nachdem ich seit Oktober lesend und schreibend hier aktiv bin,
sollte ich mich endlich mal "ordentlich" vorstellen
(leider Thema verfehlt - "kurz vorgestellt" ist etwas lang geraten ...
).Ich bin der B. aus Mainz (aha, dafür steht also der komische Username!),
Baujahr 1969, 192 cm bei 80 kg.
* Die Anfänge
Richtig sportlich war ich in meiner Jugend nicht, hab trotzdem fast immer
irgendwelchen Sport gemacht, Tischtennis, Schwimmen, vor allem Radfahren
(zur Schule/Uni/... und Radtouren, kein Rennrad). Durch die Empfehlung eines
Orthopäden, wegen des Rückens öfter zu schwimmen, hab ich das dann in meinen
Zwanzigern gemacht - und im Bad den verhängnisvollen Aushang wg.
Sportabzeichen gesehen ... OK, 5 Disziplinen muss man schaffen, 2 kann ich
durch Schwimmen erledigen, eine durch Radfahren, kein Problem. Hmmm,
Hochsprung müsste als 4. Disziplin gehen, hat im xten Anlauf auch geklappt.
Aber ums Laufen kam ich nicht rum... :-(
100m, 400m und 1000m standen zur Auswahl, und da ich schon immer eher
Ausdauer- als Geschwindigkeits-/Kraft-Typ war, also die 1000m in
unvorstellbaren 3:50. Das war im Frühjahr, also noch paar Monate Zeit bis
zur letzten Prüfungsmöglichkeit im Jahr.
Und so fing ich dann an: 1 Minute Laufen, 2 Minuten Gehen, 1 Minute Laufen,
... Das Übliche halt, irgendwann konnte ich 5 Minuten am Stück laufen, und
es wurden immer mehr. 1 Stunde! Geil! Neben Laufen auf betonierten
Landwirtschaftswegen war ich dann öfter auf der Bahn zum kontrollierten
Tempotraining, und schließlich hab ich mich zur Sportabzeichenprüfung
getraut - und souverän mit gleichmäßigem Tempo 3:42 runtergespult - OK, ich
war natürlich fix und fertig, aber es war geschafft! Sportabzeichen, und das
ich, der in der Schule in der Leichtathletik immer hinterherlief! :-)
* Die Verletzung
Als dann ein Umzug anstand, hab ich mir extra was in Waldnähe gesucht, wo
ich häufig bei 2 Lauftreffs mitmachte. Bei einem Lauftreff dann meine
inoffizielle 10km-Bestzeit von 47:30. Daneben paar Volksläufe.
Von Trainingsplänen hatte ich zwar gelesen, aber mehr mit Blick auf die
Zukunft (Manfred Steffnys Marathonbuch brachte mich auf den Geschmack für
mehr ...). Puls, GA1, etc. kamen bei mir nicht vor, ich lief sehr häufig im
Wettkampftempo. Anpassung von Sehnen etc. an höhere Belastung waren mir
fremd, ich fühlte mich ja gut.
Am Ende einer 10km-Waldrunde dann die Überlegung: Jetzt schon aufhören? Nö,
gleich noch eine Runde weiter. Eine 6er oder eine 10er? Ach komm, die 10er!
Nach 20 km (davor war ich 1 oder 2 Mal 15km unterwegs) hatte ich das Gefühl,
noch eine 6er dranhängen zu können, hab's aber doch gelassen.
10 Tage später, wieder beim Waldlauf, ein stechender Schmerz im Knie!
Die Kernspin-Untersuchung ergab schließlich: ein kleiner Riss im Meniskus...
Im Alltag kein Problem, aber wenn ich laufen will, muss das operiert werden,
kann paar Tage Bett und noch paar Tage Krücken bedeuten. Die Zeit wollte ich
mir während der Diplomarbeit mit viel Stehen im Labor nicht nehmen. Und so
schob ich die Operation auch im Berufsleben einige Jahre vor mir her ...
* Alternativsport und langsamer Wiedereinstieg ins Laufen
Stattdessen viel Radfahren, dann der Einstieg ins Inlineskaten mit
Skatenights und langen Touren, Inline-Marathons bis 1:26 (Berlin) und der
One-Eleven St.Gallen (111km-Rennen mit 20km Schlussanstieg). Sprich, ich war
die letzten Jahre konditionell fit, leider nicht läuferisch.
Vor knapp 4 Jahren wollte ich dann doch mal wieder laufen. Also zum
Orthopäden: "Ich will wieder laufen!" Er hat das Bein gebogen, gedrückt
etc., "Tut's jetzt weh? Und jetzt? Und jetzt?" - "Nein, nein, nein." - "Dann
laufen Sie einfach, und wenn's Probleme gibt, kommen Sie wieder."
Also bin ich gelaufen und hab bis jetzt keine Knieprobleme. :-)
Leider lief ich immer noch ohne jede Systematik und tendenziell zu schnell,
auch, nachdem ich mir eine Polar zugelegt hatte. Und so gab's immer wieder
laaange Laufpausen; 2005 war ich bis September keine 10x Laufen.
* Der "ernsthafte" Wiedereinstieg 2005
Anfang Oktober, die Skate-Saison i.w. vorbei, und der skatearme Winter stand
bevor. Da hat's mich gepackt: "Diesen Winter bist Du nicht so faul wie all
die Winter davor! Heute fängst Du wieder an zu laufen!" Also mit Stirnlampe
aus dem Sportfachhandel Albrecht Discount und den 3 Jahre alten Laufschuhen
über die Felde gelaufen - eine halbe Stunde ohne Probleme, geil! 2 Tage
später durch den Wald, 91 Minuten im Laufrausch. So ging das 2 Wochen, dann
schlug die Müdigkeit zu, von 0 auf 3x ca. 45 Minuten/Woche war wohl zu
heftig. Hab mich dann im Internet über Trainingspläne, effektive Nutzung der
Pulsuhr etc. informiert, bin dabei auch auf dieses schöne Forum gestoßen.
Hier bin ich auch auf die der Kondition hinterherhinkende langsame Anpassung
von Sehnen, Muskeln etc. aufmerksam geworden. 90 Minuten am Stück sind
anfangs wohl doch etwas heftig ... !
Nach 2 Wochen Laufpause dann ein vernünftigerer Wiedereinstieg. Erstmal 90
Minuten/Woche und langsam steigern. Und die Läufe besser erfassen als früher
auf irgendwelchen schnell verlegten Notizzetteln - gleich in ein
Tabellenkalkulationsprogramm (OpenOffice), die Kilometer mit Google Earth
abmessen (meine Laufreviere sind in großen Teilen hochaufgelösten Teil von
Mainz :-) ). Natürlich ist das auf meinem jetzigen Niveau statistischer
Overkill, aber andererseits bin ich Zahlenfreak und hab dann in einem Jahr
auch was zum Schmunzeln. "Jaja, 15 km/Woche in 3 Einheiten, wie süß!"
In diesem Thread http://laufen-aktuell.de/laufen-aktuell ... post293718
hatte ich mich ja zur OwnZone geäußert, inzwischen hab ich sie abgeschaltet.
Ist mir 1. zu umständlich (vor jedem Lauf die OwnZone bestimmen...), und 2.
hatte ich ja inzwischen von HFMax, GA1 etc. gelesen.
Derzeit laufe ich bei Temperaturen um 0 Grad ca. 7-8 Min./km bei 70-80%
MaxHF; einen ernsthaften HFMax-Test hab ich noch nicht gemacht, aber
einzelne Bergaufsprints geben mir einen Anhaltswert: 194. An mehr als 200
glaube ich da nicht; ich arbeite mit dem Wert 194 und laufe eh derzeit nach
Lust, Laune und Tagesform zwischen 70 und (selten) 80%. Im jetzigen Stadium
reicht mir die Genauigkeit, im Zweifel sind meine Läufe halt noch ruhiger
(1-3% niedrigerer Pulsbereich als mir korrektem HFMax) gewesen,
aber auf exaktes Training kommt's mir derzeit eh noch nicht an.
Mein Laufrevier sind bei Dunkelheit die Wirtschaftswege nahe der Haustür und
am Tag der nahegelegene Wald mit - je nach Strecke - einigen Steigungen bis 50m.
* Pläne
Zunächst will ich in der kalten Zeit fast ausschließlich GA1 mit
gelegentlichen Sprints laufen, 3x/Woche, und mich von 15km/Woche langsam
(10-15%/Monat) steigern - wie geschrieben, mehr wegen des Körpers als wegen
der schon fürs Durchlaufen ausreichenden Kondition. Auch schon mit
Periodisierung, ca. 3 Wochen steigern, dann 1 Woche "Erholung" (ja, mag auch
in meinem Stadium übertrieben sein, aber ich hab's ja mit den Zahlen). Nach
jedem Laufen dehnen; Lauf-ABC und weitere Übungen will ich mir noch
aneignen, am Kippelkreisel versuch ich mich bereits.
Wenn's wärmer wird, auch etwas Intervall/Fahrtspiel/... fürs Tempo.
Bis Mai will ich auf 25 bis 30 km/Woche kommen, dann paar Läufe <= 10km
machen (Chase-Lauf Frankfurt, 3-Brücken-Lauf Mainz; ganz olympisch "dabei sein").
Und dann ist ja auch schon wieder die Skate-Saison (während der ich
aber auch wenigstens 2x/Woche laufen möchte),
in der ich mehr auf 10 Rollen als in Laufschuhen unterwegs sein werde;
weniger, um hier in den Top50-Skaten aufzutauchen, wenn's schon beim Laufen nicht klappt
, sondern weil das Skaten in den letzten Jahren mein Hauptsport mit tollen Touren
und netten Leuten geworden ist.
Je nach Gefühl (Überlastung/Erschöpfung?) will ich mir dann überlegen,
ob ich das Wochen-Lauf-Pensum schon erhöhe, um im
Oktober/November meinen ersten Halbmarathon zu laufen.
Oder ich verschieb ihn aufs Frühjahr 2006 (und hab eine tolle Motivation für den nächsten Winter!).
Der erste Marathon soll Herbst 2007 (nach 2 Jahren kontinuierlichem
Training) oder Frühjahr 2008 folgen, wenn's gut läuft.
Von-0-auf-42 hat mich zwar auch fasziniert, aber mir sind meine
Gelenke etc. doch wichtiger als zu schnelle Steigerung.
Trotzdem warte ich ungeduldig auf meine Marathon-"Karriere"
(Ziel: < 4 Stunden) ...
... und erfreue mich derweil an Euren Marathon-Berichten.
Und das wiederum liegt nicht etwa daran, dass mir der/die Neue vom ersten Lesen her unsympathisch wäre, sondern daran, dass ich heute mal viel Zeit habe und mir allein wegen der Mühe des vielen Schreibens von bamz eine zumindest kurze Begrüssung passend erschien. 
aber bald darf ich ja wieder.. 
