Hallo Pingu
obwohl ich ja nun alles andere als eine Trainingsplanexpertin bin
, versuche ich mich mal an einer Antwort mit Einschätzungen und Schlußfolgerungen aus meiner Erfahrung im Marathontraining. Vielleicht für dich ganz nützlich, weil ich ja auch eher am 'unteren Leistungsende' was die 'Marathontauglichkeit' angeht, losgelegt habe.
pingufreundin hat geschrieben:Kann man zu früh anfangen oder auch: kann man zu viele lange Läufe machen?
Bestimmt gibt es das, aber ganz sicher nicht pauschal für jeden gleich. Und für dich ist vermutlich nur interessant zu erfahren, wie das bei dir sein könnte.
Sicher ist im Prinzip FAST JEDER lange Lauf, den man im Leben MEHR gemacht hat, für den Marathon nützlich.
Zuviel geht aber auch im unteren Leistungssegment auch. Wobei du da kaum das Problem haben wirst, über eine 'potenzielle Leistungsspitze' drüberzulaufen und schon wieder im Abbau begriffen zu sein
Das Problem ist eher, dass viele tatsächlich denken, so ein Plan wäre aus dem Nichts abzuspulen. Einfach mal flott jede Woche steigern - egal wie wenig Basis vorher war - und dann klappt das auch. Die Verletzungen und Krankheiten, Immunprobleme etc., die sich dann in den meisten Fällen einstellen (sicher gibt es Ausnahmen: jung, sportlich, leistungsfähig, ausgeruht im Restleben), sind eine Antwort des Körpers,die besagt: "Das war jetzt zuviel" ... und vor allem: zu schnell zuviel.
Du wirst ja kaum die langen Läufe runterbolzen, auf Tempo kloppen oder irgendwelche Hochleistungen bringen. So kann dich auch nicht das Schicksal der Leistungssportler ereilen, die absolut höchstmögliche derzeit erreichbare Spitze im Wettkampf nicht zu treffen. Darauf zielt nämlich - soweit ich das begreife - ein gestaffelter, zeitlich straff organisierter Trainingsplan.
Für jemanden wie uns, die sich an die langen Läufe überhaupt erstmal ranarbeiten müssen, die sie dem Körper abringen oder aufschwatzen müssen, spielt das keinerlei Geige.
Da ist es ausschließlich wichtig, Schritt für Schritt und Stück für Stück die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Und zwar in einem Rahmen, dass der Körper auch schadensfrei mitspielt. Sprich: je früher du anfängst und je milder du steigerst, desto größer die Aussicht, dass du überhaupt dahin kommst, wo du hinwillst.
Du mußt Pausen einkalkulieren, mehrere Stufen, die so lange wiederholt werden, bis sie 'sitzen'. Bis du überhaupt in der Lage bist, so einen Basisplan am Stück durchzuziehen, werden vermutlich mehr als 12 Wochen vergehen ... sag ich mal so ...
Deshalb denke ich, dass für dich keine exakte Wochenzahl wichtig ist. Jedenfalls im Moment noch nicht. Im Moment solltest du einfach steigern, lange Läufe schon vor eigentlichem Trainingseinstieg zur Routine werden lassen. Regelmäßig laufen. Unterschiedliche Einheiten - immer mehr lange ...
Du mußt dich nur bremsen, wenn der Körper signalisiert, dass es zuviel wird.
Aber bestimmt nicht, weil ansonsten der Marathonerfolg gefährdet sein könnte - weil du zuviel gelaufen bist ...
(sorry, aber der mußte jetzt sein ;-)