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20. Lissaboner Marathon 04.12.05

20. Lissaboner Marathon 04.12.05

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Wie angekündigt hier ein kleiner Laufbericht von meinem ersten Marathon.
Nachdem der René und ich letztes Jahr, uns die fixe Idee in den Kopf gesetzt haben in diesem Jahr den „Maratona de Lisboa“ zu laufen, war seit langem kein Platz mehr für anderes (die Kristin wird dies bestätigen).
Im laufe des Jahres haben wir dann immer konkreter unsere Ziele nennen können, jeder der es wissen wollte erfuhr von uns die Vorgaben 3h10m (ich) bzw. 3h30m (René, er musste auch wesentlich mehr arbeiten als ich!).
Nun mal zum wichtigsten, dem Rennen:
Das Rennen wurde um 9:00Uhr gestartet, also ließen wir uns um 6 Uhr wecken damit noch genügend Zeit zur Vorbereitung und Anfahrt blieb. Wir erreichten auch pünktlich den Startbereich, wo ich dann beim Anblick der ganzen anderen Starter langsam ein wenig nervös wurde!
Mit Kristin und meiner Schwester machte ich dann den Übergabepunkt der Getränke und meiner restlichen Powerbar-Kohlenhydrat Gels aus und es begann die „heiße“ Phase des Aufwärmens usw.
Kurz vor 9 machten ich mich dann auf Richtung Start, was ich nochmals überdachte da ich zum ca. 47ten mal an diesem Morgen auf Toilette musste!!
Pünktlich 2 nach 9 fiel dann der Startschuss und wir machten uns auf unsere „Reise“.
Da ich noch vom ½-Marathon im Sep. neg. geprägt war, versuchte ich dieses mal nicht zu schnell anzugehen und mich möglichst schnell an meine 4:30/km anzunähern. Es gelang mir recht gut und ich hatte nach 5 km die Zeit nur um knapp ne Min. unterboten, was an den heftigen Startgeschwindigkeiten nicht so schlecht ist. Zumal die ersten ca. 16 km eh Topfeben sind und von dem her kein Problem darstellten. Bei km 12 dann eine witzige Begebenheit, es war ja noch „früh“ am Morgen und da haben uns wohl die letzten Nachtschwärmer gekreuzt, einer von ihnen hatte soviel eingebaut das er gestützt werden musste, da habe ich mich bereits auf mein erstes Bier danach gefreut ;-)
Die Vorfreude wurde ein wenig getrübt den ich merkte das ich an beiden Fußballen Blasen bekam, was mir sorgen machte, denn das Rennen war nicht mal zur hälfte gelaufen, zudem ärgerte ich mich ein wenig über mich selbst da ich alle Zehen getapt hatte und die anderen Problemstellen! :klatsch: Aber ich hatte an den Fußballen auch noch nie Problem, nun lamentieren half nix, also weiter dachte ich mir, dass Rennen ist noch lang.
Nach km 16 ging es dann für ca. 1,5 km leicht bergauf was aber nicht heftig war, zumal wir ja auch wussten was auf uns zukam (Streckenbesichtigung Tags zuvor!!) Danach ging es das ganze wieder bergab Richtung Halbzeit, wie besprochen traf ich Kristin die mir meine Getränke überreichte und die leeren Flaschen einsammelte. Kurz danach kam auch schon die 21 km Marke und die Uhr zeigte 1h.31m an, wow dachte ich mir die Zeit von Stuttgart unterboten und immer noch ganz locker unterwegs! :daumen:
Bei km 23 dachte ich mir jedoch, dass ich wohl unter Halluzinationen leide, denn vor mir erschien eine Brückenüberquerung, nicht arg hoch und allzu lang dafür aber recht steil. Ich dachte mir bloß wie mir dieser Fehler unterlaufen ist, denn ich bin diese Strasse weit über 100 mal entlang gefahren, egal schließlich musst du auf dem Rückweg ja noch mal darüber! :sauer: Abgesehen davon, ist der René weit weg und somit keiner der mir die Hölle heiß macht, weil ich so was übersehen habe! :sauer: Nach ca. 25 km ein weiterer Wendepunkt mit einer neuen Zeitnahme und ich war immer noch im Soll. Aber mit dem Wendepunkt kam urplötzlich auch Gegenwind auf und ich dankte mir nochmals selber, dass ich meine leichte Windstopper Weste angezogen hatte. Ab hier wurde es irgendwie ein recht einsames Rennen da lange vor mir keiner recht zum greifen war und ich mich gleichzeitig nicht traute nach hinten zusehen. Nun da war ich, mit dem Wind, dem Blick nach vorne und der erneuten Brückenüberquerung, die mal wirklich wehtat. Aber oben angekommen dachte ich mir nur noch gschwind runter laufen und eben noch mal kurz vor und zurück, Ziel. Jaja soweit der Plan, dann trat aber was ein was ich nur noch vom hören sagen her kannte und zwar Regen. Ja, manche werden es kaum glauben aber ich konnte meine komplette Vorbereitung ohne Regen abspulen. Nun waren also der Regen, der Wind und ich allein auf der Strecke. Irgendwie beeindruckte mich das ganze aber gar nicht da ich auf zu holen schien, bzw. die anderen wurden langsamer und ich somit wieder Leute um mich herum hatte. Zum Glück hörte der Regen nach ca. 15 Min. wieder auf und ich ging wieder motivierter weiter meines Weges. Bei km 32 sagte ich mir ständig „Jetzt nur noch ein flotten 10ner und Du bist im Ziel“ und es hat geklappt!! :teufel:
Einen km vor dem Ziel hab ich noch gemerkt wie beide Blasen geplatzt sind, was mich noch kurz nervös gemacht hat, aber ich „roch“ praktisch das Ziel.
Nun ich erreichte das Ziel in 3h 08m, was mich sehr stolz macht, denn es gab ja während des Rennens ein paar kleine Problemchen.
René schaffte nicht ganz sein Ziel aber 3h 40m ist auch sehr respektabel, zumal der arme Kerl in den letzten 6 Wochen mehr mit seinem Körper zu kämpfen hatte, als mit dem Training.
Tja wie ich finde recht anständig für das erste Mal, mal sehen wann und wo es das nächste Mal über die 42,195 geht, bzw. ob überhaupt?
Naja jetzt ist ja eh erstmal Winterpause und dann schauen wir weiter.

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A R hat geschrieben: bzw. ob überhaupt?
Die Frage kannst Du nach dem Bericht nicht ernst gemeint haben! :confused:

Glückwunsch zum Lauf und Danke für den Bericht!

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der Bericht gefällt mir. danke dafür!

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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der_bamz hat geschrieben:Die Frage kannst Du nach dem Bericht nicht ernst gemeint haben! :confused:

Glückwunsch zum Lauf und Danke für den Bericht!

Ja das Problem ist halt, das die ganze Geschichte doch sehr Zeitintensiv ist!
Zumal wenn man so vom Ehrgeiz zerfressen ist wie ich :motz:
Außerdem bin ich viele Kompromisse eingegangen, kein Radln mehr, ausgehen usw. was mir verdammt viel Spaß macht vor allem das Radln, wo übrigens mein sportlicher Hintergrund ist.

Aber es freut mich das Dir/Euch der Bericht gefallen hat!
Weil es ein tolles Erlebnis für mich war und ich es jedem nur empfehlen kann ebenfalls einen Marathon zu laufen, man lernt sich ganz anders kennen, bereits in der Vorbereitung und vorallem während des Rennens selber.
Die, die es hinter sich haben kenn das ja. :daumen:
HM Stuggi 2005: 1:33:39
M Lissabon 2005: 3:08
HM Köln 2007: 1:37:30
M New York 2007 3:21:10
HM Köln 2008: 1:33:16
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