Bruce hat geschrieben:Hallo Conny,
etwas off-topic, aber hoffentlich erlaubt... Mich interessiert: Was heißt das genau? Wie muss man "seinen Kopf" in einem 24h-Lauf (für mich unvorstellbar!) "sortieren", damit's klappt?
Grüße, Bruce
Hallo Winfried
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ich hoffe, du erlaubst ?
Hallo Bruce
,
wenn man das so genau erklären könnte ...
An erster Stelle gehört dazu, dass du Vertrauen in deine eigene Leistung hast. Dass du mutig bist und an dich glaubst. Dass du dich nicht von äußeren Einflüssen wie Wetter, Gegner, Strecke beeindrucken läßt. Dass du ein Ziel hast und weißt, wie du es erreichen willst. Alles Allgemeinplätze - ich weiß. Aber ich kann es nicht besser erklären.
In Prag, vielleicht hilft das besser, zu verstehen, war es mein 2. 24-Std.-Lauf. Ich hatte keine Erfahrung. Nach 8 Stunden lag ich überraschend in Führung. Da fing es mit meinem Kopf an. Ich wollte nicht führen, weil ich nicht wußte, ob ich das bis zum Ende halten kann, oder ob meine Gegnerinnen nur kleverer waren und warteten, bis ich von alleine eingehe. Dazu kam, dass es anfing zu regnen. Da habe ich mir solange alles Mögliche einfallen lassen (Schuhe wechseln, mir ist kalt, ich brauch was Warmes zu trinken, jetzt doch lieber wieder die anderen Schuhe, und vielleicht eine kleine Massage zwischendurch), bis ich völlig von der Spur war und nur noch nach Hause wollte. Sigi hat zwar versucht, mir Mut zu machen und mir zu helfen, aber ich habe ihn beschimpft, wenn er es besser könne, solle er doch selbst laufen.
Nach 14 Stunden habe ich dann, an der Spitze liegend, das Rennen beendet. Als ich realisiert hatte, was ich da getrieben habe, war ich sehr enttäuscht. Das Erlebnis hat mir dann als Motivationshilfe bei meinem nächsten 24er geholfen. Der war einen Monat später in Köln - ich habe ihn gewonnen.
lg
conny
Nur, wer einmal mehr liegen bleibt, als er gefallen ist, hat wirklich verloren!
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