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Juniorchef-problem...

Juniorchef-problem...

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Guten Morgen,
ich habe zur Ziet auf der Arbeit eine "kleine" Meinungsverschidenheit mit meinem Juniorchef.
Ich arbeite in einer Werkstatt und er hat beschlossen die Effiziens seiner Angestellten zu berechenen.
Als Brerechnungsgrundlage nimmer er die Stunden die er seinen Angestellten bezahlt im Verhältniss zu den Stunden, die wir unseren Kunden verrechnen. Läßt aber den Faktor Anwesendheitszeit völlig außen vor.
Wenn jede unserer Anwsendheitsstunden an einen Kunden verkauft worden wäre hätten wir eine Produktivität von 100 Prozent. Wenn mein Kollege aber z.b. Urlaub hat, dann fehlen logischerweise seine verkauftens Stunden. "Junior" ist aber der Meinung, daß die Anwesendheit nichts in dieser Rechnung verloren hat.
Jetzt meine Frage: Hat jemand eine Quelle oder einen Link, in dem ich die ofizielle Version eine solchen Brechnung der Produkitvität/Effiziens von angestellten finden könnte?

Danke, Realdedo
Hier ruhen meine Gebeine, ich wünscht´ es wären Deine... (U. Priol)

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Hallo Realdedo, sag, wäre es nicht einfacher, Lohn- und Lohnnebenkosten gegen Einnahmen zu rechnen und damit den Gewinn zu ermitteln? Häh... :confused: Oder hab ich da was falsch verstanden?

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Hallo,
sag, wo liegt der Unterschied zwischen "Stunden die der Chef bezahlt" und "Anwesenheitsstunden"?
Macht ihr Überstunden ohne Bezahlung oder rechnest du die (durchgearbeiteten) Pausen?

Heike :confused:
Èinen Marathon beenden viel mehr Leute ohne Hirn als ohne Schuhe.

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Lahme_Ente hat geschrieben:Hallo,
sag, wo liegt der Unterschied zwischen "Stunden die der Chef bezahlt" und "Anwesenheitsstunden"?
Macht ihr Überstunden ohne Bezahlung oder rechnest du die (durchgearbeiteten) Pausen?

Heike :confused:
ich weiss ja nicht, wo du arbeitest, lahme ente, aber urlaub ist normalerweise vom chef bezahlt, obwohl man nicht anwesend ist. :idee2:

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dein „Junior“ hat zuviel Zeit, es sollte lieber mitarbeiten
und schon hat er seine Produktivität um 100% gesteigert.

Statistiken und schlaue Berechnungen macht bei uns unser Steuer- und Wirtschaftsberater.

Viele unproduktive Grüße
__________________
2014 (so ist´s geplant)

6 Stunden in Rotenburg
Weiltal Marathon
Rennsteig SM (der macht süchtig :daumen:)
kl. Kobolt (den will ich noch einmal laufen)

was sonst - mal sehen


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6
Hai Realdedo!!!

Was passiert denn in den Anweseheitsstd.???
Arbeitet Ihr da was????

Und über eins sei dir klar.
Bei solchen Dingen gibts immer zwei Rechenwege.
Den fürn Arbeitnehmer und den fürn Arbeitgeber.

Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

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Realdedo hat geschrieben:die Stunden die er seinen Angestellten bezahlt im Verhältniss zu den Stunden, die wir unseren Kunden verrechnen.
Das ist doch gar nicht so schlecht. Abwesenheit durch Urlaub gleicht sich im Laufe der Zeit (eines Jahres) aus. Andere bezahlte Abwesenheiten (Krankheit) wirken sich negativ auf den Faktor des Angestellten aus.
schnatterinchen hat geschrieben:...den Gewinn zu ermitteln? Häh...
Ich habe eher den Eindruck es geht dem Chef darum zu ermitteln wo er personelle Überkapazitäten hat. Naja, halt zu sehen, ob ein Angestellter deutlich hinter den anderen zurücksteht um diesen dann evtl. gesondert zu motivieren.

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Realdedo hat geschrieben:Guten Morgen,
ich habe zur Ziet auf der Arbeit eine "kleine" Meinungsverschidenheit mit meinem Juniorchef.
Ich arbeite in einer Werkstatt und er hat beschlossen die Effiziens seiner Angestellten zu berechenen.
Als Brerechnungsgrundlage nimmer er die Stunden die er seinen Angestellten bezahlt im Verhältniss zu den Stunden, die wir unseren Kunden verrechnen. Läßt aber den Faktor Anwesendheitszeit völlig außen vor.
Wenn jede unserer Anwsendheitsstunden an einen Kunden verkauft worden wäre hätten wir eine Produktivität von 100 Prozent. Wenn mein Kollege aber z.b. Urlaub hat, dann fehlen logischerweise seine verkauftens Stunden. "Junior" ist aber der Meinung, daß die Anwesendheit nichts in dieser Rechnung verloren hat.
Jetzt meine Frage: Hat jemand eine Quelle oder einen Link, in dem ich die ofizielle Version eine solchen Brechnung der Produkitvität/Effiziens von angestellten finden könnte?

Danke, Realdedo
wie bereits mehrfach erwähnt, gibt's zwei betrachtungs-möglichkeiten:
1) [mitarbeiter-sicht] x = verkauft/anwesend
2) [chef-sicht] y = verkauft/bezahlt

vorteil von 1) ist, dass das maximale verhältnis 1 ist, und du somit genau weisst, wie nahe du während deiner anwesenheit bei der maximal möglichen produktivität bist.
vorteil von 2) ist, dass der (junior-)chef genau berechnen kann, ab welchem stundenlohn die firma einen profit macht, wenn dem kunden pro stunde z euro verrechnet werden. (naemlich ab z*y).

richtig oder falsch gibt's da bei 1) resp. 2) nicht. das ziel ist einfach ein anderes.

alles klar? oder nun völlig verwirrt?

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Hallo realdedo,

das ist eine Betrachtungsweise, die auch im Projektgeschäft nicht ganz unüblich ist. Dabei wird aber davon ausgegangen, daß in der nominellen Anwesenheit des Mitarbeiters auch enthalten sind:
- Urlaub
- Krankheit
- Weiterbildung
- interne Verwaltungstätigkeiten (Rechnungen schreiben oder so)

Deshalb ist meinen Augen eine Produktivierung von etwa 80% schon recht gut, viel mehr kann man gar nicht unbedingt erreichen.

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"Junior" hat vermutlich irgendwo das Wort "Kostenstellen" aufgeschnappt.
Frag ihn mal, wie es mit seiner eigenen Produktivität aussieht. Oder wie werden Zeiten eurer Verwaltung (Lohn, Personal, ...) auf die Kunden verteilt? Wie sieht es mit eventuellen Zeiten für Produktentwicklungen aus?

Ein Beispiel aus eurer Werkstatt:
A arbeitet einen Tag an einem Kundenauftrag -> Produktivität = 100%
B räumt das Lager auf und repariert eine Maschine -> Produktivität = 0%
"Junior" ist ein Idiot. Das darfst du ihm natürlich nicht sagen. :zwinker2:
Aber du kannst ihm ja mal ein paar Fragen stellen und freundlich um Erklärung bitten. :teufel:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Danke für Eure Antworten :D

Ich seh schon, scheint ein weitläufiges Juniorchef Problem zu sein.

Die 80% die er erreichen will, sind schon zu hoch gegriffen, denn wenn man von der Jahresarbeitszeit Urlaub und Feiertage abzieht, liegt man schon fast bei diesen 80%.
Hier ruhen meine Gebeine, ich wünscht´ es wären Deine... (U. Priol)

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Was sagt denn der Seniorchef dazu ?

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Hallo,

nun mal halblang mit den jungen Pferden. Ich bin zwar kein Juniorchef, aber ich kann verstehen, daß er die Produktivität seiner (der) Werkstatt berechnen will. Das macht eigentlich jeder Controller in einem etwas größeren Unternehmen.

Was natürlich nicht korrekt ist, daß er die unproduktiven Zeiten unberücksichtigt läßt. Richtig wäre es also die Nettostunden pro Jahr zu ermitteln:
365 Arbeitstage
./. 104 Wochenendtage
./. 10 Feiertage
./. 30 Urlaubstage
= 221 Arbeitstage * 8 Std. = 1.768 Jahresarbeitstunden (ggfs. sogar noch reduziert um Krankentage und Fortbildungstage)

Das muß die Basis für die Produktivitätsberechnung sein.

Viele Grüße
Bogart

PS
Der nächste Schritt, wenn Dein Juniorchef konsequent ist, wird übrigens sein, die Produktivitätszahlen der einzelnen Mitarbeiter zu vergleichen.
Ich habe noch nie etwas gelernt, während ich redete! :zwinker5: (Larry King)

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[:klugschei] Ein kaufmännisches Jahr sind aber doch 360 Tage. [/:klugschei]
:haeh: 365 Tage, damit berechnet man vermutlich die Leistung der Auslandsabteilung. :zwinker2:

Und schwupps, schon klappt es mit der Nachbar-Heuschrecke... :teufel:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
_________________________________________________________________

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Bogart hat geschrieben:Der nächste Schritt, wenn Dein Juniorchef konsequent ist, wird übrigens sein, die Produktivitätszahlen der einzelnen Mitarbeiter zu vergleichen.
3. konsequenter Schritt:
Angestellte oder Abteilungen werden mit den Produktivitätszahlen der Kollgegen konfrontiert. Evtl. kommt es zu freundlichen Personalgesprächen. Gerüchte machen die Runde, das Arbeits- und Betriebsklima verschlechtert sich, Kollegen werden Konkurrenten.

4. konsequenter Schritt:
Entlassungen einzelner, Schließung von Abteilungen oder ganzen Werken je nach Größe des Unternehmens ("die Produktion in Polen oder China ist billiger").

Und dabei hat es so harmlos angefangen...
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK: gegen einen produktivitätsvergleich einzelner MA spricht im prinizip nichts, das kommt nur auf das 'wie durchführen' an. es gibt in jedem unternehmen wirkliche gurken, warum die dann alle mit durchziehen sollen, ist fraglich. wenn das dann nach dem 'herr meier schafft aber blabla %' läuft, gehts falsch. als controller/firmenleitung schaut man sich die zahlen an und spricht mit einzelnen, wenns sein muss. oder schaut sich so mal an, was sie überhaupt machen. viele tätigkeiten kann man kein stück vergleichen.
ich versteh nur nicht ganz, was er mit der zahl gezahlte stunden/verrechnete stunden anfangen will. oder arbeitet tatsächlich herr X seine komplette AZ an einem kundenauftrag? bereitet er nicht noch andere sachen vor, bastelt hier und da noch was rum?

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Mein Junior ist ein typischer Junior: Schule, Studium begonnen und abgebrochen, dann sofort in den elterlichen Betrieb und dort ein Ausbildung (Handwerk) gemach. Er kennt also nur den eigenen Betrieb und damit ist sein Horizont recht begrenzt. Entsprechende kaufmännische/wirtschaftliche Grundlagen hat er nie von der Pike auf gelernt.
Auf entsprechenden Juniorseminaren bekommt er aber Marketingstrategien aufgezeigt und versucht dies auf seinen kleinen Handwerksbetrieb, eine Büroangestellte, 2 Gesellen und ein Lehrling eins zu eins umzumünzen.
Da ihm aber der entspechende Wirtschaftliche Background fehlt, bin ich der Meinung, daß er Zahlen in den Raum stellt, bei deren Ermittlung er wichtige Faktoren vernachlässigt. Seniorchef will sich nächstes Jahr zurück ziehen und hält sich aus dem kaufmännischen Teil seiner Firma schon zurück.
Hier ruhen meine Gebeine, ich wünscht´ es wären Deine... (U. Priol)

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Sag ihm einen schönen Gruß von mir: Wenn er bei den paar Hanseln nicht auf einem Blick in der Lage ist, zu erkennen was in seinem Laden abgeht, soll er putzen gehen. Ausserdem sagst Du Ihm, dass Zahlen nur was Wert sind, wenn sie nicht zu teuer sind. Wie lange katzelt der denn schon rum um die zahl zu kriegen? Der hat keine Ahnung von Oportunitätskosten und Vollkostenrechnung.

Sag ihm, er soll sich um Aufträge kümmern, Rechnungen schreiben und Aussenstände rein holen. Wieso macht der das Büro bei so wenigen Leuten nicht selbst und wieso arbeitet der nicht mit? Macht Ihr die Lohnbuchhaltung und BWA/GuV selbst oder habt Ihr noch einen Steuerberater den Ihr bezahlt?

Die 3 wichtigsten Regeln für KMUs (bei gegebenem Markt) sind:

1. Liquidität
2. Liquidität
3. Liquidität

An der Missachtung dieser drei Regeln gehen die allermeisten der KMUs ein.

Scheisse geht ab in D das ist unglaublich. :nene:

Grüße Helmut

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brrr, marketingstrategien. da lernt man nur die hälfte, die richtige hälfte ist zu kompliziert, um sie in kurzen seminaren zu vermitteln. vielleicht sollte der senior-chef mal mit seinem sohnemann ein ernstes wort reden. ich weiss nicht, wie am im das stecken kann. so wie sich das anhört, man er den betrieb sonst in ein paar monaten kaputt.

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WinfriedK hat geschrieben:"Junior" hat vermutlich irgendwo das Wort "Kostenstellen" aufgeschnappt.
Frag ihn mal, wie es mit seiner eigenen Produktivität aussieht. Oder wie werden Zeiten eurer Verwaltung (Lohn, Personal, ...) auf die Kunden verteilt? Wie sieht es mit eventuellen Zeiten für Produktentwicklungen aus?

Ein Beispiel aus eurer Werkstatt:
A arbeitet einen Tag an einem Kundenauftrag -> Produktivität = 100%
B räumt das Lager auf und repariert eine Maschine -> Produktivität = 0%
C "Junior" ist ein Idiot. Das darfst du ihm natürlich nicht sagen. :zwinker2:
Aber du kannst ihm ja mal ein paar Fragen stellen und freundlich um Erklärung bitten. :teufel:
bei vier Angestellten würde ich auf C tippen
__________________
2014 (so ist´s geplant)

6 Stunden in Rotenburg
Weiltal Marathon
Rennsteig SM (der macht süchtig :daumen:)
kl. Kobolt (den will ich noch einmal laufen)

was sonst - mal sehen


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Was will er denn bei zwei Gesellen mit der "Produktivität" anstellen?
Den mit der geringeren rationalisieren?

Zumal doch in einer Werkstatt die "Handwerker" keinen Einfluss auf ihre Aufträge haben, oder wie läuft das bei euch?
Wenn euer Juniorchef keine Aufträge ranholt, ist die Produktivität der Arbeiter automatisch niedrig....
Irgendwann merkt jeder, dass er nur von Idioten umgeben ist. Wenn nicht, dann hat das seinen Grund... :zwinker5:

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Ach danke für eure letzten Anworten :zwinker2: :zwinker2: :zwinker2:
Ihr wisst gar nicht wie gut es tut mal von Außenstehenden die eigene Meinung bestätigt zu bekommen... von wegen Idiot und so.
Nur so als Pointe zum Schluß:

Junior hat nicht mal nen Meisterbrief gemacht um die Werkstatt nach Ausscheiden des Senior (Immerhin 65 Jahre alt) alleine weiter führen zu dürfen... Also brauchen wir dann einen Meister = zusätzlicher Kostenfaktor...

Meine Moral der ganzen Geschichte: Arbeite nie in einem kleinen Familienbetrieb, in dem der Junior nie selbst mal in einer anderen Firma gearbeitet und gelernt hat!! Denn wie will er je die eigene Firma führen, wenn er nie über den Tellerrand gesehen hat und gar nicht weiß wie es in anderen Betrieben läuft...

Theorie ist schön, aber das einzige was zählt ist Praxis!!


Danke an alle für die Stärkung meiner eigenen Meinung :daumen: :daumen:
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Na hoffentlich liest der Juniorchef hier nicht mit, sonst hättest du unter Umständen bald ein Arbeitsplatz-Problem. Nur mal so unter uns..

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Realdedo hat geschrieben:Ihr wisst gar nicht wie gut es tut mal von Außenstehenden die eigene Meinung bestätigt zu bekommen... von wegen Idiot und so.
Trotzdem bleibt er der Chef.

Zu dem Meisterthema:
Muss ein Meister nicht nur dann vorhanden sein, wenn ein Betrieb ausbildet?
Wenn jedenfalls ein neuer Meister eingestellt wird, muss die Firma entweder wachsen oder Kosten einsparen. Vielleicht ist das ja der Hintergrund dieser Mitarbeiterproduktivitätsermittlung (was´n Wort!). Wenn du einer der beiden Gesellen bist, solltest du da mal drüber nachdenken.

Und wenn du dem Junior Helmut´s Grüße ausrichtest, wollen wir einen geauen Bericht vom Verlauf des Gespräches. :hihi:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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noch eine ganz kleine Anmerkung: 80% Produktivierung sollten sich NICHT auf die 360 (365) Kalendertage beziehen, sondern auf die rund 250 Arbeitstage im Jahr. Davon gehen dann noch mal Krankheit, Urlaub etc. genauso ab wie die Zeit, die nicht an den Kunden verrechnet werden kann...

Ach so, und ich dachte bisher aber auch immer, daß man zum selbständigen Führen eines Betriebes den Meister braucht, unabhängig davon, ob der Betrieb ausbildet. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

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Hi Realdedo!

Versteh mich nicht falsch! Ich sage nicht, dass der Typ ein Idiot ist, sondern nur das er keine Ahnung von Unternehmensführung hat, wenn (beachte das wenn) dieser Produktivitätsfaktor seine Prio1 ist.

Das mit der Produktivitätszahl ist ja eigentlich erstmal Wurscht. Wenn er meint er soll das so machen, bitte. Alle Zahlen sind nur so gut wie die Interpretation daraus. IBM hat in den 80er Jahren ein typisches Kennzahlensystem wie es (auch heute noch) in Shareholder value Strategien üblich ist verwendet. Sie haben trotzdem nicht gesehen, dass der Großrechnerverkauf wegbrechen wird und der PC einen Siegeszug antritt. Daran wären die bald drauf gegangen. So eine Fehleinschätzung des Marktes überlebt eine 2 Mann Firma nicht 2 Sekunden.

Der Punkt ist vielmehr, dass er die allererste und oberste Management Regel missachtet: "Denke in Konsequenzen" Was macht er denn mit den Zahlen dann? Was ist die Konsequenz einer guten oder schlechten Zahl? In einem Unternehmen mit 2 Gesellen hat er keinen Handlungsspielraum. Was will er den optimieren? Die 50% weniger Produktiven ausstellen? Will er MA Motivationsprogramme auflegen? Bei 2 MA die eh oft Überstunden machen müssen und deren Gehalt eh besser sein könnte. Er hat keinen Spielraum in so einem winzigen Unternehmen. Den Spielraum kriegt er durch Erhöhung des Cash Flows. Da müssen Aufträge her, Rechnungen geschrieben werden und Aussenstände rein. Da müssen Leute eingestellt werden. MA sind in erster Linie Ertragsfaktoren und keine Kostenfaktoren. Nur in Konzernen, die optimal an der Marktausnutzung operieren, sieht das anders aus. Wenn der Laden dann anfängt zu brummen, dann kann er sich um Optimierung kümmern. Wenn die Leute da sind, dann hat er auch "Masse" zum jonglieren. Aber mit 2 MA - ich hau mich weg!

Wichtigste aller Regeln für KMUs ist "Liquidität vor Ertrag". Ausserdem soll er sich mittelfristig darum kümmern, dass er sein Laden bei den Banken eine 1a Bonität kriegt. Sonst kann er sich KK Linien bzw. Fremdkapital verreiben. Stichwort: Basel II. Da muss er aufpassen der Kollege!

Vile Glück + Grüße
Helmut

P.S. Ich empfehele Dir das sportlich zu sehen - leg Dich nicht mit Ihm an. In so kleinen Unternehmen wird oft sehr emotional gehandelt. Bleib sachlich. Kritisch für Dich wird es erst, wenn er richtig Mist baut. Vielleicht kann man im Zuge der Unternehmensnachfolge den Junior dazu bringen, den Mitarbeitern sein Konzept für die nächsten Jahre aufzuzeigen und wie es mit der Sicherheit der Arbeitsplätze aussieht. In so einer Art Betreibsveranstaltung. Muss man halt vernünftig formulieren undzwar so, dass er denkt er wäre selbst drauf gekommen.

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@ Turboschroegi:

Danke für den langen Text. Ich seh es schon sportlich, denn ich bin eben auch der Meinung, daß er seine Energie lieber in richtige Probleme stecken sollte (Ablösung des Vaters, Kundenstamm festigen bzw. erweitern, Liquidität steigern...) als daß er seine 2 Angestellten, die dafür zuständig sind, daß überhaupt Geld in die Werkstattkasse fließt mit Hilfe von Marketingwerkzeugen, die er eh nicht richtig anwendet zu piesacken.

Denn meine Arbeitsleistung kann ich in ungefähr abschätzen, denn ich sehe ja bei jedem Auftrag den ich bearbeite die Zeitvorgabe und die Zeit die ich dabei rein arbeite, weil ich schneller als die Zeitvorgabe bin.

Sportllich gesehen fällt mir folgender Vergleich ein:
Ich bin im Frühjahr einen Marathon in 3:42 gelaufen. Wenn ich diese Zeit verbessern will, dann nur in dem ich die Basis = Grundlagenausdauer verbesser. Es ist piepsegal, ob ich bei meinem nächsten Marathon einen Schuh nehme der 20 Gramm leichter ist um schneller zu werden.
Denn nur wenn die Grundlage stimmt, kann ich mich an daran machen durch Feinst-Tuning besser zu werden.
Hier ruhen meine Gebeine, ich wünscht´ es wären Deine... (U. Priol)

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Genau! Frei nach Berthold Brecht: "Das Fressen kommt vor der Kunst" ;)

Grüße Helmut
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