Anamnese: Ich bin - altersbedingt und von lebenslanger Dummheit / Unvorsichtigkeit begünstigt - ein Sportler mit einigen orthopädischen Problemen (nicht von der Lauferei übrigens). Aus Gründen, die hier nichts zur Sache tun, musste ich mir jetzt spezielle Einlagen für die Laufschuhe machen lassen. Ich wusste, dass es in meiner Nähe eine orthopädische Werkstatt gibt, die die Einlagenerstellung mit einer Laufbandanalyse kombinieren kann. Das hat mich 50 Euronen aus der eigenen Tasche für die Laufbandanalyse gekostet. Ich wollte das aber einfach erleben und sehen, was es mir bringt ...
Durchführung: Intensives Einführungsgespräch (Wo tut was weh, wo hat mal was weh getan, Laufschuhe angucken, alte Einlagen angucken, Straßenschuhe angucken, Diagnosen der Orthopäden angucken, Röntgenbilder soweit mitgebracht angucken ... reden, nachfragen, reden ...). Dann auf's Laufband ohne Hemd und ohne Schuhe (fühlte mich da ganz schön unsicher) - Videoaufzeichnung von hinten, nicht nur Füße, ganzer "Kerl". Dann Schuhe an und das Ganze von vorn, zwei Geschwindigkeiten, Begutachtung auch von der Seite. Anschließend Auswertung Laufstil am PC von Fußstellung /-führung bis Kopf- / Arm- und Körperhaltung. Eine wesentliche Fehlstellung wurde identifiziert darüber hinaus ein Fehler im Laufstil, der sich auf meine zu enge Laufspur bezieht. Jeweils mögliche Ursachen wurden aufgezeigt und Dehnübungen zur Korrektur empfohlen. Druckbild der Füße wurde vorher auch noch aufgenommen und farblich am PC dargestellt. Nach dieser Auswertung dann natürlich noch der Fußabdruck für die Einlagen ... Die Einlagen werden jetzt gemäß Degenerationsbild (ich bin eigentlich hin wegen Spreizfuß rechts) plus Erkenntnisse der Laufbandanalyse (Verstärkungen hier, zusätzliche Dämpfungen dort) angefertigt.
Rahmenbedingungen: Moderne Ausstattung, Software machte einen sehr ausgereiften Eindruck und der Berater konnte damit gekonnt umgehen ... Für mich von besonderer Bedeutung: Der Berater ist Läufer (früher Triathlon heute alle Laufstrecken einschl. Marathon mit Zeiten deutlich unter drei Stunden). Seine Aussagen hatten immer Bezug zu Laufsituationen, so dass ich automatisch wusste wovon er redet und - was wahrscheinlich wichtiger ist - er meine Äußerungen auch leicht nachvollziehen konnte. Ich kann es hier nicht detailliert wiedergeben aber sein Läuferleben und -wissen war wirklich in jedem Satz, zumindest als Hintergrund, gegenwärtig.
Meine Beurteilung: Ich habe einige neue Aufschlüsse erhalten, einiges wurde mir bestätigt und viel Bekanntes wiederholt. Für mich war die Veranstaltung sehr wertvoll (Dauer 1,25 Stunden, angesetzt waren 0,75 aber wir haben uns natürlich auch noch ein wenig läuferisch ausgetauscht ... ). Ob sich die 50€ irgendwann in Form von weniger Problemen amortisieren oder was ich sonst noch alles daraus machen kann, wird die Zeit zeigen.
Mein Posting hat drei Gründe:
- Aufzeigen, dass es sowas gibt - auch in Verquickung mit der Anfertigung von Einlagen.
- Die "Laufbandanalyse" generell als eine Art vorbeugendes Mittel für Läufer zur Diskussion stellen.
- Erfragen, welche Erfahrungen ihr gfs. mit dieser Möglichkeit gesammelt habt....