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5.2.2006 Johannesthermen-(Halb)Marathon Bad Füssing

5.2.2006 Johannesthermen-(Halb)Marathon Bad Füssing

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Das begann ja heiter! Bereits um 6:30 Uhr musste ich aus dem Haus um pünktlich im südöstlichen Zipfel der Republik am Start zu erscheinen. In der Nacht hatte es etwas geschneit und es war sehr nebelig. Das Thermometer stand bei -10 C... In Bad Füssig war kein Mensch auf der Strasse und kein Schild wies den Weg zum Start. Ich irrte eine Weile durch den menschenleeren Ort, bis ich Leute in Laufklamotten traf und sie nach dem Weg fragen konnte. So kam ich denn auch zum Startplatz und parkte auf dem Acker beim Klinikum.
Dort hatten sich rund 1.900 Verrückte :wink: versammelt, die heute entweder 10 Km, einen Halbmarathon (so wie ich) oder gar einen ganzen Marathon laufen wollten. Bei den Aussenbedingungen eine echte Herausforderung! In der Klinik war man auf den Ansturm bestens vorbereitet und die Startnummernausgabe klappte hervorragend. Ich lief mich ein wenig warm und schaute mir den Start der 10 Km-Läufer an. Dann legte ich meine wärmenden Sachen ins Auto und ging zum Startplatz. Dort traf ich Bärbel, eine alte Bekannte, die sich heute die 42,2 Km geben wollte (Herzlichen Glückwunsch zu den 4:17:39 !!!). Mein heutiges Ziel war eine Zeit unter 1:55:00 Std., wobei ich das bei diesen Bedingungen nicht ganz so wichtig nahm.
Der Start verlief relativ störungsfrei und ich trabte mit der Meute los. Zunächst verwirrten mich die Kilometer-Markierungen ziemlich. Auf den ersten Schild stand: „22 Km“, auf dem nächsten, etwa 200 Meter weiter, „1.000 m“ und noch weiter hinten dann „1 Km“. So hatte ich zumindest schonmal 3 Zwischenzeiten auf meiner Polar... Nach 4 Km hatte ich das System verstanden und exakt 22:00 Minuten auf dem Tacho. Macht einen Schnitt von 5:30 Min./Km. Als ich das mal auf die ganze Strecke hochrechnete, merkte ich, dass es sicherlich nicht für eine Zeit unter 1:55:00 reichen würde. Also gab ich etwas Gas und für den Km 5 brauchte ich nur 5:14 Min. Das war ok. Weniger ok war allerdings die Außentemperatur. Meine Brille war derart beschlagen, dass ich beim besten Willen nichts mehr sehen konnte. Wie schon in Ismaning vor 4 Wochen zog ich die Brille aus und lief ohne weiter. Da die Wege hervorragend geräumt und gestreut waren, gab das überhaupt keine Probleme.
Die erste Verpflegungsstelle ließ ich aus, da ich ein wenig „Basica“-Trank dabei hatte. Für den nächsten Km benötigte ich 5:15 Min. und es lief wirklich prima. Die Stimmung unter den Läufern war sehr gut, sportlich und ausgesprochen fair! Nur am Streckenrand stand praktisch keine Sau. Aber bei den Bedingungen auch kein Wunder. Die Streckenposten taten mir schon ein wenig leid, weil die sich wirklich für uns den Hintern abfroren. Ich gab etwas Gas und mein Tempo steigerte sich über 5:09 bis auf 5:04 Min./Km. Mir ging es sehr gut und das für mich sehr hohe Tempo vertrug ich ausgezeichnet.
Abgesehen vom Zwischenstopp bei Kilometer 10, bei dem ich mir etwas von dem kochend heissen Tee nahm, lief ich bis Kilometer 17 sehr konstante Zeiten zwischen 4:58 und 5:07 Min./Km. Das war für meine Verhältnisse schon sehr gut. So ein Tempo bin ich zuletzt vor einem Jahr bei der Ismaninger Winterlaufserie über 16,8 Km gelaufen. Da war ich mit dem Training allerdings erheblich weiter als dieses Jahr. Egal. Ich lieferte mir diverse Duelle mit einigen Läufern, die ich nur schemenhaft erkennen konnte und beschloss, eine Zeit unter 1:50:00 anzupeilen. Dazu musste ich das hohe Tempo beibehalten und ich durfte nicht an meine halb erfrorenen Finger denken.
Ich vetrieb mir die Zeit damit zuzuschauen, wie mir auf der Nasenspitze langsam Eiskristalle wuchsen (Das ist kein Witz!!!). Außerdem hatte sich an den Handschuhen, dem Laufshirt und der Hose schon eine ziemliche Reifschicht gebildet. Obwohl meine Waden jetzt schon heftiger protestierten und die Hände schmerzten, ließ' ich mich nicht hängen und legte zum Schluß nochmal Zeiten von 5:05, 5:04 und 5:33 (für 1,1 Km) auf's Parkett. Im Zielkanal spurtete ich dann noch 2 Teilnehmer aus und schon hatte ich die sehr originelle Medallie um den Hals hängen. Gleich rein ins Warme und die Hände aufgetaut. Sie taten höllisch weh und es dauerte fast 20 Minuten, bis ich sie wieder normal benutzen konnte. Ach ja: als ich wieder sehen konnte, zeigte mein Tacho eine Endzeit von 1:49:18 an. Sagenhaft! Ich war mächtig stolz auf mich.
Das tat wirklich gut. Schließlich trainiere ich ja erst seit einem Monat wieder regelmäßig. Vor den Teilnehmern, die heute eine Marathon gelaufen sind, ziehe ich den Hut! Bei dem Wetter eine Wahnsinnsleistung. Ich kann den Lauf nur empfehlen. Toll organisiert, gute Stimmung und eine sehr gut zu laufende Strecke. Für das Wetter kann der Veranstalter ja nichts.

Euer Anjo

Und was es sonst noch zu sagen gibt: http://www.hauptsache-ankommen.de
12.02.06 Ismaning HM
13.03.06 Rund um den Winterstein 30 Km + 320 HM
07.05.06 Wien-Marathon 42,2 Km
20.05.06 Rennsteig-Supermarathon 72,7 Km

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Na dann, herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen HM!

Der gefrorene Schweiß in den Haaren, Augenbrauen und Wimpern mancher Läufer war schon ein Hingucker. Manchmal war das Eis länger als die Wimpern selbst... :haeh:

Die zweite Runde vom Marathon ging eigentlich, da die Sonne kurz nach 12 rauskam. Die schnellen Läufer hatten davon freilich nicht so viel.

Der Tee war wirklich sauheiß, ich habe mir am Anfang fast die Zunge verbrannt. Man konnte aber mit etwas kaltem Wasser entschärfen. Im Gegenzug wurden mit der Zeit die an den Stationen ausliegenden Balistos immer härter, so daß man sie am Schluß fast erst in der Hand aufwärmen mußte, um sich nicht die Zähne daran auszubeißen :hihi:

Ich denke jedenfalls, daß ich nächstes Jahr wieder in Füssing laufen werde.
:hallo:

Stefan

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im Blindflug zu einer tollen HM-Zeit! Gratuliere, gut gemacht?

Gruss Sigi

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anjo hat geschrieben:...Ich vetrieb mir die Zeit damit zuzuschauen, wie mir auf der Nasenspitze langsam Eiskristalle wuchsen (Das ist kein Witz!!!). Außerdem hatte sich an den Handschuhen, dem Laufshirt und der Hose schon eine ziemliche Reifschicht gebildet. Obwohl meine Waden jetzt schon heftiger protestierten und die Hände schmerzten, ließ' ich mich nicht hängen und legte zum Schluß nochmal Zeiten von 5:05, 5:04 und 5:33 (für 1,1 Km) auf's Parkett. Im Zielkanal spurtete ich dann noch 2 Teilnehmer aus und schon hatte ich die sehr originelle Medallie um den Hals hängen...

... :pix: !!
Lass Bilder sprechen - wenn schon nicht die Kristalle, so doch wenigstens die Medaille...
Glückwunsch!
Burkhard

...hab hier nur meine Meinung formuliert. so what?
Gesperrt

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