So, das ist heute mein erster Laufbericht. Möge er Euch Freude bereiten…
Der Genusslauf in Müllheim sollte mein erster Wettkampf werden. Genusslauf heißt, man wird während und nach dem Lauf mit allerlei Leckereien verwöhnt (beim km 8 gab’s z.B. Spätburgunder Rotwein).
Vorbereitet hab ich mich nach einem Steffny-Plan (10k/sub54). Allerdings galt es beim „Viertele-Marathon“ 10,8 km zu überwinden und das mit 145 hm!
Die hm konnte ich im Vorfeld sehr schlecht einschätzen, da ich immer auf flachem Terrain trainiere.
Mein Plan sah so aus: laufen so schnell ich kann und nach KM8 ein paar Betrunkene überholen (zeitl. wollte ich unter 1h10 bleiben)
Da ich super-nervös war, musste sich meine Freundin schon recht früh heute morgen mit mir nach Müllheim begeben.
Dort angekommen – Nummer abgeholt und etwa alle Viertelstunde zur Toilette.
So nach und nach kamen dann meine Mitstreiter. Da es Preise für die beste Verkleidung gab, sind auch Elvis, die Fußball-Nationalmannschaft, Neandertaler sowie eine Horde Schornsteinfeger mitgelaufen. Letztere schmierten alle Nasen mit schwarzer Farbe an, die Sie greifen konnten.
Auf 12.30 war ein kleines Fori-Treffen verabredet. Getroffen hab ich aber „nur“ (das wirklich nur auf die Anzahl der Foris bezogen) die allseits bekannte und beliebte „Schnitte“. Mit Ihr hab ich dann den Lauf in Angriff genommen. Ich meine, wer hat schon eine Schnitte als Zugläuferin .
Na ja, um ehrlich zu sein konnte ich Ihr Tempo nicht mal einen KM lang halten… Sie kam zum Schluss ca. 8-9 Min. vor mir ins Ziel – Glückwunsch
Der Start war ok aber schon nach dem ersten KM ging es giftig bergauf in die Rebberge! Im Nachhinein muss ich feststellen, dass es eigentlich die ganze Zeit nur rauf oder runter ging, kaum mal ebene Passagen.
Wie ich schon öfters hier im Forum gelesen habe, kann es vorteilhaft sein, sich an jemandem „festzubeißen“. Ok, ich hab mir dafür einen netten Damenhintern gesucht. Das sollte mir die Strapazen versüßen…
Erst jetzt konnte ich den Lauf genießen – tolle Aussichten (auch landschaftlich)!
Zwischendurch hab ich auf der anderen Seite des Tals eine Läuferschar gesehen und habe gehofft, dass das die Halb-Marathonis sind… Ich wurde eines besseren belehrt. Es war die Spitzengruppe „meines“ Laufs, wie ich kurze Zeit später spürte.
Bei KM 7 ging es granatenmäßig bergab (nicht nur mit mir) – da mussten alle durch. Und dann kam der Anstieg, den ich schon von der Gegenseite gesehen hatte. Mich überkam ein ungutes Gefühl – zumal ein gutgelaunter Polizist (Straßensperrung) noch meinte: „gleich gibt’s was Leckeres – aber erst müsst Ihr dort rauf“.
Irgendwie hab ich das auch geschafft. Oben angekommen spielte eine Band und es war Volksfeststimmung. Ach ja und der ominöse Verpflegungsstand… Aber was bekam ich da zu sehen? Die komplette „Nationalmannschaft“ stand da und kippte sich einen hinter die Binde! Jungs, so wird das nix mit der WM!
Na ja, so konnte ich doch wenigstens noch ein paar Leute überholen und mir selbst ein isotonisches (ehrlich – ich schwöre!) Getränk schnappen. Kurz angesetzt einen kleinen Schluck getrunken und mit dem Becher in der Hand weiter.
Plötzlich kam aus dem Nichts eine laute Stimme von schräg links hinten: „weißt Du, geht’s nochmal hoch oder nur noch runter?“ Ich hab vor lauter Schreck den Becher fallen lassen, nicht ohne die Hälfte des Inhalts über mein Shirt zu schütten. „Nur noch nab“, wie man in unserem Dialekt so sagt. Vielleicht hätte die junge Dame Ihre Kopfhörer des MP3-Players aus den Ohren nehmen sollen, bevor Sie mich so angeschrieen hat…
Ich hab dann Gas gegeben und ca. 15 Min. später lief ich schon in das Stadion ein. Super Stimmung und die Zeit stoppte bei 1:09:17! Geil!
Nach dem Lauf war dann wieder genießen angesagt – nein, nicht wieder die Landschaft , sondern die sehr leckere Verpflegung: Obst, Suppe, Cannapees etc.!
Christoph
Genusslauf - erster Wettkampf
1Duell 2008: Aninaj - chrisgaa
Arthur Clarke:
Die Grenzen des Möglichen lassen sich nur dadurch bestimmen,
daß man sich ein wenig über sie hinaus ins Unmögliche wagt.
Arthur Clarke:
Die Grenzen des Möglichen lassen sich nur dadurch bestimmen,
daß man sich ein wenig über sie hinaus ins Unmögliche wagt.