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Nikolauslauf in Hamm - mein erster WK

Nikolauslauf in Hamm - mein erster WK

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Hier mein Bericht von meinem Wettkampfdebüt beim Nikolauslauf in Hamm am Sonntag in der Distanz über 10 km:

Freitag und Samstag hatte ich bereits dafür gesorgt, dass ich mit Hilfe von Apfelschorle und Tee ausreichend hydriert in den Sonntag starten konnte. Nachdem ich bereits Samstagabend mit einem Teller Hartweizennudeln meine Kohlenhydratspeicher aufgefüllt hatte, gab es Sonntagmorgen zum Frühstück noch eine Banane und zwei Scheiben Toast mit Honig, es sollte ja nicht belasten. Einen kleinen Kaffee konnte ich mir dennoch nicht verkneifen, aber er hat mich auch wenigstens noch ein wenig wach gemacht und mal ehrlich - das bisschen Wasserverlust kann ich dann auch noch verschmerzen.


Dann war es so weit, eine Stunde vorher kam ich am Stadion an. Ich hatte mich noch am Abend vorher geärgert, dass ich Handschuhe und Mütze in Bochum vergessen hatte, doch konnte ich bei meinen Eltern noch eine alte aber brauchbare Mütze finden. Und wie der Zufall es so will hatte auch ein fliegender Händler seinen Stand vor dem Eingang des Stadions aufgebaut und offerierte dort Wollhandschuhe für knapp vier Euronen das Paar. Auch wenn ich sie im Nachhinein nicht gebraucht hätte, hat mich der Kauf doch noch etwas beruhigt. Nach Abholung meiner Startunterlagen und einem kurzen Gang zur Toilette begab ich mich wieder zum Auto, um meine Jacke abzulegen. Ich hatte nun noch ca eine halbe Stunde Zeit, die ich genutzt habe, um mich langsam warmzulaufen und noch ein paar Dehnübungen einfließen zu lassen. Es war zwar mit knapp über 0 Grad knackig kühl, doch reichte mir nach dem Aufwärmen mein neues Tchibo Longsleeve sowie eine normale Longtight zum laufen aus. Beim Start stand ich dann relativ weit hinten, da ich mich noch bis kurz vorher im Stadion mit leichtem Jogging warmhielt und so nur knapp noch ins hintere Feld kam.


Dann fiel der Startschuss. Die LäuferInnen um mich herum schienen alle recht locker und umgänglich drauf zu sein, nur ein älterer Herr instruierte noch schnell drei junge Mädels über die Strecke und die optimale Lauftaktik. Ich lief langsam los und das Feld zog sich von einer breiten Masse zu einer langen Schlange. Nach knapp zwei Stadionrunden ging es hinaus und links runter Richtung Schleuse. Nach knapp zweihundert Metern folgte auch schon die erste Kilometermarkierung. 6:11, naja, nicht zu schnell gestartet, soweit so gut, aber jetzt ruhig noch ein wenig schneller werden. Kilometer zwei kam auch schon schnell, wobei ich schon ein schlechtes Gewissen bekam, als ich schon so früh die ersten Läufer kassierte. Nicht etwa, weil es mir Leid tat, aber ich wollte mich ja nicht zu früh zum Rennen verleiten lassen um hinterher keine Puste mehr zu haben. Bei der zweiten Marke hatte ich dann auch bereits eine Zeit von 5:51. Kilometer drei passierte ich mit 5:40 und hatte bis dahin schon mehr Läufer kassiert, als ich es für möglich gehalten hätte. Unter einer Brücke passierten wir Kilometer vier, mit 5:36, und liefen danach in den Kurpark hinein und einmal um die Teiche herum. Da kam uns auch schon der erste von den schnellen Läufern entgegen. Bei Kilometer vier! :haeh: Er sah auch wesentlich angestrengter aus als ich mich fühlte, doch ich konnte nicht umhin, ihn ein wenig zu beneiden. Er war dünn wie ein Windhund und hatte eine Schrittlänge von weit über einem Meter. Wie man damit so schnell laufen kann ist mir ein Rätsel, aber immerhin, bei ihm hat es hinterher für eine Zeit von 31 Minuten gereicht. Nicht schlecht Herr Specht!


Doch nun weiter im Text: Kurz nachdem ich Kilometer fünf mit einer Pace von 5:43 passiert hatte, ging es wieder aus dem Kurpark heraus und weiter rechts Richtung Wendepunkt. Nun kamen uns auf einem recht schmalen Parkweg die ganzen anderen schnelleren Läufer auf der rechten Hälfte entgegen, so dass ich gezwungen war, eine Weile in einem kleinen Grüppchen mitzulaufen. Das Tempo passte allerdings ganz gut, so dass ich mich nicht beschweren konnte. Ich wunderte mich bereits am Wendepunkt, dass ich noch keine weitere Kilometermarkierung gesehen hatte, aber ich wollte darauf auch nicht zu viele Gedanken verschwenden. Ich lief noch eine Weile hinter zwei Damen her, die sich noch relativ locker unterhielten und sich gegenseitig versicherten, dass es die Hauptsache wär, das Rennen gut zu überstehen, da sie ja am Nachmittag noch einiges vorhatten. Nicht mit mir, dachte ich, denn ich verspürte noch durchaus Kraft und Lust in Beinen und Lungen und so überholte ich sie und gab noch etwas vorsichtig Gas, da ich ja nicht wusste, auf welchem Streckenabschnitt ich mich befand.


Als ich wieder in den Kurpark hineinlief, kam auch endlich die ersehnte achte Kilometermarke. So, jetzt noch mal ein paar Kohlen auflegen! Gesagt getan, ich überholte noch einige Läufer und lief relativ zügig und etwas hochpulsig auf der rechten Spur. Nach Kilometer neun war ich schon ziemlich am hecheln, aber die hastig gestoppte Zwischenzeit von 5:13 beflügelte mich noch etwas mehr. So lief ich noch an ein paar Läufern vorbei und wunderte mich, dass ich nicht mehr überholt wurde. Ein Zeichen dafür, dass ich am Anfang etwas zu geizig mit meinen Energiereserven umgegangen bin, naja, darf beim ersten Wettkampf ja auch durchaus passieren. Ich flog ins Stadion hinein und merkte auch bereits, dass meine Beine sich langsam zu Wort meldeten und das Tempo etwas drücken wollten. Der nächste Läufer war auch zu weit weg um ihn noch zu überholen, aber egal: jetzt bloß nicht langsamer werden.
Dann kam auch schon der Zieleinlauf: 55:50, eine Traumzeit für mich! :bounce: :hurra: Im Training hatte ich nicht einmal die 58er Marke geknackt und auch nur in die Nähe der 56 zu kommen, war mein geheimes Optimalziel. Ich hätte nicht gedacht, dass ich auch noch knapp darunter liege! Nun, in der Gesamtwertung stand auch eine Bruttozeit von 56:06, aber das hat mich auch nicht mehr gestört. Überglücklich lief ich noch ein paar Minuten aus, bevor ich mich nach einigen Dehnübungen auf den Weg nach Hause machte, um meine Freundin zum abschließenden Schwimmbadbesuch abzuholen.

Alles in allem ein tolles Wettkampfdebüt. Die Stimmung war wirklich super und ich hätte nicht gedacht, dass ich noch eine so tolle Zeit laufe! Ich kam auf Platz 360 von 452 und auf Platz 21 in meiner Altersklasse.
[font=&quot]Der nächste Wettkampf wird der Silvesterlauf von Werl nach Soest sein, jetzt freue ich mich noch mehr darauf und hatte auch keine Scheu mehr, mich direkt am nächsten Abend dort anzumelden. :daumen:[/font]
[font=&quot]
Viele Grüße
Christian :hallo:[/font]

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Homer hat geschrieben:Alles in allem ein tolles Wettkampfdebüt. Die Stimmung war wirklich super und ich hätte nicht gedacht, dass ich noch eine so tolle Zeit laufe! Ich kam auf Platz 360 von 452 und auf Platz 21 in meiner Altersklasse.
[font=&quot][/font]

hallo,
das finde ich aber auch, das waar ein tolles Debüt und die Zeit stimmt doch :daumen:

Glückwunsch und viel Spaß Silvester :winken:

mandy
mein Blog: AmandaJanus

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Homer hat geschrieben:Hier mein Bericht von meinem Wettkampfdebüt beim Nikolauslauf in Hamm am Sonntag in der Distanz über 10 km:
Oh, da muss ich doch gleich mal reinschauen, denn eigentlich wollte ich da auch mitlaufen. Wegen einer komplett verschnupften und auch anders belastenden Woche, habe ich mich dann aber dagegen entschieden, hier habe ich mal die Vernunft siegen lassen.
Homer hat geschrieben: Einen kleinen Kaffee konnte ich mir dennoch nicht verkneifen, aber er hat mich auch wenigstens noch ein wenig wach gemacht und mal ehrlich - das bisschen Wasserverlust kann ich dann auch noch verschmerzen.

Klar, das ist doch "nur" ein 10er, da brauch man das mit dem Carboloading und den Getränken eh nicht so akribisch sehen.
Homer hat geschrieben: Nach knapp zweihundert Metern folgte auch schon die erste Kilometermarkierung. 6:11, naja, nicht zu schnell gestartet, soweit so gut, aber jetzt ruhig noch ein wenig schneller werden.
Woow, du scheinst zu den wenigen(?) Läufern zu gehören, die den ersten Kilometer nicht zu schnell loslaufen und sich da gut unter Kontrolle habe, das wird ein guter erster Lauf.
Homer hat geschrieben: passierte ich mit 5:40 und hatte bis dahin schon mehr Läufer kassiert, als ich es für möglich gehalten hätte. Unter einer Brücke passierten wir Kilometer vier, mit 5:36,
Du scheinst dein Tempo zu finden, schön also viel zu langsam losgelaufen :) Ich bin gespannt was da noch kommt.
Homer hat geschrieben: Als ich wieder in den Kurpark hineinlief, kam auch endlich die ersehnte achte Kilometermarke.
Ich scheine da wirklich eine schöne Laufstrecke verpaßt zu haben.
Homer hat geschrieben: Nach Kilometer neun war ich schon ziemlich am hecheln, aber die hastig gestoppte Zwischenzeit von 5:13 beflügelte mich noch etwas mehr. So lief ich noch an ein paar Läufern vorbei und wunderte mich, dass ich nicht mehr überholt wurde.
Na endlich tust du etwas :zwinker5: , so muss sich das bei Kilomter 9 anfühlen. Das du nicht überholt wurdest ist aber kein Wunder. Überlege mal mit welchem Tempo du losgelaufen bist und in welcher Läufergruppe du dich befandest und weiterhin kenne ich es meistens auch so, dass viele Läufer hinten raus eher etwas langsamer und nicht schneller, so wie du, werden.
Homer hat geschrieben: merkte auch bereits, dass meine Beine sich langsam zu Wort meldeten und das Tempo etwas drücken wollten. Der nächste Läufer war auch zu weit weg um ihn noch zu überholen, aber egal: jetzt bloß nicht langsamer werden.
Gute Einstellung, hinten raus tut es nun mal weh wenn man schnell unterwegs ist, da muss man durch und den Beinen über den Kopf befehlen einfach weiter zu laufen.
Homer hat geschrieben: Dann kam auch schon der Zieleinlauf: 55:50, eine Traumzeit für mich! :bounce: :hurra: Im Training hatte ich nicht einmal die 58er Marke geknackt und auch nur in die Nähe der 56 zu kommen, war mein geheimes Optimalziel.
Eine schöne Zeit bei einem gut eingeteilten Lauf, wenn man mal vom zu vorsichtigen Loslaufen absieht, aber dir war ja nicht klar, was du wirklich leisten kannst. Vermutlich könntest du jetzt sogar schon unter oder ganz dicht an die 55 Minuten laufen. Das zeigt aber auch, dass man auf Trainings(wettkämpfe) nicht zu viel geben sollte, im wirklichen WK geht meistens, sofern man erholt ist, immer noch mal (viel) mehr. Das ist auch ein Grund warum ich für mich, seitdem ich wieder laufe, nie im Training versuche auf den Trainingsstrecken auch nur annähernd Bestzeiten zu laufen, dafür sind die WK (Volksläufe) da.

Schöner Bericht,
Torsten

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Hallo Homer,

Schöner Bericht und klasse Leistung für den ersten Wettkampf. Das macht doch Lust auf mehr... Und so wie Du Dich von km zu km gesteigert hast, ist da definitiv noch etwas drin :daumen: !

Wir sehen uns am Sonntag....
geplant:
15 Feb Joker Trail
04 Apr UT Mont Terrible (Tag 1)
05 Apr UT Mont Terrible (Tag 2)
02 May Trail du Grand Ballon
20 May Rigimarsch
12 Jun Scenic Trail K113


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