heute war es wieder soweit, nach sechs Monaten Kälte und schlechten Bodenverhältnissen wollte ich wieder die 18 km laufen. Bisher bin ich diese Strecke zwei mal gelaufen, der erste Bericht ist leider damals dem Forumscrash zum Opfer gefallen, der zweite ist hier zu finden: http://www.laufen-aktuell.de/laufen-akt ... ml?t=15469
Vorweg gesagt, ich hätte vielleicht den damaligen Bericht nochmal lesen sollen.
Ich bin in meinem Läuferleben (Start am 17.07.2005) bisher erst zwei mal über die 18 km gelaufen, ansonsten einmal ein 14 km Lauf. Normalerweise laufe ich immer so maximal 10 Kilometer.
Vom schönen Wetter inspiriert wollte ich also erneut einen für mich sehr langen Lauf machen, da das Wetter hier in Bayern zwar sonnig war, aber man trotzdem einige Wolken sah entschied ich mich für eine Regenjacke über dem T-Shirt, als Nahrung waren nur zwei Corny Müsli Riegel zu finden, in meinem Gürtel führte ich außerdem noch mein Handy mit sowie einen Pfeferspray für eine eventuelle Hundeattacke, zwei Ersatzaccus für den MP3 Player sowie drei kleine Fläschchen die ich mit Cola Light
füllte. Der MP3 Player und der Forerunner 201 sowie die Polar sind sowieso Pflicht.Ich hatte mir vorgenommen diesmal den Lauf langsamer anzugehen da ich bei den ersten beiden Versuchen am Ende doch extrem fertig war.
Nach ca. 50 Meter aber bemerkte ich schon den ersten Fehler, man sollte kein Kohlensäurehaltiges Getränk in den Flaschen mitführen. Das Cola lief durch die Laufbewegungen aus der Flasche, und ich hatte das ganze Zeug hinten in der Hose.
Die ersten fünf Kilometer liefen sich problemlos, das Wetter war sonnig und angenehm mild, bis auf das Cola in der Unterhose hatte ich keine Probleme. Mein Plan war nach 5 km die erste halbe Getränkeflasche zu leeren. Hier kam dann das zweite Problem, ich komme voll aus dem Rhytmus wenn ich während des Laufens am Gürtel fummle. Ich trage den Gürtrel unter der Regenjacke, was das ganze auch nicht einfacher macht. Also kurze Gehpause beim Trinken, dann ging es weiter. Von der Zeit war ich 15 Sekunden schneller als beim letzten Lauf über diese Distanz.
Den ersten Müsliriegel wollte ich bei KM 7 essen, ich hatte aber schon nach drei KM ein leichtes Hungergefühl da ich zu Mittag nur eine Brezel gegessen habe. Also kurz vor km 7 den Müsliriegel aufgerissen, auch beim Essen fällt es mir extrem schwer weiter zu laufen, ich bekomme da immer Probleme mit dem Schnaufen während ich kaue. Ab hier gab es die ersten Probleme mit der Polar, wie die letzten Läufe immer mal wieder. Während des Laufs musste ich an Cyberbobs Artikel über den FR 305 denken, vielleicht leiste ich mir das Teil doch irgendwann.
Dann kam das übliche Problem während meiner längeren Läufe, ich musste pinkeln. Da ich mitten im Wald war und kurz vorher einige umgefallene Bäume umlaufen musste dachte ich das keine Gefahr besteht das mich jemand sieht, beim ersten Lauf damals stand ich gerade beim Pinkeln als eine Fahrradgruppe von mindestens 20 Leuten unter lautem Gelächter vorbei fuhr. Ich geh also zu dem Bäumchen und bin gerade dabei mich zu erleichtern als ich ein Geräusch höre, und auf einmal sehe ich zwei Pferde mit sehr hübschen Reiterinnen darauf. Sie sehen mich etwas erschrocken an, ich weiß auch nicht was ich sagen soll, also zeige ich diese Reaktion:
und schwöre beim nächsten mal den MP3 Player auszuschalten wenn ich pinkeln muss.Ich laufe weiter und leider wird der Weg immer schlechter. Meine Strecke führt über den Ammersee Höhenweg nach Diessen, die Strecke liegt ziemlich hoch und hier sieht man wirklich was der Winter mit der Natur gemacht hat, sehr viele Bäume sind hier umgefallen, teilweise noch nicht geschnitten, einmal war die Strecke sogar von einem Absperrband abgesperrt. Ich laufe trotzdem weiter mit den Gedanken was wohl passiert wenn mir mal ein Ast auf den Kopf fällt, hier draußen könnte mich nicht mal ein Krankenwagen abholen.
Ich laufe trotzdem weiter und trinke ajeden weiteren Kilometer einen Schluck Cola.
Nach 10 km liegen ich eine halbe Minute vor dem letzten Lauf, ich habe keine Probleme mehr, das Hungergefühl ist auch erst mal weg, trotzdem esse ich den zweiten Riegel.
Die Strecke hat nach längeren Anstiegen ein starkes Gefälle, hier ist der Weg aber echt sehr schlecht, immer wieder umgestürtzte Bäume die mitten auf dem Weg liegen, Menschen habe ich schon ewig gar keinen mehr gesehen bis auf die Reiterinnen.
Nach dem Gefälle laufe ich in Richtung Ammersee, hier ist dann wegen dem schönen Wetter wirklich viel los, ich sehe auch einige Läufer. Langsam kommt das Hungergefühl wieder, ich verfluche mich und frage mich wieso ich nicht mehr gegessen habe. Bei jedem Lauf gibt es irgendwelche Probleme, diesmal sind es aber nicht die schmerzenden Füsse sondern der Hunger.
Trotzdem laufe ich an den ganzen Fußgängern vorbei, bei km 15 liege ich doch schon drei Minuten vor meinem letzten Lauf
, ich habe körperlich keine Probleme bis auf das extreme Hungergefühl. Trotzdem laufe ich weiter, das letzte Stück geht schnurgerade, da fällt es mir immer besonders schwer.Ich überhole sogar eine Familie mit dem Fahrrad
, die sind aber wirklich sehr langsam unterwegs.Der letzte km ist dann doch wieder eine Quälerei, das Hungergefühl macht mich fertig.
Ich schaffe es trotzdem zurück nach Hause. Als ich dann im Bad stehe fällt mir ein weiterer Fehler auf, wieder habe ich meine Brustwarzen nicht abgeklebt, und wieder sind beide blutig gescheuert.
Hier mal der Vergleich:
17,51 Kilometer (17,92 Kilometer bei den ersten beiden Läufen
)2.09.25 Gesamtzeit (2.14.00 Gesamtzeit bei Lauf zwei, Vergleich Lauf eins: 2.14.13)
7.23 Durchschnittspace (7.28 bei Lauf zwei,7.49 bei Lauf eins)
8.1 km/h Durchschnittstempo (8.0 + 7.7)
1384 Kalorien (1290 + 1361)
Fazit: Der Lauf war sicher der beste meiner bisherigen Versuche, trotzdem passieren mir immer wieder Fehler (Brustwarzen, Getränke, Hungergefühl). Ich bin aber zufrieden, auch wenn die Zeit für die meisten Foris lächerlich ist.
Es wäre mir aber auch diesmal schwer gefallen noch zwei oder drei km weiter zu laufen. Trotzdem glaube ich das mir genau diese langen Läufe am meisten bringen.
(sorry)
