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Training für Hüttentour?

Training für Hüttentour?

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Hi,

ich hätte eine kleine Frage, aber erstmal kurz zu mir: Ich würde mich weder als besonders sportlich noch als besonders unsportlich bezeichnen. Ich betreibe ein bißchen Sport (v.a. Radfahren, Squash, Volleyball) und bin allgemein eher einer, der auch mal ne Treppe läuft anstatt den Aufzug zu nehmen ;-) Gelaufen bin ich bisher aber noch nicht.

Ein bißchen Wandern tue ich auch und hatte bisher bei normalen Tagestouren egtl. keine Probleme. Jetzt hab ich letztes Jahr zum ersten Mal eine Hüttentour gemacht und dabei festgestellt, dass meine Kondition speziell in Verbindung mit den 15 kg auf dem Rücken doch nicht so gut ist.

Da ich mich für dieses Jahr daher etwas besser vorbereiten will, habe ich mir überlegt, mit dem Laufen anzufangen. Daher meine Frage, ob es da spezielle Trainingsmöglichkeiten für Bergwandern gibt? Speziell, wie kann man für die Situation mit Gewicht auf dem Rücken trainieren? Allgemein Gewichte beim Laufen tragen hab ich in dem Forum hier gelesen, scheint ja nicht so gut zu sein. Das beste wäre wohl, öfters mit schwerem Gepäck zu wandern, was aber sehr aufw(ä/e)ndig ist.

Danke schonmal für eure Tipps.

Ciao

Mutze

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Grüß dich Mutze,

15 kg für eine Hüttentour :eek:, das ist viel zuviel, das ist schon für eine Weitwanderung das Äußerste, wenn das ganze auch noch Vergnügen bereiten soll.

Durch Gewichte sich auf eine Rucksacktour vorzubereiten halte ich für eine ziemliche Strapaze und das ist auch nicht unbedingt notwendig. Ich weiß jetzt nicht genau was Du vorhast. Für eine normale Hüttentagestour reichen dir 6 - 8 kg, für eine Weitwanderung von Hütte zu Hütte MAXIMAL 15kg. Da zählt wirklich jedes Gramm und Du mußt dir sehr genau überlegen, ob Du wirklich alles brauchst was Du mitnehmen willst. Im Tal hast Du immer wieder die Möglichkeit alte Karten etc. zurückzuschicken, nutze diese Möglichkeiten. Je weniger Du schleppen mußt, desto mehr Freude hast Du an der Tour. Besorg dir einen Rucksack mit integriertem Trinksystem, dann sparst Du schon mal alle Plastikflaschen. Ich kann dir gern noch einein link zum richtigen Rucksackpacken mailen, wenn Du willst.

Laufen ist die ideale Vorbereitung um die notwendige Kondition zu bekommen längere Touren zu bewältigen. Bitte verzichte dabei auf Gewichte , das macht keinen Spaß, steigere vielmehr die Ausdauer, je länger desto besser.

Am ersten Tag deiner Tour wird dir ein Gewicht von 15 kg sicher Probleme bereiten, der Körper stellt sich jedoch innerhalb von 2 - 3 Tagen darauf ein. Plane am ersten Tag eine leichte Etappe zum Eingehen ein, ideal wäre am 3. oder 4. Tag einen Ruhetag einzulegen. Das klingt etwas lächerlich, aber ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Dies ist genau die Zeit, an der sich der Körper an die höhere Belastung gewöhnt. Danach geht es sehr viel leichter, Voraussetzung ist natürlich daß Du einen guten Rucksack hast und dieser auch richtig auf deine Größe und Gewicht eingestellt ist. Teste dies mit Steinen oder ähnlichem darin aus und laß das vorher von einem Fachmann einstellen.

Am allerwichtigsten sind jedoch die Schuhe. Starte nur mit eingelaufenen Schuhen und nimm dir gute Socken mit. Trekkingschuhe sind bei einem 15 kg - Rucksack nicht mehr ausreichend, die halten der Belastung nicht stand. Du brauchst richtige Bergschuhe und ein Paar Teleskopstöcke schaden auch nichts. Die steckst Du einfach hinten den Rucksack und hast sie so bei schwierigem Gelände schnell zur Verfügung.

Viel Spaß bei der Vorbereitung ! :wink:

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HI Mutze

ich finde man soll sich so auf das vorbereiten das man in der Vorbereitung ähnliches macht wie das was hinterher kommt. Sicher ist laufen nicht schlecht, nur du musst dann erst mal einen ganzen Bewegungsapparat an die Aufprallkräfte durch die Flugphase beim laufen gewöhnen.

Als Vorbereitung für meine Weitwanderung entlang der innerdeutschen Grenze bin habe ich angefangen jeden Morgen ein paar Km zur Arbeit zu gehen. Zur Erschwernis habe ich mir ab und an dann ein paar Fette Bücher oder Wasserflaschen in das Daypack gepackt. Machmal bin ich auch Hochhaustreppen raufgewandert, oder im Blankeneser Treppenviertel mit Rucksack hoch und runter.

Also für die Hüttentour würde ich mich erst einmal an das Tragen von Gewicht (klar wie Guenthi schon schrieb wenig!) und dann hoch und runter die Berge, Treppen oder sonstwas....am einfachsten fand ich es das einfach in den Arbeitsweg zu integrieren. So bin ich über das Wandern zum Walken und jetzt auch wieder zum "Extremwandern" gekommen...

Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Hi Mutze,
Günthi hat ja schon viel hilfreiches geschrieben, wenn ich auch bei Hüttentouren einen Rucksack mit Trinksystem nicht erforderlich finde.
Damit wir aber nicht aneinander vorbeireden: in welcher gegend wohnst du und wo planst du eine Hüttentour (weitwanderweg, Hochalpen , Voralpen....)
Pfiat enk :hallo:

M@x


[font=&quot]KLM Prognose:
Der Lech, er führt jetzt Niederwasser,
doch heuer wird es wieder nasser!
[/font]

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Hi,

erstmal danke für die Antworten und Tipps.

15 kg beim Rucksack war vllt. etwas übertrieben, aber so 13 kg oder so hatte er frühs (mit den 2 Litern Wasser) schon gewogen. Wusste jetzt aber auch nicht, was ich einsparen hätte können. (Einen Link zum Rucksackpacken nehme ich immer gerne an)

Den Rucksack habe ich schon danach ausgesucht, was sich am besten trägt. Wir haben da zum Glück einen guten Laden bei uns, wo man dir Rucksäcke auch mal vollbeladen probetragen kann.

Wir machen halt eine Hüttentour, circa ne Woche. Letztes Jahr waren wir im Steinernen Meer unterwegs, dieses Jahr wissen wir es noch nicht so genau, aber wohl noch keine Hochalpen.

Klar, dass beste wäre wohl, öfters halt mit dem vollbepackten großen Rucksack ne Tagestour zu machen. Dazu komme ich aber halt zeitmäßig eher weniger. Daher wollte ich auf jeden Fall noch was tun, was ich regelmäßig tun kann.

Wohne übrigens zurzeit (besser gesagt ab demnächst) am Bodensee.

Ciao

Mutze

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Mutze hat geschrieben:Hi,

Wir machen halt eine Hüttentour, circa ne Woche. Letztes Jahr waren wir im Steinernen Meer unterwegs, dieses Jahr wissen wir es noch nicht so genau, aber wohl noch keine Hochalpen.

Wohne übrigens zurzeit (besser gesagt ab demnächst) am Bodensee.

Ciao

Mutze
Naja, das Steinerne Meer sind grad keine Voralpen mehr, Zählt man zu den Kalkhochalpen: gleich in der Nachbarcshaft die höchste Ostalpenwand (Watzmannostwand) oder der Funtensee mit den tiefsten Temperaturen deutscher Meßstellen vor 10Tagen -36,2°

Vom Bodensee aus ists dann nicht mehr soweit zu den Bergen,
denn Höhenmeter und Rucksack sollte man sich schon gewöhnen.
Die Bergwoche ist dann auch viel schöner, wenn man den Anstrengungen gewachsen ist.

Laufen ist sicher nicht falsch als Grundlagenausdauertraining.
kann aber nicht gänzlich vorbereitende Bergtouren ersetzen.
Pfiat enk :hallo:

M@x


[font=&quot]KLM Prognose:
Der Lech, er führt jetzt Niederwasser,
doch heuer wird es wieder nasser!
[/font]

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Mutze hat geschrieben: 15 kg beim Rucksack war vllt. etwas übertrieben, aber so 13 kg oder so hatte er frühs (mit den 2 Litern Wasser) schon gewogen. Wusste jetzt aber auch nicht, was ich einsparen hätte können. (Einen Link zum Rucksackpacken nehme ich immer gerne an)

Hi Mutze,

hier ein allgemeiner link:

http://www.globetrotter.de/de/beratung/produkt/04.php#packen

und hier siehst Du was andere Leute alles so mitnehmen und was sich bewährt hat:

http://www.muenchenvenedig.de/Weinerts-Ausruestungsliste.pdf

http://www.wandertipp.de/Ausruestungstipps.htm

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Hallo Mutze,

wenn Du schon am Bodensee wohnst, dann kannst Du Dich sicher durch ein paar Tagestouren vorbereiten. Das Rucksackgewicht ist vermutlich nicht das entscheidende Kriterium. Meistens sind es die Höhenmeter, die Kondition erfordern. Und wenn der Rucksack wirklich schwer ist, hilft mir es, mit Stecken zu gehen (auch bergauf).

Viel Spaß bei der Vorbereitung und bei der Hüttentour! IUnd schreib' dann mal, wie's Dir ergangen ist.

Grüße,
Karin

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Hallo Mutze,

herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Als laufender Bergsteiger oder bergsteigender Läufer denke ich schon dir ein paar Tipps geben zu können.

Die spezifisch durch Lauftraining erworbene Ausdauer lässt sich zu einem Großteil auch für Bergtouren nutzen. Nachdem ich vor ein paar Jahren das Lauftraining intensivierte hat sich auch meine Ausdauer am Berg signifikant verbessert.

Das Problem Rucksack hat zwei unterschiedliche Bestandteile. Erst einmal muss er dir 100% passen. Sonst kannst du so fit sein wie du willst, er wird sich nach einer Weile unangenehm auf dem Rücken bemerkbar machen. Bei mir ist es so, dass ich den Rucksack so gut wie garnicht spüre. Auch wenn wir zu einer mehrtägigen Tour mit voller Eisausrüstung und Proviant starten (ca. 18-20kg) drückt er nicht. Er ist schwer, das schon. Aber nach einer Viertelstunde vergesse ich ihn. Natürlich muss ich am Berg langsamer steigen mit dem Gewicht aber es hindert nicht.

Nehmen wir mal an, dein Rucksack passt dir und es ist wirklich nur das Gewicht, was dich beutelt. Dann könntest du ihn mit allerlei Gewicht vollpacken und trainingshalber in deiner Umgebung damit ein, zwei Stunden scharf Gehen oder Nordic Walken. Das trüge sicher zur Gewöhnung bei.

Gewichte beim Laufen dabei zu haben ist dem Laufspaß abträglich und bringt nicht wirklich was. Wenn ich also dein Problem richtig verstanden habe, dann rate ich dir zu einer "Doppelstrategie": Walken mit schwerem Rucksack + Lauftraining.

Falls dir der Rucksack beim Kauf nicht erläutert und angepasst wurde, solltest du auch die Einstellung des Tragwerks überprüfen. Bei modernen R's gibt es da zahlreiche Einstellmöglichkeiten ...

Ich wünsche dir viel Erfolg und Spaß, beim Laufen und in den Bergen :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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[quote="Mutze"]Hi, ich hätte eine kleine Frage, aber erstmal kurz zu mir: Ich würde mich weder als besonders sportlich noch als besonders unsportlich bezeichnen. Ich betreibe ein bißchen Sport (v.a. Radfahren, Squash, Volleyball) und bin allgemein eher einer, der auch mal ne Treppe läuft anstatt den Aufzug zu nehmen ]Hallo Mutze,

mit 15kg auf dem Rücken von Hütte zu Hütte durch die Alpen zu wandern ist ein Unding. In den letzten Augusttagen war ich während des größen Unwetters von Oberstdorf nach Meran unterwegs und da haben mir 5kg (mit leeren Getränkeflaschen) vollkommen ausgereicht: http://www.nefkom.net/charlemagne/transalp/. Im Gegensatz zu kommerziell veranstalteten Touren habe ich die Strecke ohne Busfahrten, Seilbahnfahrten und Rucksacktransporte zurückgelegt. Trotz des schlechten Wetters gab es keine Routenänderung und es hat richtig Spass gemacht.

Ein Läufer zu sein ist für das Wandern immer von Vorteil, denn man kann viel lockerer unterwegs sein. Als Training eignen sich Touren von beliebiger Länge (5-12h) und mit beliebiger Belastung (Puls 70-170 bei Ruhepuls 44 und Maximalpuls 190): http://f27.parsimony.net/forum67219/messages/6216.htm

Grüsse von Karl

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Hi,

also nochmal danke für die Tipps. Werde jetzt wohl auf ein kombiniertes Programm setzen, Laufen und versuchen mehr Tagestouren zu unternehmen (auch mal mit schwerem Gepäck). Außerdem werde ich wohl noch mein Gepäck mal durchschauen und alles unnötige rausschmeißen.

Ciao

Mutze

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Freut mich das es dir was gebracht hat Mutze

im Gegensatz zu anderen Threads heute ein erfrischend sachlich konstruktiver und lehrreicher Thread....

sag mal einer sowas gebe es bei LA nicht (mehr)
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Grüß dich Karl,

heute fand ich endlich mal Zeit deine herrlichen Bilder anzuschauen. Da kommt richtig Urlaubsstimmung auf, am besten gefällt mir das, wo Du beim Talabstieg auf der Bank vor Vent nach dem schwierigen Abstieg eingepennt bist. :D

Ich hatte diese Querung schon öfters in Planung, jedoch immer wieder verschoben, da die Route sehr überlaufen ist, aber nach deinen Bildern muß ich die doch einmal in Angriff nehmen.

Auf der Braunschweiger Hütte hatte es euch ja richtig eingeschneit, da war es sehr riskant weiter hoch zu steigen, schließlich mußtet ihr doch noch über das Joch auf fast 3000 m und das alles auf einem unbekannten Weg mit zugeschneiten Markierungen. Da hätte ich alleine abgebrochen wenn von der anderen Seite keiner gespurt hätte. Aber irgendwie magst Du anscheinend solche extremen Unternehmungen, ich habe da noch deine kleine Kaffeefahrt auf die Zugspitze im Hinterkopf :zwinker5: .

Für ein ungleich flotteres Training kann ich dir den Bergsteiger 11/05 empfehlen und den Artikel von Joachim Burghart „7 auf einen Streich“. Eine Tagestour über die ganzen Tegernseer Berge mit insgesamt 72 km und 4430 Hm rauf und 4430 Hm runter in ca. 19 – 20 Stunden. Danach hast Du mehr Hm in den Beinen als vom Everest-Basislager hinauf zum höchsten Gipfel der Welt.

Ich wünsche dir bei den nächsten Unternehmungen jedenfalls ein schöneres Wetter, nach dem letzten Sommer kann es eigentlich nur besser werden.

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Martinwalkt hat geschrieben:Hi Karl

das sind ja schöne Bilder von der Alpenquerung! :daumen:
dem schließe ich mich vorbehaltlos und immer noch ergriffen und wanderlustig seufzend an. Toll!
Gesperrt

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