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Frage an alle Kniegeschädigten und Schuhexperten!

Frage an alle Kniegeschädigten und Schuhexperten!

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Hi Leute,
da hier ja eine Menge Kniegeschädigte rumlaufen - soweit sie noch laufen - und ich nun auch ein Erlebnis und ansonsten völlige Unbedarftheit angesichts dieser Thematik vorweisen kann, meine Bitte um eure Vermutungen.

Ich nach 5 Wochen Urlaubs- und Verletzungspause (Kniekehle rechts) im September mit dem Frühjahrstraining 2006 angefangen. Noch nie so locker und vernünftig gesteigert. Bin jetzt bei 20 km als längstem Lauf angekommen, bis 31.12. will ich noch bis zur 25 kommen. Die Laufpause von 5 Wochen hat damals fast nichts genützt in Hinblick auf die Kniekehlenprobleme rechts, dafür scheint das ca. 4 malige Dehnprogramm pro Woche diesem Problem inzwischen ein wenig beizukommen.

Seit etwa 4 Wochen laufe ich mit neuen Schuhen: MIZUNO WAVE MUSTANG III (genausogut könnten die der Grund für nachlassende Kniekehlenprobleme rechts sein). Ich wollte weg von den gedämpften Pronationsschlappen (vorher ASICS 1060/1070, BROOKS Adrenaline GTS IV), der Verkäufer war nach dem Laufband auch einverstanden. Mein unprofessioneller Fehler: Ich laufe nur mit diesen Schuhen. Den Zustand werde ich nun wohl schnellstens ändern.

Am Sonntag bin ich meinen langen Lauf gelaufen - wiegesagt 20 km. Am Abend der erste Schmerz im linken Knie, der Montag noch unangenehmer war, aber Dienstag war er weg, also ignorieren, außerdem ist Ruhewoche. Deshalb locker 14 km gelaufen, Mittwoch wieder beginnende Schmerzen, aber nichts, was einen vom Lauf abhalten könnte, trotzdem mal 7 km gelaufen. Donnerstag wieder Schmerzen und zwar so, dass ich - ich - an einen Orthopädenbesuch gedacht habe, also nicht gelaufen, aber am Nachmittag schlagartig Besserung, heute ist so gut wie nichts mehr zu spüren, fast wie weggeblasen - ist aber auch windig heute - also ... ich werde es heute wohl nicht sein lassen können.

Der Schmerz saß oben auf dem Knischeibenrand am linken Knie innen von vorne gesehen auf ca. 11 Uhr. Ich konnte sitzend das gestreckte Bein kaum heben, aber das Knie ansonsten in alle Richtungen schmerzfrei bewegen, auch den Unterschenkel ganz an den Oberschenkel ziehen. Treppauf, treppab war natürlich etwas spürbar, aber kein Problem. Der Schmerz trat eigentlich hauptsächlich bei direktem Druck auf die Stelle auf, ähnlich einer Beule (aber nichts, rot, dick, heiß). Ich konnte die Kniescheibe schmerzfrei hin- und herschieben, außer ich drückte dabei genau auf diese eine Stelle.

All meine Quellenforschung hat nichts gebracht außer "undefinierbare Knieschmerzen - ich empfehle Laufpause". Ich habe zwei Dinge im Verdacht: Die Schuhe, mit denen ich von Anfang an nicht so richtig Freund werden wollte - (aber ich dachte da an Umstellungsprobleme) und vielleicht falsche Dehntechnik. Überlastung ist relativ unwahrscheinlich, ich laufe zwar dieses Jahr anscheinend durch, aber deutlich lockerer als sonst, fast nur Grundlagen.

Wird da jemand schlauer draus? Verschwinden die Schmerzen immer so relativ schnell wieder? Ist die Stelle nicht ungewöhnlich?

Mir graust (wohl zurecht) vor einem Orthopädenbesuch. Da war ich seit ... 30 Jahren oder so nicht mehr. Einen Orthopädietechniker habe ich auf die Schnelle nicht lokalisieren können. Ich werde alt - shit! Jetzt bin ich auch schon einer von denen, die hier um ärztlichen Beistand bitten :nene:

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klingt nach einer schleimbeutelentzündung. versuchs mit kühlen und voltaren-salbenverbände.

kauf dir ein 2. paar neutralschuhe und steigere wieder langsam. lauf regelmäßig - auch täglich- dafür aber kürzer.
liebe grüsse von eva

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Hi Meerbuscher, keine Erklärung, liegt vermutlich eher an der Belastung, scheppst du irgendein anderes Problem mit dir rum und verkrampfst??? Ich hatte mal während eines langen Laufs Schmerzen im unteren Rücken und habe unbewußt eine Schonhaltung eingenommen. Ich hatte 3 Tage höllische Knieschmerzen aber dann waren die Weg und haben sich auch nicht mehr gemeldet. Entzündung? Sollte der Schmerz dann nicht eher permanent da sein?

4
Überlastung ist ja nicht immer eine Frage des Tempos, sondern auch der Strecke. Wie Kitty sagte, kürzer laufen tut es auch erst mal...

Wie ist denn Dein Laufstil? Hast du schon mal an eine Bewegungsanalyse durch Fachleute gedacht? Vielleicht passt in Deinem Laufstil derzeit etwas nicht. Ich werde es demnächst auch machen, weil ich es leid bin, dass mir jedesmal nach dem Laufen etwas anderes weh tut.

Ich gehe auch davon aus, dass Du regelmäßig Krafttraining machst? Vielleicht wird die Kniescheibe nicht ordentlich in der Bahn gehalten?

Vor einem Orthopädenbesuch würde ich keine Angst haben. Du gehst eh am besten zu drei verschiedenen und stellst Dich jedesmal dumm... such Dir einen gescheiten, der selbst läuft, Triathlet ist o.ä.

Aber für die erste Zeit würde ich wirklich die Wochenkilometer runter schrauben.

Gute Besserung!
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich sei nicht verrückt. Eine summt die Melodie von Tetris.

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Tach Meerbuscher,
wenn es mal eben im Knie zwickt, dann würde ich auch nicht zum Orthopäden gehen. Dann reicht oftmals eine Reduzierung von Laufumfang- und Intensität und die Probleme gehen weg. Du sprichst aber von heftigeren Schmerzen, so dass meiner Meinung nach ein Arztbesuch unausweichlich wird. Alle Ferndiagnosen sind deshalb meiner Meinung nach unseriös.


Als Ursache für deine Probleme würde ich die Steigerung des Laufumfangs nicht ausschließen. Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du den Umfang deiner langen Einheit seit September auf zwanzig Kilometer gesteigert. Das hört sich nicht unbedingt nach einer moderaten Steigerung an. Zwanzig Kilometer sind kein Pappenstiel und da kannst du ja mal in dein Trainingstagebuch schauen, wie schnell du die Kilometer gesteigert hast. Darüber hinaus kannst du die Wochenkilometer und die „intensiven Kilometer“ vergleichen, und mal schauen, ob du da vielleicht doch zuviel gemacht hast. (Dafür hat man ja schließlich ein Lauftagebuch)


Außerdem könnte die Vor- und Nachbereitung des Trainings von Bedeutung sein. Mein Arzt insistiert nicht nur auf ein langsames Einlaufen, sondern ebenso auf ein zehn minütiges Auslaufen. Das sei enorm wichtig, warum auch immer. Zudem würde ich das Dehnprogramm nach den Laufeinheiten absolvieren. Kalt Dehnen würde ich insbesondere bei Knieproblemen unterlassen.


Meine Vorgänger sprachen schon das Kräftigungprogramm an. Dabei ist wichtig, dass die Übungen sauber ausgeführt werden. Ansonsten können die Übungen das Knie enorm belasten, oder zu einseitigen Belastungen führen. (Beispielsweise trainiert man mit Kniebeugen, bei denen die Knie vor die Fußspitzen geführt werden und bei denen der Winkel zwischen Unter- und Oberschenkel unter 90 Grad liegt, nicht den Quadrizeps sondern diese ruinieren das Knie).
Deshalb würde ich bezüglich der Kräftigung der Oberschenkel Rücksprache mit dem Arzt führen und mir geeignete Übungen von jemanden, der sich damit auskennt, zeigen lassen.

Bei deinen Laufschuhen würde ich nicht rumexperimentieren sondern mal schauen, was du speziell brauchst. Der Brooks müsste für Überpronierer sein. Wenn deine Pronation nicht übermäßig ist, brauchst du die auch nicht. Das heißt aber nicht, dass ein Neutralschuh das richtige ist. Da würde ich den Orthopäden und den kompetenten Schuhverkäufer fragen.


Vielleicht findest du dort http://www.laufsport-marathon.at/rat_ls.asp noch was hinsichtlich der Knieprobleme.



So, mehr fällt mir nicht ein.



Sven

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Hallo Meerbuscher!

Ich bin ja fast froh (nicht falsch verstehen), daß endlich mal jemand anderes genau meine Beschwerden schildert. Sonst liest man immer von Schmerzen an der Aussenseite oder unter der Kniescheibe.

Ich habe auch seit April diesem Jahres Schmerzen oben an der Kniescheibe. Da es bei mir das rechte Knie betrifft ist es konsequenter Weise auf ca. 1 Uhr Stellung. Diese vergingen auch immer in ein - zwei Tagen der Schonung, kamen aber bei jeder Belastung wieder.

Ich war beim Othopäden und es wurde nach MRT ein Meniskussriss als Ursache ausgemacht. Durch diesen hat mein Körper angeblich unwillkürlich die Muskulatur so angesteuert, daß der Schaden nicht noch größer wird. Dabei wurde der innere Oberschenkelstrecker (Vastus medialis) extrem geschont und als Folge abgebaut. Dies wiedrum führt dazu, daß die Kniescheibe nicht mehr richtig geführt wird, was letztendlich zu meinen Beschwerden führt.

Soweit die Theorie die allerdings, bei einer Messung der Muskelkraft wo das linke mit dem rechten verglichen wurde, eindrucksvoll untermauert wurde. Das rechte Bein hatte nur ca. 65% der Kraft des linken beim strecken.

Ich wurde dann operiert und die OP verlief auch problemlos. Die Probleme verschwanden dadurch allerdings nicht, denn der Muskel ist ja trotz OP immer noch viel zu schwach und wurde durch die Postoperative Ruhephase sogar noch schwaecher. Trotz Physiotherapie und eigenem Training habe ich bis heute damit zu tun. Im normalen Alltag ist alles Problemlos aber nach dem laufen geht es immer wieder los. Erst jetzt meine ich, daß es langsam besser wird. Ich habe auch im Internet gelesen, daß der Vastus medialis nur sehr schwer aufzubauen ist.

Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, daß du schneller als ich weider Fit wirst. Einen Orthopäden würde ich dir aber dringend empfehlen!

Gute Besserung,

Oliver

7
Hallo ihr Knie-Opfer!

Die Beschwerdebeschreibung hört sich exakt nach dem von mir vor einem Jahr erlebten an. Ich habe es damals in der "Leidigen Geschichte um ein leidendes Knie" verwurstet. Bei aller dort vorkommenden Humoristik und Nebenplänkelei bleibt folgendes Fazit:

- keine Ahnung, was das damals war. In der Literatur fand ich nichts vergleichbares
- es MUSS irgendwas eingeklemmt gewesen sein (Meniskus oder sonst ein Band - keine Ahnung - jedenfalls sehe ich keine andere Erklärung), denn nach dem gewaltsamen 'Ruck' war das Bein auch nach vorne wieder duchstreckbar. und zwar SOFORT! Nach Monaten Dauerproblematik - kein langer Heilungsprozess, keine Einschränkungen mehr
- vielleicht ist ein Chiropraktiker ein gangbarer Weg

Die Empfehlung, nun gewaltsam am Bein rumzuzerren, wäre vermutlich etwas gewagt :P ... aber vielleicht hilft ja auch die Info, dass es sowas wie beschrieben einfach GIBT weiter.

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Hi Leute,
vielen, vielen Dank für eure Tipps. Es gibt da einige Dinge, die ich wohl beherzigen werde.

Zunächst einmal: Ich konnte es natürlich nicht sein lassen und bin am Freitag 10 km gelaufen (eher im Sturm gesegelt, bzw. gekreuzt) und weil ich am Samstag zu meinem Erstaunen keine Schmerzen bekam, habe ich "pflichtgemäß" am Sonntag im Schneetreiben meine 19 km absolviert und habe heute immer noch keine Schmerzen - was für ein Glück.

Ich sehe es trotzdem als Warnschuss und unter Berücksichtigung eurer Tipps, werde ich einiges ändern. Ich hoffe nur, dass ich nicht Morgen schon wieder so ein Problem habe. Die Ursachen liegen bestimmt irgendwo da, wo ihr sie vermutet und da ich mir am Samstag gleich noch das Marquardt Buch zugelegt habe, geht mir langsam ein Licht auf, wo meine Fehler konkret liegen - nun gut, das meiste davon war mir sowieso schon klar:

- Ich muss konsequent und deutlich mehr Kräftigungsübungen für den Rumpf machen, mehr Dehn- und koordinative Übungen - Mal schauen, ob zufällig hier irgendwo ein Bauch-, Beine-, Po-Kurs läuft.
- Mit nur einem Paar Schuhen zu laufen ist unprofessionell - Schuhkauf steht an.
- An einer Veränderung meines miesen Laufstils arbeite ich seit Sommer, vor allem versuche ich aufrechter und weniger "sitzend" zu laufen, schnell läuft man dabei aber im Hohlkreuz. Bringt wohl nicht viel ohne Kräftigung und Dehnung.
- Zwei Orthopäden habe ich mir vorsorglich rausgesucht, beide mit sportlichem Hintergrund (DFB-Arzt Fußballjugendnationalmannschaften, ehem. Bundesligahandballer, Nationalspieler, Betreuer Volleybalnationalmannschaft Damen).
- Ich denke über eine 3-D Laufanalyse nach. Weiß jemand, was das kostet? Bringt das wirklich mehr als die allgemeine Erkenntnis, dass man falsch läuft?

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Ich bin die hartnäckigen Knieschmerzen, die ich mir beim ersten Versuch, vom sporadischen zum regelmäßigen Laufen überzugehen, zugezogen hatte, losgeworden, nachdem ich die Übungen in diesem Buch absolviert hatte:

Jack Heggie, "Besser laufen"

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Hi Meerbuscher,

dehnst du die vordere Oberschenkelmuskulatur? Wenn ja, hast du es möglicherweise ein klein wenig mit Dehnen übertrieben und den Sehnenansatz gereizt. Ist mir neulich auch passiert, daher meine Theorie.

Ich würde Voltarenbandagen über Nacht machen. Und ne Woche Laufpause könnte auch nicht schaden. :zwinker5:

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Bonsai hat geschrieben:Hi Meerbuscher,

dehnst du die vordere Oberschenkelmuskulatur? Wenn ja, hast du es möglicherweise ein klein wenig mit Dehnen übertrieben und den Sehnenansatz gereizt. Ist mir neulich auch passiert, daher meine Theorie.

Ich würde Voltarenbandagen über Nacht machen. Und ne Woche Laufpause könnte auch nicht schaden. :zwinker5:
Hatte ich auch schon dran gedacht - ist aber komischerweise so ziemlich der einzige Muskel der mir sowieso lang genug erscheint. Aber den ziehe ich in der Tat recht weit an den Hintern. Und genau das habe ich jetzt auch erstmal sein lassen.

Laufpause scheint nicht notwendig [toc, toc, toc ... auf Holz]
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