An die Eltern unter Euch...

....wie handhabt ihr das mit dem Sport bei Euren Kindern, ich meine wie weit unterstützt ihr sie? Mein Großer ist nun 6 Jahre alt und ich kann ihn kaum bremsen was das Laufen betrifft. Ich wollte schon ein Riesenhamsterlaufrad bauen.... Fußball und Leichtathletik muss es sein. Einmal in der Woche joggt er mit mir 2,5 - 3 km, er will öfter, aber ich nicht, ich habe Angst das es zuviel für seinen Körper ist (ich glaub das habe ich hier an anderer Stelle schonmal erwähnt). Er hat bis dato keine Beschwerden oder Muskelschmerzen, aber Mama is halt doch sehr besorgt. Am Sonntagabend isser mit mir unsere 2,5 er Runde gelaufen in knapp unter 14 Minuten. Er war danach nicht mal geschwitzt und weil er mit Tempobestimmen dran war, meinte er hinterher Mama wieso schnaufst Du denn so, du hörst Dich an wie das Flusspferd im Zoo. Was soll ich tun, ich freu mich ja wenns ihm Spaß macht , aber irgendwie irritiert bin ich schon. Der Arzt meinte auf meine Anfrage ich soll ihn lassen, solange er es freiwillig von selbst macht....aber so kleine Jungs sind bestimmt auch dazu fähig sich selbst zu überschätzen, oder? Unser Verein hat ihn jetzt mal zu einem 1000m Bambinilauf gemeldet am 21.01., mal sehen was danach passiert....ich hoffe blos, das dies alles nicht zuviel wird.

Grüße von der Glucke aus Hanau

Gaby

Brech ihm doch die Beine!
Mal ernsthaft, wenn du nach 2,5 Kilometern in knapp 14 Minuten schnaufst wie das Flußpferd im Zoo, solltest du an dich denken. Nicht an deinen Sohn. Das ist ganz gut im Vergleich zu unsportlichen Untrainierten, aber nicht mehr gut genug für deinen 6jährigen Sohn. Mama hält sich für eine alte Krücke, ihr Sohn zum Glück nicht.
Kinder können sich überhaupt nicht physisch überfordern. Solche Sorgen kommen meist von Erwachsenen, die ihren Körper über viele Jahre Wohlstand herunterkommen lassen haben.
Ich meine das überhaupt nicht zynisch. Vor deiner Haustür, beim SSC Hanau-Rodenbach, laufen seit 30 Jahren Kinder und Erwachsene mit großem Erfolg. Das ist die beste Adresse für lauffreudige Kinder in ganz Deutschland. Vielleicht ist das bei deinem Sohn ja nur eine Phase, vielleicht seine Natur; zu Sorge (wegen ihm) ist ganz gewiß kein Anlaß.
Und eigentlich wolltest du doch so was hören.
Beste Grüße, Ralf.

Hallo Gaby,

ich bin kein "Elter", aber ich erlaube mir trotzdem zu schreiben - frau kriegt ja auch einiges mit, wenn sie nicht selbst Mutter ist: aus meiner eigenen Erfahrung, aus der Beobachtung an Kindern sowie aus der Literatur möchte ich mich Ralfs Meinung anschließen. Ein Sechsjähriger dürfte noch ein recht gut funktionierendes Körpergefühl haben, wenn du ihn bisher nicht verbogen hast (und du schreibst ja, dass du ihn nie zu etwas genötigt hat). Und ein Sechsjähriger dürfte gleichzeitig schon gewaltig Kraft und Ausdauer haben; ich denke, Erwachsene unterschätzen das gern, weil das Kind halt noch so "klein" ist.

Freu dich über seinen Bewegungsdrang - ich jedenfalls freue mich aus der Ferne über dein Kind, das nicht vor dem Fernseher rumhängen, sondern mit dir laufen will.

Viele Grüße
Ursula

Hi Gaby,

alles, was Kinder von sich aus sportlich tun, ist in den allermeisten Fällen gut und gesund. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen, aber in aller Regel ist das, was Kindern Spaß macht nicht gesundheitsschädlich.
Gerade bewegungsfreudige Kinder laufen spielerisch und "unangestrengt", ganz anders als untrainierte Erwachsene.
Meine beiden Kinder sind ganz unterschiedlich, aber beide sportlich: Tochter seit sie 6 ist Handball und "Multitalent" - Sohn jahrelang Judo und nun als Jugendlicher gerne Läufe, nicht schnell, aber ausdauernd.
Bei meiner Tochter bin ich auch immer ängstlich, weil sie sehr ehrgeizig ist und sich ein Riesensportprogramm aufbürdet - aber ich rede ihr da nicht rein, sage höchstens mal, dass sie auf Ruhetage achten soll und sorge dafür, dass sie sich vitaminreich und vollwertig ernährt.
Lass Deinen Kleinen also ruhig zusätzlich zum Ballsport laufen, wenn's ihm Spaß macht!

Gruß
Manu

;eine Tochter betreibt seit sie 5 Jahre alt ist, RSG ( Rythtmische Sportgymnastik ). Normalerweise 3 mal die Woche insgesamt ca. 8Std + 1 Std Ballett. Ich kann nicht sagen,dass es sich irgendwie negativ ausgewirkt hat. Weder auf die Schule noch auf die Gesundheit. Und mittlerweile ist sie 15. Würde sie den Sport nicht machen,hätte sie viele schöne Momente und Erfolgserlebnisse weniger und würde wohl den ganzen Tag vor TV und PC sitzen.
Ps: Laufen findet sie absolut langweilig

Martin

Hallo Manu,
gibt's in Deinem Leichtathletik-Verein auch eine bambini-Gruppe? Wo vor allem auch motorische Fähigkeiten spielerisch geübt werden? Bzgl. Dauerlauf hätte ich die gleichen Bedenken: Bewegungsmonotonie ist für die sportliche Entwicklung der Kleinen schädlich.
Aber ein Läufchen von 20min ist sicher nicht schädlich, wenn man etwas Abwechslung (z.B. durch Lauf-Spiele) auch 30-40min.
Das hält meine inzwischen 9 jährige Tochter gut durch und hat dabei viel Spaß.

Grüße
Andreas

[quote="Pfälzerwaldläufer:-)"]]

Das ist übrigens ein ganz wichtiger Aspekt. Ich habe am Sonntag während eines Turniers noch gedacht, wie unglaublich weitreichend die Entscheidung pro Handballverein doch gewesen ist - das hat man ja damals, vor 8 Jahren nicht im entferntesten geahnt. Die Gemeinschaftserlebnisse, Erfolge und auch Misserfolge sind unbezahlbar- wer weiß, was meine Tochter ohne ihren Sport jetzt in der Freizeit anstellen würde. Ich nehme an, PC-Gedaddel, Abhängen und "Flausen" - alles Dinge, für die sie jetzt wenig Zeit hat ;-) - wären da deutlich stärker ausgeprägt.
An die weit in der Zukunft liegende Pubertät hat man ja damals bei den Minis überhaupt noch nicht gedacht. Aber ich habe den Eindruck, dass Kinder, die über einen langen Zeitraum sportlich was auf die Reihe kriegen, deutlich gefestigter und selbstbewusster in die Pubertät gehen und sich besser gegen Gruppendruck (Rauchen, Saufen etc) behaupten können.

Gruß
Manu

@ Andi_Fant ........ ja die Bambinigruppe gibt es ...... und ich bin der Trainer.... seit guten 4 Monaten
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Das ist das Wort das ich gesucht habe....Bewegungsmonotonie....., ich mache mit den Kids sehr viel Koordinations - und Bewegungsspiele und damit es nicht langweilig wird muss auch schon mal ne Bananenkiste statt eines langweiligen Kastens oder einer Langbank herhalten. Abwechslung ist alles. Aber beim eigenen Kind.... ich hätte niemals gedacht das ich so eine Glucke sein kann.

Und was mein Schnaufen betrifft, ich kann gaaaanz langsam ohne mir wehzutun 18 km am Stück laufen. Ich kann nur keine Tempowechselspiele machen. Ich muss bei dem Tempo bleiben mit dem ich angefangen habe sonst hab ich ein Problem. Das liegt sicherlich auch noch an meinem derzeitigen Übergewicht, aber daran arbeiten wir ja . Deshalb Sind so Sachen wie am Sonntag, ...also mit 7 er Tempo anfangen und schließlich nach guten 2,5 km in unter 14 Minuten ankommen schwierig für mich und ich schnaufe am Ende wie schon beschriebenes Flußpferd. Aber das war ja nicht das Thema ,gelle?

Grüße aus Hanau,

Gaby

Kylie hat geschrieben: Aber ich habe den Eindruck, dass Kinder, die über einen langen Zeitraum sportlich was auf die Reihe kriegen, deutlich gefestigter und selbstbewusster in die Pubertät gehen und sich besser gegen Gruppendruck (Rauchen, Saufen etc) behaupten können.

Gruß
Manu

Kann ich bestätigen
In der ganzen RSG Abteilung raucht kein einziges Mädchen. Im Gegensatz zur Schule. Könnte wirklich daran liegen.

Worauf man aufpassen sollte, ist, dass die Kleinen ausreichend trinken, das unterschätzen bzw. vergisst kind leicht mal vor lauter Spaß...

Lass Ihn,

solang er das Ganze mit Spass und freiwillig macht tut es Ihm auch gut
Und sei dir absolut sicher.
Der Körper eines 6-jhrg. Kindes hat noch soviele, sagen wir mal "Schutzreflexe", dass es sich sportl nie was schlechtes antun würde.

Er wird von ganz alleine spüren wann es genug ist und dies deutlich mitteilen in dem er dies sagt und aufhöhrt mit dem was er tut.
Dann fängt aber meist der Ehrgeiz der zuschauenden Eltern an und die versuchen dann Ihre Sprösslinge anzutreiben, das is der ganz grosse fatale Fehler bei der Sache.

Aber solange du Ihn lässt wie er es will, solange wirds auch gar keine probleme geben, sondern es wird für sein späteres Leben vorteilhaft sein.

Gruss Mayo

Hallo Gaby,

sei froh, daß er von sich aus noch diesen Bewegungsdrang verspürt! Mein Großcousin war als Kind ein Zappelphillip, dann kam die Pubertät und danach wurde er phlegmatisch. Jetzt ist er groß, dick und faul. Ich habe mit sieben Jahren mit dem Schwimmen angefangen, das hieß zweimal pro Woche Training und am Wochenende Wettkampf. Später bin ich parallel dazu noch gelaufen. Meinem Körper hat es garantiert nicht geschadet und das Gemeinschaftserlebnis (gerade mit Älteren) in der Sportgruppe ist einmalig. Falls es Deinem Sohn zu anstrengend oder eintönig wird, wird er schon von sich aus Bescheid sagen. Du darfst ihn nur nicht unter Leistungsdruck setzen oder ihm Vorwürfe machen, wenn er noch einige Male die Sportart wechselt. Gerade in dem Alter muß man sich seine Hobbies erstmal suchen ....

Vielleicht kann mein Sohn ein bißchen was von deinem abhaben?

Ich habe noch einen SOhn der is knapp drei...und der is noch heftiger *lol*
*maleinvirtuelles stück abschneid*

Gaby

Hallo Gaby,

so lange dein Ableger aus eigenem Antrieb läuft und läuft und läuft, solltest du ihn lassen und dir keine Sorgen machen. Wenn er Herz-Kreislauf-mäßig gesund ist (isser ja wohl, wenn der Arzt schon sagt "machen lassen") - was soll da passieren? Wenn er zu viel läuft wird er müde und hört auf. Andere Jungs spielen stundenlang Fußball ...

Kinder sind wahnsinnig begeisterungsfähig, auch für und bei Wettkämpfen. Wenn du magst, schau dir mal die Fotos vom Bad Waldseer Lauffieber (findest du im Marathonlaufbericht auf unserer Seite) an. Die Kiddies haben mich fasziniert und man sieht in den Gesichtern Freude ohne Ende. Insofern wird dein Sohnemann nach dem Laufevent wohl noch begeisterter sein - denke ich.

Übel ist, wenn Eltern ihren Ehrgeiz auf die Kinder übertragen. Das habe ich letztes Jahr in Bad Waldsee auch vereinzelt beobachtet. Da rannte eine Mutter mit einem weinenden Mädchen an der Hand ... Außer Kopfschütteln fiel mir dazu nichts ein.

Viel Erfolg für euch und bleibt gesund

meine tochter ist 7 1/2, sie läuft auch immer wieder einmal mit - auch diese streckenlänge, manchmal auch ein bisschen weiter.

unsere kleine 4 1/2 läuft auch manchmal mit, allerdings noch nicht weiter als 1 km.

ich bin jedes mal überrascht, wieviel kraft und ausdauer die kleinen schon haben.

gg und ich versuchen, sie zu unterstützen, auf ihren körper zu hören und mehr können wir eigentlich eh nicht tun.

Also meine 6,5 Jahre alte Tochter hat da noch keine richtige
Lust zu. Manchmal läuft sie so ein paar hundert Meter mit oder
fährt neben mir mit dem Fahrrad. Allerdings würde ich Sie laufen lassen
wenn sie das wöllte. Ich glaube ich würde mir da gar nicht so viel den Kopf darüber zerbrechen, laufen ist doch das natürlichste der Welt. Ich wünschte ich hätte in jungen Jahren mal mehr Sport gemacht
oder jemand hätte mich dazu animiert. Wie schon einige Vorredner hier im
Thread, da mach oder würde ich mir mehr sorgen um mich selber machen.

Mein Sohn (wird in ein paar Tagen 16), Ex-Fussballer, im Moment mehr an Judo interessiert, läuft ab und zu mit mir mit, und es bereitet ihm tierisch Freude, dass er mich die ganze Zeit volllabern kann und es am Ende jedesmal zu einem lockeren superschnellen Endspurt reicht - bei ihm, nicht bei mir! Ausserdem ist er so nett und läuft Wettbewerbe mit mir mit, als seelische Unterstützung. Freut mich jedes Mal ungemein.

Meine Tochter (20) hat, nachdem sie mit Reiten aufgehört hat, jahrelang gar nichts gemacht und hat jetzt zumindest aus eigenem Antrieb mit Sit-ups, Crunches und Liegestütz angefangen. Laufen würde sie NIEMALS! Aber ich glaube, das ist so mit Müttern und Töchtern...?

ciao,
ZebraLady

Meine Mittlere (8 Jahre) ist eine begeisterte Sportlerin. Sie ist im Leichtathletikverein und beeindruckt vor allem durch ihre Spurtstärke. Zur Zeit trainiert sie einmal in der Woche. Jetzt wo ich auch wieder begonnen habe zu laufen machen wir Sonntags eine kleine gemeinsame Runde, zur Zeit um die 2,5 km ganz locker. Ich lasse sie selbst entscheiden, wie weit sie laufen möchte, bremse sie aber eher beim Tempo.

Die Große (10 Jahre) trainiert nur anlassbezogen - also kurz vor den Bundesjugendspielen in der Schule. Der Kleine (3 Jahre) will auch immer mitlaufen, rennt dann 200m so schnell er kann und stellt dann fest: "Anstrengend".

Gruß, J.R.