ein Lauf, den es nicht gab

Mich lässt ein Lauf einfach nicht los.
Absurd daran ist, das ich einfach das Gefühl habe, ihn nicht gelaufen zu sein. Da nun der Hm in Berlin in die 3-Tages-Nähe gerückt ist, tobt und tummelt er mir im Kopf herum und ich halte es für das beste, ihn der Zerhackstückelung in der freien Läuferwildbahn zu überlassen.

Es war so:
Letzte Woche war ich ja mit lieben Freunden in Dänemark und da alle Läufer sind, läuft man eben einfach zusammen los. Auch am Sonntag.
Direkt aus dem Mittagsschläfchen ging es in die Laufschuhe. Essen hielt ich nicht für nötig, es sollte eine Runde bis zu 16 km werden, das geht auch noch mit der Kraft des Frühstückbrötchens.
Wir liefen zu fünft. Zunächst 2 km Radweg entlang bis in den nächsten Ort und von dort auf eine etwa 7 km lange Schotterpiste, die sich schwer lief. Das ganze erschwert durch einen heftigen Gegenwind. Das Tempo lag wohl moderat zwischen 6:30 und 6:40. Aber Schotter und Wind ließen das irgendwie doch nicht so richtig moderat anfühlen. Außerdem hatte ich mittlerweile Hunger.
Irgendwann ist dann diese Schotterpiste zu Ende und der Weg zurück an die Küste führt wieder auf einem Radweg entlang, zum nächsten Ort. Dort, weitere 4 km haben iwr unter den Füßen halten wir an einem Supermarkt, denn ich bin nicht die einzige, die Hunger hat. Aber ich wage es nicht, einen Schokoiegel zu essen, ih hab Angst vor dem klebrigen Gefühl im Mund, aber es gibt was zu trinken, das ist schon mal tröstlich. Weniger gut ist, dass ich innerhalb dieser 3 min Stehen gänzlich, also ganz und gar auskühle. Mir ist einfach schweinekalt. Ich denke daran, die anderen ziehen zu lassen, mich ins Kaffe zu setzen und darauf zu warten, dass Frank mich mit dem Auto abholt. Natürlich verwerfe ich die Idee, natürlich!

So, und nun geht es zurück, am Meer entlang, immer am Meer entlang. Es ist windig, den haben wir nun im Rücken...aber ich wusste nicht, wie schwer es sein kann, am Meer zu laufen. Ganz weit weg ist der Leuchtturm, da müssen wir hin, dann noch die Dünen hoch, in Radweg....dann kommt das Haus. Aber das ist weit und die Strecke ist nicht absehbar. Dann müssen wir noch so ein kleinen Bach oder Prihl überqueren, meine Füße sind nun auch noch klitschnass. So, mein Kopf versagt. Ich kann nicht mehr, jedenfalls nicht mehr laufen, nur noch weinen, still und leise vor mich hin. Mir ist so kalt und der Strand ist erbarmungslos weit.
Ich versuche, wie immer in Momenten großer Schwäche, Frank wegzuschicken, aber er bleibt und geht dann auch mit mir nach hause.

Die geschätzte Strecke von etwa 16 km erweist sich nach Garmin als eine ausgewachsene 23 km-Strecke.
Ich bin etwa 19 km bis zum innerlichen Zusammenbruch gelaufen, kann das aber nicht glauben. Mir ist, als wenn ich nach 12 km meine Beine nicht mehr bewegen konnte. So fehlt mir eben im Kopf ein langer Lauf zur HM-Vorbereitung. Er ist nicht da.

So ist das, wenn man ein Kopfmensch ist. Ich hoffe, dass sich die Beine aber daran erinnern können.

Lieben Gruß
mandy

Hallo mandy,

ich würde das nicht so tragisch sehen. Immerhin bist du 23 km gelaufen - und ein Halbarathon ist doch nur 21,5 km lang. Das geht schon.

Dein Erlebnis mit dem etwas schwierigen Lauf am Meer kann ich allerdings nachvollziehen. Gegenwind und eine scheinbar unendlich lange Strecke am Meer entlang hatte ich erst kürzlich in Ostfriesland. Im Flachland scheint jeder Kilometer doppelt so lang zu sein..

Schotterpiste wirst Du beim HM nicht haben, gegen Hunger wirst Du vorher etwas unternehmen können, der Gegenwind, wenn er dann da sein sollte, werden Dir die Läufer vor Dir abfangen und am Meer brauchst Du nicht entlang laufen - also alles bestens für den HM!

Liebe mandy, Kopf hoch
Denk doch bitte mal an diesen Lauf hier. Ich war am Boden zerstört! Und dann hat mir der Lars das hier geschrieben:

Lars hat geschrieben:
Jo, das kenn ich ganz gut! Und Du kannst es momentan nicht ahnen wie gut der Marathon nachher läufen wird.

Das Durchbeißen war gut für für die mentale Härte. Und physisch bist Du nicht verletzt. Also war's kein "richtiger" Fehler.

Und jetzt will ich den Link von meinem Marathon nicht auch noch hier reinbringen, da kannst Du Dich sicher selber noch dran erinnern.

Mandy! Du wirst Berlin im Sturm erobern Dir werden Flügel wachsen!
Das ist sicher!!!

Liebste Grüße, Kathrin

Achso, und nach einem Brötchen am Morgen hätte ich nach dem Mittagsschlaf nach nicht gegessenem Mittag auch Hunger und könnte nicht laufen. Also gar nicht!

keine sorge, kleine amanda. Du machst das. Bei nem offiziellen Lauf, kann man ja von VP zu VP hoppeln. Man weiß immer genau, wo man gerade ist und wird nicht von irgendwelchen Überraschungen aus dem Konzept gebracht. Lauf einfach wie, als wir beide gelaufen sind ... ähh ... nur vielleicht ein wenig schneller ...

Das wird schon. Anne

amanda hat geschrieben:...Ich hoffe, dass sich die Beine aber daran erinnern können...

...das solltest Du lieber nicht hoffen! Die sollen lieber "denken": "Is irgendwas gewesen?"

Kopf hoch! Ich drücke die Daumen!


Burkhard

Motte, ich finde jemand der ohne Vorbereitung den Röntgenlauf-HM auf einer Arschbacke gelaufen ist, sollte sich da keine Sorgen machen (und der Röntgenlauf hat stattgefunden, da bin ich mir ganz sicher!) ;)

Also, mandy -

irgendwie hat anscheinend jeder in der Vorbereitung mindestens einen ganz miesen Lauf gehabt. Deiner war wenigstens noch 23 km lang

Ich wäre froh, wenn ich mich halbwegs so diszipliniert vorbereitet hätte wie du. Ich denke, du musst echt keine Manschetten mehr vor der Streckenlänge haben und bin fast sicher, dass du viel schneller sein wirst, als du immer zu glauben scheinst. (Ich würde mich nämlich gern an dich/euch dranhängen, denke aber, dass ihr mir irgendwann davonlauft.)

Streich die Erinnerung und freu dich auf Sonntag! Ich freu mich auch, obwohls mich (in Anlehnung an Kathrins Signatur vorm Marathon) sch....rt

LG,
Babs

Hi Mandy,

den einzigen Fehler, den Du gemacht hast, ist, die Strecke danach nicht noch einmal gelaufen zu sein. Dann könntest Du die negativen Erinnerungen jetzt gut verdrängen. Ein langer Lauf mehr oder weniger wird aber nicht wirklich entscheidend sein.

By the way, ich habe auch sehr schlechte (bleibende) Erinnerungen an die besagte Schotterpiste bzw. an exakt diese Runde, nämlich einen Rippenbruch und bin nun einige Zeit zum Nichtstun (und Lesen ) verurteilt. Vielleicht sollten wir nächstes Jahr diese "bad vibrations" zusammen weglaufen - und danach einen heißen Hund verspeisen .

Gruß Conni

Lachmöwe hat geschrieben:By the way, ich habe auch sehr schlechte (bleibende) Erinnerungen an die besagte Schotterpiste bzw. an exakt diese Runde, nämlich einen Rippenbruch und bin nun einige Zeit zum Nichtstun (und Lesen ) verurteilt. Vielleicht sollten wir nächstes Jahr diese "bad vibrations" zusammen weglaufen - und danach einen heißen Hund verspeisen .

Gruß Conni

Ja ich habe schon gehört, dass es Dich schlimm erwischt hat. Das ist ja richtig doof. Ich wünsch Dir gute Besserung.

Wie wäre es, wenn wir danach Kalten Hund verspeisen , ein paar Kekse, viel Schokolade und schon ist die Köstlichkeit fertig, das alles nach 23 km und Dauerpooling .

mandy

schnatterinchen hat geschrieben: Und jetzt will ich den Link von meinem Marathon nicht auch noch hier reinbringen, da kannst Du Dich sicher selber noch dran erinnern.

Warum nicht???? Ich würde ihn gerne lesen, kann ihn aber nicht finden.

LG Chrisi

[quote="Greenhörnchen"]Motte, ich finde jemand der ohne Vorbereitung den Röntgenlauf-HM auf einer Arschbacke gelaufen ist, sollte sich da keine Sorgen machen (und der Röntgenlauf hat stattgefunden, da bin ich mir ganz sicher!) ]

Hallo Mandy ,
das kann ich nur bestätigen ! Der Röntgenlauf hat stattgefunden!

Du wirst in Berlin einen wunderbaren Lauf erleben! Warum? Deinen "Hänger" hast du gerade erst gehabt, das wiederholt sich in Berlin nicht. (*festdranglaubunddaumendrück*)

Außerdem hast du gut trainiert und bist in der Plaudereckengruppe

Du machst das!

Liebe Grüße
conny

Tiger-Chrisi hat geschrieben:Warum nicht???? Ich würde ihn gerne lesen, kann ihn aber nicht finden.

LG Chrisi

Ehrlich Na gut: Klick

Danke! Geht ja nicht, dass ich die erste Hälfte der Story kenne und das Happy End ausbleibt.


Chrisi

amanda hat geschrieben: Wie wäre es, wenn wir danach Kalten Hund verspeisen , ein paar Kekse, viel Schokolade und schon ist die Köstlichkeit fertig, das alles nach 23 km und Dauerpooling .

mandy

Kalter Hund ist sogar noch viel besser. "Etwas" Schokolade war ja noch übrig, für mehr sollten wir Herrn Tob-Le Rone nochmal anhauen.

R2D2 hat geschrieben:Außerdem hast du gut trainiert und bist in der Plaudereckengruppe

...ganz weit hinten

Ja, der Röntgenlauf fand statt obwohl ich ja auch damals daran zweifelte, naja....weil es so schön war .

@Kathrin
ich erinnere mich an diesen Bericht und ich dachte damals: Dann kann ja zum Marathon nur noch alles gut werden. Mehr kann ja nun wirklich nicht passieren.

Ich danke Euch sehr. Ich wußte, ihr würdet diesen Lauf zerhackstückeln , dank dafür.

mandy

Aber Mandy - klaaaar können sich deine Beine an diesen Lauf erinnern, aber sowas von.

Ist aber eigentlich auch egal, weil du so oder so einen tollen HM laufen wirst, das weiß ich

Diese Besorgnisschübe vorher sind doch ganz normal.

Dein HM wird richtig schön werden

Der Lauf war auch einer der 'schlechtesten' an die ich mich erinnern kann. Zumindest währenddessen. Aber die Mars haben geholfen...

In Berlin wird es dir garantiert nicht so ergehen, sondern viel besser, da am Sonntag alles falsch lief, was falsch laufen konnte.

BTW, wer hatte die Idee mkt 16km aufgebacht. Im Nachhinen war doch völlig klar, dass das mehr sein mussten...

Conny, das mit der Rippe hört sich nun aber gar nicht gut an. Ich wünsche dir eine schnelle Genesung. Mehr Schoki ist kein Problem, sag einfach Bescheid g*

Ach, Mandy, warum machst du dich nur immer so verrückt? Es ist ein HALB-Marathon, kein ganzer. Den schaffst du doch mit deiner Vorbereitung locker. Hab doch mal etwas mehr Vertrauen in Dich. Gerade wenn Du ein Kopf-Mensch bist, ist es doch ganz einfach: Du bist 23 km gelaufen Punkt
Bis Sonntag
Birgit

Gerade in "Dagobert-Sein Leben, seine Millionen" entdeckt

Möge des dein Motto für Berlin sein.

Spiff hat geschrieben:Mehr Schoki ist kein Problem, sag einfach Bescheid g*

23 km bei Gegenwind am Meer langrennen ohne drauf vorbereitet zu sein?

Ohne Proviant - womöglich nichtmal mit was zu trinken dabei? (oh sorry, es gab zu trinken - zunächst überlesen ...) Trotzdem - bei dem Allgemeinbefinden - Ich hätte mich ins Kaffee gehockt! 90%ig!

Hast du aber nicht getan - warum sollte also eine kürzere Strecke MIT mentaler Vorbereitung, in der Stadt, mit Verpflegungsständen etc. auch nur einen Hauch von Problem für dich beinhalten?

Hi Mandy,,

solche Läufe gehören auch mal zur Vorbereitung.

Betrachte den Lauf - immerhin 23 km ! - einmal so: zieh' einfach alle negativen Faktoren in Dänemark ab, die den Lauf so schwer gemacht haben. Was da übrig bleibt, reicht locker für einen tollen HM in Berlin ... und was für einen ...viel Spaß beim Fliegen ...

Mandy, Du hast Dich mit diesem schwierigem Lauf mehr als optimal auf den HM vorbereitet. In Berlin gehst Du ab wie schmitz Katze .

@Kathrin: Es freut mich riesig, dass ich Dir 'damals' helfen konnte. Ehrlich. Ich habe einfach an Dich geglaubt.

Liebe Mandy,

So, ich jetzt auch noch mal . Aaalso zu aller erst einmal möchte ich Dich etwas gerade rücken: die Strecke ist kein Problem für Dich und am Essen lag es auch nicht. Die Reserven sind da. Okay, der ein oder andere Schluck Wasser mehr hätte vielleicht ganz gut getan. Was nicht funktionierte war Dein Kopf. Du bist es aus Potsdam und Wuppertal nicht gewohnt, in solchem Terrain zu laufen. Nicht der Untergrund hat Dich fertig gemacht, auch nicht der am Strand, denn der war die meiste Zeit betonhart, sondern die Weite des Landes, die ewige Sicht. Hinzu kamen falsch versprochene Ziele. Wir haben uns ganz einfach auf den Karten verschätzt. Als dies mehr und mehr klar wurde, der Forerunner zur vermeintlichen Halbzeit schon deutlich über 10 Kilometer zeigte, ging es mental den Bach mit u.a. Dir runter. Hinzu kam unser Gemecker über die rasenden Autos im Sperrgebiet. Der Wind war nun wirklich nur etwas laut in den Ohren, langsamer hat er uns nur im Kopf gemacht.

Scheinbar kannst Du Dich aus so einer Mentallage selbst nicht mehr heraus bringen und auch Frank schafft(e) es nicht. Hier würden psychologische Tricks aus dem NLP-Bereich was bringen.

Wenn Du also denkst, daß die Strecke noch ewig lang ist, weil Du sie nahezu komplett sehen kannst und Du glaubst Du kannst nicht mehr, warum beginnst Du dann nicht kleiner bzw. kürzer zu denken? Entweder Du beginnst in überschaubaren Abschnitten zu denken oder aber Du löst Dich von der Gruppe (muß ja nicht weit entfernt sein) und versuchst das Denken über die verbleibende Strecke und das Beobachten des Zieles ganz auszuschalten indem Du Dich versuchst mit etwas anderem zu beschäftigen. Runners High bzw. Trancelaufen wären da die Stichworte.

Mein Trancelauf bestand übrigens in dem Ziel, möglichst schnell Jens einzuholen, den ich zeitweise verfluchte warum er nicht einen Tick langsamer laufen kann . Vielleicht hast du mal im Strunz gelesen: "Wenn Du denkst das Du nicht mehr kannst und völlig fertig bist, dann laufe ein ganz klein wenig schneller" Ich glaube der Mann hat da zeitweise Recht mit. Ein Versuch ist es immer wert.

Soviel zum mentalen Aspekt, der wie ich glaube die größte Rolle gespielt hat. Daß nicht jeder Tag gleich ist, die Tageszeit biorythmisch nicht optimal war, warme Bäder und Sauna nicht optimal für den Muskeltonus sind und Toblerone ne Tempobremse ist, brauch ich Dir wohl nicht erzählen . BTW: Hattest Du am Vorabend was getrunken?

Sieh das Ganze, wie von den anderen schon empfohlen, als schwierigen Trainingslauf. Erst solche Läufe machen einen hart genug sofort nach den Verpflegungsstellen im Wettkampf wieder loszulaufen und dann weiterzumachen, wenn man denkt, daß nichts mehr geht.

Fühl Dich mal gedrückt, ich wußte gar nicht, daß Dir das so nahe ging!

Steffen

@Steif
Ich war ja nicht dabei, aber das Statement hat was , aber bitte was ist mit NLP-Bereich gemeint?

@Mandy
Ich bin ja fest davon überzeugt, dass Du, genau wie in den letzten Läufen, wieder ein richtig gute Zeit raushaust. Du packst das! Ich drücke die Daumen und wünsche heute schon mal viel Spaß!

Hi Mandy,

Alles wird gut

Mik hat geschrieben:@Steif
Ich war ja nicht dabei, aber das Statement hat was , aber bitte was ist mit NLP-Bereich gemeint?

NLP = Neurolinguistische Programmierung
in Mandys Fall hätte möglicherweise das Abrufen von NLP-Ankern helfen können. Man muss es aber auch nicht so kompliziert machen, sie hätte sich vielleicht auch einfach an bereits bewältigte schwierige Situationen erinnern können, wie bspw. den 10,5 km Lauf in Kiel 2005.

Steif hat geschrieben:NLP = Neurolinguistische Programmierung
in Mandys Fall hätte möglicherweise das Abrufen von NLP-Ankern helfen können. Man muss es aber auch nicht so kompliziert machen, sie hätte sich vielleicht auch einfach an bereits bewältigte schwierige Situationen erinnern können, wie bspw. den 10,5 km Lauf in Kiel 2005.

Interessant. Danke schön Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube. ich wäre in gleicher Situation wie Mandy beschrieben hat, nicht dazu in der Lage. Kann man aber sicherlich üben. Beim nächsten Hänger werde ich daran denken.

Steif hat geschrieben:Vielleicht hast du mal im Strunz gelesen: "Wenn Du denkst das Du nicht mehr kannst und völlig fertig bist, dann laufe ein ganz klein wenig schneller" Ich glaube der Mann hat da zeitweise Recht mit. Ein Versuch ist es immer wert.

Dafür gibt es sogar seriöse Quellen.
Ich meine, das auch bei Daniels gelesen zu haben, finde es aber auf die Schnelle nicht. Dafür aber einen anderen schönen Satz: "Great performances come at the most unexpected times and seldom come when they are intensely pre-planned."
Ich kann das aus meiner Wettkampferfahrung nur bestätigen.

Lauf, Amanda. Nicht groß nachdenken!

Steif hat geschrieben:Vielleicht hast du mal im Strunz gelesen: "Wenn Du denkst das Du nicht mehr kannst und völlig fertig bist, dann laufe ein ganz klein wenig schneller"

hi steffen!

gilt das auch bei wettkämpfen?

bei meinen langen trainingsläufen habe ich das genauso erlebt. ich wollte den lauf nur noch fertig machen und das möglichst schnell. ;-)

hej mandy,

ich bin überzeugt, du wirst ganz großartig sein in berlin wenn ich mich nur an den kiel-lauf erinnere, wie gleichmäßig und zielstrebig du da unterwegs warst.

trotzdem auch noch von mir eine idee für, bzw. gegen solche situationen:

ich habe im hinterkopf, dass du in letzter zeit nur selten alleine gelaufen bist. ich für mich habe festgestellt, dass hin und wieder auch längere strecken alleine laufen hilft, das vertrauen in sich selbst zu festigen. erst dann wenn man keine ablenkung, unterstützung, ermunterung durch jemanden anders hat, lernt man, einfach weiterzulaufen, auch wenn man denkt, es geht nichts mehr. daher mein rat: mach dich hin und wieder alleine auf den weg, nur du mit dir selbst. du wirst sehen, wie du in kleinen laufkrisen über dich selber hinauswächst. und bei der nächsten schwierigkeit weißt du, du kannst es und schon ist es nicht mehr so schlimm.

und außerdem fand ich dich sehr tapfer

fidi

die an dem besagten tag zum glück bereits alleine morgens gelaufen ist

bluenote hat geschrieben:gilt das auch bei wettkämpfen?

Strunz behauptet es ... er schrieb beispielhaft von einem Ironmanwettkampf - also dem Laufteil. Man könnte ihm Recht geben wenn man selbst darauf achtet, langsam genug loszulaufen um immer wieder eine Kelle drauftun zu können. Datt ist allerdings ne Sache, an der ICH noch mächtig arbeiten muß

Steif hat geschrieben:Strunz behauptet es ... er schrieb beispielhaft von einem Ironmanwettkampf - also dem Laufteil. Man könnte ihm Recht geben wenn man selbst darauf achtet, langsam genug loszulaufen um immer wieder eine Kelle drauftun zu können.

ja, so kann ich es mir auch gut vorstellen, das macht sinn.

Datt ist allerdings ne Sache, an der ICH noch mächtig arbeiten muß

*lach* da ich eh erst 3 WK hinter mir habe, werde auch ich daran arbeiten. übermorgen steht mein erster HM an, mal sehen, was ich da machen kann.

Hallo Mandy!
Nach solchen Erlebnissen hilft nur eines: Abhaken - oder besser noch - die positiven Aspekte aus den 23 km herausfiltzern. Wichtig ist doch nur, dass du sogar bei diesem schweren Lauf nicht aufgegeben hast. Da kann es bei einem HM in Berlin, mit vielen Zuschauern, regelmäßigen Versorgungsstationen und einer ordentlichen Portion Motivation nur gut gehen.

Liebe Grüße

El Corredor

Hallo Mandy,

ich erinnere mich an einen Vorbereitungslauf für einen Marathon, da ging es mir ähnlich wie dir. Der Einfachheit halber hatte ich mir eine Wendestrecke rausgesucht, 17 km hin und die gleiche Strecke wieder zurück. Ich bin die Runde schon einige Male gelaufen und am Anfang ging es auch sehr gut. Der Wind kam ziemlich stark von hinten, nach 3 km wird die Piste topfeben und man kann praktsich schon das Ziel erkennen. Alle 3 bis 5 km mal eine leichte Kurve. Ich war relativ fix am Wendepunkt und in dem Moment, als ich mich umdrehte um zurück zu laufen, dachte ich mich trifft der Schlag. Mir wurde mit einem Mal bewusst, dass ich jetzt 17 km gegen den Wind laufen muss (der wie gesagt ziemlich heftig war, deshalb ging ja die erste Hälfte so einfach).

Per Anhalter nach Hause zu fahren, habe ich mir verboten. So richtig langsam laufen ging auch nicht, weil ich im Wind zu stark ausgekühlt wäre. Großartige Reserven hatte ich auch nicht mehr, weil die erste Hälfte ja schon (fast) zu schnell war. Es war eine einzige Qual. Irgendwann war ich dann aber doch wieder zu Hause. Ich war zwar sowas von fertig (ich glaube, ich bin 3 Tage nicht gelaufen) aber auch ein bisschen stolz. Und von da ab war mir klar: Egal was passiert, wie gut oder schlecht ich auch immer vorbereitet bin, aber ein WK (vor allem ein Marathon) wird zu Ende gelaufen. Schlimmer als in diesem Training kann es nicht werden. Ich denke, so eine ähnliche Erkenntnis kannst du aus deinem Lauf sicher auch ziehen.

Steffen,
das klingt interessant, erfordert aber sicher zunächst Übung. Das war es ja, as mich so erschreckt hat, dass im Kopf nur Verzweiflung übrig war. Keine Kraft für Motivtion, auch nicht für kleinen Streckenabschnitte.
Erst als wir am Leuchtturm waren, konnte ich wieder Kraft finden, zu laufen.

Fidi,
ich wollte dazu sogar schon mal einen Thread aufmachen und spreche auch ab und zu mit Frank darüber, dass es wichtig ist, auch mal allein zu laufen, ohne Ablenkung. Wie ich eben sagen würde: Nur ich allein mit den Beinen und der Atmung. Das wird sicher kommen.

@all:
ich danke Euch sehr
für Berlin ist mir gerade heute auch nicht richig bange, ich laufe los und dann irgendwann kommt die Laufmaschine in Gang, das ist das, was Fidi als zielstrebiges Laufen in Kiel bezeichnet hat. Ich werde ausreichend trinken und essen und im Moment gibt es sogar Hoffnung, dass mein Sohn im Ziel steht, da würde ich schon gern ankommen.

mandy

Wie oft haste jetzt schon die HM-Distanz gelaufen????
Nur so aus Spass????

Da kommen schon en paar zusammen.
Mach dich net scheggisch, is doch nur en HM, nix was dich in Unruhe bringen müsste.

Und so nen Sch*****-Lauf hat jeder mal, abhaken, vergessen und net mehr drüber nachdenken.

Es wird wohl eher so sein, dass so ein "Kopfmensch" sich dann Gedanken macht, wenn der Trainingsplan net so absolviert worden ist wie vorgegeben.

Selbst dann brauchste dir keinen Kopp zu machen.
21 Km im 6/30er Schnitt, das schaffste doch, das weisste auch also mach dich locker und mach dir keinen Kopp über ungelegte Eier.

Gruss Mayo

amanda hat geschrieben:ich wollte dazu sogar schon mal einen Thread aufmachen und spreche auch ab und zu mit Frank darüber, dass es wichtig ist, auch mal allein zu laufen, ohne Ablenkung.

Auch wenn es schwer fällt, aber Kalli ist auch ne Abelnkung. Vielleicht muss er ab und zu auch mal zu hause bleiben? Naja, wenn Ihr zusammen wohnt, könnt Ihr Euch ja den Laufbegleitzer "teilen".

amanda hat geschrieben:ich wollte dazu sogar schon mal einen Thread aufmachen und spreche auch ab und zu mit Frank darüber, dass es wichtig ist, auch mal allein zu laufen, ohne Ablenkung. Wie ich eben sagen würde: Nur ich allein mit den Beinen und der Atmung. Das wird sicher kommen.

Es liegt nahe, ein gemeinsames Hobby auch gemeinsam auszuüben. Aber Laufen ist nun mal Individualsport. Wenn zwei unterschiedlich starke Läufer immer gemeinsam laufen, ist es wahrscheinlich, dass sich der eine auf Dauer über- oder/und der andere unterfordert. Das ist dann zumindest für einen unbefriedigend.

WinfriedK hat geschrieben:Es liegt nahe, ein gemeinsames Hobby auch gemeinsam auszuüben. Aber Laufen ist nun mal Individualsport. Wenn zwei unterschiedlich starke Läufer immer gemeinsam laufen, ist es wahrscheinlich, dass sich der eine auf Dauer über- oder/und der andere unterfordert. Das ist dann zumindest für einen unbefriedigend.

Hallo Mandy,
so was kenne ich auch zu gut. Ich laufe zwar bei keinen Veranstaltungen mehr mit, aber wenn ich mit andern unterwegs bin, neige ich dazu mich im Kopf verrückt zu machen. Mein Mann ist eh schneller und sobald ich hinterhertrotte (auch wenn es nur ein halber Meter ist) fängt das Gedankenkarusell an. Da kommen dann so Sachen wie "Das schaffe ich nie", "bin ich heute wieder schlecht" usw. in den Kopf. Das geht dann auch den ganzen Lauf. Alleine laufe ich viel entspannter. Und wenn es dann da mal nicht so hinhaut, muss ich ja trotzdem durch.

Also war es zum Durchhalten bestimmt doch ein guter Lauf. Mache dich nicht verrückt. Das klappt bestimmt. Und wenn es keine super Zeit gibt ist es auch Wurscht. Setz dich nicht so unter Druck, immerhin ist das Laufen ein Hobby!