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Blocktraining

Blocktraining

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Ich hatte gestern ein sehr interessantes Seminar eines in Hamburg sehr aktiven Personal-Trainers, der sich auf Triathlon spezialisiert hat.

Er war selbst mal sehr aktiv in dem Bereich, sehr schnell (2Std. 37 Marathonbestzeit) und betreibt das jetzt noch Hobbymäßig (dieses Jahr Roth).

Er hat uns ein Trainingsplansystem vorgestellt, welches sich Blocktraining nennt. Erst dachte ich, der spinnt, aber je mehr ich darüber erfahren habe, desto interessanter fand ich das.

Die Disziplinen werden in Blöcke aufgeteilt.

Schwimmen
Radfahren
Laufen
Koppel (wird als Disziplin gerechnet)

In der allgemeinen Vorbereitung (Oktober bis März) wird dann eine Disziplin blockweise trainiert. Es gibt 3er, 5er, 7er usw. Blöcke (bis 12).

Heißt, man konzentriert sich blockweise auf eine Disziplin und ignoriert weitgehend die anderen Disziplinen.

Das kann bis zu 10 Tage hintereinander Schwimmen, bzw. Radfahren, bzw. Laufen gehen.

Profi-Triathleten trainieren nach diesem System. Aber es wird auch Hobby-Sportlern wie uns empfohlen, weil man sich dann sehr speziell auf eine Disziplin konzentrieren kann und dort auch besser wird.

Erst fand ich den Gedanken abenteuerlich, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto interessanter finde ich den Ansatz und das ging auch vielen meiner Vereinskollegen so. Man ist nicht mehr so im Stress, was ich wann unterbringe, sondern man hat eine Disziplin, auf die man sich schwerpunktmäßig konzentriert und macht die anderen allenfalls ergänzend, bzw. ersatzweise, wenn z.B. das Wetter mal einen Radblock nicht zulässt.

Das System ist übrigens nicht neu, es wurde nur irgendwann von den Deutschen übernommen, weil diese von den guten Ergebnissen anderer Länder überrollt wurden. Die Weltspitze hatte so trainiert, während sich die Deutschen plötzlich im Mittelfeld befanden.

Wie gesagt, es handelt sich hierbei um die allgemeine Vorbereitung, die so den Zeitraum Oktober bis März betrifft. Zur speziellen Vorbereitung sind wir noch nicht vorgedrungen. Die sieht anders aus.

Und so ein Block ist nicht sklavisch einzuhalten. Wenn die Wetterbedingungen Rad nicht zulassen, heißt das nicht, dass man Rad mit Gewalt durchziehen muss. Es darf dann auch gelaufen werden.

Hat jemand schon Erfahrungen mit Blocktraining? Ich persönlich könnte mir vorstellen, das mal zu machen (MTB vorausgesetzt). Nicht für Kärnten, aber für meinen nächsten Ironman, sofern ich weitere mache.

Der Charme an der Sache ist, sich nicht mehr Gedanken darüber zu machen, wann ich was mache, sondern man macht eine Disziplin und den Rest allenfalls nebenher. Wir haben z.B. Montag, Freitag und Samstag Schwimmmöglichkeiten, also bin ich diesbezüglich bei einer Mischform des Trainings auf diese Tage festgelegt, bastel also die anderen Disziplinen um diese Tage rum. Würde ich "Blocken", würde ich an diesen Tagen Schwimmen gehen und an den anderen auch. Hätte ich Radblock, wäre mir Montag, Freitag und Samstag wurscht, es sei denn, es ließe sich einrichten (also ergänzend).

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Hallo,

klingt interessant!

Ich trainiere aber ja gerade die verschiedenen Dinge, weil ich das Abwechslungsreicher finde. Obwohl mal 10 Tage nur das eine und dann das andere ist ja eigentlich auch OK!

Nur mit dem Wetter und den Schwimmzeiten ist das echt ätzend!

Schaub wir mal!
Beste Grüße
Mark

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Hammer1968 hat geschrieben:Hallo,

klingt interessant!

Ich trainiere aber ja gerade die verschiedenen Dinge, weil ich das Abwechslungsreicher finde. Obwohl mal 10 Tage nur das eine und dann das andere ist ja eigentlich auch OK!

Nur mit dem Wetter und den Schwimmzeiten ist das echt ätzend!

Schaub wir mal!

Natürlich bin ich nicht frei von Vorurteilen. Radblock würde teilweise Rollentraining/Ergometertraining beinhalten, worauf ich eigentlich wenig Lust habe. Schwimmen würde überwiegend alleiniges Techniktraining verbunden mit stupidem Bahnenziehen im Winter zu später Stunde in der Alsterschwimmhalle bedeuten (einziger Vorteil würde die 50m-Bahn dort sein), weil richtiges Schwimmen eigentlich erst so ab 21.00 Uhr möglich ist.

Gut, Rolle/Ergo wäre unter der Woche und somit nicht so lang, wobei 1-1,5 Stunden gefühlte Länge für mich bedeuten würden. Die langen Sachen würde man eh am Wochenende machen, also draußen.

Richtiges Triathlon-Training, so wie ich es verstehe, findet eigentlich eh erst am März/April statt und da sieht das Training auch wieder anders aus. Im Winter macht höchstens Laufen Spaß, Schwimmen ab und zu und Rad nicht wirklich (Rolle/Ergo/Spinning/Kalt/Wind/Naß ect.). Insofern sehe ich das Blocktraining nicht unbedingt als Verschlechterung an.

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Hi,

finde ich auch interessant. Hört sich an wie eine Weiterentwicklung dessen, was man bisher als Blocktrainig bezeichnete und wo man ebenfalls von Dezember/Januar bis April die einzelnen Disziplinen vorrangig trainiert (Schwimmmonat, Laufmonat Radmonat..). Eben nur das man die übrigen Disziplinen nicht völlig vernachlässigt, sondern in geringem Umfang "mitschleppt". Auch bei dieser Methode wird anschließend, also vornehmlich im Mai haupsächlich gekoppelt.

Berichte doch mal, wie es dann mit der speziellen Vorbereitung weitergeht, nach Abschluß der Blöcke, falls ihr dazu noch kommt.

Viele Grüße Claudia

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Toronto21 hat geschrieben: Richtiges Triathlon-Training, so wie ich es verstehe, findet eigentlich eh erst am März/April statt und da sieht das Training auch wieder anders aus. Im Winter macht höchstens Laufen Spaß, Schwimmen ab und zu und Rad nicht wirklich (Rolle/Ergo/Spinning/Kalt/Wind/Naß ect.). Insofern sehe ich das Blocktraining nicht unbedingt als Verschlechterung an.

Ja, da hast du wohl recht. Ich freu mich drauf!
Beste Grüße
Mark

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Meine erste Saison ...

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... habe ich so (oder zumindest so ähnlich) trainiert. Immer 10-14 Tage eine Schwerpunkt-Sportart, den Rest fast vergessen. Also alles, was nicht Schwerpunkt war, höchstens 1x pro Woche.

Ich hatte mir damals erst Ende März vorgenommen, überhaupt mit Triathlon anzufangen und habe mit den Blöcken ganz brauchbare Anfänger-Resultate erzielt (1.5/46/10 in 2:42h, 1.2/53/12 in 2:53), mit einem durchschnittlichen Trainingsaufwand von 8h pro Woche.

Ich hatte zuvor 20 Jahre das Schwimmen nicht mehr richtig trainiert. Die Schwimmblöcke haben mich so richtig weiter gebracht (z.T. bis zu 8x Schwimmen pro Woche, im Urlaub auf dem Campingplatz mit vernünftigem Freibad).

Trotzdem, mein größtes Manko, nämlich die fehlende Kraft/Kraftausdauer fürs Radeln, habe ich damit in der ersten Saison nicht in den Griff bekommen. Das lag aber wohl nicht an der Methode ...

Die letzten 2 Saisons habe ich zwar Schwerpunkte gesetzt, aber bei weitem nicht so extrem. Die Verbesserungen waren im Vergleich zum (gesteigerten) Aufwand relativ bescheiden.

Die Blöcke hatten für mich den Vorteil, dass ich sehr motiviert und hochkonzentriert in die Blöcke hineinging. Und recht kurzfristige Erfolgserlebnisse hatte.

Gruß
Andreas

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Andi_Fant hat geschrieben:Die letzten 2 Saisons habe ich zwar Schwerpunkte gesetzt, aber bei weitem nicht so extrem. Die Verbesserungen waren im Vergleich zum (gesteigerten) Aufwand relativ bescheiden.

Das war gestern auch ein Punkt, den der Trainer ansprach. Die Kunst ist es, Reize immer neu zu setzen. Und das ist teilweise nicht leicht.

Der Körper passt sich halt sehr schnell an.

... noch was:

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und weil ich in meiner ersten Saison einen ziemlichen Respekt vorm Schwimmen hatte, hatte ich die Blöcke ungleich gewichtet. Damit sah die Reihenfolge wie folgend aus:

Swim
Bike
Swim
Run
complex
... usw.

Damit hatte ich also zwei Schwimmblöcke in einem Zyklus. Wenn man sich vor allem in einer Disziplin verbessern will, ist das eine einfache Methode dazu.

Gruss
Andreas

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Hi Folks!

So ganz klar ist mir der Unterschied zu dem was z.B. Hottenrott im Ausdauertrainer Triathlon schreibt nicht. Er mach da z.B. auch Vorschläge für Schwerpunktwochen. Beim Radfahren ist da max. 1x Laufen drin (nicht jede Woche) und ansonsten vielleicht noch eine Kopplung. Ansonsten nur Rad.

Ist das dass, was hier mit Blocktraining gemeint ist auch das was Hottenrott mit Schwerpunkt meint?


Bei Bedarf könnte ich auch mal eine solche Hottenrott-Woche hier skizzieren.

Danke + Grüße
Helmut

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Hallo,

das sind die Threads die ich liebe!
Danke Toronto!

Und Turbo... hat er das geschrieben? Da muss ich mal nachlesen!
Das muss ziemlich hinten sein. Ich bin nämlich noch nicht durch! ;)
Beste Grüße
Mark

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[quote="Hammer1968"]... Und Turbo... hat er das geschrieben? Da muss ich mal nachlesen!
Das muss ziemlich hinten sein. Ich bin nämlich noch nicht durch! ]


Tja ... Du musst schon beim Training für den Leistungssportler schau'n und nicht bei den Gesundheits- und Fittnesssportlern :D :D *Räusper-Späßle g'macht*

Z.B. Wochenpläne B, allgemeine Vorbereitung, Kurzdistanz (Radfahren), Seite 131, Woche 2

Mo: Lauf
Di: Kraft Beine + Schwimm
Mi: Rad
Do: Nix
Fr: Rad
Sa: Kopplung Rad/Lauf (2h+1h)
So: Rad

Ich frage mich, ob mit Blocktraining und mit "weitgehend ignorieren" sowas gemeint ist oder ob "weitgehend ignorieren" noch mehr "Schwerpunkt" ist. Was er da oben z.B. für Schwimm und Lauf plant ist auf jeden Fall nicht Rekom sondern extensiv.

In der speziellen Vorebereitung kennt er das Konzept Schwerpunkt scheinbar garnicht (siehe z.B. ab S. 147). Insofern deckt sich das mit Torontos angaben.

Bzgl. Anfänger, Blocktraining und Schwimmen (siehe Andi) kann ich auch was sagen: 2 Wochen über Weihnachten/Neujahr mit 7 (oder 8 :confused: ) Schwimmtrainingseinheiten haben sogar bei mir schnelle Fortschritte gebracht :peinlich:

Ein sehr interessantes Thema wie ich finde!

Danke + Grüße
Helmut

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TurboSchroegi hat geschrieben: Ein sehr interessantes Thema wie ich finde!
Find' ich auch! Ich kann zwar noch nicht wirklich was dazu beitragen, aber ich verfolge es mit regem Interesse. Also weiter so, Junx! :daumen:

Gruß
Hendock - Möchtegern-Triathlet

Blocktraining ! ?

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Hallo Zusammen,

irgendwie habe ich nie den Einstieg ins Forum bekommen und hatte auch keine Lust mich einfach in ein vorhanden Threads einzuklinken, doch jetzt kann ich nicht anders.

Blocktraining; was ist das ?

Die erste Frage ist doch das Ziel ? Wie kann ich das Jahr aufbauen ? Wann ist der Jahreshöhepunkt / Hauptwettkampf?

Ich gehe mal davon aus, das Nov. / Dez. die so genannte Übergangsphase bilden und im Januar, sobald die Termine stehen, mit der ersten Vorbereitung begonnen wird. Hier beginnt für mich dann auch der erste Block: Schwimmen und zwar nicht ausschließlich. Diesen Block versuche ich dann bis Ende Februar durchzuhalten. Dies bedeutet im ideal Fall dann 3 Einheiten mit ca. 9 - 12 km Schwimmen pro Woche. ( extra Schwimmplanung nötig ). Ende Feb. kommt dann der Laufblock z.b. zur Marathonvorbereitung hinzu. Das Schwimmtraining wird aber weiterhin aufrechterhalten. Und so geht es dann weiter. im März wird dann das Schwimmen härter, dafür werden aber nur 2 Einheiten geschwommen und das Laufen weiter ausgebaut. Z.b. Mo / Mi Schwimmen,Die / Do / Sa Laufen und So. lockere Rad-Lauf Einheit. März / April bilden dann der Laufblock. Ende April gehts dann mit dem Rad weiter. Im April / Mai können dann die Grundlagen auf dem Rad gelegt werden. Im Juni beginne ich dann auch mit Vorbereitungswettkämpfen ( z.b. Duathlon ) und Koppeleinheiten wie Seeschwimmen / Laufen oder Rad / Laufen. :hallo:

So für heute soll es reichen, ich habe bestimmt wieder irgend etwas durcheinandergebracht, aber ain paar weitere Fragen bleiben immer noch offen.

Wie wird das einzelne Blocktraining aufgebaut ?
Wie sehen die Makro und Mikro-Zyklen aus ?
und wie baue ich entsprechende Trainingslager ein ?

see you

trizeps
:hallo:

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Hi!
trizeps hat geschrieben:... Hier beginnt für mich dann auch der erste Block: Schwimmen und zwar nicht ausschließlich.
Aber genau das ist ja die Frage, denn

toronto21 hat geschrieben:Heißt, man konzentriert sich blockweise auf eine Disziplin und ignoriert weitgehend die anderen Disziplinen.
Ist nun "ignoriert weitgehend" und "nicht ausschließlich" das Gleiche? Und meint Ihr das gleiche wie der gute Hottenrott?

Grüße Helmut

Blocktraining & Blocktraining

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Hi,
wenn man bei Google sucht, findet man allerlei über Blocktraining, aber wohl nicht das, was Toronto meinte.

Deshalb wäre es natürlich sinnvoll, wenn uns Toronto eine genauere Definition geben würde.

Ich habe es jetzt so verstanden:
Man konzentriert sich für eine nicht allzulange Phase (fast) ausschliesslich auf eine der 4 Disziplinen, also für max. 10 Tage.

Hottenrott etc. haben zwar Schwerpunkte eingebaut; jedoch sind diese ~4 Wochen lang. Würde man so lange eine der 4 Disziplinen ausschliesslich betreiben, würde man in den 3 restlichen Disziplinen sehr stark abbauen. Also kann diese Art, Schwerpunkte zu setzen nicht gemeint sein.

Wie ich mal so ähnlich trainiert habe:

Ich habe den "Ausdauertrainer Triathlon" von Herrn Hottenrott genommen und habe den Anfängerplan (!) für den Volkstriathlon "radikalisiert" (obwohl mein Ziel ein OD war). Beim Anfängerplan sind die Schwerpunkte nämlich nur 2-3 Wochen lang. Ich habe diese Schwerpunkte etwas verkürzt und noch stärker auf eine einzige Disziplin reduziert. Ausser beim Rad-Grundlagenblock. Ich konnte mir nicht vorstellen, GA1 Ausdauer in ein paar Tagen aufbauen zu können. Deshalb habe ich diesen einen Block so lang gelassen, wie er im Plan war. Ich bin in dieser Phase (also in 3 Wochen) nur 1x zum Schwimmen gegangen und habe Lauftraining ausschliesslich als Kopplung mit dem Radeln durchgeführt. Ich habe mich also auch in dieser Phase fast ausschliesslich dem Radeln gewidmet.

Mein Motto war in meiner ersten Saison:

7-10 Tage trainieren wie ein "echter" Schwimmer
7-10 Tage trainieren wie ein "echter" Läufer
2-3 Wochen trainieren wie ein "echter" Radfahrer
7 Tage trainieren wie ein richtiger Triathlet (Koppeln ...)

Ich hatte versucht, mich in diesen Phasen auch als "echter" Sportler in der jeweiligen Disziplin zu erleben. Alles andere hatte ich versucht auszublenden.

Warum habe ich das danach nicht wieder so gemacht?

-Weil der häufige Wechsel der Sportart mich für mein (familiäres, berufliches) Umfeld "unberechenbar" macht.
-ein Plan, der immer an den gleichen Wochentagen die gleiche Sportart vorsieht, lässt sich viel besser im Alltagsleben unterbringen.
-weil niemand im Verein so trainiert hat und mein Plan nur Kopfschütteln erntete. Also dachte ich, die anderen trainieren besser als ich.

Gruß
Andreas
Gesperrt

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