Kündigungsfrist Fitneßstudio

Ich möchte meinen Studiovertrag kündigen und habe eben mit Schrecken bemerkt, daß dies nur mit 2-monatiger Frist zum Quartalsende möglich sein soll.

Klar, ich habe den Vertrag vor gut einem Jahr unterschrieben ... aber wohl nicht so richtig mitgelesen und vor allem nicht richtig mitgedacht ...

Trotzdem scheint mir diese Frist doch sehr lang, zumal, da ich ja Ende Oktober den Termin der Kündigung versäumt habe, ich jetzt bis zum 31.03.2006 dabeibleiben muß *grummel*.

Weiß vielleicht jemand von Euch, wo ich mich schlau machen könnte, ob eine so lange Frist überhaupt rechtens ist? Vielleicht bei der Verbraucherberatung?

In der Hoffnung, daß Ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt
Katja

Ich habe gehört, dass man bei Vorlage eines ärztlichen Attestes, sofort aus dem Vertrag rauskommt. Da müsstest du allerdings einen Doc deines Vertrauens (oder wie Quirly sich heute so schön ausdrückte: deines geringsten Misstrauens) finden, der dir bescheinigt, dass du aufgrund von welcher Krankheit auch immer nicht mehr in der Lage bist zu trainieren.

hallo,

leider ist das rechtens. Schneller kommst du raus, wenn es dir gesundheitlich nicht möglich ist zu trainieren (Attest, logo), bei berufsbedingtem Ortswechsel (mind. 30 km) und vielleicht noch, wenn dich jemand aus dem Studio so heftig beleidigt, dass dir weiterer Aufenthalt psychisch nicht zuzumuten wäre.

Aber komisch, gerade im Winter ist es in Studios voll, findest du niemand, der einfach deinen Vertrag übernimmt??

Hallo Katja,

das ist ärgerlich, warum willst Du denn nicht mehr weitertrainieren ?

Klick auf diese Seite, da sind gute Tipps:

http://www.verbraucher-urteile.de/vertr/sportstudiocontent.html

(Mit HIlfe eines freundlichen Arztes wäre evtl. die außerordentliche Kündigung ein Schlupfloch )

Wenn dir dein Studio nicht entgegenkommt rate ich dir den Vertrag in deinem wöchentlichen Käseblatt oder bei Kurz&Fündig anzubieten. Die Chancen sind gut wieder mehr als 50 % der ausstehenden Beträge zurückzubekommen und das Studio hat im Regelfall nichts dagegen den Vertrag umzuschreiben.

Also, einfach 'ne Krankheit vorschieben - so was liegt mir nicht. Ich kenn' auch keinen Arzt, der mir so ein Attest geben würde (nehme ich jedenfalls an).

Umziehen möcht ich auch nicht - und schon gar nicht 30 km weg - dann würd ja das gesparte Studiogeld ja voll für Sprit daraufgehen.

Ich will wechseln, weil ich mich in diesem Studio einfach nicht so recht wohl fühle - aber beleidigt oder belästigt hat mich niemand.

Vielleicht ist ja hier im Forum jemand, der ein paar Monate meines Vertrages (in Göttingen) übernehmen möchte ?

Wie ich gerade ergoogelt habe, sind 2 Monate zum Quartalsende bei Studioverträgen nicht gerade üblich, sondern schon außergewöhnlich lang.

Katja2 hat geschrieben:Wie ich gerade ergoogelt habe, sind 2 Monate zum Quartalsende bei Studioverträgen nicht gerade üblich, sondern schon außergewöhnlich lang.

Das mag ja sein. Aber unterschrieben hast du schließlich freiwillig.
Am besten jetzt schon mal kündigen für Ende März. Dann verschläfst du den Termin nicht auch noch.

WinfriedK hat geschrieben:Das mag ja sein. Aber unterschrieben hast du schließlich freiwillig.
Am besten jetzt schon mal kündigen für Ende März. Dann verschläfst du den Termin nicht auch noch.

Daß ich freiwillig unterschrieben habe, erwähnte ich ja schon .

Trotzdem ist nicht alles, was in Verträgen steht und unterschrieben wird, rechtlich in Ordnung.

Tja, herzlich wie stets, der Winfried.

Ähm, Doris, es gibt Leute, die sagen dem Schuhändler "ich überleg's mir" und bestellen dann im Internet. Und dann gibt es welche, die sind nicht krank und holen sich ein Attest. Oder ziehen um, ohne auch nur einen Karton zu bewegen.

Öffentlich strunxen würd ich aber auch nicht damit.

Kannst ja dem Studiobesitzer sagen, du hättest ihn beim Anabolika-dealen beobachtet und würdest auf einen Anzeige verzichten, wenn du sofort aus dem Vertrag gelassen wirst...




Okay... war'n Witz.

mainzrunner hat geschrieben:Kannst ja dem Studiobesitzer sagen, du hättest ihn beim Anabolika-dealen beobachtet und würdest auf einen Anzeige verzichten, wenn du sofort aus dem Vertrag gelassen wirst...

Gute Idee! Endlich mal'n Vorschlag, der mir weiterhilft!

gnies hat geschrieben:Und dann gibt es welche, die sind nicht krank und holen sich ein Attest. Oder ziehen um, ohne auch nur einen Karton zu bewegen.

Aber welche Krankheit könnte das sein, die ein Fitneßstudiotraining unmöglich macht? Selbst bei orthopädischen Problemen gibt's immer Trainingsmöglichkeiten, und selbst bei Bluthochdruck oder dergleichen. Müßt ja schon was ganz Dramatisches sein ...

@gnies: Wie zieht man um, ohne Kartons zu bewegen?

Hallo Katja,

ich habe auch leider erst zu spät recherchiert, dass z.B. Schwangerschaft ein Grund zur fristlosen Kündigung eines Fitnessvertrags ist. Aber selbst da ist die Rechtsprechung uneinheitlich. Das war mir alles zu unsicher, und so verzichte ich auf mein außerordentliches Kündigungsrecht - bei mir läuft der Vertrag dann mit Jahresende aus. Theoretisch hätte ich schon im Sommer aussteigen können.
Vielleicht kannst Du einen Deal aushandeln, z.B. soundsoviele Monate auf einmal zahlen um dafür ein paar Monate früher "entlassen" zu werden.
Gruß
Manu

gnies hat geschrieben:Tja, herzlich wie stets, der Winfried.

Immer gerne.
Katjadoris hat einen Vertrag unterschrieben, "aber wohl nicht so richtig mitgelesen und vor allem nicht richtig mitgedacht".
Und jetzt will sie "wechseln, weil ich mich in diesem Studio einfach nicht so recht wohl fühle". Klingt wahnsinnig wichtig.
Leider hat sie den Termin für die Kündigung verpennt und sucht nach Tricks, um aus dem Vertrag rauszukommen.
Kannst dir ja selber überlegen, wie du das findest....

WinfriedK hat geschrieben:Kannst dir ja selber überlegen, wie du das findest....

Wie findest Du es denn, Winfried?

Katja2 hat geschrieben: @gnies: Wie zieht man um, ohne Kartons zu bewegen?

Formal ist ein Umzug die Unterschrift eines Menschen, dass er dir eine Wohnung vermietet. Und Papierkram im Ortsamt.

Mehr sag ich nicht.

WinfriedK hat geschrieben:Kannst dir ja selber überlegen, wie du das findest....
__________________

Ärgerlich ist sowas. Für die, der es passiert.

Katja2 hat geschrieben:Wie findest Du es denn, Winfried?

Du hast einen kleinen Fehler gemacht (Kündigungstermin versäumt), der geringe Auswirkungen hat (du fühlst dich nicht mehr recht wohl).
Ich denke, dann sollte man halt "tapfer" sein und die Konsequenzen tragen und nicht rumtricksen mit gefälschten Attesten oder fingierten Umzügen.

Gruß,
Winfried

Lieber Winfried,

ich habe nicht vor, zu tricksen.

Ich habe im Eingangspost gefragt, ob jemand von Euch weiß, wo ich mir einen juristischen Rat in dieser Angelegenheit holen kann.

Wenn diese lange Kündigungszeit denn rechtlich okay sein sollte, werde ich sicher tapfer sein, und erst zum 1. April in ein anderes Studio wechseln (was mir nicht sooo schwer fallen wird, weil das Studio eigentlich ganz okay ist, aber ich mich eben einfach nicht so wohl dort fühle - sind so komische Männer da , die sind so uncharmant, grantelig und übellaunig wie manche hier im Forum )

Herzlichst
Doris-Katja

Katja2 hat geschrieben:weil das Studio eigentlich ganz okay ist, aber ich mich eben einfach nicht so wohl dort fühle - sind so komische Männer da , die sind so uncharmant, grantelig und übellaunig wie manche hier im Forum )

Herzlichst
Doris-Katja

Deshalb war ich immer nur in "Hardcore"-Studios, da wird nicht geredet, geschweige denn charmant "geflirtet", da musste man nur tonnenweise Eisen stemmen.

P.S. Für echte Krafttraining-Freaks sind und waren reine Frauenstudios die beste Erfindung aller Zeiten.

Bei uns kann man sich für ein Jahr anmelden und sich auch rel. schnell wieder abmelden. Also man braucht keine großartigen Kündigungsfristen zu beachten. Ist halt noch alles recht familär, nett und freundlich.

Liebe Doris-Katja,

Katja2 hat geschrieben:Ich habe im Eingangspost gefragt, ob jemand von Euch weiß, wo ich mir einen juristischen Rat in dieser Angelegenheit holen kann.

Vielleicht hilft dir das weiter:

Ist eine Kündigungsfrist zwischen einem Monat und drei Monaten streitig, sollten Sie kein Prozessrisiko eingehen. Klauseln im Kleingedruckten, die Kündigungsfristen von mehr als drei Monaten vorsehen, sind aber auf jeden Fall unwirksam.

Quelle: http://www.verbraucherzentrale-bayern.d ... 3585A.html

Katja2 hat geschrieben:... die sind so uncharmant, grantelig und übellaunig wie manche hier im Forum )

*verwundertundfragendumschau*

Gruß,
Winfried

Danke Winfried, das hilft mir schon mal weiter.

Zum Glück gibt's ja doch viele Männer hier im Forum, die nicht grantelig und uncharmant sind. Du zum Beispiel

...die Verbraucherberatung ist hier Adresse Nr. 1 um Klarheit zu kriegen. Die haben mir mal vor gut 10 Jahren weitergeholfen, als ich in einem echten "Knebelvertrag" steckte- mitsamt Aktenzeichen von ähnlichen Fällen etc.. Als das Studio meine Kündigung abwies, empfahl mir die Dame von der Verbraucherberatung, ich solle nun einfach die Zahlungen einstellen. Bingo, damit war es gegessen. Geht natürlich wirklich nur bei unrechtmäßigen Verträgen.
War mir übrigens eine Wohltat, den Namen des Studios 1 Jahr später unter den Insolvenzen in der Zeitung aufgeführt zu finden

Huhnie

Also bei mir beträgt die Kündigunsfrist 4 Wochen!
Ich denke es wird schwer da raus zu kommen, es sei
den der oder die Besitzer sind gewillt bei dir eine
Ausnahme zu machen. Wünsche dir viel Erfolg dabei.

Hallo Katja,

ich würde als erstes mal mit dem Besitzer des Studios reden, denn es sind ja auch nur Menschen und keine Monster und wenn du ihm Glaubwürdig rüber bringst, das du dich in diesem Studio nicht mehr wohl fühlst, warum auch immer, vielleicht kommt er dir ja dann etwas entgegen.
Denn nur sprechenden Leuten kann geholfen werden.
Und vielleicht bist du ja auch nicht die Einzige, die sich in dem Studio, oder der Atmosphäre nicht mehr wohl fühlt.
Sicherlich leben Studios davon, das man mitteilt, wenn einem was nicht gefällt, denn nur dann haben die Leute auch die Möglichkeit, daran was zu ändern.

Ich persönlich würde nur noch in ein Studio gehen, bei dem es keine Kündigungsfrißt gibt und da es bei uns im Ort immerhin schon 6 Stück gibt und das bei 42t Einwohnern, ist die Changse groß.
Ich wünsche dir viel Glück beim Gespräch.

Gruß
Markus

abspecklaufbaer hat geschrieben: Ich persönlich würde nur noch in ein Studio gehen, bei dem es keine Kündigungsfrißt gibt

Wie darf ich mir das denn vorstellen? Gehe ich da zum Training und sage einfach "ab morgen komme ich übrigens nicht mehr?

MfG
Hendrik, wirklich neugierig

Danke für Eure Tipps.

Ich werd' es jetzt so machen, daß ich erst noch mal anfrage bei dem Studio, ob's vielleicht 'ne MÖglichkeit zum früheren Ausstieg gibt. Das Studio gehört zu einem Sportverein, es hat keinen einzelnen Inhaber, deshalb ist es sicher schwierig, da eine 'Sondervereinbarung' zu treffen.

Falls die auf Vertragseinhaltung bestehen, werde ich mich mal an die örtliche VErbraucherzentrale wenden, vielleicht können die mir helfen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß fast 5 Monate Kündigungsfrist rechtens sind.

Und falls doch, gut, dann bleibe ich eben bis Ende März dort. Wie gesagt, ich fühle mich dort einfach nicht so recht wohl, aber ich kann nichts konkret Negatives gegen das Studio sagen. Ich habe jetzt nach etwas über einem Jahr einfach einsehen müssen, daß es mir in meinem alten Studio (Frauenstudio) doch besser gefallen hat (war über 5 Jahre da), und ich gern wieder zurückwechseln würde.

Also, nochmal DANKE und Tschüß