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Rhein-Energie-Marathon (HM) in Bonn 02.04.2006

Rhein-Energie-Marathon (HM) in Bonn 02.04.2006

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Nach dem ich vor kurzem, so mehr durch Zufall auf dieses Forum stieß, möchte ich meine sehr frischen Eindrücke hier schildern.
Am 31.03.2006 machte ich mich mit meiner Frau auf den Weg nach Bonn (auch auf diesem Wege möchte ich mich bei meiner Frau für die tolle Unterstützung von ganzem Herzen bedanken. Ja kocham cic, mein Schatz). Ich fand ein tolles Hotel, sehr gute Unterbringung direkt in der Nähe eine U-Bahn-Haltestelle. Alles bestens. :D
Die Nacht von Freitag auf Samstag schliefen wir auch sehr gut, frühstückten ausreichend und machten uns auf den Weg zur Marathonmesse. Am Bahnhof direkt alles ausgeschildert, so dass wir ohne Probleme die Location fanden. Ok. Unterlagen abgeholt. Toll zum ersten Mal stand ich also in der ersten Startgruppe (hatte ich mir im Vorjahr durch HM in Hannover 1:31 auch wirklich verdient). Ein paar Sachen auf der Messe abgestaubt und zum Start gebummelt. Das Ziel lag auch nicht weit davon entfernt toll. Fazit schon hier, die Organisation des Rheinenergie-Marathons kann sich wirklich sehen lassen. Note 1. :daumen:
Noch ein wenig weiter gebummelt, dann wieder ins Hotel. Am Nachmittag nochmals in die Stadt. Kleiner Bummel und eigentlich stand das obligatorische Pasta-Essen an. Bei der Suche nach einem netten Italiener standen wir dann irgendwann vorm Nordsee und ich verspürte den unwiderstehlichen Drang nach Fisch (?). Also hinein und so einen Pressfisch unter die Kiemen, macht ja auch pappsatt und enthält viel Eiweis.
Nach einer etwas ruhelosen Nacht (wie immer vor einem Event) ging es am Sonntagmorgen zum Marathonstart. Als Erste starteten die Handbiker (also wirklich Hut ab, die fahren die Marathonstrecke in etwas mehr als einer Stunde (40 km/h)), dann die Inliner und um 9.00 Uhr die Halbmarathonis. Kurz vorher noch auf´s Dixie. Alles verlief bis dahin optimal. Traf auch die Kollegen aus dem Studio (zwei Mädels mit den Ambitionen den HM in zwei Stunden zu absolvieren und einem Männe „Also unter 1:30.... und bei Dir?“ – Na, ja mein Konzept sollte auch auf eine Zeit zumindestens besser als Hannover hinauslaufen. Ok unter 1:30 wäre toll). Noch ein kurzes Foto vom Schatz. Dann ging es auch schon los.
Wetter spitze (nicht zu warm oder zu kalt), Beine locker, freudig mit den Hufen geschart und los ging es. Zuerst über den Rhein, sagenhaft die Beine flogen... Kilometer eins ........ äh 3:45 min. Tom, Du bist viel zu schnell, wie wäre es mit so 4:15 min (mein Alter Ego meldete sich sofort :klatsch: ). Doch statt etwas abzubremsen lief ich und lief, so wie bei den letzten beiden Veranstaltungen, wo ich entsprechend weiter hinten startete und so erst eine ganze Menge überholen musste. Kilometer zwei kam und flog vorüber, genauso Kilometer drei, das Ganze in etwas mehr als 11:30 min. So und dann kam auch schon das Dilemma. Ich übersäuerte. Und bei mir sieht das übersäuern so aus, dass sich ganz schlimmes Sodbrennen einstellte. Fühlte sich dann auch so an, als ob der Fisch von Gestern sich bemühte um noch einmal das Licht der Welt zuerblicken :kotz: . So kurz vor Kilometer vier überholte mich auch der Kumpel vom Start.....Die erste Wendemarke kam und ging (nach Kilometer vier) zurück zur Brücke am Rhein entlang. Und mein Alter ego ging sehr hart mit mir ins Gericht.... „Warum bist Du so schnell angelaufen, Du Idiot, das hast Du jetzt davon..... bleib doch lieber gleich stehen :motz: “.... Bei Kilometer acht ging es wieder zurück über den Rhein. Und weiter ... Schei... Fisch „Du Seppel, Pasta und basta ..... Kilometer zehn kam in einer Zeit, die ich bereits in Hannover lief (so was um 0:42: irgendwas Std.). „Reiß Dich zusammen noch ist nicht aller Tage Abend.
Doch das was mich ab Kilometer dreizehn erwartete....schrecklich bis zum Wendepunkt bei Kilometer 15 ging es nun nur noch bergan. Und ich war doch der Meinung „Nur am Rhein entlang keine Steigung super null Problemo!“ Man(n) sollte halt doch, zumindestens mit einem halben Auge das Höhenprofil der Strecken kennen, wenn man sie nicht abfährt oder so. Normalerweise stellt aber eine Steifung für mich auch kein Problem dar (komme ja aus dem Bergischen). Nur bei meinem damaligen „Zustand“ also ich wähnte mich beim Swiss Alpin... (Louis Trenker schrie mir ins Ohr... „Nuff musst, oben nauf ..... der Berg ruaft....“) Shit. Na, ja Kilometer 15 ging es dann bergab. Kilometer 16 kam und dann nach Kilometer 17 die Eigernordwand in spe (kurzer knapper Anstieg so auf 3.000 Höhenmeter:eek: ).
Sauerstoff, wo ist mein Sherpa der mich und mein Alter ego trägt (Nichts ich sage euch, die besten Freunde lassen einen dann im Stich). Kilometer 18, kurz vor Kilometer 19 ging es doch tatsächlich an meinem Hotel vorbei. Ich steig aus, Filmriss (echt) äh. Kilometer 20 (wo waren die letzten zwei). Supi nun liefen meine Beine, mein Alter ego geißelte mich, Kilometer 21 und das Ziel. Zweimal kurz Durchgeamtet nochmal auf die Uhr geschielt (1:35:36). Und.... Nichts. Kein Ziepen in der Wade kein Schwindel, kein Endorphin... Nichts. Der Kumpel kam und...“Ja so 1:29: irgendwas (super Frank :handshak: ). Mein Alter ego biß mir in den Hintern und holte die neunschwänzige Katze heraus.
Da mein Schatz mit glühenden Augen (... ja so muss sich bestimmt Errol Flint gefühlt haben :küssen: ). Doch ich war echt super heftig stinkesauer!!! :sauer: Und noch heftiger Enttäuscht :haarrauf: . Echt zwölf Wochen des Schuftens für umsonst. Nur noch zur Umkleide und Duschen. In Bonn geschieht dies im Viktoriabad (Hallenbad). Die Jungs durften schon in den Keller. Also saunen wollte ich eigentlich nicht (eine warme nach Chlor duftende Luft kam mir entgegen), aber gut. Nach dem Duschen viel das auch nicht mehr so ins Gewicht. Umgezogen zu meiner Frau und räudig den Schwanz eingekniffen ins Hotel. Noch einen schönen Abend verbracht und am Montag wieder nach Hause.
Mein Fazit:
1. Passt auf was Ihr vor und während Eures Laufes trinkt und esst. Wenn Ihr einmal das Passende gefunden habt, weicht nie niemals nicht von alten Gewohnheiten ab.
2. Auch, wenn die Vorbereitung optimal verlief und man ohne Verletzungen und sonstigen Zipperlein blieb, entscheiden bleibt doch die Leistung, die man am Tag X bringt.
3. Und selbst wenn alles optimal verläuft und man Punkt 1 und 2 beachtete, das Wetter spitze ist (ohne Regen oder Schnee), die Organisation des Events nichts zu Wünschen übrig lässt, man alles gut plante (sowohl Anreise oder Unterkunft, als auch alles weitere z. B. Strecke und so), die Enttäuschung, dass man das nicht Leisten konnte, was man zu leisten im Stande war lässt alles in einem eher grauen Licht erscheinen. :weinen:

Na, ja Köln kommt ja noch (Asche auf mein Haupt).
Bis dahin........ Euer Tom (holli1)
Ach, ja
PS: Den Bonn Marathon kann ich wirklich nur empfehlen, sehr gute Organisation, kurze Wege, Umkleiden, Duschen (wer will kann auch Schwimmen) all das war wirklich optimal. Hierfür ein echte Lob an die Organisatoren :daumenup: (alles weitere hierzu findet Ihr unter http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de)

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Hallo Tom,

sehr schöner Bericht, auch wenn es Dir dabei nicht so gut ging.

Ich persönlich halte von Nordsee überhaupt nix, auch wenn ich dort manchmal esse (wegen meiner Kiddies oder weil beim Shopping gerade in der Nähe). Aber vor einem wichtigen Laufevent würde ich mir das nicht antun, sondern lieber für später aufsparen. Als Belohnung sozusagen.

Wobei ich dann wahrscheinlich nicht zu Nordsee ginge...

Und: Die ersten Kilometer so schnell - wie hast Du das gemacht? Hast Du ganz vorne gestanden? Ich bin in Bonn nach ca. einer Minute über die Startlinie gegangen und ab dann erst mal drei Kilometer nur Slalom gelaufen, um überhaupt in die Nähe meiner angestrebten Zeit zu kommen.

Und in Köln? Wieder HM oder mal nen M?
oLi

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Hallo oLi,
genau das mit dem soweit vorne stehen war das Problem. Bin es nämlich auch nicht anders gewöhnt als die ersten paar Kilometer Slalom zu laufen. Dadurch läuft man nicht so schnell an und wenn doch, dann wird man automatisch etwas abgebremst. Das fehlte diesmal total, mit den oben dargestellten folgen.
Zu Köln, also in Köln laufe ich den Marathon (Start-Nr. 7116) mal schauen, was es da gibt.
Tom
Gesperrt

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