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Fettstoffwechseltraining, wie haltet Ihrs?

Fettstoffwechseltraining, wie haltet Ihrs?

1
Hi,

Nachdem ich nun erfahren hatte, daß ich seit einem Jahr die Aktivierung meines Fettstoffwechsles komplett verpennt habe (in de Annahme richtiger Sport ist nur dann, wenn man auch doll schwitzt), hab ich jetzt seit ca 3 Wochen mein Fettstoffwechseltraining stark erhöht. --> Bringt wirklich was, wer hätte es gedacht (Gewicht,Geschwindigkeit)!

Das Problem dabei ist, daß mein FSW so niedrig ist, daß ich mit max Puls 120 mich bis zu 3 Stunden bewegen muss/soll. Hier liegt auch das Problem:

1. Kann mir aussuchen, ob ich sehr schnell gehe oder sehr langsam laufe
2. Ist saulangweilig
3. Beim dem kalten Wetter friert man sich bei so langsamer bewegung den a... ab
4. 3 Stunden Laufband halt ich nicht durch (Psyche, da einschlafgefahr)

Wie haltet ihrs? Geht ihr da auch mal auf den Ergomether??

Gruß

hesso
Berlin-Halbmarathon 2006
Hamburg-Marathon 2006
HCM 2006
Laguna-Phuket-Triathlon 2006

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2. Ist saulangweilig
3 Stunden gelangweilt laufen/gehen MÜSSEN wäre für mich das Ende der Lauferei. Lieber etwas weniger "Fett verbrennen" als keinen Spass mehr haben.
Aber ich muss ja nicht dünner werden....

kriemhild

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Immer diese Irrtümer zum Thema "Fett verbrennen" ---> Lest doch nochmal hier, da ist alles (und noch mehr :zwinker4: ) drin. :nick:

Dir, hesso, geht es ja nicht ums Abnehmen/"Fett verbrennen", sondern um das Fettstoffwechseltraining (z. B. für den Marathon). Der Fettstoffwechsel wird auch noch auf relativ hohem Niveau der körperlichen Anstrengung angesprochen. Man muss also nicht schleichen, um den Fettstoffwechsel zu trainieren. Moderates, "gemütliches" Tempo ist dafür prima geeignet. Ich meine, im obigen Thread steht sogar, dass der Fettstoffwechsel bei 75-80 % MaxHF sein Maximum erreicht (siehe #51), was ja ganz schön flott ist. Kannst ja mal reinschauen.

Grüße, Bruce

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Richtig:

Es geht zwar auch um Fettverbrennung (bin noch einiges von meiner Topform erntfernt), aber primär geht es darum, den Fettstoffwechsel zu aktivieren und mich Fit für längere Ausdauerstrecken zu machen.

Der FSW-Puls (ich nenn das jetzt mal so) soll ja so angehoben werden, daß ich voll auf meine "Reserven" zugreifen kann. Diese Aktivierung kann aber nur durch Training in dem entsprechenden Bereich erfolgen (genau wie man mit extensiven Intervallen z.b. seine Sauerstoffaufnahme trainiert).

Ich will ja nach dem Marathon in April ja den nächsten schritt machen und vielleicht (wenn alles wirklich passt) mal ne Tria-Halbdistanz versuchen (oder nächstes Jahr, mal sehen)
Berlin-Halbmarathon 2006
Hamburg-Marathon 2006
HCM 2006
Laguna-Phuket-Triathlon 2006

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Ich habe mit den FSWL gebrochen :sauer:

Habe mir vorgenommen erst dann wieder einen FSWL zu machen, wenn es auch wirklich ein Lauf (und kein getappse) ist. In der Zwischenzeit halte ich mich mit normalen GA1 Läufen bis 2h über Wasser.

Grüße Helmut

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TurboSchroegi hat geschrieben:Ich habe mit den FSWL gebrochen :sauer:

Habe mir vorgenommen erst dann wieder einen FSWL zu machen, wenn es auch wirklich ein Lauf (und kein getappse) ist. In der Zwischenzeit halte ich mich mit normalen GA1 Läufen bis 2h über Wasser.

Grüße Helmut

Das erreichst du auch mit GA1. Ich liege bei längeren Läufen auch im GA1 Bereich, manchmal sogar knapp im GA2 Bereich (ist halt tagesformabhängig). Aber langsamer würde ich mir auch nicht antun wollen.

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Toronto21 hat geschrieben:Das erreichst du auch mit GA1. Ich liege bei längeren Läufen auch im GA1 Bereich, manchmal sogar knapp im GA2 Bereich (ist halt tagesformabhängig). Aber langsamer würde ich mir auch nicht antun wollen.
Freut mich, dass ich Unterstützung aus so berufenem Mude kriege :wink:

Offen gestanden bin ich schon ein sehr großer Fan von dieser FSWLSache - vor allem in nüchternem Zustand. Aber ich bin da halt so langsam unterwegs, dass man da nicht mehr von gesundheitsfördender Biomechanik reden kann. :D Ich laufe meine GA1 im Moment schätzungsweise so irgendwo um die 6:00 - 6:20 min/km (am So ca. 16km in 1:40h) und das ist dann das was ich mindestens unter Laufen verstehe. Ein schönes Ziel wäre übrigens einen HM im GA1 unter 2h laufen zu können :wink:

Grüße Helmut

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Da die individuellen Schwankungen sowieso groß sind und niemand so genau seinen Trainingszustand kennt, halte dich an diesen Bereich: 65-75% der maximalen Sauerstoffaufnahme oder 70-80% der HFmax.

Je besser ausdauertrainiert, desto höher "darf" die entsprechende HF sein. Mit ca. 75% von HFmax dürfte man ein halbwegs trainierter Läufer wohl ungefähr eine Hausnummer haben. Und wenn man mal ein wenig zu langsam oder zu schnell läuft, ist das zwar im Sinne der Sache nicht optimal, aber sooooooo tragisch ist es auch nicht.

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hesso hat geschrieben:
Das Problem dabei ist, daß mein FSW so niedrig ist, daß ich mit max Puls 120 mich bis zu 3 Stunden bewegen muss/soll. Hier liegt auch das Problem:

1. Kann mir aussuchen, ob ich sehr schnell gehe oder sehr langsam laufe
2. Ist saulangweilig
3. Beim dem kalten Wetter friert man sich bei so langsamer bewegung den a... ab


Also ich walke gerne drei bis vier Stunden durch die Gegend. Bin ich allein habe ich Zeit nachzudenken, bin ich zu zweit kann man schön quatschen. Ich finde es nicht langweilig und kalt wird mir auch nicht denn sooo langsam walke ich dann auch wieder nicht das es kalt würde.
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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hesso hat geschrieben:Richtig:

Es geht zwar auch um Fettverbrennung (bin noch einiges von meiner Topform erntfernt), aber primär geht es darum, den Fettstoffwechsel zu aktivieren und mich Fit für längere Ausdauerstrecken zu machen.

Der FSW-Puls (ich nenn das jetzt mal so) soll ja so angehoben werden, daß ich voll auf meine "Reserven" zugreifen kann. Diese Aktivierung kann aber nur durch Training in dem entsprechenden Bereich erfolgen (genau wie man mit extensiven Intervallen z.b. seine Sauerstoffaufnahme trainiert).
Hallo Hesso!

Interessant ist auch, was Greif unter http://www.greif.de zum Thema Fettstoffwechseltraining sagt:
Mythos Fettstoffwechsel

von Peter Greif (Januar 2005)

Über nichts herrscht größere Unklarheit als über den Fettstoffwechsel. Immer wieder wird angenommen, dass dieser isoliert wirkt, wenn man nur langsam genug läuft. Diese Annahme ist falsch! Was wir auch machen, wie schnell wir auch laufen, immer ist der Fettstoffwechsel dabei. Den höchsten Fettverbrauch hat man in der Nähe des Marathon-Renntempos!!

Was sich grundsätzlich immer verschiebt sind Anteile der Gesamt-Energiegewinnung aus Fett und Kohlenhydraten. Je langsamer man läufst, desto größer wird der Fettanteil an der Gesamt-Energiegewinnung.

Man kann sich das so vorstellen: Man hat ein Auto, welches mit einem Gemisch aus Diesel (steht für Fett) und Benzin (steht für Kohlenhydrate) läuft. Das Ziel ist es so zu fahren, dass der Anteil von Diesel am Gesamttreibstoff möglichst hoch wird. Nun tuckert man mit dem Wagen so langsam dahin und verbrauchst 5 l Gemisch auf 100 km. Der Anteil von Diesel ist jetzt hoch 3 l (60%) und nur 2 l (40%) Benzin. Nun gibt man richtig Gas, jetzt ändern sich Verhältnisse. 12 l Gemisch rauschen durch den Vergaser. Davon sind nun 7,2 l Benzin (60%) und 4,8 l Diesel (40%).

Aber obwohl jetzt der Benzinverbrauch (Kohlenhydrat-Stoffwechsel) dominiert, verbraucht man deutlich mehr Diesel (Fett) als beim langsamen Tempo. Man trainiert also den Fettstoffwechsel besser beim schnellen als beim langsamen Tempo. Die Verhältnisse der vorstehenden Beispiele stimmen nicht genau, sie dienen nur der Erklärung.

Warum jetzt aber der langsame morgendliche Lauf zum Fettstoffwechsel-Training, den ich selbst empfehle. Das scheint ja alles falsch zu sein. Nein, dieser Lauf hat seine überragende Bedeutung. Eine zusätzliche morgendliche Einheit hat sehr positive Auswirkungen auf das persönliche Leistungsvermögen. In der Regel wird sie eingesetzt, wenn das normale Potential von 7 x Training/Woche erschöpft ist. Warum aber soll sie denn langsam gelaufen werden? Den Fettstoffwechsel trainiere ich doch besser, wenn ich schneller laufe.

Dazu muss man sich die praktische Situation eines Läufers vor Augen halten. Dieser läuft 2 Tempoeinheiten und eine lange Einheit/Woche. Bei diesen 3 Einheiten verbraucht er einen großen Teil seiner Kohlenhydrat-Vorräte (Glykogen). Dieses Glykogen kann er aber erst in der Regeneration innerhalb von 24-48 Stunden wieder ersetzen. Trainiert er in diesem Zeitraum wieder intensiv, wird die Wiederaufladung der Glykogenspeicher gestört. Er läuft dann mit, schätzen wir einmal, nur zu 50% gefülltem Speicher umher. Nun bekommt der gute Probleme. Nur mit "Gewalt" kann er das Trainingstempo der schnellen Einheiten noch erfüllen. Nur durch hohe Motivation (Stresshormone!) schafft er das. Treibt er diese Sache nun immer weiter, machen ehrgeizige Jungen und Mädchen sehr oft so, überfordert er die Stresshormonproduzenten in den Nebennieren. Dieses erkennt der Organismus nach einiger Zeit als krankhaft und dann bekommen die Betroffenen den Leistungshahn abgedreht. Überforderung! "Ich weiß gar nicht was los ist, ich war so gut drauf!"

Was macht nun der geschickte Läufer(in)? Der läuft morgens zusätzlich 10 km im Jogging-Tempo mit hohem Fettverbrauchsanteil. Er schont seine Glykogenreserven, setzt einen Ausdauer-Trainingsreiz in die Muskulatur und stabilisiert seinen Fettstoffwechsel. Ich hoffe, die komplizierten Zusammenhängen sind jetzt etwas klarer geworden.

Grundsätzlich sollte man bei einem Hochleistungs-Gedanken erst einmal möglichst jeden Tag trainieren. Nichts bringt mehr Leistungszuwachs als die Erhöhung der Anzahl der Trainingseinheiten bis auf sieben in der Woche. Erst dann sollte man die zusätzlichen Jogging-Einheiten einsetzen. Die Praxis hat gezeigt, dass gerade an den Tempotagen die Zusatzeinheiten gut toleriert werden. Weh tun sie an den Tagen nach den schnellen Einheiten. Eine morgendliche Zusatzeinheit sollte nicht vor den 35 km gelaufen werden. Hier braucht man alle Kraft, um diese hinter sich zu bringen.
Ich meine daher (siehe #3), dass es nicht erforderlich ist, rumzuschleichen. Bei meiner Marathonvorbereitung habe ich die langen Läufe mehr oder weniger in der Nähe des angestrebten MRT durchgeführt. Etwas unorthodox, aber erfolgreich. Im Nachhinein konnte ich hier feststellen, dass das kein ganz abwegiges Vorgehen war.

Grüße, Bruce


P.S.: Mich würde interessieren, wer das...
hesso hat geschrieben:Das Problem dabei ist, daß mein FSW so niedrig ist, daß ich mit max Puls 120 mich bis zu 3 Stunden bewegen muss/soll.
... gesagt hat?

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Ergänzung: Kevin Beck äußert sich in dem verlinkten Artikel übrigens auch zum Thema "Kohlenhydrataufnahme während des langen Laufs". Üblicherweise wird das ja für kontraproduktiv gehalten (Stichwort: "Glykogenspeicher leerlaufen"; s. entsprechende Stimmen hier im Forum). Er ist - wie ich finde mit guten Argumenten - anderer Meinung:
Where your long, hard runs should be done is a matter of personal taste; I’ve always done mine on the track. This offers the advantage of close pace monitoring, and a pair of others as well: minimal pounding and the ability to set up aid stations for ample carbohydrate intake. These two factors are vital in training runs of this intensity, because recovery from these bouts
has been shown to be strongly dependent on both.
Many athletes training for marathons tend to fall into chronic states of low-grade glycogen depletion. (Glycogen is the body’s storage form of carbohydrate.) This clearly limits their ability to do the workouts they aspire to, which can erode confidence and throw them into moods that annoy everyone around them.
Der Korrektheit wegen muss ich noch erwähnen, dass ich via CarstenS auf den Artikel gestoßen bin, der zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal auf ihn hingewiesen hatte (zur Klarstellung: allerdings ohne sich inhaltlich zu ihm zu äußern).

Grüße, Bruce

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bei meiner marathonvorbereitung hab ich versucht, in diesem niedrigen bereich zu laufen. hätte ich das beibehalten, würde ich wahrscheinlich heute noch im wald herumschleichen......

ich bin die langen läufe ganz nach befinden gelaufen. immer langsam weg, und je nach lust und laune dann langsam gesteigert.

mir hat ein triathlet mal gesagt: "scheiss auf den fettstoffwechsel, dein körper schaltet sowieso um. ob er es nach 90 min oder 2,5 stunden tut, ist egal"

am besten dürfte das tempo sein, das du sehr lange durchhältst. und das muss nicht unbedingt dieses schneckentempo sein!!!
liebe grüsse von eva

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das gute am mittelalter waren die vielen götter. man konnte sich beliebig einen aussuchen. tatsache ist, dass sich geschichte wiederholt. leider wissen wir immer noch nicht so recht wer der wahre gott ist. vorsichtshalber beten wir mal zu dem, der uns am besten gefällt. ausserdem versuchen wir andere zu missionieren, damit wir uns leichter selbst rechtfertigen können.

grüße helmut

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Hi Leute,
ich habe auf meiner Seite eine kleine Zusammenfassung darüber, was "die Trainer" bezüglich des Schlippschlapplaufes empfehlen. Ist natürlich Glatteis, ich hoffe, dass das alles so stimmt.

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TurboSchroegi hat geschrieben:das gute am mittelalter waren die vielen götter. man konnte sich beliebig einen aussuchen. tatsache ist, dass sich geschichte wiederholt. leider wissen wir immer noch nicht so recht wer der wahre gott ist. vorsichtshalber beten wir mal zu dem, der uns am besten gefällt. ausserdem versuchen wir andere zu missionieren, damit wir uns leichter selbst rechtfertigen können.

grüße helmut
Hallo Helmut,

Du magst wohl recht haben. :wink: Der letzte Satz erschließt sich mir allerdings auch bei mehrmaligem Lesen nicht. :confused:

Grüße, Bruce

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Ach ich laufe einfach so. Naja habe mir gemerkt, dass man die langen nicht so schnell machen soll. Ansonsten will ich vor allem meine Freude am Laufen haben.
Ist das jetzt falsch?
Neue Laufabenteuer im Blog

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19joerg61 hat geschrieben:Ach ich laufe einfach so. Naja habe mir gemerkt, dass man die langen nicht so schnell machen soll. Ansonsten will ich vor allem meine Freude am Laufen haben.
Ist das jetzt falsch?
Wenn es Dir auf Freude beim Laufen ankommt (Wem nicht?) und Du so Freude hast, dann ist es nicht falsch. :P

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Hallo hesso,

Je schneller man läuft, umso mehr Fettkalorien verbraucht der Körper. Diese Regel stimmt so lange der Körper ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird (im sogenannten "aeroben" Bereich). Man rät den Leuten trotzdem zu langsamem Lauf im Bereich von 70-75% ihrer maximalen Herzfrequenz, weil sie dann viel länger unterwegs sein können. Mit entsprechendem Training mehrere Stunden. Insgesamt verbraucht man auf diese Weise dann mehr Fettkalorien Bei schnellem Lauf ist womöglich schon nach 30 - 60 min, je nach Trainingszustand, Schluss. Die Summe der verbrannten Fettkalorien wäre dann niedriger, als bei dem laaaangen laaangsamen Lauf.

Die langen Läufe für das Marathontraining werden gleichfalls im Herzfrequenzband 70-75% HFmax absolviert.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Na ja, man sieht es gibt wieder viele Meinungen!! Ist ja auch gut so.

Ich habe meine Traingsempfehlung vom Sportmediziner, nachdem ich eine Leistungsdiagnostik gemacht habe. Der Doc ist sehr Lauferfahren und hat m.e. Ahnung wovon er spricht.

Ich bin bisher immer im meinem Wohlfühlbereich rumgelaufen und hab da auch ganz ordentliche Werte, bin aber irgendwie nicht weitergekommen; will sagen, daß ich nix mehr abgenommen hab und schneller wurde ich auch nicht.

Jetzt mach ich seit ca. 3 Wochen die Fettstoffwechselsache und kann folgendes Fazit ziehen:

1. Gwichtsabnahme hat sich verbessert (Entspricht auch der Grafik die ich bekommen habe, bei der ich mit PULS 120 relativ viel Fett verbrenne, mit PULS 150 fast nur noch Kohlenhydrate)
2. Meine Laufgeschwindigkeit hat sich erhöht; bin letztens 11km/h gelaufen bei einem PULS von 135-140, da hab ich bis dato nie geschafft, da lag ich bei dem PULS immer so bei max 9km/h. (Alle Werte mit S625X)

Vielleicht kann ich ja in 4 Wochen bei PULS 120 ja schon so 8km/h Laufen und das wäre m.e. dann die Ideale Vorraussetzung für den Marathon im April, die "harte" Vorbereitung, also weg von der Grundlagenausdauer fängt ja auch erst Ende Februar an.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denke ich bin inzwischen wieder auf dem richtigen Weg für bessere Leistungen und hoffe freue mich schon auf wärmeres Wetter, da fällts auch leichter sich nach draußen zu bewegen (ich hasse Laufbänder)
Berlin-Halbmarathon 2006
Hamburg-Marathon 2006
HCM 2006
Laguna-Phuket-Triathlon 2006

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Hallo Hasso,
die Empfehlung deines Sportmediziners ist grundsätzlich richtig. Aber 2 Aspekte sind zu unterscheiden:
1. Fett verbrennen, um Abzunehmen: Hier gilt: je schneller du läufst, desto mehr Kalorien verbrauchst du. Nur das ist zum Abnehmen entscheidend. Wähle also dazu ein Tempo, dass du möglichst lange durchhalten kannst (naturgemäß ein eher ruhiges).
2. Fettstoffwechseltraining: Dabei geht es darum, den Körper auf die Verbrennung von Fett vorzubereiten. Wichtig ist dies für den Marathonlauf. Bei kürzeren Strecken nicht entscheidend. Hierzu sollte in dem von dir beschriebenen langsamen Tempo gelaufen werden.

Deine Erfolge beim Abnehmen liegen sicherlich daran, dass du jetzt mit der langen Einheit natürlich einfach mehr Kalorien verbrauchst als vorher mit deinem Training.
Die Aussage: bei langsamem Lauf wird mehr Fett verbraucht als bei schnellen ist deshalb so nicht richtig. Richtig ist vielmehr: Je länger ein Lauf dauert, desto größer ist der prozentuale Anteil, mit dem Fett zur Energiebereitstellung beiträgt.
Oder andersherum: bei einer gleichen Laufdauer (bsp. 90 min) verbraucht der Läufer mehr Kalorien (und damit im Endeffekt auch Fett), der schneller läuft.
Wer hierzu mehr wissen möchte: mal "moosburger" in Google eingeben und sich die entsprechenden Artikel heraussuchen.

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[quote="hesso"]
Ich bin bisher immer im meinem Wohlfühlbereich rumgelaufen und hab da auch ganz ordentliche Werte, bin aber irgendwie nicht weitergekommen]

Wenn du immer im selben Tempo unterwegs warst, ist es doch kein Wunder, dass du nicht schneller wurdest. Aber das hat doch nix mit dem Fettstoffwechsel zu tun :confused:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

Wissenschaft für Laienprediger ...

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Hi,
ich wollte das Thema nochmal ausgraben, weil ich mich auch permanent frage: "Mann, jetzt läufst du den langen Lauf schon wieder mit 75% - bringt das überhaupt was als Fettstoffwechseltraining, oder ist das zu schnell. Wieviel Prozent Trainingseffekt verlierst du eigentlich, wenn du etwas zu schnell läufst?"

Der Problematik versuche ich mal laienhaft mit Hilfe der angehängten Grafik auf den Grund zu gehen.

Quelle: Abb. 1 "Fettoxidation in Relation zur Belastungsintensität", Fettverbrennung und körperliche Aktivität, A. E. Jeukendrup, in: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jg. 56 Nr. 9 (2005), S. 337-338
(rote und blaue Linien von mir eingefügt)

Man sieht an der Kurve, dass die Fettoxidation zunächst ansteigt, um dann wieder abzufallen. Das Optimum liegt bei diesem Regime (55 trainierte Probanden) bei ca. 62% (im Text ist von 65% für Trainierte die Rede), bei Untrainierten bei ca. 50 % VO2max (nicht HFmax!). Nun gut, das weiß man natürlich für sich selber nicht und ist wahrscheinlich nur über eine Leistungsdiagnostik herauszukriegen.

Ob meine Interpretation jetzt ganz sauber wird? Sportstudenten, ich bitte um Widerspruch!

Wieviel % ändert sich die Fettoxidation, wenn ich +-10% vom Optimum (hier 62% VO2max) abweiche, was ja eine ganze Menge wäre? Der Einfachheit halber rechne ich mit 55% und mit 70% VO2max, was nach Swain 72% bzw. 82% von HFmax entspräche: (Quelle: Swain et al (1994) "Target HR for the development of CV fitness. " Medicine & Science in Sports & Exercise, 26(1), 112-116). Die Grafik zeigt, dass ich bein einer Abweichung von +-10% vom Optimum, statt bei einem Fettoxidationswert von ca. 52 gmin-1 (bei 62% VO2max ~ 76,6% HFmax nach Swain) bei 72-82% HFmax zwischen ca. 50-46 gmin-1 lande. Also 3,8%-11,5% vom Optimum entfernt.

Mein Schluss: Bei einer Abweichung eines "fettoptimalen Pulses" (gerechnet in % von HFmax) um +-10% verringert sich der Trainingseffekt um ca. 12-4%. Man kann also lieber zu langsam, als zu schnell laufen.

Ob allerdings meine Gleichsetzung von Trainingseffekt und Fettoxidationswert hier zulässig ist, kann ich nicht beurteilen - man möge das korrigieren. Wenn das so stimmt, dann mache ich mir in Zukunft keine Sorgen mehr, wenn ich mal "etwas zu schnell" laufe, dadurch aber der Spaß am Lauf erhalten bleibt.


Problematisch ist, ich kenne natürlich meinen "fettoptimalen Puls" nicht, denn der ist ja zumindest vom Trainingszustand abhängig. Nehmen wir mal an, der liegt ungefähr in der Mitte zwischen trainiert (65% VO2max) und untrainiert (50% VO2max), also bei 60% VO2max. Bei HFmax 186 entspricht das einem "fettoptimalen Puls" von 75%(nach Swain)*186 ~ 140. Jetzt überlege man mal, was eine oben angenommene Abweichung des Pulse von 10% nach oben bedeuten würde: Ich kann also Puls 154 laufen (was beim langen Lauf sowieso kaum vorkommt) und verschenke max. 12% Trainingseffekt. Schei* der Hund drauf - wenn mir dabei der Laufspaß erhalten bleibt.

Liegt mein "fettoptimaler Puls" in Wirklichkeit nur bei 55% VO2max ~ 72%HFmax (nach Swain), heißt das, ich müsste eigentlich einen 134er Puls laufen. Packe ich hier 10% Puls drauf und verliere 12% Trainingseffekt, darf ich bis Puls 147 laufen (auch das kommt beim langen Lauf kaum vor).

Liegt der "fettoptimale Puls" in Wirklichkeit bei 65% VO2max ~ 79% Hfmax weil ich so toll trainiert bin, müsste ich einen Puls von 147 laufen. Ich laufe aber praktisch ca. 4-5% weniger. Das wiederum heißt, ich verschenke damit vielleicht 2-3% Trainingseffekt.

Bisher lagen die tatsächlich gelaufenen Schnitte bei mir zwischen 139 und 145. Egal wie, verschenken werde ich immer etwas, bei zu schnellem Lauf mehr, als bei zu langsamem Lauf (bei gleicher prozentualer Abweichung vom "fettoptimalen Puls").

Aber: Selbst wenn ich meinen "fettoptimalen Puls" nicht genau kenne, 10% Trainingseffekt zu verschenken, ist mir kaum möglich, wenn ich diesen Lauf "nach Gefühl locker" laufe.

Einzig der Satz: "Eine erhebliche interindividuelle Streubreite ist [...] zu beachten." stört jetzt noch. Trotzdem denke ich, dass die Sache bei weitem nicht so dramatisch ist, wie sie oft dargestellt wird.

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pingufreundin hat geschrieben:Wenn du immer im selben Tempo unterwegs warst, ist es doch kein Wunder, dass du nicht schneller wurdest. Aber das hat doch nix mit dem Fettstoffwechsel zu tun :confused:

Bericht aus der Praxis:

Ich hab das Training dahingehend geändert, daß ich viel im FSW trainiert habe und keine Intervalle oder Tempoläufe zur Zeit mache.

Trotzdem hat sich eindeutig was zum positiven geändert:

Ich bin gestern im Wohlfühlbereich 15 KM gelaufen und das mit einem Durchschnittstempo von ca. 10km/h, (2x um die Alster in 1:30, bei unter 0 Grad) das ist 1,5 Km/h schneller als noch im Dezember. Dieser effekt kann nur vom FSW-Training kommen, da ich wie gesagt nach "oben" nicht trainiert habe.
Berlin-Halbmarathon 2006
Hamburg-Marathon 2006
HCM 2006
Laguna-Phuket-Triathlon 2006

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hesso hat geschrieben:Bericht aus der Praxis:

Ich hab das Training dahingehend geändert, daß ich viel im FSW trainiert habe und keine Intervalle oder Tempoläufe zur Zeit mache.

Trotzdem hat sich eindeutig was zum positiven geändert:

Ich bin gestern im Wohlfühlbereich 15 KM gelaufen und das mit einem Durchschnittstempo von ca. 10km/h, (2x um die Alster in 1:30, bei unter 0 Grad) das ist 1,5 Km/h schneller als noch im Dezember. Dieser effekt kann nur vom FSW-Training kommen, da ich wie gesagt nach "oben" nicht trainiert habe.

ich kann Dir da zustimmen ,die Frage ist nur bis zu welcher
Geschwindigkeit werde ich mit FSW-Training schneller .
Ich denke das man ab einer bestimmten Geschwindigkeit
Tempotraining benötigt .
Ich bin jetzt im 2ten Laufjahr und denke das ich keine großen
Sprünge mit dem FSW-Training mehr machen werde und
ab jetzt mehr Tempo ins Training einbauen werde .
Liebe Grüße aus Duisburg:hallo:


http://www.heme45.de

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Heme45 hat geschrieben:ich kann Dir da zustimmen ,die Frage ist nur bis zu welcher
Geschwindigkeit werde ich mit FSW-Training schneller .
Ich denke das man ab einer bestimmten Geschwindigkeit
Tempotraining benötigt .
Ich bin jetzt im 2ten Laufjahr und denke das ich keine großen
Sprünge mit dem FSW-Training mehr machen werde und
ab jetzt mehr Tempo ins Training einbauen werde .

Jow, das ist klar, ab FEB/März kommen die Tempoeinheiten dazu!

Bin da schon mal auf den Effekt gespannt!
Berlin-Halbmarathon 2006
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[quote="hesso"] bin aber irgendwie nicht weitergekommen]Die üblichen Irrtümer: Vom Laufen alleine nimmt man nicht ab. Man nimmt ab, wenn man das Verhalten korrigiert, das zur Gewichtszunahme geführt hat. In der Regel sind das falsches Essen und Trinken. Wenn man vom Laufen abnehmen würde, wär ich schon an Untergewicht verendet ...

Und schneller wirst du nicht im "Wohlfühltempo". Schneller wird man durch zielgerichtetes Training, durch die richtigen Trainingsreize.

Mach's gut :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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U_d_o hat geschrieben:Hallo hesso,

Je schneller man läuft, umso mehr Fettkalorien verbraucht der Körper. Diese Regel stimmt so lange der Körper ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird (im sogenannten "aeroben" Bereich). Man rät den Leuten trotzdem zu langsamem Lauf im Bereich von 70-75% ihrer maximalen Herzfrequenz, weil sie dann viel länger unterwegs sein können. Mit entsprechendem Training mehrere Stunden. Insgesamt verbraucht man auf diese Weise dann mehr Fettkalorien Bei schnellem Lauf ist womöglich schon nach 30 - 60 min, je nach Trainingszustand, Schluss. Die Summe der verbrannten Fettkalorien wäre dann niedriger, als bei dem laaaangen laaangsamen Lauf.
.
Prima wenn es so einfach ist wie da beschrieben mache ich mir einfach mal keine weiteren Gedanken über das Tempo meiner langen Strecken am Wochenende. Da bin ich so 3-4 Stunden am Stück unterwegs. Immer so das ich mich noch gut unterhalten könnte aber schon recht zügig (30km 3.40 heute gewalkt mit kurzen Laufeinlagen in der Gruppe allerdings...) Ich merke mir also:
Wenn ich nur lange genug das Tempo halten kann und ich dabei genug Sauerstoff bekommen um noch zu quatschen ist das im Bezug auf den Fettstoffwechsel voll in Ordnung.

Kann man das so stehen lassen?
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Hi, hesso,

aus meiner Sicht machst du es jetzt genau richtig; lange, langsame Läufe sind unerlässlich für ein solides Marathon-Fundament, und wenn du ab März noch Tempo-Einheiten einschiebst, dann wirst du sicherlich eine Verbesserung feststellen.

Schade, dass du dich bei den langsamen, langen Läufen langweilst, vielleicht solltest du mit Gleichgesinnten oder einfach nur mit allen Sinnen durch die Gegend laufen: sehen, hören, riechen, fühlen, genießen - für mich das schönste Laufen !!

Bin gespannt auf das Rresultat !!

ciaoooooo firenza
auch das noch :tocktock:
Gesperrt

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