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Laufbericht aus Fernost

Laufbericht aus Fernost

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Heute fand bei wunderschönem Sonnenschein der Komaki-City Marathon bei Nagoya (Japan) statt. ‚Marathon’ ist etwas irre führend, denn die längste Distanz war gerade mal ein 10er. Dafür hatte ich mich angemeldet. Auch ein 5km und ein 2km ‚Jogging’ lauf standen zur Verfügung. Meine bessere Hälfte hat sich für 2km angemeldet, nach dem er letztes Jahr bei der 5km-Distanz mit anhören musste, wie der Begleiter eines blinden Läufers laut sagte: ‚Jetzt haben wir ihn geschafft’.Es ging darum, wer den letzten Platz belegte.
Aber zurück zum Hauptlauf. Die Organisation ist perfekt. Hunderte von Helfern winken die Autos auf die Parkplätze, leiten die Teilnehmer zur richtigen Schlange, um die Startnummern und Teilnehmergeschenk abzuholen, stehen entlang der Strecke und auch Toiletten mit Papier stehen ausreichend zur Verfügung. In der Sporthalle, Zutritt nur in Socken gestattet, deponieren alle ihre Sachen.
Pünktlich um 9:45 fällt der Startschuss und im Kriechtempo geht es los. Komisch, letztes Jahr waren wir nicht so gedrängt – das muss an der einen Fahrspur liegen, die nicht mit abgesperrt wurde. Der Kurs ist superflach, geht durch Vorstadtstrassen auf langen geraden Strecken und bietet nicht wirklich was fürs Auge. Aber mit flach und mit Sonnenschein, wenn auch lausig kalt, bin ich schon zufrieden. Nach etwa vier Kilometern kann ich auch das Tempo laufen, dass mir gerade passt, obwohl wir immer noch ein dichtes Feld bilden. Der Kurs ist so flach und schnell, dass ich wahrscheinlich schon zu schnell war und bei ca. acht Kilometer eigentlich keine Lust mehr habe. Dabei muss ich unweigerlich dran denken, wieviel leichter ich es haben könnte, wenn ich etwas leichter wäre.
Glücklicherweise lenken mich einige komische Gestalten ab: ein Mann im mittleren Alter mit Pferdeschwänzchen und Leotard mit Tigermuster, ein anderer im dunkelblauen Anzug (!). Direkt vor mir läuft auch ein Mädchen im Cheerleaderkostüm und winkt allen mit ihren Pompoms , oder wie die heissen, zu.
Dann ist das Ziel zu sehen, ein Spurt reisst sowieso nichts mehr raus, also lasse ich das und bin hocherfreut, als ich sehe, dass ich nur etwas langsamer als letztes Jahr bin. Eine Supermotivation, dieses Jahr doch noch ein paar längere Läufe, die ich eigentlich lieber mag, zu suchen und mitzumachen.
Gruss,
kuro
:zwinker2:

2
Netter Bericht und endlich kann man sich mal ein Bild von kuro in Japan machen! Auf dem zweiten Bild könnte man denken Du bist in Japan :D ... ich fänd es äußerst spannend und bereichernd, öfters mal in der Ferne zu trainieren und zu wettkämpfen.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

3
Hallo Kuro,

interessiert die Fotos anschauend, habe ich festgestellt, dass auch in Japan die Wettkämpfe scheinbar nicht viel anders "ablaufen", als im Westen. :)
Herzlichen Glückwunsch auch zu Deiner schönen Zeit!

Ciao
Bifi
Was man nicht im Kopf hat,
muss man in den Beinen haben :D

4
und die geile Zeit verstecktse klammheimlich und bescheiden in der Signatur :wink:

Herzlichen Glückwunsch dazu zum Einen und vielen Dank für den Bericht zum Anderen!

Ich gestehe, dass mir 'Japan' so fernöstlich und damit irgendwie 'fremd' klingt, dass ich mir kaum eine reale Vorstellung davon mache. Umso schöner, wenn eine 'Mitvagabundin' (deren reales Bild zu sehen mich ebenfalls freut) :zwinker5: mir das Land etwas näher rückt und mal wieder zeigt, dass Menschen irgendwie überall gleich menschlich sind :daumen:

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Danke für die Glückwünsche!
Tatsächlich ist alles bei diesen Events ähnlich, wie in D. Leider muss man sich immer mindestens 2 Monate vorher anmelden. Nachmelden geht nicht. Und bei den meisten Läufen ist ein eher knappes Limit gesetzt. Z.B. Bedingung bei HM-Anmeldung ist häufig, dass man den in 2:05 Std. schaffen kann. Auch wird schon mal 1:55 Std angegeben. Das hält mich dann doch ab, obwohl ich die 2Std. normalerweise unterbieten kann. Aber so ganz hinten will man dann ja doch nicht laufen. Und was ist, wenn's doch mal wo kneift und man lieber langsamer ins Ziel kommen möchte, statt aufgeben....
Steif hat geschrieben:Auf dem zweiten Bild könnte man denken Du bist in Japan :D ... ich fänd es äußerst spannend und bereichernd, öfters mal in der Ferne zu trainieren und zu wettkämpfen.

Haha...
und, ja und du würdest sehen, dass die deutsche Laufszene doch immer etwas für jeden Geschmack zu bieten hat.
Als ich anfing zu laufen, lebten wir in Madrid - dort gibt es auch schöne Läufe, aber die Vielfalt, was Veranstaltungen und Lauftreffs angeht, das ist schon toll in D. Ich trauere noch meinem mehrjährigen Laufrevier Ennert/Bonn /Rhein mit all seinen Veranstaltungen und Laufkumpels hinterher.
Gruss,
kuro
:zwinker2:

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kuro hat geschrieben:Als ich anfing zu laufen, lebten wir in Madrid - dort gibt es auch schöne Läufe, aber die Vielfalt, was Veranstaltungen und Lauftreffs angeht, das ist schon toll in D. Ich trauere noch meinem mehrjährigen Laufrevier Ennert/Bonn /Rhein mit all seinen Veranstaltungen und Laufkumpels hinterher.
Ich denke dies haben wir schwerpunktmäßig der Vermarktung des Laufsportes in Deutschland zu verdanken. Da sind doch viele Größen, die geschäftstüchtig auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind. Ich denke an Wessinghage, Strunz, Steffny-Brüder etc.
Zum zweiten spielen wohl auch örtliche Gegebenheiten eine große Rolle. Ich habe gehört, daß Läufer in Madrid es mit dem Training deutlich schwerer haben als in deutschen Großstädten? Hast Du für Madrid noch Geheimtipps?
Steif
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Training oder Laufveranstaltungen? (Madrid)
Gruss,
kuro
:zwinker2:

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kuro hat geschrieben:Training oder Laufveranstaltungen? (Madrid)
Trainingsmöglichkeiten in Madrid?
Steif
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Das kommt natürlich drauf an, wo du dort wohnst. Für jemanden in der Stadt, fällt mir jetzt nur der Retiro ein. Wir waren damals in Mirasierra, ganz im Norden an der Strasse nach Colmenar Viejo. Dort ist das 'Niemandsland' zwischen Autobahn, Bahnlinie, Wohnviertel und El Pardo. Hört sich nicht besonders an, aber das ist ein ausgezeichnetes Laufgebiet mit Hügeln, weiter Sicht und vielen Pfaden. Allerdings gibt es dort wilde Hunde, die kann man aber mit einem Griff nach einem (imaginären) Stein vertreiben.
Ich glaube, dass da in den letzten Jahren ziemlich viel gebaut wurde, deshalb weiss ich nicht, ob das Gebiet noch gut ist.
Wenn man irgendwie mit der Universidad Complutense zu tun hat, die haben eigene Sportstätten in Moncloa. Leider kann ich mich nicht erinnern, ob man dort sein Kärtchen vorzeigen muss, oder nicht.
Ach ja, im Parque Juan CarlosI läuft man sehr schön! Beim Messegelände. Am besten mit dem Auto erreichbar, aber soviel ich weiss, gibts da auch eine Metrostation jetzt.
Und natürlich Casa de Campo, leicht erreichbar vom Zentrum und vom Westen.
Sicher findest du da was! Beim Schreiben sind mir immer mehr eingefallen.....
Gruss,
kuro
:zwinker2:
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