inzwischen habe ich den Sonntag verdaut (im wahrsten Wortsinne) und kann mich damit auseinandersetzen, deshalb gibt's gleich einen Bericht dazu.
Eigentlich, ja eigentlich fing der Sonntag wunderbar an. Ich hatte für meinen Großen einen Lauf ausgespäht, der zumindest versprach, dass er dort nicht wieder im letzten Drittel des Feldes versumpfen würde (er läuft gerne, aber ein Erfolgserlebnis war dringend nötig). Also ab mit ihm nach Dinkelsbühl, 1000 m Winterlauf für Schüler W/M 6 - W/M 9, dort lief alles wie gewünscht, sogar wesentlich besser, er wurde nämlich tatsächlich erster seiner Altersklasse und dafür gab's sogar eine Siegermedaille (Sehr wichtig in dem Alter!). Nachdem er noch zwei Stück Kuchen verdrückt hatte machten wir uns also auf den Heimweg.
Nachdem Mittag schon recht weit fortgeschritten war und ich noch 22 km laut Plan vor mir liegen hatte, hielten wir unterwegs noch kurz an einem dieser "Restaurants" mit den zwei Bögen, für den Großen etwas, was er täglich will, aber praktisch nie bekommt......
Zuhause dann in aller Eile fertig gemacht, da hätte mir eigentlich die Pulsuhr schon zu denken geben sollen. Herzfrequenz 115 - 125, ich war doch noch gar nicht losgelaufen.
Na gut, ich hab's auf die weggelassenen Betablocker geschoben und ab durch die Mitte, die ersten drei km ging's halbwegs, allerdings zeichnete sich da schon ab, dass die Wege keineswegs inzwischen abgetaut, sondern an schattigen Stellen durch antauen und wieder hinfrieren regelrecht glattpoliert waren. Dazu kam ein eisiger Wind, der schon den Temperatursturz ankündigte.Ab km 4 begann es dann so langsam mit einem etwas unschönen Gefühl im Bauch, Tempo war eh nicht drin, weil der Puls zu hoch war, nun auch noch das.......... Nachdem das dumpfe Gefühl auch den nächsten km nicht wegging, setzte bei mir endlich das wohl seit dem Vormittag ausgefallene Denkvermögen wieder ein, -- "Ich Idiot will Walken gehen und ess vorher Burger, kann doch nicht wahr sein."
Dummerwesie reagiere ich nämlich unterschiedlich auf die diversen Angebote und hatte leider nicht mehr dran gedacht, dass der goldbogen Burger sich bei mir heftigst gastrointestinal bemerkbar macht, während der Königsburger als Medizin bei trockenem Husten herhalten kann, da er auf meine Bronchien stark schleimlösend/-produzierend wirkt.
Die nächsten zwei langsamen km verbrachte ich also damit, darüber nachzusinnen, warum den eigentlich keiner auf die Idee kommt, auf so viel genutzten Wegen ab und an mal ein Dixi hinzustellen - in der Tat fand sich dann zum Glück ein freundlicherweise hinterlassener Donnerbalkengeeigneter Stamm, der dafür eigentlich nicht vorgesehene Teile meiner Anatomie in den Genuss der mittlerweile gefühlten - 15° C kommen ließ.
Nachdem ich also auf diese kurzweilige Art die erste Hälfte zurückgelegt hatte, wartete die zweite Hälfte der Strecke dann mit ekligem Untergrund auf, die Malaisse begann schon recht bald, da inzwischen auch das, am noch recht 'warmen' Vormittag getaute Wasser auf den Asphaltstücken wieder anfror. Genau an so einem Stück passierte es dann, steil bergab, nichts zu erkennen und auf einmal zieht es die Beine weg, Knie verdreht, natürlich das Linke, das operierte. "Hat sich irgendwie so angefühlt, wie damals, als dich die Bergwacht die Buckeliste runterfahren hat lassen, weil's ja 'blos 'ne Prellung' ist und der letzte Rest Kreuzband endgültig durchgerissen ist, -- na wurscht, laufen geht noch, Schmerzen sind auch nicht so arg, also weiter, nach Hause muss ich ja sowieso....."
Logischerweise bin ich dann noch mehrmals auf dem dämlichen Eis gerutscht und natürlich jedesmal so, dass ich den Verdreher im linken Knie hatte, klar doch ....
Zu dem Zeitpunkt war ich drauf und dran, alles hinzuschmeissen, erst wieder rauszugehen, wenn das Wetter nicht mehr frostig ist und Staffelstein auf das nächste Jahr zu verschieben. Zumal, als ich dann daheim war und für die 22 km sage und schreibe fast genau 4 h gebraucht hatte .....
Nach einem Tag Ruhe hat sich inzwischen herausgestellt, dass das Knie anscheinend zumindest nicht stärker in Mitleidenschaft gezogen ist, kein Erguss, keine Schmerzen mehr, auch nicht wenn ich die Treppe runter gehe. Scheint also so, als ob die Muskulatur das meiste abgefangen hätte. Den Umfang im Trainingsplan werde ich dennoch vorerst mal reduzieren, ein Tag mit kurzer Strecke pro Woche fliegt erst mal raus, um Platz zur Erholung zu schaffen, da ich zwar das meiste an der langsamen Zeit auf das Eis und den kalten Wind geschoben habe, aber erst mal nicht sicher ausschliessen kann, zu viel getan zu haben.
Nach einem lukullischem