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Das Methusalem-Komplott

Das Methusalem-Komplott

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Hat jemand dieses Buch schon gelesen?
Es ist schon eine ganze Weile auf dem Markt, aber aus Trägheit habe ich es bisher noch nicht gelesen. Gestern habe ich während einer Unterhaltung mit jemandem, der das Buch gelesen hat, festgestellt, daß ich es doch endlich mal lesen möchte.

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Leider nicht. Scheint aber sehr lesenswert zu sein. Ich habe im Radio schon viel darüber gehört (war auch oft Grundlage von Diskussionen).

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Toronto21 hat geschrieben:Leider nicht. Scheint aber sehr lesenswert zu sein.
Wenn Du ein Silvestermuffel bist, kannst Du Dir den Silvesterabend ja freihalten und das Buch lesen :P
Aber ich möchte ja jetzt nicht meinen eigenen Thread verwässern, deswegen bitte: back to topic :D
Und frohe Weihnachten.

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Holzwurm hat geschrieben:Hat jemand dieses Buch schon gelesen?


Wieso fragst Du das, was willst Du denn dazu wissen?
Um es einzuschätzen sollte die Rezension bei Amazon reichen]

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Gelesen habe ich das Buch noch nicht. Und dass, obwohl ich mich beruflich mit dem Demografischen Wandel beschäftige :peinlich: Von einigen Kollegen habe ich aber gehört, dass Herr Schirrmacher in seinem Buch die ganze Problematik etwas übertreibt und öffentlichkeitswirksam zuspitzt.

[werbemodusan :D ]Allgemeinverständlich aufbereitete (wissenschaftliche) Informationen zum Demografischen Wandel gibt es unter http://www.zdwa.de [werbemodusaus]
Globi

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Ich hab das Buch zuhause, hab es aber aus "trägheit" (!!) auch noch nicht gelesen. Aber gute Idee es mal aus dem Regal zu holen.
06.05. Waldmeisterlauf Warmbronn (10 km)
20.05. Mannheim Duo-Marathon
03.06. Donaueschingen Stadtlauf (11,2 km)
18.06. Black Forest Ultra Bike Marathon
15.07. Brackenheim (10 km)
18.11. Bönnigheim (5 km)
31.12. Bietigheimer Silvesterlauf (11,2 km)

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wosp hat geschrieben:dann weisst du, warum mich das Thema nur sehr periphär tangiert.....
Das ist eine sehr dramatische Einstellung.
Denn gerade Deine Kinder werden, wenn sie ins Berufsleben starten, massenhaft Rentner mitfinanzieren müssen, wenn sich an dem Generationenvertrag, so wie er heute besteht (und nicht funktionieren kann), nichts ändert.

@Globi: Danke für den Link :-)

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Pummelmuckel, danke für den orthopedischen Hinweiss bezüglich der Peripherie :D
Wenn meine Twins schlau sind, machen sie sich rechtzeitig mit Ihren Eltern aus dem Staub, und zwar ins Mutterland! Es gibt noch Gesellschaften, in denen es mehr Leute unter 15 als über 40(?) gibt!
wosp :nick:
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Holzwurm hat geschrieben:..Denn gerade Deine Kinder werden, wenn sie ins Berufsleben starten, massenhaft Rentner mitfinanzieren müssen...
Ja wenn sie denn in's Berufsleben starten. Wo steht geschrieben, dass die heute geborenen in 16 oder 18 Jahren einen Job bekommen? Ich werde dann (wenn alles gut geht) noch arbeiten und so manchen arbeitslosen Jugendlichen mitfinanzieren dürfen. Nur mal so zum nachdenken..

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wosp hat geschrieben:Pummelmuckel, danke für den orthopedischen Hinweiss bezüglich der Peripherie :D
Wenn meine Twins schlau sind, machen sie sich rechtzeitig mit Ihren Eltern aus dem Staub, und zwar ins Mutterland! Es gibt noch Gesellschaften, in denen es mehr Leute unter 15 als über 40(?) gibt!
wosp :nick:

Als ob das ein Problem wäre, was Deutschland alleine hat. In nahezu allen Industrieländern ist die Geburtenrate rückläufig.

Aber schön, dass du uns mal wieder an deine Twins erinnert hast. Hätte es fast verdrängt. :wink:

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mainzrunner hat geschrieben:Ja wenn sie denn in's Berufsleben starten. Wo steht geschrieben, dass die heute geborenen in 16 oder 18 Jahren einen Job bekommen? Ich werde dann (wenn alles gut geht) noch arbeiten und so manchen arbeitslosen Jugendlichen mitfinanzieren dürfen. Nur mal so zum nachdenken..

Sei doch froh. Besser, als mit 50 aussortiert zu werden. Das Problem haben nämlich die heute 50jährigen. Uns küssen sie hoffentlich bald die Füße, wenn wir noch bleiben. :zwinker2:

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wosp hat geschrieben:Wenn meine Twins schlau sind, machen sie sich rechtzeitig mit Ihren Eltern aus dem Staub, und zwar ins Mutterland!
Nur mal aus Neugierde: welches Land ist das denn?

Ich kann es ja gut verstehen, aus Deutschland wegzuziehen und sehe mich selbst nach meinem Studium auch nicht unbedingt in Deutschland arbeiten.
Aber diese Wegziehmentalität führt nicht zu einer Verbesserung im Land und ist mir als einzige Amtshandlung etwas zu mager.

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Holzwurm hat geschrieben:Aber diese Wegziehmentalität führt nicht zu einer Verbesserung im Land und ist mir als einzige Amtshandlung etwas zu mager.

:daumen: Die Zelte nur deswegen abbrechen, weil es hier angeblich so sch***e ist, finde ich auch eine etwas dünne Amtshandlung. In anderen Ländern ist auch nicht alles Gold, was glänzt.

Meine Schwester lebt in einem anderen Land (derzeit USA), fühlt sich dort auch wohl, ist aber auch mit vielen Dingen sehr unzufrieden. Ihre Einstellung zum Auswandern hat sich seitdem auch merklich geändert.

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Toronto: :D
Auch wenn ich dein Statement gut find (das mit den beinahe verdrängten Twins, ich sorg schon dafür, daß dir das nicht gelingt :sabber: :geil: ), ist es nicht Kanada. sondern Argentinien. Da ist Familie noch Familie und Pflegeheim oder Altersheim in funktionierenden Familienverbänden absolut kein Thema. Den Zusammenhalt in der Familie meiner Frau kann man einfach nur respektvoll bewundern. 4 Geschwister und jeder davon hat mindestens 2 Kinder. damit sind sie eine kleine Familie, dennoch lachen sie sich immer scheckig, wenn Leute hier was von großen Familienfeiern mit 25 Leuten erzählen...
Sicher gibt es in D auch noch solche Familien, in denen Generationensolidarität gelebt wird, aber als Ausnahme, nicht als Regel.
wosp :hallo:
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wosp hat geschrieben: Da ist Familie noch Familie und Pflegeheim oder Altersheim in funktionierenden Familienverbänden absolut kein Thema. Den Zusammenhalt in der Familie meiner Frau kann man einfach nur respektvoll bewundern. 4 Geschwister und jeder davon hat mindestens 2 Kinder. damit sind sie eine kleine Familie, dennoch lachen sie sich immer scheckig, wenn Leute hier was von großen Familienfeiern mit 25 Leuten erzählen...
Sicher gibt es in D auch noch solche Familien, in denen Generationensolidarität gelebt wird, aber als Ausnahme, nicht als Regel.
wosp :hallo:

Etwas spät, aber die Aktualität zwingt mich dazu, mit dem Vorurteil aufzuräumen, in Deutschland fände Familie nicht mehr statt und Alte werden in Altersheime abgeschoben. Ich habe erst kürzlich eine interessante Abhandlung zu diesem Thema gelesen, wo sinngemäß stand, dass entgegen der landläufigen Meinung, Alte würden in Alters- und Pflegeheime abgeschoben, nur ein Bruchteil der Alten tatsächlich in Alten- und Pflegeheime landet. Der Großteil lebt und stirbt im eigenen Heim. Selbstbestimmt. Erst sehr betagte Menschen jenseits der 80 landen dann verstärkt in Alten- und Pflegeheimen, oft sogar selbst gewollt, weil sie den Alltag alleine nicht mehr meistern können.

Nun kann man darüber streiten, ob in Argentinien alles besser ist. Tatsache ist aber, dass Wohlstand nun mal dazu führt, dass Menschen ein eigens Heim haben. Und wäre der Wohlstand in Argentinien auf einem ähnlichen Niveau wie hier in Deutschland, bin ich mir sicher, würden auch da Alte und Junge getrennte Wohnungen haben. Jedenfalls mehr, als dies jetzt der Fall ist. Man sollte also nicht einfach alles in einen Topf werfen, sondern die jeweilige Situation eines Landes differenzierter betrachten.

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juhu

ich werde einer der Rentner sein, die Ihr finanzieren müsst.
Soll ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben?

muli
Wunder geschehen nur den gut vorbereiteten

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Yep! :daumen:
Da ich die Lage individuell und differenziert betrachte, ist für mich die momentane Planung so, daß ich glaube, mich im Alter in Argentinien in der Großfamilie meiner Frau wesentlich besser aufgehobenzufühlen, als in Deutschland. Und deshalb ist mir das Buch und das Problem W U R S C H T !
wosp :P
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wosp hat geschrieben:ist für mich die momentane Planung so, daß ich glaube, mich im Alter in Argentinien in der Großfamilie meiner Frau wesentlich besser aufgehobenzufühlen, als in Deutschland.
Und warum geht Ihr nicht schon jetzt sofort nach Argentinien?

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Holzwurm hat geschrieben:Und warum geht Ihr nicht schon jetzt sofort nach Argentinien?

Kann und darf man ruhig mal fragen. :zwinker5:

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Weil es hier als Berufstätiger wesentlich stressfreier ist. Ordentliche Arbeitsverträge, anständige Bezahlung etc... (Wechselkurs ist übrigens 1 zu 3 bei Kaufkraft 1 zu 1, d.h. mit dt. Rente kriegt man in Argentinien 3x so viel zu kaufen....)
Momentan geben wir uns mit 1/12 des Jahres da unten zufrieden, zumal besonders die beruflichen Möglichkeiten meiner Frau hier um ein vielfaches besser sind! :D
wosp :hallo:
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wosp hat geschrieben:Weil es hier als Berufstätiger wesentlich stressfreier ist. Ordentliche Arbeitsverträge, anständige Bezahlung etc... (Wechselkurs ist übrigens 1 zu 3 bei Kaufkraft 1 zu 1, d.h. mit dt. Rente kriegt man in Argentinien 3x so viel zu kaufen....)
Momentan geben wir uns mit 1/12 des Jahres da unten zufrieden, zumal besonders die beruflichen Möglichkeiten meiner Frau hier um ein vielfaches besser sind! :D
wosp :hallo:

Aha. Dann ist ja doch nicht alles so schlecht in Deutschland. Ich dachte schon, ich lebe im falschen Land. :wink:

Viel Panikmache - aber das ist wohl der Mainstream heute

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Holzwurm hat geschrieben:Das ist eine sehr dramatische Einstellung.
Denn gerade Deine Kinder werden, wenn sie ins Berufsleben starten, massenhaft Rentner mitfinanzieren müssen, wenn sich an dem Generationenvertrag, so wie er heute besteht (und nicht funktionieren kann), nichts ändert.
[...]

Noch so eine Panikmache - ganz ketzerisch: Die "neoliberale Propaganda" wirkt. Und ich frage auch mal gleich, was denn unsere Politik dagegen eigentlich in den letzten 20 Jahren getan hat?

Und darf ich auch gleich mal ebenso ketzerisch weiterfragen, was denn mögliche Kinder in unserem Land arbeiten sollen? Haben wir nicht schon genug Arbeitslose. Eine Lösung eines Generationenproblemes wäre es, Arbeit zu schaffen.

Und hast du dabei auch angedacht, dass unsere Kinder ja bei weniger Kindern in Zukunft auch weniger Kinder mitfinanzieren müssen, was die Sache schonmal ganz schön entlastet, weil mehr Geld für Alte übrigbleibt - worüber aber keiner spricht.

Dazu werden wir wohl länger arbeiten und unsere Kinder auch, was die Sache noch weiter entlastet.

Dann wäre da noch die Unsicherheit angesichts der Kenntnis von Zuwanderungszahlen und Geburtenziffern, die man in Modellen bis 2050 hochrechnet. Derer Modelle gibt es viele und das Statistische Bundesamt hat eine Menge davon. Bei Argumentationen gegen den Generationenvertrag werden dann gerne die worst case Szenarien aus dem Hut gezogen, die ungefähr genauso unwahrscheinlich sind wie die gegenteiligen Szenarien. Davon spricht aber keiner, der Panik macht. Bitte, denkt doch mal 30 Jahre zurück, was da alles passiert ist.

Und was ist mit der Arbeitsproduktivität? Wenn die (und das hatte damals schon diese Herzog-Kommission berechnet) um nur 1,25% im Jahr zunimmt, dann entlastet das die Problematik um die Rentner am allermeisten.

Von alledem ist aber nie die Rede, wenn es um die älter werdenden Deutschen geht. Ich sehe es nicht so dramatisch, eine Lösung der Probleme ist möglich, aber leider kaum mit den Regierungen, die wir seit 20 Jahren hatten. Statt zu investieren, gute Stimmung zu machen und mal die Probleme etwas differenzierter darzustellen als sie sind, wird Panik verbreitet.

Aber okay, heute freuen sich unsere Politiker ja schon - so wie gestern - wenn die Arbeitlosigkeit zwar zunimmt, aber nicht so stark wie sonst. Da wundert mich nichts mehr.

Und was soll sich eigentlich am Generationenvertag ändern? Sollen wir ab 55 dann zusehen wo der Pfeffer wächst? Ich bin dafür, alle Angebotsökonomen mal für eine zeitlang in die Wüste zu schicken. Oder wie sind diese Sprüche eigentlich gemeint?

So ... erstmal genug Holz ins Feuer geworfen :wink:

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Toronto21 hat geschrieben:Aha. Dann ist ja doch nicht alles so schlecht in Deutschland.
Hab ich das behauptet? Das Problem der Deutschen ist, dass sie keine Ahnung haben, wie gut es ihnen eigentlich geht! :nick:

wosp :hallo:
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wosp hat geschrieben:Hab ich das behauptet? Das Problem der Deutschen ist, dass sie keine ahnung haben, wie gut es ihnen eigentlich geht! :nick:

wosp :hallo:

Damit meinst du hoffentlich nicht mich. Ich gehöre zu den Berufsoptimisten hier im Land und gehe davon aus, dass meine Zukunft rosig wird. Vielleicht sollte ich mir den Spruch mal als Signatur nehmen: Die Zukunft wird rosig. :P

Übrigens gefällt mir die derzeitige Cola-Light Werbung ganz ausgezeichnet. Ich dachte schon, dass ist eine neue Zeitung, die auf den Markt will. Ich wollte die glatt abonieren. War dann aber noch nur Cola Light. Die Plakate haben so schöne Sprüche wie:

Optimisten sicher: Pessimismus am Ende

oder

Morgen schönster Regentag des Jahres

Also, lasst uns froh und munter sein. Ich bin dabei. :zwinker2:

P.S. Ach ja, und Merkels Neujahrsansprache fand ich super!

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Meerbuscher hat geschrieben:Noch so eine Panikmache
Panik möchte ich weder verbreiten, noch hat sich bei mir selbst bisher die Panik gemeldet.
Aber auch ohne Panik zu verbreiten, darf man ja wohl mal an dem Thema "rumdenken".

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Holzwurm hat geschrieben:Panik möchte ich weder verbreiten, noch hat sich bei mir selbst bisher die Panik gemeldet.
Aber auch ohne Panik zu verbreiten, darf man ja wohl mal an dem Thema "rumdenken".
Klaro! Aber leider hast du halt auch nur das wiedergegeben, was unsere Meinungsführer und Politiker in ihrer Verliebtheit zur angebotsorientierten Politik und so gut wie alle Medien regelmäßig verbreiten, ohne die Dinge mal zu hinterfragen und vor allem ohne die Dinge auf die richtige Art und Weise anzupacken. Und u. a. kann man eben auch an der Kritik des Generationenvertrages bzw. am angeblich brennenden demographischen Problem und den volkswirtschaftlichen Folgen einiges mehr hinterfragen, als allgemeinhin sehr populistisch verbreitet wird - was ich oben stichpunktartig getan habe. Es entsteht ja sonst glatt der Eindruck, die Alten würden auf unsere Kosten leben - und dem ist nun mal nicht so. Ebenso ist die Aussage, der Generationenvertag funktioniere in Zukunft nicht mehr, viel zu kurz gedacht. Leider tut unsere Politik nicht viel daran, dieses Problem - so es denn eines ist - objektiv zu diskutieren und zu lösen - in erster Linie wird Panik verbreitet und Angst geschürt - was dann auch dein Beitrag oben aufgreift. Die Ziele sind wohl klar - die Versicherungsunternehmen reiben sich schon die Hände - was das dem einzelnen dann bringen soll, ist mir bis heute nicht klar. Und ... ach so ... mehr Arbeitsplätze - was wohl das grundlegende Problem ist - bringt so ein Verhalten wohl auch nicht. Habe ich also auch mal gedacht :wink:

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wosp hat geschrieben:[...]Das Problem der Deutschen ist, dass sie keine Ahnung haben, wie gut es ihnen eigentlich geht! :nick:

wosp :hallo:
Jau ... meine Meinung - und um das zu ergänzen ... "und wie schlecht ihre politische Führung seit über 20 Jahren eigentlich agiert und immer wieder alles kaputtmacht und kaputtredet."

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Meerbuscher hat geschrieben:ohne die Dinge mal zu hinterfragen und vor allem ohne die Dinge auf die richtige Art und Weise anzupacken.
Ich versuche ja, das Thema zu hinterfragen, und mache gerade einen Anfang.
Aber das ist zeitintensiv, weil man sich erstmal gute Quellen, am besten aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, suchen muß. Wenn man diese Literatursammlung dann durchgearbeitet und sich eine Meinung gebildet hat, kommt garantiert wieder jemand daher und wirft einem vor, sich nicht richtig informiert zu haben, weil man diese und jene Studie ja gar nicht in seine Überlegungen mit einbezogen hat.
Die Aussage "die Regierungen der letzten 20 Jahre hat alles falsch gemacht", ist genauso unhinterfragt und pauschalisierend panikverbreitend. Was hat sie denn konkret falsch gemacht?

Gerade merke ich aber, daß tiefschürfende Diskussionen im Internet nichts für mich sind. Ich habe nämlich keine Lust, seitenweise zu schreiben, nur um nicht eventuell mißverstanden zu werden.
Nix für ungut. Ich merke gerade, daß mir die Zeit für solche Diskussionsversuche einfach zu schade ist.
Ich werde das Methusalemkomplott trotz der Warnungen lesen, mich dann nach weiteren Quellen umschauen, und dann lieber im real-life darüber diskutieren.

Och nö ... mach weiter ...

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Holzwurm hat geschrieben:Ich versuche ja, das Thema zu hinterfragen, und mache gerade einen Anfang.
Aber das ist zeitintensiv, weil man sich erstmal gute Quellen, am besten aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, suchen muß.
Und das ist in Zeiten wie heute einerseits einfacher als früher, weil Infos leichter zugänglich sind und andererseits schwieriger, weil die Informationen viel mehr geworden sind. Die Güte einer Quelle zu beurteilen ist dann noch eine andere Sache. Gerde in wirtschaftlichen/politischen Fragen kann man doch im Grunde fast jede Zahl hinterfragen und im eigenen Sinne uminterpretieren. Ich denke da nur mal an die letzten Arbeitslosenzahlen, die ja fast gefeiert wurden.
Holzwurm hat geschrieben: Wenn man diese Literatursammlung dann durchgearbeitet und sich eine Meinung gebildet hat, kommt garantiert wieder jemand daher und wirft einem vor, sich nicht richtig informiert zu haben, weil man diese und jene Studie ja gar nicht in seine Überlegungen mit einbezogen hat.
So ist das wohl. Man muss sich wohl mit relativer Unvollkommenheit abfinden, weil selten jemand vollständiges Hintergrundwissen hat. Da in der Politik dann noch "Glaubensfragen" - oder sagen wir besser "Denkschulen" - aufeinandertreffen wird es hier noch problematischer.
Holzwurm hat geschrieben: Die Aussage "die Regierungen der letzten 20 Jahre hat alles falsch gemacht", ist genauso unhinterfragt und pauschalisierend panikverbreitend. Was hat sie denn konkret falsch gemacht?
Klar, dass ich es auch nur ganz verkürzt ansprechen kann - wobei ich aber z. B. oben im Text durchaus einzelne, konkrete Punkte zum Thema Panikmache in Sachen Generationenvertrag genannt habe.

Frage dich doch einfach mal selber, was die Politik der letzten Jahre - ich denke jetzt bis inkl. Kohl zurück - mit ihrer angebotsorientierten Politik erreicht hat? Ich sehe da insgesamt kaum Verbesserungen, eigentlich nur den immerwährenden Versuch des Abbaus eines Sozialstaates und das alles vor dem Hintergrund von Begründungen, die mir allzuhäufig etwas einseitig erscheinen und bei denen mir vor allem volskwirtschaftliche Begründungen fehlen, bzw. falsch zu sein scheinen.

Wir sind in diesen Jahren in die Situation geraten, in der wir versuchen die Probleme letztendlich dadurch zu lösen, dass wir uns sozusagen totsparen, das ganze begleitet vom Abbau des Sozialstaates, dem teilweisen Verfall der Infrastruktur, sinkenden Reallöhnen, einer Umverteilung der Vermögen und vor allem steigender Arbeitslosigkeit. Was waren die Rezepte der Politik seit Kohl (inkl. SPD)? Was hat sich eigentlich verbessert? Statt wenigstens den Versuch zu unternehmen die brachliegenden Produktionskapazitäten durch entsprechende Konjunkturprogramme im Sinne keynesianischen Denkens ("Keynes" ist ebenfalls ein ganz böses Wort heutzutage) zu aktivieren, um vor allem die Arbeitslosigkeit zu beseitigen, statt die Stärken der deutschen Wirtschaft herauszuarbeiten und posititve und hoffnungsvolle Stimmung zu verbreiten wird vor allem Angst verbreitet mit der Folge, dass es der Konjunktur noch schlechter geht, weil aus Zukunftsangst niemand mehr etwas kauft. Ein paar "böse" Stichworte: Globalisierung, alternde Bevölkerung, Arbeit muss billiger werden, böse Gewerkschaften, böse Singles ... Da planen die Damen und Herren Reformen, die sich auf die nächsten 30-50 Jahre beziehen, um nach kürzester Zeit festzustellen, das funktioniert nicht und reformieren die Reform. Wo haben die bloß ihr Handwerk gelernt?
Holzwurm hat geschrieben:Gerade merke ich aber, daß tiefschürfende Diskussionen im Internet nichts für mich sind. Ich habe nämlich keine Lust, seitenweise zu schreiben, nur um nicht eventuell mißverstanden zu werden.
Keine Angst, hier will dir keiner was - letztendlich sind wir doch alle höchstens halbwissend :wink: Missverständnisse sind doch normal, im Netz natürlich häufiger, aber die kann man ja ausräumen.
Holzwurm hat geschrieben:Ich werde das Methusalemkomplott trotz der Warnungen lesen, mich dann nach weiteren Quellen umschauen, und dann lieber im real-life darüber diskutieren.
Ähm, das ist hier doch irgendwie real-life. Klar kannst du das lesen, aber es gehört zu den Büchern, die die Stimmungsmache des "halbvollen Glases" der letzten Jahre in Deutschland aufgreift. Lies lieber "Der Schwarm" von Schätzing, ist spannender und gibt es seit geraumer Zeit auch als Taschenbuch (obwohl die entsprechende Tasche dick sein muss). :wink: Ich habe noch ein ähnlich nerviges und wohl sehr einseitiges Buch vor mir liegen "Ist Deutschland noch zu retten" von Hans Werner Sinn - seines Zeichens Präses des ifo-Institutes, einer ausgewisenen Angebotstheoretikers. Mir graut es schon, aber anlesen werde ich es wohl trotzdem.

Aber nicht einfach hier verschwinden ...

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Meerbuscher hat geschrieben:Aber nicht einfach hier verschwinden ...
Neeee, einfach verschwinden möchte ich nicht. Das Thema interessiert mich, sonst hätte ich es ja nicht zur Diskussion gestellt. Aber wegen der Staatsexamensvorbereitungen habe ich nicht die nötige Muße, lange Postings zu entwerfen und die Thematik jetzt durchzuackern.
Beim Erstellen des Threads dachte ich, daß ich schonmal ein paar Infos sammeln könnte, bevor ich das Buch lese. Eine gute Diskussion wäre zwar viel besser, aber es würde im Moment zu viel Zeit verschlingen, weil ich in die Thematik einfach noch nicht genug eingelesen bin.
Gesperrt

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