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Laufen in islamischen Ländern und bei Hitze

Laufen in islamischen Ländern und bei Hitze

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Schönen guten Tag,
ich dachte ich frage mal an, ob jemand Erfahrungen oder Hinweise geben kann. Ich werde diesen Sommer wahrscheinlich einige Zeit in Pakistan, Islamabad verbringen. Dies genau die Zeit der größten Hitze und des beginnenden Monsuns. Hat jemand Erfahrungen ob/wie es sich unter solchen Bedingungen trainieren lässt? Und vielleicht, eventuell hat ja jemand Erfahrung, was man als Frau dort beim Sport anziehen sollte und ob es sicher ist zu laufen?

So jetzt bin ich mal gespannt, ob sich jemand dazu zu Wort meldet.

Liebe Grüße,
Cathleen

2
In weiten Teilen Pakistans ist die Burka (http://de.wikipedia.org/wiki/Burka)immer noch Pflichtbekleidung für Frauen. Inwieweit dies auch für Islamabad und für sporttreibende westliche Frauen gilt, vermag ich nicht zu sagen.

Zur Erinnerung: In Afghanistan gilt die Scharia in voller Strenge - Frauen, die vergewaltigt wurden, müssen z. B. eindeutig beweisen daß sie wirklich vergewaltigt wurden. Sonst gilt die Vergewaltigung als unerlaubter Ehebruch, und wird entsprechend bestraft (Gefängnis)...


Wenn die Bemerkung erlaubt ist: Ich persönlich würde unter solchen Bedingungen auf keinen Fall längere Zeit in diesem Land verbringen. Auf solche religiöse Wahnvorstellungen reagiere ich nämlich leider ganz unwillkürlich mit stark ausgeprägter Intoleranz und deutlicher Konfliktbereitschaft.
"Im Rhythmus bleiben"


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In Ägypten war es ein Problem. Beziehungsweise, ich wüsste gar nicht wie ich die Probleme hierarchisieren sollte: viel zu heiß, viel zu stressig, total absurd. Und wenn ich schon Probleme bekomme, wenn ich in langen Sachen und in Begleitung normal rumlaufe, ich meine gehe, dann will ich gar nicht wissen, wie sich die Probleme in (kurzen?) Sportklamotten und allein gestalten. Könnte jetzt noch :kotz2: wenn ich dran denke wie man da auf der Straße behandelt wird.
Aber vielleicht kannst Du sie so verwirren dass sie nicht gleich mit dem Programm "Beleidigung des unwürdigen Subjekts" anfangen können, vor Schreck.
Trotzdem viel Spaß, vielleicht erlebst Du es ganz anders, das wäre zu hoffen
Meike (auch schon mal toleranter gewesen, sorry)

4
Hallo Cathleen,

bezüglich Klima: grundsätzlich gilt dasselbe wie hier auch, wenn es heiß und/oder schwül ist: akklimatisieren, langsam anfangen, und vor allem: sehr viel trinken. Den Flüssigkeitsbedarf unterschätzt man erfahrungsgemäß v.a. bei feuchter Hitze gewaltig.

Bezüglich "Intoleranz": ich bin (auch) froh über jeden Menschen, der sich zu seiner "Intoleranz" gegenüber Menschenrechtsverletzern bekennt, so wie Meike und Fritz. "Toleranz" scheint mir da doch sehr fehl am Platze. Danke! Cathleen, ich wünsche dir, dass du klar kommst mit den Gegebenheiten in Pakistan.

Viele Grüße
Ursula

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Mein Mann muss öfter nach Ägypten da bekam er einen Reiter als Begleitung mit, zum einen um den Weg zurück zu finden zum anderen hat der Reiter eine lange Peitsche mit und versucht damit die streuenden Hunde abzuhalten, wiederholt hat er den Laufversuch nicht.
Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche bei 1,2 g Gewicht. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen. Die Hummel weiß das aber nicht und fliegt trotzdem

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Hallo Cathleen,
So richtig weiterhelfen kann ich dir leider auch nicht, ich erinnere mich aber dunkel daran, dass ich mal in einem "Sport in islamischen Ländern"-Artikel gelesen habe, dass Frauen in Pakistan gar keine Sportart öffentlich betreiben dürfen. :tocktock:
Das ist allerdings schon etwas her und in Islamabad ist es vielleicht auch etwas lockerer?

Zudem erinnere ich mich an Olympia Athen 2004, da gab es ein paar islamische Athletinnen, die mit Kopftuch oder Ganzkörperbadeanzug teilgenommen haben. U.a. aus Pakistan, in diesem Zusammenhang wurden auch die schwierigen Trainingsbedingungen erwähnt. Also z.B. Training nur in Begleitung...etc. Kleiner Link über die Olympia-Frauen Pakistans
Da war auch eine 1500 Meter-Läuferin dabei, vielleicht kannst du darüber mehr Informationen ergoogeln.

Gruß,
Kiwi

7
Dankeschön für eure Antworten. :)
Ich werde garantiert keine Burka tragen, das tun die Einheimischen auch nicht. Normalerweise trage ich dort eine schlabberige Hose bzw. Rock, halbarm Shirt und ein Tuch über die Schultern. Ideal zum joggen wäre das nicht, aber kurze Sportsachen wären halt auch unangemessen.
Zu Fuß, allein unterwegs, habe ich übrigens keine blöde Kommentare bekommen und wurde nie als unwürdiges Subjekt behandelt, erstaunt angeschaut schon. Die Leute sind eigentlich gastfreundlich - es hielten ständig Taxis an und wollten mich nach Hause fahren. Als Ausländer erregt man halt einiges Aufsehen ohne Auto, würde ich umher rennen, potenziert sich dieses vermutlich.
Als ich das letzte Mal dort war, habe ich eben noch keinen Sport gemacht (und bis auf Cricket und Reiten auch niemanden Sport treiben sehen) und deshalb keine Erfahrungswerte wie man am günstigsten mit der erhöhten Kreislaufbelastung umgeht.

Cathleen
- Gerne nach Pak fahrend, weil ich dort zusammen mit enthusiastischen jungen Leuten für Menschenrechte und mehr Demokratie arbeiten kann.

8
Die Frage muss allerdings erlaubt sein: könnte man nicht für die Zeit des Aufenthalts die Lauferei sein lassen, bevor man etwas provoziert? Oder möchtest du unbedingt Aufsehen erregen? Ohne Angst schüren zu wollen: Gerade in der heutigen Zeit, wo auch in vielleicht nicht allzu fundamentalistischen Ländern ständig irgendwas passiert, sollte man sein Glück möglicherweise nicht herusfordern. Irgendeinen Fanatiker, der Frauen am liebsten total verhüllt sieht und überhaupt mit dem ganzen westlichen Kram nichts anfangen kann, gibt es doch immer. Hinterher ist dann das Geschrei groß..

9
Hallo Cathleen,
erstmal den hier :daumen: für Dein Engagement. Ich finde es sehr gut, wenn unsere jungen Leute sich auch in den schwierigen Ländern reinhängen.

Zum Laufen wäre ein Sportplatz oder Stadion vielleicht nicht schlecht, idealerweise mit Anschluß an örtliche Sportler/-innen.

10
So, dann korrigiere ich mich mal, ich habe nochmal kurz gegoogelt, es gibt wohl kein offizielles Verbot (mehr?) gegen Frauen-Sport in der Öffentlichkeit.

nochmal ein link, etwas trivial, aber interessant: pakistani sportswomen

Wenn ich diesen und auch andere Artikel, die ich überflogen habe, richtig interpretiere, dann findet Frauen-Sport aber meistens hinter College-Mauern oder ähnliches statt. Vielleicht kannst du ja auch auf so einen Platz und dann auch kürzere Sachen tragen?
Was du vor Ort als angemessen empfindest musst du natürlich selbst entscheiden, nur angesichts der Wärme sind lange weite Sachen zum Laufen natürlich kein Vergnügen... :frown:

Gruß,
Kiwi

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@kiwibird &Jojo :hug: Danke für die links.
Und klar könnte ich es sein lassen, und provozieren werde ich nichts (höchstens über die dann wieder verlorenen Form jammern). Deshalb versuche ich ja auch, mich im Vorfeld zu informieren. Ein Stadion oder Sportplatz wäre ideal, schließlich fahren die Pakistanis sonst auf allen Wegen, die einigermaßen befestigt sind mit Eselkarren, Auto und Mopeds umher.
Liebe Grüße,
Cathy

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cabo hat geschrieben:Cathleen
- Gerne nach Pak fahrend, weil ich dort zusammen mit enthusiastischen jungen Leuten für Menschenrechte und mehr Demokratie arbeiten kann.

Interessant. :daumen:
Was genau machst Du da?
"Im Rhythmus bleiben"


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Ich arbeite nebenbei in der Politischen Analyse, Bildung und Beratung für das Liberal Forum. Dieses Mal geht es um einen Forschungsaufenthalt im Parlament, ich möchte eine Studie zu Berufsmotiven, Gemeinwohlvorstellungen, Rollenverständnis usw. der MP machen.

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Sorry für den Kommentar, aber das ist so eine typisch 'liberale', deutsche Denke: Ich bin eine emanzipierte Frau und fahre jetzt in ein islamisches Land. Warum sollte ich mich da nicht genauso benehmen können wie in Deutschland und die dortige Tradition, die seit Jahrhunderten vorherrscht, nicht beachten ? Ich komme aus keinem islamischen Land und glaube auch nicht an den Islam, aber es gibt doch nun mal wirklich Länder, in die ich freiwillig, sogar als Mann, NICHT fahre.

Ist vielleicht etwas bissig von mir, aber da kommen Parallelen zu Frau Osthoff auf, die tatsächlich so dämlich ist, und wieder zurück in den Irak will... :tocktock:
tempus semper vincit

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FunkyFish hat geschrieben:Ich bin eine emanzipierte Frau und fahre jetzt in ein islamisches Land. Warum sollte ich mich da nicht genauso benehmen können wie in Deutschland und die dortige Tradition, die seit Jahrhunderten vorherrscht, nicht beachten ?
Wo hast Du das gelesen?

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FunkyFish hat geschrieben:Ich bin eine emanzipierte Frau und fahre jetzt in ein islamisches Land.

Da kann ich dir zustimmen.
Beim Rest nicht - ich passe mich an die lokalen Gegebenheiten an und werde nicht auf Teufel komm raus laufen gehen, wenn das zu Störungen führt. Andererseits kenne ich das Land ein wenig und es ist entwickelter als man sich vorstellen mag. Im Gegensatz zum Irak rennen dort keine bewaffneten Banden umher und Ausländer in NGOs werden positiv aufgenommen. Egal, ich wollte hier ja nicht über die politische Lage reden, sondern schauen, ob jemand Tips für Monsunhitze und Erfahrungen bzgl. Sport dort hat (da ja Forumsmitglieder in aller Welt zu laufen scheinen).

@Tati . Juli/August. Ich würde ja gerne zum Mitteldeutschen Marathon zurück sein.

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FunkyFish hat geschrieben:
Ist vielleicht etwas bissig von mir, aber da kommen Parallelen zu Frau Osthoff auf, die tatsächlich so dämlich ist, und wieder zurück in den Irak will... :tocktock:

Nö, nicht bissig.....nur uninfomiert. Hast Du gestern das Interview bei Beckmann mit der Osthoff gesehen? Vielleicht solltest Du das 'dämlich' und die Behauptung, sie will zurück in den Irak, noch einmal überdenken.

Gruß Rono

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cabo hat geschrieben:Ich arbeite nebenbei in der Politischen Analyse, Bildung und Beratung für das Liberal Forum. Dieses Mal geht es um einen Forschungsaufenthalt im Parlament, ich möchte eine Studie zu Berufsmotiven, Gemeinwohlvorstellungen, Rollenverständnis usw. der MP machen.
Dann bist du wohl auch Politikwissenschaftlerin :hallo:

Viel Erfolg bei deiner Studie! ich bin mal gespannt, was mir der Arbeitsmarkt in der zweiten Jahreshälfte so beschert...

Gruß,
Kiwi

@rono sehr interessant das Interview gestern. Ich habs leider nur zur Hälfte sehen können, aber es warf ein anderes Licht auf sie als bisherige Berichterstattungen.

21
@rono

Hab das Interview nicht gesehen, aber wenn mir gesagt wird, ich solle keine Überlandfahrten machen, und ich mache sie doch, werde entführt, und kehre trotzdem wieder zurück, als wäre nix geschehen, entbehrt das jeder Vernunft...
tempus semper vincit

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FunkyFish hat geschrieben:@rono

Hab das Interview nicht gesehen, aber wenn mir gesagt wird, ich solle keine Überlandfahrten machen, und ich mache sie doch, werde entführt, und kehre trotzdem wieder zurück, als wäre nix geschehen, entbehrt das jeder Vernunft...


Hm......Sie will zurückkehren? Wer sagt das? Frau Osthoff jedenfalls nicht. Und wie ihre Fahrten dort abgelaufen sind, hat sie gestern ausführlichst erklärt. War sehr interessant. Auch was sie über die Medien erzählt hat, wie Interviews zustande kamen etc. Als Läufer solltest Du doch wissen, dass jede Medaille zwei Seiten hat :wink: .

Gruß Rono

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FunkyFish hat geschrieben:wenn mir gesagt wird, ich solle keine Überlandfahrten machen, und ich mache sie doch, werde entführt, und kehre trotzdem wieder zurück, als wäre nix geschehen...
sie ist zurückgekehrt? ich denke, das hat sie nicht getan und will es auch nicht

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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Gut, dann will sie es JETZT nicht mehr, auf alle Fälle wollte sie bzw. haben es die Medien so kolportiert. Dass die Medien es so verbreitet haben, ist ja der Fall gewesen oder habt ihr das niemals gehört ? Kann natürlich auch sein, dass wir in einer Diktatur leben und die Medien das nur so rübergebracht haben, sie es aber eigentlich nicht wollte...
tempus semper vincit

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FunkyFish hat geschrieben: Kann natürlich auch sein, dass wir in einer Diktatur leben und die Medien das nur so rübergebracht haben, sie es aber eigentlich nicht wollte...
So wirds sein ;-)

Also ich habe es unmittelbar nach ihrer Freilassung jedenfalls auch gehört. Ob Ente oder Wahrheit kann ich natürlich nicht beurteilen, habe mir aber an den Kopf gegriffen, als ich davon hörte.

MfG
Hendrik

26
Soweit ich weiß, hat AP oder Reuters die Meldung gebracht, aufgrund einer Fehlübersetzung eines Interviews bei Al Dschasira (das war bevor dieses seltsame ZDF Interview lief, wo sie verschleiert wirres Zeug redete, aber unter anderem jenen Fakt, dass sie zurück kehren wolle, bestritt).
Cathy
-amüsiert wie sich ihr thread so entwickelt-

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cabo hat geschrieben:(das war bevor dieses seltsame ZDF Interview lief, wo sie verschleiert wirres Zeug redete, aber unter anderem jenen Fakt, dass sie zurück kehren wolle, bestritt).
Wobei das Interview allein ja schon genug Anlaß für wilde Spukulationen bietet. Sie behauptet, unter Zeitdruck und ungeschminkt (deshalb der Schleier) interviewt worden zu sein. Das ZDF behauptet, sie habe auf den Auftritt mit Schleier in dem Vorgespräch (von Zeitdruck keine Rede) bestanden. Offensichtlich scheint hier zumindest eine Seite Märchen aus Tausendundeiner Nacht zu erzählen. Dazu möge sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
cabo hat geschrieben:-amüsiert wie sich ihr thread so entwickelt-

Amüsiert vielleicht. Aber nicht verwundert, oder? ;-)

MfG
Hendrik

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cabo hat geschrieben:Dankeschön für eure Antworten. :)


Cathleen
- Gerne nach Pak fahrend, weil ich dort zusammen mit enthusiastischen jungen Leuten für Menschenrechte und mehr Demokratie arbeiten kann.
Meine Fresse :klatsch: hier machen die Weiben einen auf Emanzen und dann fahren die zu den Mullahs und raspeln Süßholz immer schön einen auf Gutmensch machen.-Kümmere dich lieber um mißhandelte Kinder gibts hier genug von .Und dann kannst du auch ohne Schleier und sonstwas joggen.
Ich weiss ich bin dumm und voller Vorurteile aber ich kanns nicht mehr hören
PS Lese keine Bild sondern NRZ !
Gruss Peter

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pitt1166 hat geschrieben:Meine Fresse :klatsch: hier machen die Weiben einen auf Emanzen und dann fahren die zu den Mullahs und raspeln Süßholz immer schön einen auf Gutmensch machen.-Kümmere dich lieber um mißhandelte Kinder gibts hier genug von .Und dann kannst du auch ohne Schleier und sonstwas joggen.
Ich weiss ich bin dumm und voller Vorurteile aber ich kanns nicht mehr hören
PS Lese keine Bild sondern NRZ !
Gruss Peter

Es war einmal ein Land, dessen Menschen hatten den halben Planeten abgefackelt und wussten nicht mehr recht was Gut und Böse ist. Nachdem die böse Regierung niedergekämpft war kamen viele Gutmenschen in dieses Land und halfen den Bewohnern wieder gute Menschen zu werden. Diese Gutmenschen gaben viel Geld und viel Engagement und sind heute unser aller Freunde.
Ja Peter und weil es diese Gutmeschen gibt, können wir alle im Warmen schlafen und über die anderen schimpfen.

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pitt1166 hat geschrieben:und dann fahren die zu den Mullahs und raspeln Süßholz
Cool. Cathleen ist noch gar nicht da und Du weißt schon, was sie dort sagt. Ich wäre an den Lottozahlen für nächsten Samstag interessiert. Kannst Du mir da weiterhelfen?

Gruß,
Hendrik

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FunkyFish hat geschrieben:Gut, dann will sie es JETZT nicht mehr, auf alle Fälle wollte sie bzw. haben es die Medien so kolportiert. Dass die Medien es so verbreitet haben, ist ja der Fall gewesen oder habt ihr das niemals gehört ? Kann natürlich auch sein, dass wir in einer Diktatur leben und die Medien das nur so rübergebracht haben, sie es aber eigentlich nicht wollte...

Vielleicht hat sie sich einigen Medien nur verweigert? Nicht gleich die Exklusivrechte an der Story verkauft? Keine Interviews gegeben?
Da können spezielle Blätter schon einmal beleidigt reagieren und eine negative Meinungsmache veranstalten. Was gibt die Osthoff auch für ein hervorragendes Ziel für konservative Blätter ab: Selbstbewußte Frau, Muslimin, Kind im Internat = Emanze, Terroristin, Rabenmutter.

Du hast schon recht: Manchmal diktieren die Medien die öffentliche Meinung.

Gruß Rono

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FunkyFish hat geschrieben:Gut, dann will sie es JETZT nicht mehr, auf alle Fälle wollte sie bzw. haben es die Medien so kolportiert. Dass die Medien es so verbreitet haben, ist ja der Fall gewesen oder habt ihr das niemals gehört ? Kann natürlich auch sein, dass wir in einer Diktatur leben und die Medien das nur so rübergebracht haben, sie es aber eigentlich nicht wollte...
Es war ein Übersetzungsfehler bei Al Jasira, das hat sie gestern abend im Beckmann-Interview noch mal betont. Außerdem ist Frau Osthoff sehr wohl in der Lage und bereit sich den örtlichen Umständen anzupassen. Es wurden auch alle nur möglichen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten, die nötig waren.

Ich kann da nur rono zustimmen.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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rono hat geschrieben:Vielleicht hat sie sich einigen Medien nur verweigert? Nicht gleich die Exklusivrechte an der Story verkauft? Keine Interviews gegeben?
Da können spezielle Blätter schon einmal beleidigt reagieren und eine negative Meinungsmache veranstalten.
Hier eher unwahrscheinlich, das wurde so nämlich auf fast allen Kanälen verbreitet. Und zumindest die Öffentlich-Rechtlichen haben ja wenigstens noch ein Mindestmaß an Niveau.
rono hat geschrieben:Was gibt die Osthoff auch für ein hervorragendes Ziel für konservative Blätter ab: Selbstbewußte Frau, Muslimin, Kind im Internat = Emanze, Terroristin, Rabenmutter.
Genau, die bösen, bösen Konservativen. Hätte man die Frau mal vernünftig in der heimischen Küche am Herd festgekettet, wäre das alles nich passiert.

MfG
Hendrik

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Steif hat geschrieben:Es war ein Übersetzungsfehler bei Al Jasira
Damit wäre diese Frage doch geklärt.
Steif hat geschrieben: Es wurden auch alle nur möglichen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten, die nötig waren.
Es hieß doch, sie sei diesbezüglich mehrfach gewarnt worden. Wurde das auch falsch kolportiert? Wenn nein, würde ich hinter Deinen Satz doch ein Fragezeichen setzen wollen. Weiß da jemand was?

MfG
Hendrik

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Röntgenläufer hat geschrieben:Es hieß doch, sie sei diesbezüglich mehrfach gewarnt worden. Wurde das auch falsch kolportiert? Wenn nein, würde ich hinter Deinen Satz doch ein Fragezeichen setzen wollen. Weiß da jemand was?
Sie hat dies bestätigt. Trotz aller Warnungen halten sich dennoch Ausländer(innen) in gefährlichen Staaten auf. Sie tun dies nicht ohne triftigen Grund, so auch Frau Osthoff. Wie zitierte Büffelchen so schön die Zusammenfassung heute morgen: "Ich bin Aktivist und nicht Konsument" Sie kennt die Region sehr gut, die Umstände und die notwendigen Vorkehrungen. Die Standortverlegungen sind ein Teil der vielen Sicherheitsmaßnahmen. Trotzdem ist es passiert und sie hat die Situation nicht leichtsinnig herbeigeführt. Zu betonen sei weiterhin, daß sie nicht einfach nur Weltkulturerbe im Irak sichert*, sondern auch aktive Entwicklungshelferin seit über 15 Jahren in der Region ist.

* Dies tat sie aus Sicherheitsgründen übrigens an ihrem Projekt nie vor Ort, sondern per Kamera und Anweisungen an die Archäologen vor Ort.
Steif
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Hallo Steif,

ich hatte das eigentlich nicht als allgemeine Bedrohungssituation gegenüber Ausländern verstanden, vielmehr als ganz konkrete Drohung gegen ihre Person. Dann würde ich ihr Verhalten (unter der Berücksichtigung, daß sie ja auch die Verantwortung für ein Kind hat) doch leichtsinnig finden.

MfG
Hendrik

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Röntgenläufer hat geschrieben:ich hatte das eigentlich nicht als allgemeine Bedrohungssituation gegenüber Ausländern verstanden, vielmehr als ganz konkrete Drohung gegen ihre Person. Dann würde ich ihr Verhalten (unter der Berücksichtigung, daß sie ja auch die Verantwortung für ein Kind hat) doch leichtsinnig finden.
Ja, prinzipiell hast Du da sicher Recht, aber das hieße im Umkehrschluß, daß jeder Berufssoldat oder jede Person mit gefählichem Job sich der Verantwortung für sein Kind entzieht.
Steif
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Steif hat geschrieben:Ja, prinzipiell hast Du da sicher Recht, aber das hieße im Umkehrschluß, daß jeder Berufssoldat oder jede Person mit gefählichem Job sich der Verantwortung für sein Kind entzieht.
So kann man das sehen, ich meine das aber eigentlich andersrum. Wenn ich Verantwortung für andere hätte (habe ich momentan nicht), würde ich wohl auf bestimmte Dinge (z.B. Berufssoldat sein) verzichten.

Beste Grüße,
Hendrik

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#25[quote="Röntgenläufer"]So wirds sein ]


So wirds sein ohne ;-)
oder vielmehr: so ist es

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Hallo Cabo,

Nun ich war bisher dreimal in Ägypten (2 mal Sinai, einmal Suez) und hatte da meine unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht.

Laufen bei ca. 25-30 Grad (einmal im April, einmal November) war anstrengend, man brauch sehr viel Wasser, Puls ist so ca. 10 Schläge über normal. Aber ich konnte immerhin in den 7 Tagen sechsmal kurz vorm Sonnenuntergang laufen gehen.

Völlig unmöglich war es jedoch im August, als es 35-40 Grad waren. Sogar abends ist es da nur 5 Grad abgekühlt... so verflogen da auch meine, Hoffnungen,und so war es eine Woche fast ohne Sport. Schon ohne Sport mußte ich 4-5 Liter am Tag trinken um das zu überstehen. Einmal verlegte ich deshalb das Laufen ins Meer, quasi Aqua-Jogging (geht für Läufer ab unglaublich in den Oberschenkel, auch wenn's von der Temperatur erträglicher wird), einmal versuchte ich zu laufen, war aber schleppend langsam und nach ca. 45 Minuten ging nix mehr... na gut, zu den Temperaturen kam auch noch der Sand vom Strand hinzu.

Ein Bottle-Belt hätte mir bestimmt geholfen, länger durchzustehen. Und muß auch sagen: Der Körper gewöhnt sich an alles, auch an warme Temperaturen... nach 14 Tagen ist es bestimmt besser, allerdings war ich nur 7 Tage und konnte das nicht rausfinden.

Lieber Gruß
SeventhSon

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Eine richtige Antwort auf meine Frage :love2:

Falls es möglich sein sollte zu laufen, würde ich mich vermutlich eher früh aus dem Bett quälen, da dürfte es kälter sein als abends. Aquajogging wäre auch ne Idee, ich kenne da ein Hotel mit einem kleinen Pool.
Danke Dir.

Grüße,
Cathleen, die sich neben ihrem Interesse für den Islam tatsächlich für die mißhandelten Kinder einsetzt, sowie für den Erhalt der Elbwiesen und die Gleichstellung der Homoehe und Frau Osthoff irgendwie seltsam findet. :zwinker4:

Good luck!

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Hallo cabo!
Erstmal halte ich dein Engagement für eine wichtige Sache :meinung:

Ich kann aber auch die unterschiedlichen Äußerungen im Forum nachvollziehen, weil ich zu diesen Ländern und den Geschehnissen dort selbst eine irgendwie schizophrene Einstellung habe.
Einerseits würde ich zum Beispiel niemals in Länder wie Saudi Arabien oder Dubai fahren (nicht mal, wenn die mich in ein Luxushotel einladen würden) aber auch nicht nach China :motz: mit dem alle Welt Geschäfte macht, weil ich die Regierungen dieser Länder und deren Systeme echt zum :kotz2: finde.

Andererseits werke ich selbst in einer Gruppierung mit, die sich darum bemüht, die im südwestlichen Algerien festsitzenden Flüchtlinige aus West Sahara zu unterstützen (auch über den Laufsport). Und Algerien ist halt auch kein Land, dem man in Sachen Demokratie überbordende Freizügigkeit nachsagen kann.

Lernt man aber die Menschen vor Ort kennen, sieht die Sache eben ganz anders aus.

Zum Laufen: Ich bin zwei Mal den Sahara Marathon gelaufen (im Februar), was bei 7 Grad in der Früh und 32 Grad Mittagstemperaturen schon recht heftig war. Allerdings toleriert mein Kopf große Hitze eher, als den besch.... Winter mit seinen Minusgraden :sauer:
Pakistan kenn ich überhaupt nur von der Landkarte, aber im Sommer würde ich dort - so vorhanden - eher ein Stadion vorziehen. Wasser, Duschen, Schatten und Sicherheit sind da im Fall des Falles eben nicht weit weg.

Alles Gute und liebe Grüße

El Corredor

PS.: Wer das Trottelwort "Gutmensch" nochmals als abqualifizierende Bezeichnung gegenüber Menschen die sich für etwa engagieren in die Debatte wirft, wird von mir fortan mit Ignoranz bestraft :teufel: Ich weiß, das haut die Welt nicht aus den Angeln - aber wenigstens dient es der eigenen Seelenhygiene.

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cabo hat geschrieben:Schönen guten Tag, ich dachte ich frage mal an, ob jemand Erfahrungen oder Hinweise geben kann. Ich werde diesen Sommer wahrscheinlich einige Zeit in Pakistan, Islamabad verbringen. Dies genau die Zeit der größten Hitze und des beginnenden Monsuns. Hat jemand Erfahrungen ob/wie es sich unter solchen Bedingungen trainieren lässt? Und vielleicht, eventuell hat ja jemand Erfahrung, was man als Frau dort beim Sport anziehen sollte und ob es sicher ist zu laufen? Liebe Grüße, Cathleen
Hallo Cathleen,

in dieser Ecke der Welt habe ich beiderseits der pakistanisch-indischen Grenze schon sechs mal Urlaub gemacht und ein gutes halbes Jahr dort verbracht.

Islamabad gehört im Frühjahr und Sommer zu den heisseren Gegenden dieser Erde. Die Temperaturen liegen um 10-15 Grad höher als in Erlangen und es regnet ungefähr doppelt so viel wie hier. Das bedeutet, dass es im Juni drückend heiss ist (nachts im Mittel nicht kühler als 24 Grad, mittags im Mittel ca. 40 Grad, sehr oft auch für längere Zeit deutlich darüber) und im Juli und August noch sehr feucht und schwül, aber nicht mehr so heiss. Im Urlaub hatte ich mich viel sportlich betätigt, allerdings immer im Gebirge, wo es viel kühler ist, trotzdem sehr oft bei Sonnenschein ziemlich heiss wurde.

Die Bevölkerung ist ein eigenes Kapitel, das vollständig zu schildern zu weit führen würde. Im Klartext heisst das, man kann alles erleben. Ich möchte mich auf den Hinweis auf Göran Kropp beschränken. Dieser ehrgeizige Bergsteiger hat den Mt. Everest mit fairen Mitteln bestiegen. Er hat im Herbst 1995 in Stockholm seine sieben Sachen in den Radanhänger gepackt (120kg Ausrüstung) und ist damit 11400 km nach Kathmandu geradelt. Nach erfolgreicher Gipfelbesteigung ist er mit seiner Freundin, dem Fotomodell Renata Chlumska wieder nach Stockholm zurückgeradelt.

Die einigen tausend Kilometer Hinweg durch den islamischen Kulturkreis waren für Göran ein ziemlicher Härtetest. Auf der Rückreise sind die beiden wegen erheblicher Probleme auf einer möglichst kurzen Strecke islamischen Gebiets geradelt, nämlich Lahore, Islamabad, Kunjerabpass. Dass man in Pakistan sich sportlich betätigen kann ist also erwiesen, ob es auch sein muss, das muss ein jeder selber wissen.

Grüsse von Karl

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Bueffelchen hat geschrieben:Es war einmal ein Land, dessen Menschen hatten den halben Planeten abgefackelt und wussten nicht mehr recht was Gut und Böse ist. Nachdem die böse Regierung niedergekämpft war kamen viele Gutmenschen in dieses Land und halfen den Bewohnern wieder gute Menschen zu werden. Diese Gutmenschen gaben viel Geld und viel Engagement und sind heute unser aller Freunde.
Ja Peter und weil es diese Gutmeschen gibt, können wir alle im Warmen schlafen und über die anderen schimpfen.
Ja, aber diese "Gutmenschen" (dämliches Wort...) haben zumindest annähernd die gleiche Kultur und Wertvorstellungen, auch in Bezug darauf, was die Stellung der Frau angeht. Außerdem war Deutschland besetztes Gebiet und Soldaten sind durch die Straßen gefahren; das kann man ja wohl kaum vergleichen mit einer Frau Osthoff oder Cathleen, die die Demokratie ins Land tragen wollen....
tempus semper vincit

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cabo hat geschrieben:Aquajogging wäre auch ne Idee, ich kenne da ein Hotel mit einem kleinen Pool.

Eigentlich bin ich ja völlig ahnungslos, aber gibts in Islamabad vielleicht ein Hotel mit einem Laufband? :confused:

Gruss Thomas

.

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FunkyFish hat geschrieben:die die Demokratie ins Land tragen wollen....
Och, die ist schon lange da, so seit der Staatsgründung durch einen gewissen Jinnah. :zwinker5:
Man hat es dort mit einem Land zu tun, welches über viele Jahre immer wieder demokratisch regiert wurde, sich aber mit neomarxistischen und militärischen Usurpatoren rumschlägt. Es gibt ein arbeitendes Parlament und freie Medien neben einem durch Putsch an die Macht gekommenen prowestlichen, säkulären General als Präsident. Das Land hat keine einheitlichen Wertvorstellungen, da sitzen die Mullahs neben den Sozialisten und den Liberalen im Parlament. Als Ursache für autoritäre Regierungen dort würde ich übrigens nicht den Islam nennen, sondern eine mangelhafte zivile Infrastruktur und ein politisiertes Militär (ähnlich einiger Staaten in Südamerika), welche korporatistisch Interessen für sich vereinnahmt.

Und da du ja auf die islamischen Traditionen rekurierst - auch wenn es keine eigenständige muslimische Demokratietradition gibt, so finden sich anknüpfungsfähige Konzepte für Demokratie im Islam. Falls du keine Angst vor Informationen hast, würde ich dir das Ikhtilaf-, Ijma- und Shura- Konzept ans Herz legen, welche Meinungspluralismus, Konsens und prozedurale Einbindung der Regierten durch die Herrscher verlangen. Als Musterland, welches den Spagat zwischen westlicher Demokratie und islamischer Demokratie ganz gut hinbekommt sei mal Malaysia und Indonesien genannt. Ehrlich gesagt halte ich die südasiatischen Staaten hier für wesentlich entwicklungsfähiger, als die der arabischen Welt (nur werden die meistens mit Islam gleichgesetzt). Warum man die Kräfte, die in den Ländern bereits da sind, nicht mit Know-how auf zivilen Wegen unterstützen sollte, ist mir schleierhaft.

So jetzt geh ich erstmal laufen.
Cathy

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@Thomas - nein, Fitnessclubs, so es sie gibt, haben nur Muckibuden-Geräte.

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cabo hat geschrieben:@Thomas - nein, Fitnessclubs, so es sie gibt, haben nur Muckibuden-Geräte.

Tut mir leid für dich, aber da hab ich wohl zufällig eine Marktlücke entdeckt.
Vielleicht hast du noch Platz im Rucksack? :D


Gruss Thomas

.

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cabo hat geschrieben:... Falls du keine Angst vor Informationen hast, ...
:zwinker2:
[B hat geschrieben:FunkyFish[/B]]Ja, aber diese "Gutmenschen" (dämliches Wort...) haben zumindest annähernd die gleiche Kultur und Wertvorstellungen, auch in Bezug darauf, was die Stellung der Frau angeht. Außerdem war Deutschland besetztes Gebiet und Soldaten sind durch die Straßen gefahren]

Ich hoffte die ironisierende Verwendung des Wortes "Gutmensch" wäre rübergekommen. Ich muß wohl weiterüben.
Natürlich hinkt jeder historische Vergleich. Wir sollten allerdings nicht vergessen, dass wir ohne die Hilfe der Amerikaner nicht so schnell eine einigermaßen freie und wohlhabende Gesellschaft aufgebaut hätten. Die Deutschen im Osten hatten es da deutlich schwerer.
Wenn sich heute Deutsche irgendwo in der Welt engagieren und ihre Arbeit machen ist das gut für uns und bestenfalls auch ein bißchen gut für die.

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Bueffelchen hat geschrieben: :zwinker2:

Wir sollten allerdings nicht vergessen, dass wir ohne die Hilfe der Amerikaner nicht so schnell eine einigermaßen freie und wohlhabende Gesellschaft aufgebaut hätten. Die Deutschen im Osten hatten es da deutlich schwerer.
Wenn sich heute Deutsche irgendwo in der Welt engagieren und ihre Arbeit machen ist das gut für uns und bestenfalls auch ein bißchen gut für die.
Die Amerikaner haben hier so schnell mitgeholfen, damit Deutschland einen Schutzwall gegen den Kommunismus/Sozialismus bildet, sicher nicht aus Mitgefühl (vgl. Morgenthau-Plan...)

Zu Cathleen:

Die Politik Pakistans ist nicht mit dem Islam verbunden ? Entschuldige, aber ist Pakistan nicht eines der wenigen islamischen Staaten, die offiziell 'Islamische Republik Pakistan' heißen ??
tempus semper vincit
Gesperrt

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