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Sauerbraten mit Thüringer Klößen und Rotkohl

Sauerbraten mit Thüringer Klößen und Rotkohl

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Nun sind die Feiertage ja fast vorbei und damit auch die Völlerei, aber der nächste Grund, mal was richtig Gutes zu essen kommt bestimmt. Deshalb gibt es heute eines meiner Lieblingsrezepte von mir:

Sauerbraten mit Thüringer Klößen und Rotkohl

Die Zubereitung dieses wundervollen Gerichtes dauert mehrere Tage, zumal ich immer versuche, möglichst alles selbst zu machen und keine Konserven usw. zu verwenden.

Die Einkaufsliste:
Für den Sauerbraten:
1,5 kg Rinderschmorbraten (die Menge ist eigentlich beliebig, weil ich immer so viel mache, dass es für mehrere Malzeiten reicht)
1,5 Liter Bier (Kölsch geht wahrscheinlich auch)
einige Wacholderbeeren
ein paar Lobeerblätter
1 Zwiebel
2 bis 3 Nelken
1 Scheibe Toastbrot
1 Glas Tomatenmark (idealerweise aus frischen Tomaten selbst zubereitet)
Für die Klöße:
12 mittelgroße, mehligkochende Kartoffeln (festkochende gehen auch, man braucht dann aber mehr Kartoffelstärke)
1 Scheibe Toastbrot
Kartoffelstärke
Salz
Für den Rotkohl:
1 Kopf Rotkohl
1 Apfel
Salz

Als erstes gibt man den Rinderschmorbraten in eine Schüssel und übergießt ihn mit dem Bier. Die Zwiebel schälen und vierteilen und gemeinsam mit den Wacholderbeeren und dem Lobeerblättern zu dem Bier geben. Das Ganze zugedeckt etwa 2 bis 3 Tage ziehen lassen. Das Fleisch hin und wieder bewegen. Danach das Fleisch in einem großen Topf von allen Seiten scharf anbraten, das Bier samt der Gewürze und dem Tomatenmark über das Fleisch geben und zum Kochen bringen. Etwa 4 Stunden auf kleiner Flamme kochen lassen. Den Wasserverlust (der Soße) ausgleichen. Die Scheibe Toastbrot kleinschneiden und zur Soße geben (also mitkochen). Nach 4 bis 5 Stunden das Fleisch rausnehmen und die Soße mit einem Pürierstab glattziehen. Abschmecken ist nicht notwendig (wer kostet, ist feige).

Die Klöße werden wie folgt zubereitet: Kartoffeln schälen und ein Drittel kochen, die anderen 2 Drittel reiben. Beim Reiben darauf achten, dass ausreichend Wasser in der Schüssel ist, sonst werden die Kartoffeln schnell grau. Die geriebenen Kartoffeln werden ausgepresst, das Wasser wird in einer Schüssel aufgefangen. Je trockener die geriebenen Kartoffeln sind, um so besser. Die Scheibe Toastbrot wird in kleine Würfel geschnitten und in Butter geröstet. Nach einer Weile wird das Kartoffelwasser abgegossen, auf dem Boden sollte sich jetzt die Kartoffelstärke abgesetzt haben. Die ausgepressten, geriebenen Kartoffeln dazu geben. Die gekochten Kartoffeln abgießen und zu einem groben Brei zerkleinern. Dann ebenfalls in die Schüssel geben. Salz und Kartoffelstärke hinzugeben und das Ganze zu einem glatten Teig verarbeiten. Vier Klöße formen (in die Mitte kommen jeweils 5 bis 6 geröstete Brotstückchen).
Das Garen der Klöße ist eine Wissenschaft für sich. Dazu einen großen Topf etwa 2 Drittel mit Wasser füllen, reichlich salzen und fast zum Kochen bringen. Wichtig ist, dass das Wasser wirklich nie kocht, sondern immer nur fast, weil sonst die Klöße auseinander fallen. Die Klöße werden jetzt mit Wasser angefeuchtet und in das fast kochende Wasser gegeben (ganz vorsichtig, mit einem Schaumlöffel). Hin und wieder werden sie etwas bewegt, damit sie nicht auf dem Boden festkleben. Nach einiger Zeit schwimmen die Klöße auf und von da ab lässt man sie noch 10 Minuten ziehen. 1 Kloß reicht übrigens für eine Person, Läufer, die gerade 35 km hinter sich haben, essen vielleicht auch einen halben mehr.

Die Zubereitung des Rotkohls geht relativ schnell. Von dem Rotkohl werden die obersten Blätter entfernt und dann wird er mit einer Küchenraspel o.ä. zerkleinert (bis auf den Strunk natürlich). Danach wird er kurz aufgekocht (salzen nicht vergessen), das Wasser abgegossen und der Apfel drangerieben.

Tja und schon ist alles fertig! Dazu trinke ich gerne einen Rotwein direkt vom Winzer. Dieser hat gegenüber Wein, der aus Erzeugergenossenschaften kommt den Vorteil, dass er nicht nur Sorten- und Jahrgangsrein, sondern auch noch lagenrein ist.

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Bis einschließlich Freitag hätte ich das aufmerksam gelesen. Aber heute nicht mal überflogen. Hol den Thread doch noch mal am 23.12.2006 hoch. Dann schaue ich ihn mir vielleicht genauer an. :P

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Hmmmmmm,

Thüringer Klöße und Rotkohl gibts bei uns auch, so inner guten Std.
Allerdings haben wir Lamm als Beilage.
Und danach nen schönen grossen Pudding.
Und davor ne feine Zwiebelsuppe.

Mahlzeit!!!!

Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

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RalfF hat geschrieben:
Die Einkaufsliste:
Für den Sauerbraten:
1,5 kg Rinderschmorbraten (die Menge ist eigentlich beliebig, weil ich immer so viel mache, dass es für mehrere Malzeiten reicht)
1,5 Liter Bier (Kölsch geht wahrscheinlich auch)
einige Wacholderbeeren
ein paar Lobeerblätter
1 Zwiebel
2 bis 3 Nelken
1 Scheibe Toastbrot
1 Glas Tomatenmark (idealerweise aus frischen Tomaten selbst zubereitet)

Ich muss jetzt doch mal nachfragen, ob in deinem Rezept nicht etwas fehlt, was den Braten zu einem Sauerbraten machen würde?
Gehört da wirklich nicht auch etwas Essig an die Marinade? :gruebel:

Ich würde das ja eher Bierbraten nennen... :wink:

Hiiillllfeeeee

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Ich bin schwanger :haeh:
ich trage eine Weihnachtsgans unter dem Herzen
und warte auf die Entbindung

und nu kommt er hier mit Sauerbraten :motz:

es gibt nix mehr, in der nächsten Zeit, Garnichts, Jawohl :teufel:
"Wer eher klein ist, braucht sich nicht so weit zum Schnürsenkel bücken"
aus Sander L. "Große Worte" 1896, Kapitel 3, Seite 531
Bild

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obwohl ich eigentlich kaum der Weihnachtsvöllerei gefrönt habe, ist mir heute nicht nach so einem Rezept - bisschen magenverstimmt und rückenlahm wie ich bin ....
Trotzdem habe mal kurz geguckt, ob du die Thüringer Klöße wirklich so zurechtzauberst, wie das gehört und stelle fest - du tust es :daumen:
Die Dinger alleine sind in der Herstellung schon so eine Schinderei, dass du dir den Braten dazu redlich verdient hast :wink:

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Lizzy hat geschrieben: Die Dinger alleine sind in der Herstellung schon so eine Schinderei, dass du dir den Braten dazu redlich verdient hast :wink:

Mein Vater ist noch im Besitz einer original Kloßpresse. Ich weiß, was es heißt, echte thüringer Klöße herzustellen. Ich habe schon mitpressen dürfen. :P

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Toronto21 hat geschrieben:Mein Vater ist noch im Besitz einer original Kloßpresse. Ich weiß, was es heißt, echte thüringer Klöße herzustellen. Ich habe schon mitpressen dürfen. :P


Uiiiiiiii da gibts echt "Pressen" für????

Ich lass die kartoffeln immer durch en Mixer laufen, legt mir dann en Stück von dem Teig in en Geschirrhandtuch und dreh das zu bis zum Anschlag ums Wasser raus zu bekommen.
Das is auch das einzigste Rezept bei deren herstellung ich dass schwitzen anfange.

Kann mir mal jemand erklären wie das mit dem "Teig schwefeln" geht???
Dann könnt ich den nämlich schon nen tag vorher machen und hätt den noch in der normalen farbe und net in dem graugrünlichen Geschimmer.


Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

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ach die Thüringer Klöße richtig mit 1/3 zu 2/3 ich bin beeindruckt - nur leider so übergwichtig, dass ich schon keine Lust habe alle die leckeren Sachen die von Weihnachten noch übrig sind aufzuessen.

Danke trotzdem

Jörg

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mayo hat geschrieben:
Kann mir mal jemand erklären wie das mit dem "Teig schwefeln" geht???
Dann könnt ich den nämlich schon nen tag vorher machen und hätt den noch in der normalen farbe und net in dem graugrünlichen Geschimmer.

Ich kenne diese Prozedur noch von meiner Mutter, wenn sie Kartoffelknödel (bayerische) gemacht hat.
Die geschälten, rohen Kartoffeln wurden in einen ganz großen Topf gegeben, in diesen Topf kam ein kleines Porzellan-Tellerchen. Auf dem Tellerchen wurde ein Stückchen Schwefelpapier angezündet. Dann wurde der Deckel draufgelegt. Ich habe diesen seltsamen Geschmack heute noch im Mund...

Ich weiß gar nicht, ob man dieses Schwefelpapier heutzutage noch bekommt. Evtl. in der Apotheke. Ob es gesundheitlich vollkommen unbedenklich ist, weiß ich auch nicht. Wir haben es damals aber überlebt.
:wink:
Gesperrt

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