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Sparkassenlauf Augsburg (5km) am 12.5.2006

Neue Bestzeit...

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...und deshalb ein Kurzbericht.

Ein Vorteil der 5-km-Strecke ist es, daß man sie beim Einlaufen schon fast vollständig zurücklegen kann. Und so lief ich in den wunderschönen frühlingshaften Wald bis zum Wendepunkt im lockerem Tempo, dann etwas flotter zurück und genoß die Umgebung, für die ich im letzten Jahr im Laktatrausch blind gewesen war.

In diesem Jahr ordnete ich mich etwas weiter vorne im Starterfeld ein und hielt Ausschau - aber weder die Jule-Aßmann-gleiche Siegerin des letzten Jahres noch die zweite bei den Damen, die mich um eine Sekunde geschlagen hatte, waren am Start.

Nach dem Beginn des Rennens rast links und rechts von mir die Meute vorbei - nur der grauhaarige Mann vor mir scheint es eher langsamer angehen zu lassen. Ich lasse mich nicht irritieren, warte auf Lücken im Feld, um mich ganz allmählich nach vorne zu schieben, ohne Energie in Positionskämpfen zu verlieren, und so dauert es anderthalb Minuten, bis sich mein Puls in den anaeroben Bereich bewegt.

km-Schilder gibt es leider keine, aber dafür einen Mann, der nach einem Kilometer am Wegrand die Sekunden zählt: "3:37, 3:38...". Bei 3:40 passiere ich ihn und weiß, daß ich 5 sec schneller bin als letztes Jahr. Nun sammle ich die letzten Läufer ein, die auf dem ersten Kilometer voll überpacet haben und sortiere mich hinter einem Pferdeschwanz ein, der ziemlich genau mein Tempo läuft. Die Spitze des Feldes ist gar nicht soweit vor mir, und der Wendepunkt kommt in Sicht, bevor die ersten Läufer mir entgegenkommen.

Geschickt manövriere ich mich um den Wendepunkt-Kegel herum und bin nur noch einem Meter hinter dem Pferdeschwanz. Die Zeit ist unter 9:20, aber da Start und Ziel etwas versetzt sind, ist die Streckenhälfte erst 20, 30 Meter später. Das Feld hat sich nun auseinandergezogen, und auf der Gegenseite kommt der große Pulk im Mittelfeld uns entgegen. Ein Mann mit dem Schriftzug "Sparkasse" auf seinem Hemd überholt mich und Pferdeschwanz und sortiert sich fünf Meter vor uns ein. Das Tempoempfinden ist nun von "rasant" auf "bin am Anschlag" übergegangen. Noch ein Läufer hat zu uns aufgeschlossen und feuert den Pferdeschwanz an, der etwas schwächelt. Ich überhole und halte den Kontakt zu Mr. Sparkasse. Wir passieren den Schluß des Feldes, der uns anfeuert, was ich aber kaum registriere, da sich mein Magen mittlerweile anfühlt, als hätte man Wackersteine in ihn eingenäht. Auch meine Atmung macht mir Probleme, und ich muß mich immer wieder zwingen, nicht dem Hechelreflex nachzugeben, sondern tief und fest durchzuatmen.

Es geht aus dem Wald heraus auf eine gerade Allee, und die Kurve zum Ziel ist in Sichtweite. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, daß ich auf Bestzeitenkurs bin, und meine Position habe ich ebenfalls gehalten. Habe ich mich im letzten Jahr genauso gequält? Keine Ahnung - solche körperlichen Empfindungen fallen ja fast immer der Verdrängung anheim. Ein Läufer überspurtet mich auf den letzten hundert Metern, aber ich habe dem nichts entgegenzusetzen - genug, daß ich mitbekomme, in welchen der zwei Zielkanäle ich dirigiert werde. Die Bestzeit ist sicher, aber ich sehne mich nur noch danach, die Ziellinie zu überqueren, und vergesse dabei, meine Uhr zu drücken.

19:09 waren es, also eine Verbesserung von vierzehn Sekunden. Außerdem war ich diesmal vor der besten Läuferin im Ziel - 0:02 vor Fräulein Pferdeschwanz, mit der ich mich dann kurz unterhalte, nachdem ich mich für fünf Minuten ins Gras geworfen habe.

Tja, und außerdem war ich bester Läufer mit der Angabe "ohne Verein" - zu schade, daß es keine interne Anerkennung in dieser Gruppierung gibt. :zwinker2:

3
:daumen: klasse Zeit! Glückwunsch zur Bestzeit :daumen:

Der Lauf hätte mich auch sowas von gereizt. Wo gibt es schon flache ausgemessene 5 KM-Strecken ... ging aber nicht von wegen Zeitmangel und anderes zu tun und so ...

Nächstes Jahr mach' ich da auch mit :hallo:
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