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Laufschuhkauf - Laufband - für mich nie eindeutig.

Laufschuhkauf - Laufband - für mich nie eindeutig.

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Hi,
ich habe gerade die Anmerkungen einiger Foris im Thread zu dem Thema: "Laufschuhe - Laufbandanalyse, muß das sein?" gelesen und staune über die Feinfühligkeit einiger Leute bezüglich ihres Laufstils und ihrer Füße - im Grunde beneide ich diese Läufer und Läuferinnen. Auch die Eindeutigkeit der Eignung bestimmter Schuhe für bestimmte Lauftypen kann ich kaum nachvollziehen. Mir scheint es eher so zu sein, wie bei Kleidergrößen. 36 passt jeweils ca. 20% der Menschen mit 36 - die jeweils anderen 80% müssen mit Kompromissen leben.

Bei mir ist es so, dass ich im Laden bei der Anprobe selber nicht merke, ob ein Schuh zu mir passt oder nicht. Klar kann ich sagen: "Der drückt hier!", "Der ist zu kurz!", "Hinten rutsche ich raus!", "Zuviel Luft in der Zehenbox!" u. s. w. Wenn es aber darum geht, ob ich supiniere oder überproniere, geht mein Laufgefühl gegen 0. Für mich fühlen sich, "wenn der Schuh sitzt", alle Schuhe irgendwie laufbar an, ob ich da nun einknicke oder nicht. Spüren tue ich das auf dem Laufband nicht. Natürlich weiß ich nicht vorher, ob das dann auch nach 15 Kilometern noch so aussieht.

Diese Unsicherheit zeigt sich dann auch an der Auswahl meiner Schuhe. Ziemlich einig scheinen sich die Verkäufer zu sein, dass ich leicht überproniere. Wenn es aber mal so einfach wäre.

Vor 3 Wochen (ausgeruht) auf dem Laufband war es der rechte Fuß, der bei den meisten Neutralschuhen sichtbar einknickte. Ergebnis war ein ASICS Cumulus VII, Neutralschuh ohne Pronationsstüzen, der aber laut Laufbandfilmchen trotzdem die Füße (vor allem den rechten) geradehielt (gedacht ist er für die Einheiten >15 km).

Am Samstag (nach 32 km Frühstückslauf wohl auch koordinativ ziemlich im Eimer) machte der rechte Fuß bei Neutralschuhen plötzlich kaum, bis keine Probleme, dafür zog es plötzlich den linken Fuß Richtung Erdachse. Das Ergebnis war eine Landung in der Abteilung Stabilschuhe: BROOKS ADRENALIN 6. Hiermit waren beide Füße perfekt gerade. Dienstag kommt er eine halbe Nummer größer, wenn er dann passt, werde ich den wohl für die kürzeren Strecken bis 15 km wählen. Nun lese ich aber z. B. bei laufschuhkauf.de "nur für etwas schwerere Läufer mit deutlicher Überpronation eine echte Empfehlung". Ich bin also einigermaßen verunsichert. Dass dort übrigens bezüglich des Cumulus was von eher für Supinierer geeignet steht, verstärkt dieses Unsicherheitsgefühl.

Für Wettkämpfe und Tempoeinheiten habe ich jetzt den ASICS DS TRAINER. Schmal ist er ja auf den ersten 20 Trainingskilometern gewesen, hier und da drückte er und es gab am Anfang auch eine Blase, aber beim 15er in Duisburg hatte ich keine Probleme. Den habe ich mir ohne Beratung zugelegt, weil er auch für leichte Überpronierer geeignet sein soll und ich einen leichten, dynamischen Schuh für Wettkämpfe suchte. Mal sehen, ob er sich im HM bewährt, dann wird das vielleicht mein Marathonschuh.

Entweder laufe ich jeden Tag völlig anders, oder verschiedene Laufbänder spielen vielleicht je nach Bauart (Untergrund bzw. Lauffläche) eine starke Rolle, oder die Verkäufer veräppeln mich (andererseits finde ich selber die Filmchen eindeutig) oder die Schuhe sind trotz gleicher Bauart durchaus unterschiedlich - für mich stellt sich insgesamt die Sache nicht so eindeutig dar, so nach dem Motto: Ich hatte mal einen Neutralschuh, also passt das immer.

Die Schmerzen in Füßen, Beinen und Knie wandern übrigens, je nach Schuh ein bisschen weiter. Abwechslung ist also wohl durchaus angesagt. Wenigstens dem kann ich vorbehaltlos zustimmen.

Insofern muss ich dann auch für den Laufschuhkauf sagen: Mit jedem Schuh sicherheitshalber mal aufs Laufband. Auf gar nichts ist in dieser Beziehung Verlass. Heute linke Überpronation, morgen rechte, übermorgen neutral - offenbar geht alles: Wenn Neutralschuh A passt, kann Neutralschuh B völlig, aber auch völlig ungeeignet sein und dafür ein Stabilschuh C notwendig werden.

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Marty P hat geschrieben:Kann mir mal jemand den Unterschied zwischen Uberpronation und Supinierer sagen. Danke.
überpronation: verstärktes einknicken nach innen.
Supination: nach aussen knicken

Ex-Läufer auf Inline-Skates

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Hi Meerbuscher

1. ich setze auf dem Laufband anders auf als auf der Strasse (verkürzte Schritte, Ungewohnheit oder was weiss ich?). Aus diesem Grund teste ich neue Laufschuhe vor dem Ladengeschäft.

2. falls dich die Stabilitätskategorie des Adrenaline abschreckt, schlüpf doch am Dienstag nach Möglichkeit zum Vergleich auch in einen Brook Axiom rein.

LG Aktiv

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Meerbuscher, ich beneide Dich für Deine Ausdauer und Nerven mit den Verkäufern.

Zum Thema Über/Sup, kann ich nur sagen, dass der Laufstil die Belastung Deines Körpers bestimmt. Und je nachdem wie Du belastest, wirkt sich das auf die Abnützung aus. Zu starke Abnützung des Bewegungsapparates an bestimmten Stellen führt im Normalfall zu schmerzen. Das heißt ein nicht gut vom Schuh korrigierter Laufstil führt in erster Linie zu Schmerzen. In weiterer Folge wohl zu Entzündungen, dauerhaften Schmerzem, whatever.
Merken tu ich, ob mir ein Schuh in weiterer Folge (also außerhalb von der Passform) passt, wie er sich beim Laufen anfühlt. Dabei hast Du recht, dass man das auch nicht auf kurzen Strecken testen kann, sondern dazu muss man mehrere km laufen. Bei meinen neuen Schuhen ist es beispielsweise so, dass sie weniger Stütze besitzen als meine Vorgänger. Damit lassen sich wahrscheinlich meine Schienbein-Probleme bei den ersten 2-3 Sessions mit dem Schuh erklären ..das "Einlaufen" quasi. Jetzt, nach mittlerweile ungefähr 20 Einsätzen (ich zähl ja sowas nicht), ist der Schuh vom Gefühl her echt tadellos, und um das gehts. Langfristige Wohltat :)

Ich weiß, das is keine ärztliche Auseinandersetzung mit dem Thema, aber ich wollte trotzdem meine Meinung loswerden ^^

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Was mir beim Schuhkauf geholfen hat: an jedem Fuß einen anderen Schuh zu tragen. Links meinen Favoriten, rechts mögliche Alternativen. Damit vor der Tür ein Stück laufen - dann spürt man recht deutlich den Unterschied zwischen zwei Modellen. Ich fand das viel besser als die Paare nacheinander anzuziehen und festzustellen: die sind gut, die anderen passen auch.
Es läuft ...

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Meerbuscher hat geschrieben:... und staune über die Feinfühligkeit einiger Leute bezüglich ihres Laufstils und ihrer Füße - im Grunde beneide ich diese Läufer und Läuferinnen. Auch die Eindeutigkeit der Eignung bestimmter Schuhe für bestimmte Lauftypen kann ich kaum nachvollziehen. Mir scheint es eher so zu sein, wie bei Kleidergrößen. 36 passt jeweils ca. 20% der Menschen mit 36 - die jeweils anderen 80% müssen mit Kompromissen leben.

Bei mir ist es so, dass ich im Laden bei der Anprobe selber nicht merke, ob ein Schuh zu mir passt oder nicht. Klar kann ich sagen: "Der drückt hier!", "Der ist zu kurz!", "Hinten rutsche ich raus!", "Zuviel Luft in der Zehenbox!" u. s. w. Wenn es aber darum geht, ob ich supiniere oder überproniere, geht mein Laufgefühl gegen 0. Für mich fühlen sich, "wenn der Schuh sitzt", alle Schuhe irgendwie laufbar an, ob ich da nun einknicke oder nicht. Spüren tue ich das auf dem Laufband nicht. Natürlich weiß ich nicht vorher, ob das dann auch nach 15 Kilometern noch so aussieht.
Endlich, du sprichst mir aus der Seele ... ich dachte schon ich bin der einzigste der diese Gefühl für die Schuhe nicht hat.

17.09.05 - 25. Stauseelauf - Kaufering HM 1:56:53 (#470)
02.04.06 - Augsburger Straßenlauf - Siebentischwald HM 1:50:33 (#248)

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Seh' ich auch so! Mir gehts mit Wanderschuhen genauso. Wie gut sie sind merkst Du erst nach 100km.
Gruß,
Die Rennwurst

Renn ruhig! Ich krieg dich doch, Schweinehund!

Immer den einen vor den anderen! :daumen:

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Meerbuscher hat geschrieben:...und staune über die Feinfühligkeit einiger Leute bezüglich ihres Laufstils und ihrer Füße
Vielleicht habe ich bisher auch einfach nur Glück gehabt mit der Beurteilung meiner Fußstellung durch die Verkäufer. Aber alle kamen zu dem Ergebnis, dass ich ein Normalfußläufer bin und alle Normalfußläufer-Schuhe, die ich bisher hatte, laufen sich prima und verursachen keine Schmerzen.
Und den Sitz der einzelnen Modelle spüre ich tatsächlich schon beim Reinschlüpfen. Erste Voraussetzung: Eng anliegend aber saubequem muss er sein. Zweites entscheidendes Kriterium: Unterstützt er meinen Fuß optimal beim Abrollen? Das teste ich meist auf dem Laufband. Als letztes noch die Dämpfung: Wie stark soll der Schuh federn, für welchen Zweck dient er?

So kaufe ich meine Schuhe...
oLi

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Ich glaube es gibt auch gestützte Schuhe, die sich super anfühlen, obwohl man die Stützen nicht braucht.
Ich schätze wenn ein Schuhverkäufer sagt "Der müsste passen." sagen 90% der Leute "Jau! Der ist super!" und umgkehrt...
Gruß,
Die Rennwurst

Renn ruhig! Ich krieg dich doch, Schweinehund!

Immer den einen vor den anderen! :daumen:

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Rennwurst hat geschrieben:Ich glaube es gibt auch gestützte Schuhe, die sich super anfühlen, obwohl man die Stützen nicht braucht.
Ich schätze wenn ein Schuhverkäufer sagt "Der müsste passen." sagen 90% der Leute "Jau! Der ist super!" und umgkehrt...

Ja, sie waren toll am Fuß - und nach 200km in den Schuhen waren dann die Schienbeinprobleme mit Macht da :frown: Ich kann zumindest in Anbetracht der Größe meiner Laufschuhsammlung sagen (und der Anzahl Schuhe, die davon nicht mehr laufe) daß es bei mir über trial and error ging - mit hoher Error-Quote. Jetzt gehe ich eher hin und sage: den finde ich genauso gut wie meine Füße und meine Schienbeine, das ist dann ein Anhaltspunkt
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