht, behaupte aber , daß das Leistungsniveau in Bayerns Schulen am höchsten ist. Es war schon zu meiner Schulzeit so, daß Schüler, die wegen Umzug aus anderen Bundesländern kamen, mit ihren Noten deutlich abrutschten. Jetzt wieder so was ähnliches aus meinem Bekanntenkreis, allerdings in umgekehrter Richtung, die zogen aus Bayern nach Berlin. Die 2 Kinder waren nur Durchschnitt bis schwach, in Berlin gehören sie zu den Klassenbesten :hihi:

Also, was die studie genau ist werde ich nicht erklären. das steht hier
was die Studie vor allem NICHT zeigt: dass Schüler heute blöder sind. (ältere Generationen würden sich wohl noch schwerer tun mit den Aufgaben) Die Aussagekraft der Studie zweifel ich nicht an. Alleridings ist das, was man in den Medien mitbekommt seeeehr schräg. Aber dafür kann die Studie nichts. Um was zu erfahren muss man an den richtigen Stellen lesen.

Es hat sich gezeigt, dass es vor allem an Problemlösungskompetenz fehlt.
Schüler können das, was man ihnen zeigt, genau das. Mal vereinfacht :
Schüler lernt rechnen mit Äpfeln. Gib ihm Birnen und es klappt nicht mehr. (nein, natürlich ist es nicht ganz so einfach)

Überraschend ist die Hysterie nach der Studie . Man wusste es doch eigentlich. (Und wo bliebt eigentlich TIMSS in den Medien?)

das Erschreckendste was sich gezeigt hat, ist der Zusammenhang vom Einkommen der Eltern und Chancen.
In Bayern ist übrigens der Weg zum Abi besonders schwierig, wenn man nicht von Anfang an auf dem Gymnasium ist.

Wenn ein Schüler nach dem Wegzug aus Bayern besser wird, ist danach nicht der Stoff zwingen einfacher- vielleicht wird an der neuen Schule ja auch einfach besser gefördert.

Grauselig sind die Auswirkungen der Studie. Es scheint, als hätten die Verantwortlchen aus der Politik auch nur das gelesen, was in der BILD stand :nene: (Ach und übrigens, die stadt pisa hat nix mit der Studie zu tun der Turm auch nicht. PISA steht für Programme for International Student Assessment )
Aus den guten Ergebnissen der Skandinavier wurde von einigen salopp abgeleitet, Ganztagsschulen seien automatisch gut. IN Hamburg sind jetzt alle Gymnasien Ganztagsschulen. Ohne pädagogisches Konzept, gibt halt Mittagessen und Nachmittags noch Unterricht. (notgedrungen, wegen der Verkürzung auf 12 Jahre) :klatsch:
Bei schon bestehenden Ganztagsschulen MIT Konzept wurde gekürzt. es gibt zuwenig Lehrerstunden, um eine "echte" Ganztagsschule zu sein.
An eigentlich jeder Schule liegt die Versorgung mit Lehrerstunden bei unter 100 % :frown:
Anstatt gezielter zu Fördern gibt es nun mehr Tests :klatsch: :klatsch: :klatsch: da hilft bestimmt...Zumal viele Lehrer sich nun gezwungen sehen, noch mehr auf abrufbares Wissen zu trimmen.
In Niedersachen wurde die OS abgeschaft-eigentlich gut. Aber nun wird ab Klasse 3 ausgesiebt. :nene:
Ein bißchen was Positives tut sich aber auch :nick: So geht es weg von Lehrplänen hin zu "Bildungsstandards". (Hier geht es vor allem um Kompetenzen, nicht um Faktenwissen. Also z.B. Messwerte, Tabellen u.s.w. interpretieren können, Teamfähigkeit, Problemlösungsstrategien entwickeln u.s.w.) Das "Fachwissen"wird weniger betont. (da braucht man keine Angst vor Verblödung zu haben: wer weiß noch was von der Schulphysik? Es wird in der Regel für einen Test gelernt und dann vergessen)
schöne Stichworte ist da "verstehen lernen " , "lernen lernen"...
Leider ist der positive Teil noch sehr theoretisch.
Bis sich in der Schulen was ändert, das dauert.
Die PISA "Sieger" in Deutschland sind übrigens Reformschulen b.z.w. Gesamtschulen z.B.die Bodensee-Schule, die Helene-Lange-Schule in Wiesbaden. Über die gibt es übrigens Sonntag in den Cinemax Kinos was :Info
Aber auch Gesamtschulen brauchen ein Konzept. Einfach ale zusammenpacken funktioniert natürlich nicht. Aber die Reformschlen zeigen, wie es funktioniert. Und PISA hat gezeigt, dass das 3 gliedrige Schulsystem im Großen und Ganzen versagt hat. Schade, dass man sich trotzdem dran klammert. Ich weiß nicht warum. Aber ich habe eine Ahnung: wenn ich ein Kind habe, was auf's Gymnasium soll, ja dan lasss ich mir doch das nicht nehmen. Was soll ich denn vorzeigen, wenn MEIN Kind womöglich zusammen mit Ali aus der Sozialbausiedlung zur Schule geht?
" Das Gymnasium ist nur für die Besten und Leistungsfähigsten Schüler. Und für mein Kind" (frei nach Prof.Dr. Scholz -Pädagoge)

Aber es tut sich was. :nick: Vereinzelt gibt es ein paar grandiose Schulen! Schulen für ALLE Kinder. Und an diesen Schulen machen sehr viele Kinder auch Abitur (nein, das ist kein Abi light)
noch mehr Infos zu Bildung und so
wer sich da noch ernsthafter für interessiert:
Buch von Enja Riegel "Schule kann gelingen"
Film: "Treibhäuser der Zukunft. Wie in Deutschland Schulen gelingen"
alles von Hartmut von Hentig
Alt aber aktueller denn je: Martin Wagenschein

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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och menno, jetzt hab ich mir so eine Mühe gegeben, Guenthi zu antworten, scheinbar im falschen Thread :nene:

jasper, der selbst OFF-Topic falsch postet :klatsch:

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na gut :D
Du hattest ja schon was passendes geschrieben. Sinn gemäß "ohne Noten mach ich nix"
Eben- es wird für Noten gelernt und dann vergessen.
Die miesten Reformschulen vergeben (zumindest bis Jahrgang 7) keine Noten. Und die Schüler lernen trotzdem-oder erst recht ? Und das auf hohem Niveau.

Bis Kinder in die Schule kommen lernen sie eigentlich dauernd. Und dann wird die Freude am Lernen ausgetrieben .
Man stelle sich vor, Kinder sollten so laufen lernen u.s.w wie man es beim Schreiben erwartet. "So Lisa, nun ist eine Stunde laufen lernen dran" während Lisa gerade versucht Bausteine in einen Kasten zu stecken.
das wäre lächerlich. Aber Schule funktioniert meist genau so :klatsch:

Ach ja, wegen mir kann man das jetzige Schulsystem abschaffen. Für die die das nötig haben lassen wir ein paar Elite-Gymnasien

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Beispiel:
Ich schreibe am Mittwoch Deutsch über Antigone und Maria Stuart.
Lernen tue ich das nicht wirklich, und warum?

Was soll ich denn lernen?
Okay, ich schreibe mir von Wikipedia die Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel ins Buch.
Die Personen kann man ja mit einmal durchlesen, ein bisschen Allgemeines Blabla zu Schiller und Sophokles weiß man auch.
Aber: Deutsch KANN schön sein, aber nicht, wenn man nicht richtig weiß, was man schreiben soll.

Off-off-topic: Hatte jemand Deutsch-LK? Wie hat sie/er das gemacht?

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Bucki hat geschrieben:Off-off-topic: Hatte jemand Deutsch-LK? Wie hat sie/er das gemacht?

Hi Bucki,
Ich hatte auch Deutsch-LK, damals in den 1970er Jahren im roten, reformfanatischen Hessen. Also eigentlich bin ich gar nicht berechtigt irgendwelche Empfehlungen nach Bayern zu senden. In dem Deutschkurs gab es 15 Frauen und einen Mann :zwinker2: , tja Motivation ist alles.

Bucki hat geschrieben:Beispiel:
Ich schreibe am Mittwoch Deutsch über Antigone und Maria Stuart.
Lernen tue ich das nicht wirklich, und warum?
Was soll ich denn lernen?

Na das ist doch einfach,brauchst doch nur die Stücke lesen. Gerade Antigone passt doch gut. Sturheit und Leidenschaft für abstrakte Ziele, fast wie beim Langstreckenlaufen. Falls Dir das nicht klar ist, lese noch die Fassung von Brecht.
Und irgendwie wirst Du bei Maria Stuart auch noch ne Verbindung zum Laufen hinkriegen :P
Bayerische Eliteschüler machen das mit Links.

Gruß Uwe :hallo:

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Und PISA hat gezeigt, dass das 3 gliedrige Schulsystem im Großen und Ganzen versagt hat.

In wie fern? Weil die Gymnasien idR vor den Gesamtschulen liegen, viele Realschulen ebenfalls und nach den Gesamtschulen die Hauptschulen folgen?

RunRun

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Ich bin doch kein Eliteschüler*g*

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Bucki hat geschrieben:Ich bin doch kein Eliteschüler*g*
Lt. Don Edmundo schon ... :teufel:

Übrigens: Gestern bei "quer": 18 % Zustimmung bei den Zuschauern für die Rückkehr des Un-Bayern. :daumen:
Man kämpft sich so durchs Leben ...

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RunRun hat geschrieben:In wie fern? Weil die Gymnasien idR vor den Gesamtschulen liegen, viele Realschulen ebenfalls und nach den Gesamtschulen die Hauptschulen folgen?

RunRun
nein, das Gymnasien vorne liegen ist wohl kaum überraschend. Weil deutlich geworden ist, dass die Auswahl gar nicht wirklich nach Leistung erfolgt.

Allerdings hätte man das auch ohne PISA sehen können, wenn man nicht blind ist.

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
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pollux hat geschrieben: Zur PISA Studie:
Die ist im europäischen Vergleich 'Müll'.
In anderen Ländern laufen die Tests als teilweise als Test ab, der benotet wird und in die Endnote einfließt. In D müssen die Kids extra antanzen (auch nachmittags) und sind deshalb vermutlich hochmotiviert. (Ok, bei den älteren Jahrgängen ists egal, die sind nie motiviert).
Im zeitlichen Vergleich gibts ja ne Verbesserung innerhalb von Deutschland. Ursächlich ist aber hier nicht besserer oder anderer Unterricht, sondern Training auf diese Art Test.
Im innerdeutschen Vergleich (Bundesländer): hier könnten die Bedingungen ähnlich sein, also eine Aussage auch einen gewissen Wert darstellen.

Der Grundschulunterricht ist (oder soll) sowieso schon recht ordentlich bei uns. Da gabs auch keine großen Änderungen nach der PISA-Studie. Nach außen hin vielleicht schon, aber intern sind manche Dinge schon lange üblich (Unterrichtsformen).
Andererseits frage ich mich, warum in der GS eine Fremdsprache eingeführt wird und Förderunterricht gekürzt, warum das Gymnasium in BW 8 Jahre dauert, ohne nennenswerte Reduzierung des Lehrstoffs.

Traurig ist nur, dass diese Studie ne Menge Geld kostet.


Eine Veränderung des Grundschulunterrichts in den letzten Jahren kann keine Auswirkungen haben, es werden ja 15jährige getestet.
Es gab auch noch andere Studien.
Und bezahlen wird das die OECD .

warum wird Förderunterricht gestrichen ? Geld, Lehrerstunden...
Abi nach 8 Jahren- aber dafür mehr Unterricht am Nachmittag. Warum? Weil unsere Absolventen angeblich zu alt sind.(wofür ??)
Da wüsste ich ja auch gern, wen das tatsächlich trifft. (Zumal das Studium da das größere Problem sein könnte) Und Leute eh nicht eingestellt werden, wenn sie zu jung sind.
Um das Alter zu senken wären es wohl sinnvoller,die Einschulung nicht immer weiter rauszuschieben und den Unsinn mit dem Sitzenbleiben sein zu lassen.
(Da sieht man aber wie Schule gesehen wird: man will Kinder möglichst lange davor schützen)
Ursächlich für ein besseres abschneiden Deutschlands ist wohl vor allem, dass der Schnitt durch Einbeziehung der Türkei schlechter ist.

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
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oops, erstmal das Zitat berichtigt.

Die Frage ist seit wann die Grundschulen gut sind. Ich hab auch das Gefühl, dass es in den Grundschulen noch ganz gut läuft-aber das gerade da nach PISA verschlimmbessert wird

Den Englischunterricht gibt es hier an der Grundschule eher so nebenbei.Von einer Lehrerin die so schlecht spricht, dass es mir lieber wäre, mein Kind hätte keinen Englischunterricht.
Wenn PISA besser ausgeht ist vielleicht indirekt doch geholfen: Das geht nur durch andere Unterricht der eben weniger auf auswendig lernen gerichtet ist. Die Hilflosigkeit muss einer Selbstständigkeit weichen! und genau das fordern Reformpädagogen (schon lange...). "die Menschen stärken"

Streak 3: Beginn 10.10.2009

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Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
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pingufreundin hat geschrieben:nein, das Gymnasien vorne liegen ist wohl kaum überraschend.
Im vielgelobten und geschmähten Bayern stimmt diese Aussage nicht uneingeschränkt.

Siehe auch HIER

Ansonsten bin ich heilfroh, mich über dieses Thema nicht mehr aus Eigenbetroffenheit ärgern zu müssen. Nein, ich sag' dazu nix - gar nix.

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In Bayern ist eh alles anders :D
Könnte daran liegen, dass dort noch stärker nach Einkommen selektiert wird.

Betroffen bin ich doppelt. Vieles würde ich als Lehramtsstudentin gar nicht mitbekommen (und mich weniger stören). Aber ich bin ja auch Eltern. UNd sitze als Vertreterin einer Schule im Stadtelternrat. Seitdem bekomme ich Sachen mit, die will ich eigentlich als Lehramtsstudentin gar nicht wissen. Das desillusioniert nur.
In der Uni lerne ich nämlich, was ich anders machen könnte, wie toll das ist. Klasse Ideen, wirklich. Nur in real existierenden Schulen verdammt schwer umzusetzen. (Ich schreibe absichtlich nicht "unmöglich". Ein bißchen Idealismus ist noch übrig :nick: )

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Nun, Du hast einige Beispiele von Gesamtschulen (Reformschulen) aufgefuehrt die als beste Schulen abgeschnitten haben, da haette man ja auf diese Meinung verfallen koennen. Besonders nachdem Du dann noch schreibst: " PISA hat gezeigt, dass das 3 gliedrige Schulsystem im Großen und Ganzen versagt hat. " koennte man doch zu dieser Schlussfolgerung kommen. Also hat das 3 gliedrige Schulsystem doch nicht versagt? Evtl. hat man nur die Hauptschulen nicht genug gefoerdert?

Gruss
RunRun

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Nee, das Problem geht weiter. Schüler sind zu unterschiedlich. Im 3gliedrigen Schulsystem wird einmal differenziert- das war's dann. Das kann nicht funktionieren. Und schon gar nicht, wenn nach Einkommen aussortiert wird.

Ich sehe einfach keinen Vorteil in so einem System. Auch dann nicht, wenn man weiter "unten" besser fördern würde. (Aber das wäre ja auch schonmal was)
Ich plädiere ganz eindeutig für Gesamtschulen. Aber eben richtig, nicht einfach alle Schüler zusammenpacken und gut ist's. Das kann natürlich auch nicht funktionieren.
Ich hoffe einfach darauf, dass sich das was schon passiert weiter entwickelt. Das mehr Schulen den Mut haben was zu ändern.
Und ich hoffe, dass ich später mal die Chance bekomme guten Unterricht zu machen- auch an einer Regelschule

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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pingufreundin hat geschrieben:Nee, das Problem geht weiter. Schüler sind zu unterschiedlich. Im 3gliedrigen Schulsystem wird einmal differenziert- das war's dann. Das kann nicht funktionieren. Und schon gar nicht, wenn nach Einkommen aussortiert wird.

Ich sehe einfach keinen Vorteil in so einem System. Auch dann nicht, wenn man weiter "unten" besser fördern würde. (Aber das wäre ja auch schonmal was)
Ich plädiere ganz eindeutig für Gesamtschulen. Aber eben richtig, nicht einfach alle Schüler zusammenpacken und gut ist's. Das kann natürlich auch nicht funktionieren.
Ich hoffe einfach darauf, dass sich das was schon passiert weiter entwickelt. Das mehr Schulen den Mut haben was zu ändern.
Und ich hoffe, dass ich später mal die Chance bekomme guten Unterricht zu machen- auch an einer Regelschule
du bemängelst, dass die differenzierung in 3 schulen zu wenig ist und schlägst deshalb die gesamtschule vor. irgendwie blick ich's grad nich...

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Na super, ein Schulthread. Also ich mach gerade mein Referendariat und bin mir ziemlich sicher, dass meine Schüler meinen Unterricht HASSEN. Bin allerdings noch nicht dahinter gekommen, was sie lieber mögen würden, obwohl ich schon ne Menge ausprobiert habe.
Bei was sie alle ganz wach werden ist das Thema Arbeitslosigkeit, da erzählen mir dann immer 20 wache junge Leute dass sie eh keine Chance haben und deswegen die ganze Lernerei eh für die Katz ist. Ich glaub langsam, was Deutschland schadet, ist nicht die Schule, sondern die Leute, die immer erzählen, wie schlecht alles ist und wie hoffnungslos. Self-fulfilling-prophecy, hurra.
Ich lauf jetzt ins Wochenende und will von dem Scheiß nichts mehr hören. Ab Montag probier ich dann wieder mal was Neues aus.
Besten Gruß
Meike

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Und schon gar nicht, wenn nach Einkommen aussortiert wird.

Wer sortiert nach Einkommen? Das behauptest Du jetzt schon zum 100. mal.


Gruss
RunRun

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RunRun hat geschrieben:Wer sortiert nach Einkommen? Das behauptest Du jetzt schon zum 100. mal.


Gruss
RunRun

Und wenns stimmt: Wer selektiert denn da: Die Schule oder die Eltern, die ihre Kinder nicht fördern können oder wollen? Im Kindergarten meines Sohnes kannst du an den Eltern meist gut erkennen, warum einige Kinder weiter sind als andere...

lg

Uwe

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RunRun hat geschrieben:Wer sortiert nach Einkommen?
lies doch z. B. DAS - oder guck dich einfach in der Realität um :D
http://www.sueddeutsche.de/,jkl2/jobkarriere/berufstudium/artikel/548/63485/ hat geschrieben:Daten zum Zusammenhang von Gymnasiumsbesuch und sozialer Herkunft, die seit Montag bekannt sind, lösten unterdessen eine Debatte über die Gerechtigkeit des Bildungssystems aus. Wie aus der neuen Pisa-Studie hervorgeht, ist die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, für Akademikerkinder viermal höher als für Kinder von Facharbeitern - und zwar trotz gleicher Kompetenzen in Lesen und Mathematik. Am stärksten ist dieser Zusammenhang in Bayern (1 zu 6,6), am schwächsten in Brandenburg (1 zu 2,3).

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Lizzy hat geschrieben:lies doch z. B. DAS - oder guck dich einfach in der Realität um :D
die frage war, WER sortiert.

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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Van hat geschrieben:die frage war, WER sortiert.
eine so globale Frage, kann man nur global beantworten und zwar so: die Gesellschaft

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Van hat geschrieben:die frage war, WER sortiert.
Du hast Recht. Diese Frage wurde durch das Zitat nicht beantwortet. Im Grunde bezog ich mich auch stärker auf RunRuns:
Das behauptest Du jetzt schon zum 100. mal.
Da es sich nicht auf mich bezog, hatte ich es nicht mitzitiert, aber aus dieser Aussage ein - zugegeben nicht explizit enthaltenes - "stimmt ja gar nicht" herausgelesen. Und diesem "stimmt ja gar nicht" wollte ich ein mit Zitat verstärktes: "und es stimmt doch!" entgegenhalten.

WER nun sortiert - die Frage finde ich insbesondere für ein (Lauf)Forum zu vielschichtig. Daran würde sich auch die Frage nach dem "Wie lässt sich das ändern?" knüpfen und und ich möchte mich nicht aufregen. Es ist Wochenende - ich werde wohl eher nicht mehr die Welt und auch nicht das Bildungssystem verbessern. Das Thema Schule geht mich nicht mehr direkt an. Wo bleibt die Sintflut?

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Hallo,

Es geht nicht darum wer sortiert oder ob nach Einkommen sortiert wird.
Die Aussage von Pinguinfreundin ist einfach nur polemisch und (in meinen Augen) nonsens.

Es gibt eine Soziale Ungerechtigkeit im Schulsystem, sicherlich. Es stimmt auch das Kinder aus unteren sozialen Schichten nicht so schnell auf das Gymnasium kommen. Aber in meinen Augen wird nicht nach Einkommen gesiebt.

Ich denke viel eher das Lehrer eine Empfehlung aussprechen und Akademiker sich nicht daran halten und ihr Kind trotz dieser Empfehlung auf das Gym schicken. Ich denke nicht das der Lehrer einen Einkommensnachweis verlangt.
Wie aus der neuen Pisa-Studie hervorgeht, ist die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, für Akademikerkinder viermal höher als für Kinder von Facharbeitern - und zwar trotz gleicher Kompetenzen in Lesen und Mathematik

Auch hier steht nicht das die Facharbeiter weniger Geld verdienen als die Akademiker.
Im Grunde bezog ich mich auch stärker auf RunRuns:

Ich wollte auch nur verdeutlichen das durch das Schreiben bei jedem Posting diese Aussage auch nicht wahrer wird.

Gruss
RunRun

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RunRun hat geschrieben:Auch hier steht nicht das die Facharbeiter weniger Geld verdienen als die Akademiker.
Okay - ich gebe alle weiteren Denkversuche für heute oder die nächsten Tage erstmal gänzlich auf.

Du hast ebenfalls Recht. Ich las das, was ich lesen wollte bzw. interpretierte das dort stehende schon ein bisschen weiter anstatt wörtlich zu lesen und nur streng darauf einzugehen. Tatsächlich denke ich auch, dass die Sortierung nach sozialer Herkunft bzw. aktuellem Sozialstatus der Eltern vorgenommen wird und nicht in erster Linie nach dem schnöden Mammon (wobei auch da vermutlich ein zumindest zweitrangiger Zusammenhang existiert - aber ich wollte tatsächlich auf die sozialen Aussortier-Mechanismen ansprechen).

Jetzt ist aber wirklich Schluss für heute

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Ich hatte in meinem ersten LK eine Schülerin sitzen, die an der PISA-Studie 2000 teilgenommen hatte. Ihre Beschreibung des Verhaltens ihrer Mitschüler ließ gar nicht so sehr an der Kompetenz der deutschen Schüler zweifeln, sondern an deren Motivation. ("Warum soll ich mich für den Sch... anstrengen, wird doch nicht benotet...") - wie oben bereits beschrieben.
Wieso fehlt es vielen Schülern an Anstrengungsbereitschaft? Wieso werden diejenigen, die auf gute Noten aus sind, oftmals als "Streber" beschimpft und gemobbt ohne Ende? Wieso ist es "uncool", regelmäßig Hausausgaben zu machen? Liegt der Fehler im Schulsystem?
Ich arbeite an einer Ganztags-Gesamtschule. Müsste nach Aussagen mancher Experten der Himmel auf Erden sein. Ist es aber nicht...

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Hallo Pollux,

genau das ist es was ich auch haeufig beobachte. Unser Junge geht aufs Gymmi. Vorherr hiess es noch, ja er hat seine Probleme in der Schule, er lernt nicht gerne usw. Aber dann im Jahr der "Aussortierung" wird er aufs Gymnasium geschickt und landet oft spaeter doch noch auf der Hauptschule oder wird dann auf die Gesamtschule geschikt weil diese auf einmal so toll ist.

Warum ich so auf die Formulierung "Sieben nach Einkommen wert lege", die gibt es leider in irgendeiner Form ueberall. In fast jedem Land gibt es Wohnbezierke mit hohem Auslaenderanteil die Ihre Kinder nicht so stark foerdern koennen. Wenn z.B. hier in Frankreich auslaendische Eltern die vom Asylgeld leben in einem "vornehmen" Teil von Paris wohnen ist deren schulische Integration mit allem viel besser als z.B. momentan in den Teilen wo Jugendliche Autos und Busse anzuenden. Auch das ist in gewisser Weise ein sieben nach Einkommen, da viele Eltern sich diese Wohngegenden nicht leisten koennen und es nur wenige (eigentlich keine) Wohnungen fuer Sozialhilfeempfaenger gibt. Und das wird sich sicherlich nicht mit Gesamtschulen regeln lassen.

Gruss
RunRun

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Wer sorteiert? Und wie passiert das? Wenn man das genauer wüste, wäre man sicher schon weiter .
Zum einen wird durch die Erwartungshaltung selektiert. Von einem Akademikerkind erwartet der Lehrer automatisch mehr als vom Kind aus der Sozialbausiedlung. DAS habe ich selbstzu spüren bekommen! UNd dann nochmal bei meinem Sohn. Dummerweise hat der sich so gar nicht an die Erwartungen gehalten. (Deshlab ist es eigentlich eine Lüge, das in seinem Zeugnis steht "erfüllte die Erwartungen im vollen Umfang" oder so ähnlich. erwartet hätte man eher schlechte Leistungen und dass er sich prügelt. Wir wohnten im miesesten Viertel der Stadt, ich war jung und alleinerziehend...)

Oft funktioniert das leider sehr gut "sich selbt erfüllende Prophezeiung" Natürlich geschieht das nicht mit Absicht.

Dazu kommen die finanziellen Mittel: professionelle Nachhilfe. Da bezahlen die Eltern für etwas, was die Schule leisten müsste, aber nicht kann.

Die Eltern spielen vermutlich eine doppelte Rolle: einmal ebenfalls über die Erwartung ("ich bin/hab ja auch nur..."), aber zusätzlich vielleicht über die Vorbildfunktion? Und sie können ihren Kindern weniger helfen.
Dazu kommt auch noch das, was UDo meinte. Drastischer ausgedrückt: einige Kinder haben ganz andere Probleme als die Schule.
Aber gerade für die wäre eine gute Schule doch ein Segen.

Das ist natürlich nur spekuliert. Würde ich es wissen, müsste ich nicht mehr studieren :) Wobei das mit der Nachhilfe bekannt ist und das mit der Erwartungshaltung z.B. belegt ist aus Studien über Mädchen im Mathematisch/naturwissenschaftlichen Unterricht.

Ja, die Forderung nach Gesamtschule um besser zu differenzieren klingt schräg. Aber nur, wenn man sich nicht näher damit befasst haz. An GUTEN (dreimal unterstrichen) Gesamtschulen klappt das mit der Differenzierung aber hervorragend. Es gibt Klassen, da lernen Schwerbehinderte und Hochbegabte gemeinsam! Das geht. Und alle werden dabei individuell so gefördert, dass es für jeden das Beste ist.
Das funktioniert natürlich nicht mit einer Klassengröße von 32 Schülern, 45min Unterrichtstakt und vorgegebenen Klassenarbeiten für alle.
Und selbst da, wo es von der Struktur her möglich ist, stellt es verdammt hohe Anforderung an die Lehrer.

Sich hier konkret über Leistungsdifferenzierung auszulassen sprengt den Rahmen: Im Studium gibt es dazu eigene Seminare.

Ein Hoffnungsschimmer.Wir hören an der Uni davon. Vielleicht bliebt bei einigen was hängen. Auch noch nach dem Refendariat.
Zumindest tut sich was bei den nachwachsenden Lehrern. Und bei den "alten" gibt es auch ein paar ganz tolle. (na gut, die sind ziemlich versteckt)
noch 'ne Forderung: Abschaffung des Beamtenstatus für Lehrer ! es kann nicht sein, dass man grottenschlechte Lehrer einfach nicht los wird.
Und mehr Mitspracherecht der Schulen bei der Auswahl des Personals. Wenn ich an ein katholisches Internat gelange und ein strenger Lehrer an einer Reformschule- das wird nix :zwinker5: Aber das ist auch schon auf dem Weg.

Wer es nicht glauben kann, das Gesamtschulen toll funktionieren können: im ersten Posting nochmal gucken, gibt genug Material :nick:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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@ brownie ich schrieb ja schon, Gesamtschule allein macht es nicht. Das Konzept gehört schon auch noch dazu. Mein Sohn ist auf einer IGS. was wurde uns Eltern da alles versprochen...
Zu deiner Frage ob der Fehler im System liegt: ich denke ja. An den schon genannten Schulen arbeiten Schüler motiviert. UNd es ist dort völig selbstverständlich.
In unseren Regelschulen wird sich in erster Linie durchgemogelt.
Wichtig ist (den Schülern, Eltern und Lehrern) die Note. Ob der Schüler wirklich was gelernt hat, ist egal.

Und man darf die Schule nicht als Anstalt sehen, in der Wissen vermittelt wird. Mal im ernst: Gerade im Grundschulbereich könnten das doch viele noch selbst.
Es geht auch um Gemeinschaft, miteinander Leben u.s.w. ich empfehle hier nochmal Hartmut von Hentig. z.B. "warum muss ich in die Schule gehen?"

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Ich bin aufm Gymnasium, weil ich handwerklich unbegabt bin*g*!

Ist echt so, ich glaube, auf ner Realschule mit Kochen usw. wäre ich gandenlos eingegangen.

PS: Dafür kann ich jetzt 4(bzw.5) Sprachen, die aber nachdem man sie abgelegt hat, verlernt man diese. Sollte man was machen...

32
jasper hat geschrieben:eine so globale Frage, kann man nur global beantworten und zwar so: die Gesellschaft
oder: das system

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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Van hat geschrieben:oder: das system
und wer hat 'das system' erfunden? :D

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jasper hat geschrieben:und wer hat 'das system' erfunden? :D
öhmmmm *nachdenk* :idee2: die Gesellschaft :nick:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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@Brownie:

Weil die Typen, die auf gute Noten aus sind meistens die totalen Honks sind. Wollen keine Kontakte, sind nicht hilfsbereit, sind bis auf wenige Ausnahme einfach ***** mit denen mal als Normalo nichts zu tun haben will!

36
hi,

mal kurz eine Verständnisfrage. Warum spricht man eigentlich von einem Versagen des dreigliedrigen Schulsystems?

Hauptschule
Gesamtschule
Realschule
Sonderschulen für Körperbehinderte
Gymnasium

(willkürliche Reihenfolge)
Ich komme auf 5.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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Weil vermutlich Gesamtschule und Förderschulen nicht zählen?*keineahnung*

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gnies hat geschrieben: ...Versagen des dreigliedrigen Schulsystems?
........
Ich komme auf 5.
Vielleicht wegen der drei möglichen Abschlüsse (drei Säulen die gemeinsam auf der Grundschule aufsetzen)?

Quali -- Mittlere Reife -- Abi :confused:

Mal so in's Blaue hinein vermutet......

[
Bild

39
Das mit den Abschlüssen ist ne gute Idee...
Aber nicht jede kriegt nen Quali, also dann eher allgemeiner Schulabschluss, oder so was

40
Hi!
Pollux hat geschrieben:Das Beste aber ist, der Bekanntenkreis poltert schon los (im 1. Schuljahr): "Klar, eurer geht auch aufs Gymmi, ihr wart ja auch."
Das ist ja aber auch einfach nur realistisch. Ich kann nicht erkennen, dass man fürs Gymnasium eine besondere Begabung bräuchte. Und bessere Chancen gibt es einem meiner Meinung nach schon, auch wenn man sich die hinterher natürlich mit einem Studium wieder kaputt machen kann ;-) Warum also sollte Dein Sohn nicht aufs Gymnasium? (Wenn es das bis dahin noch gibt, aber so viel Reformwillen, das zu ändern, sehe ich nicht.)

Und mal unter uns Bildungsaufsteigern: Die Bildungslandschaft hat sich zwischen der Generation unserer Eltern und unserer ja auch geändert. Schließlich gab es mal sozialdemokratische Regierungen, die etwas bewegt haben.

Gruß,

Carsten

41
CarstenS hat geschrieben:
Schließlich gab es mal sozialdemokratische Regierungen, die etwas bewegt haben.

:daumen: :daumen: :daumen:

42
gnies, es gibt sogar noch mehr.

es beruht wohl auf den Abschlüssen.
Eeeeiiiiigentlich sollte es ja die Ducrhlässigkeit zwischen den Schulen geben. Und zwar in beide Richtungen (also nicht nur vom Gymnasium zur Hauptschule). Nur glaubt kaum einer dran.
Es gab für die Kinder von 4.Klässlern viele Elternabende zum Thema Schullaufbahnempfehlung.Da wurde auch erklärt, dass ein Kind nicht sofort auf's Gymnasium muss um mal Ab zu machen. Aber da sind die meisten Eltern taub.
Und auf den Infoabenden der Gymnasien ging es dann auch schon um Karrieren und Zukunftschancen. So brüstete sich eine Schule damit, dass die Kinder früh Latein lernen, und falls die Kinder mal Medizin studieren...
Meine Fresse, mein Sohn war 10 :tocktock:
Aber viele Schulen bedienen die Ansprüche der Eltern. Egal wie unsinnig.
Die Lehrerin meiner Tochter drohte neulich mit einer Hauptschulempfehlung und allem was dazuhgehört) Meine Tochter sagte ihr daraufhin " ich geh sowieso zur IGS" :D
Wie kann man einer 9jährigen damit drohen, dass sie mal nicht studiern könne ? :tocktock: :tocktock:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Mit dreigliedrig sind die drei "klassischen" Sekundarschulformen gemeint: Hauptschule, Realschule, Gymnasium.
Die Gesamtschule ist ja ursprünglich mit dem Gedanken entstanden, dieses dreigliedrige System ablösen zu wollen. Dass sie jetzt zur 4. Schulform geworden ist, war eher ein Unfall und das hilft weder dem Ruf dieser Schulform noch der potenziellen Schülerschaft (ein Schlagwort dazu: Creaming-Effekt). Sonderschulen werden, soweit ich weiß, nicht zu den Regelschulen gezählt.

Das Problematische an einer Hauptschulempfehlung ist ja nicht, dass die Kinder mal nicht studieren können. Sondern dass ein Hauptschulabschluss leider (bekloppterweise) nicht mehr allzuviel wert ist. Man kann damit nicht nur nicht studieren, sondern findet oft auch keinen Ausbildungsplatz, weil eben Jugendliche mit "höherwertigen" Abschlüssen bevorzugt eingestellt werden. Deshalb die Drohung.Denke ich.

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Ich weiß, daß es politisch völlig unkorrekt ist, aber:

Möglicherweise haben Kinder reicherer Eltern deshalb bessere Chancen, weil diese Eltern selbst besser gebildet sind und daher ihre Kinder besser fördern können. Möglicherweise ist es sogar so, daß diese Kinder statistisch gesehen bessere Chancen auf diejenigen Erbanlagen haben, mit denen sie in der Schule besser zurecht kommen. Das wäre plausibel, denn viel spricht dafür, daß ihre Eltern auch in der Schule gut zurecht kamen - Bildung und Reichtum stehen ja (von einigen Ausnahmen abgesehen) in einem gewissen Zusammenhang.

Daß Eltern sich um ihre Kinder kümmern, halte ich grundsätzlich nicht für verwerflich. Ich tu es jedenfalls nach Kräften.

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Hi!
Thomas Naumann hat geschrieben:Ich weiß, daß es politisch völlig unkorrekt ist,
Nur teilweise, soll uns auch nicht stören.
Möglicherweise haben Kinder reicherer Eltern deshalb bessere Chancen, weil diese Eltern selbst besser gebildet sind und daher ihre Kinder besser fördern können.
Ganz sicher ist das so, zumindest teilweise. Es fragt sich nur, wie wir gesellschaftlich darauf reagieren wollen. Wollen wir dafür sorgen, dass alle Kinder ausreichend gefördert werden? Dazu müsste erst einmal der Schulunterricht so gut sein, dass die Kinder ohne bezahlten Nachhilfeunterricht auskommen. Sehr hilfreich wären auch Gelegenheiten, betreut Hausaufgaben machen zu können. Oder schieben wir die anderen Kinder auf andere Schulen ab, damit `unsere' Kinder (ich habe ja gar keine, aber ich meine zum Beispiel die Kinder der Politiker und die von Eltern, die selbst eine höheres Bildungsniveau oder eine höhere gesellschaftliche Stellung haben) ungestört auf den Gymnasien lernen können?
Möglicherweise ist es sogar so, daß diese Kinder statistisch gesehen bessere Chancen auf diejenigen Erbanlagen haben, mit denen sie in der Schule besser zurecht kommen.
Ich glaube, dass die Genetik hierbei nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Meinst Du, wenn Du ein Kind, dessen Eltern Hauptschüler waren, nach der Geburt angenommen hättest, wäre es schwieriger, ihm durch die Schule zu helfen?

Ich meine, wir reden hier vom Abitur etc., es ist ja nicht so, als ob dazu herausragende Intelligenz nötig wäre.
Daß Eltern sich um ihre Kinder kümmern, halte ich grundsätzlich nicht für verwerflich. Ich tu es jedenfalls nach Kräften.
Das ist auch richtig so, und ich frage mich, wie Du darauf kommst, jemand könnte das für verwerflich halten.

Gruß,

Carsten

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Jau, hier stand wohl mal unbelegbares BlaBla von mir, nu ist es weg :zwinker2:

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jasper hat geschrieben:... (leider find ich die Quelle gerade nicht)...
Dann such mal. Sonst glauben dir Van und RunRun nämlich nicht.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:Dann such mal. Sonst glauben dir Van und RunRun nämlich nicht.
Ich hab's befürchtet, dass heißt aber mein Wochenende ist im Eimer - aber man soll ja nicht einfach ohne Quellenangabe was in die Welt setzen :klatsch: .

jasper, auf Tauchstation

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Würde mich auch interessieren. Leistungsbewertung ist nie fair, aber eine Note Unterschied bei derselben Leistung? Püh...

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brownie hat geschrieben:Würde mich auch interessieren. Leistungsbewertung ist nie fair, aber eine Note Unterschied bei derselben Leistung? Püh...
Ist aber auch schon ca. 20 Jahre alt, ich hab's aber immer noch nicht gefunden :peinlich: , such aber weiter.
Gesperrt

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