Teufelsberg Crosslauf in der Aubinger Lohe - Sonntag den 13.11.2005
Teufel Berg Cross - Jeder einzelne Bestandteil des Namens machte mich heiß aufs Laufen.
Eine Woche hatte ich wegen erneut aufflackernder Fußprobleme (die ich im Keim zu ersticken gedachte, bevor sie wieder die alten Ausmaße annehmen konnten) komplett pausiert. Fast genauso dramatisch: anstatt - wie großmäulig angekündigt - abzunehmen, seit dem Marathon wieder ein Pfündchen Gewicht draufgepackt.
Außerdem erzählte ein gefundener Bericht von knackigen Steigungen. Steigungen - in MÜNCHEN konnte ich mir nicht vorstellen - wenn auch der äußere Westen nicht zu meinen häufig besuchten Gebieten gehört. Das Internet klärte mich aber schon im Vorfeld darüber auf, dass ein vorwitziger Gletscher sein Geröll tatsächlich bis vor die Tore Münchens aufgehäuft habe (wobei man die zeitlich etwas unkorrekten Einordnungen überlesen mag ;-). Das entstandene Landschaftsschutzgebiet nennt sich heute: "Aubinger Lohe"
Morgens festgestellt, dass die von der Bergwanderung am Vortag beanspruchten Beine nur Restmüdigkeits-Anflüge zeigten, wollte ich eigenbeinig prüfen, obs bei einem Crosslauf wirklich schön knusprig zugeht.
Fluggs nachgemeldet und wie so oft festgestellt, dass die Gegend nicht gar so teuflisch aussieht wie erhofft (zwar kein Asphalt, aber trockene und sehr zivilisierte Steinchen-, Kies-, Laub- und Sandwege) die übrigen ca. 230 bis 240 LäuferInnen dafür umso mehr: hauptsächlich Vereinsläufer - hauptsächlicher Eindruck: teuflisch sportlich.
Gelaufen werden drei Runden mit jeweils drei tatsächlich ziemlich eindrucksvollen Steigungen. Mir kam es insgesamt so vor, als ginge es fast immer nur steil bergauf und nur selten ein klitzekleines bisschen bergab ... meine Milchmädchenlogik sagt mir aber schon, dass das eher unwahrscheinlich ist, wenn man den Startpunkt immer wieder durchläuft ...
Ein Zeitziel hatte ich mir nicht gesetzt - dummerweise machte mein Fuß ab der zweiten Runde wieder ein wenig Probleme, ab der dritten massive, so dass ich an der zweiten Steigung anhalten und den Schuh umschnüren musste. Prompt überholten mich auch - die Gelegenheit nutzend - fünf oder sechs andere Läufer Lange hat der Stop aber nicht gedauert und ich lief unverdrossen an und weiter. Kurz vor dem Ziel hörte ich eine seit längerem hinter mir laufende Frau beschleunigen. Sie war zierlich und klein - aber ihre Schritte kamen auf der Bergabstrecke wie das Gedonner eines gletscherzeitlichen Dinosauriers näher. Noch nie habe ich bei einem Zehner einen Endspurt eingelegt - meist war ich viel zu schlapp. Aber ich WOLLTE sie nicht vorbeilassen. Also gab auch ich dinomäßig Gas - wir liefen Kopf an Kopf und brontosaurisch schnaufend die letzten hundert Meter im Gewaltsprint, bis ich sie auf den letzten Metern vor Zielkanal vorbeilassen mußte. HEY - hat mir nichts ausgemacht! Im Gegenteil: ich fand es gut, einmal zu einem solchen Abschlußsprint animiert worden zu sein. Endlich mal wirklich kaputtgelaufen im Ziel anzukommen Nein - natürlich keine Bestzeit ist dabei rausgekommen, aber immerhin noch offizielle 58:48 min Und bei der Verlosung sogar noch einen Kristallglas-Bierkrug mit Gravur vom 'ESV-Neuaubing' gewonnen.
Aber die Hauptsache: es hat irre Spaß gemacht!
Bilder:
1 bis 3: Landschaftschutzgebiet 'Aubinger Lohe' (da ich nicht selber fotografiert habe, fehlen Aufnahmen von Waldanteilen und den knusprigsten Steigungen)
4 und 5: Lizzy auf dem Weg zum Start - und auch andere sind frostgeschützt genug, um bei Nebel und Kälte kurzärmelig und mit kurzen Tights zu starten ;-)
6: Duell der Sieger
7: fast genauso dynamisch an gleicher Stelle etwas später
8: Trophäen