Aber nachdem ich auf dem Geburtstag nicht soviel getrunken hatte (was ich vom Essen jetzt nicht behaupten kann
) entschloss ich mich doch um kurz vor 6 Uhr aus dem Bett zu quälen und nach Schwangau zu fahren. Schliesslich muss ich ja bis 8:00 Nachmelden, auch wenn der Lauf erst um 9:00 Uhr startet. Gut - Nachmeldung erledigt (hätte beinahe für den 10er gemeldet :eek: , da ich den falschen Zettel ausgefüllt habe )dann kommt das Prozedere, wie fast vor jedem Lauf, welches ich so hasse - warten
Aber auch die Zeit verging dann doch noch - kurz vor 9 lief ich mich ein paar meter ein, da ich gar nicht wusste, ob ich überhaupt einigermassen rund laufen kann, nach der Hammer Woche und dem Grüntenlauf vom Freitag. Aber es ging so einigermassen und ich legte für mich fest, dass ich dann auch wenigstens versuchen möchte mal wieder (nach 2 Jahren) einen HM unter 1:50 hinzubringen
In dem riesigen Starterfeld (ca. 150 Läufer) vermeintlich richtig einsortiert und auf den Startschuss gewartet - vergeblich! Hier wird nur runtergezählt und, aufgrund des übersichtlichen Starterfeldes auch auf eine ChipZeitnahme verzichtet und "von Hand" gestoppt - ich liebe solche Veranstaltungen
. Also losgelaufen und eigentlich gleich einen schönen Laufrhytmus gefunden. Puls war o. k. - wollte ja den Lauf eigentich geniessen, auch wenn ich auf unter 1:50 spekulierte. Nach Km 1 auf die Uhr gesehen :eek: 4:55 das war ja rd. 15 sec. zu schnell, also etwas langsamer, mit der Konsequenz, dass ich KM 2 in 4:49 hinter mich gebracht habe.
Gut - es ging ganz leicht und unmerklich bergab und am Anfang eines HM kann dann schon mal ne schnellere KM-Zeit rausrutschen. ABer ich weiss ja, dass der Lauf so zwichen KM 8 und 15 etwas wellig wird mit gut 100 Höhenmetern, da werd ich schon noch früh genug ausgebremst, denn ich bin mir sicher, dass ich keine KM Zeiten unter 5:00 auf nen HM laufen kann.
Durch Schwangau und Horn gab es dann das eine oder andere bekannte Gesicht am Strassenrand zu entdecken und ruckzuck waren wir schon in Horn und an der 1. Verpflegung vorbei, welche ich mit Nichtbeachtung strafte, da bei solchen Läufen meist Eiskalte Getränke ausgeschenkt werden und mein Magen das gar nicht verträgt
Kurz darauf trennte sich der Weg der 10er und der HM-Läufer und es folgt der schönste Teil der Strecke, teilweise am Forggensee vorbei, allerdings geht es nun auch immer etwas mehr oder weniger bergauf, unterbrochen von Gefällstrecken.
Erstaunlicherweise lagen meine KM-Zeiten gar nicht so weit weg und der langsamste KM war gerade mal 5:12 min, allerdings auch deshalb, da ich mir an der Verpflegungsstation ein Iso geschnappt hatte, nachdem mir von meiner ehemaligen Nachbarin versichert wurde, dass das Iso temperiert ist (Danke an die Orga, die nich nur eiskalt sein kann
) Die Bergaufstücke gingen mir relativ leicht vom Fuss
- muss wohl an den vielen Höhenmetern in den letzten Wochen gelegen haben. Allerdings merkte ich ein ziehen rechts im Gluteus maximus und des Musculus semitendinosus, was mit Sicherheit von meinem Lauf auf den Grünten mit über 900 Höhenmetern vom Freitag herrührt, bzw. auch vom bergablaufen in diesem steilen Berggelände. Wem das jetzt zu wissenschaftlich war - mir tat der Arsch weh und die rückseitige Oberschenkelmuskulatur
, jedoch nicht so stark, dass es mich behinderte, aber doch so, dass ich mir nicht sicher war, ob das nicht noch verkrampfen könnte auf den letzten KM. Es waren schliesslich noch 6 Km zu laufen und ich befürchtete, dass ich bestimmt noch einen Einbruch bekommen werde, da ich mich selber zur Zeit nicht so schnell einschätze. Um dem evt. etwas vorzubeugen liess sich meine Erhabenheit an der nächsten Verpflegungsstelle doch noch dazu herab sich ein Iso kredenzen zu lassen 
(normalerweise trink ich bei einem HM nix, da mein Magen sonst rebelliert) Von KM 17 an kommt das eigentlich schlimmste Stück des HM! Es geht zwar fast immer ganz leicht und fast unmerkbar bergab (vielleicht 1 - 1,5%) aber das halt auch auf gut 2 - 2,5 KM einsehbar
Da meinst du das nimmt gar kein Ende mehr, aber ich hab mich zusammen gerissen, obwohl mein Riesenmuskel schon meinte eigentlich ein moderateres Tempo, wenn nicht gar völlige Ruhe verdient zu haben, aber ich konnte ihm klarmachen, dass es sicherlich äusserst blöd wäre , sich hier mitten in die Pampa zu setzten und es objektiv betrachtet sogar von Vorteil ist zumindest das Tempo zu halten, denn dann wäre das ganze auch schneller rum und er hätte seine verdiente Ruhe. Er zeigte sich denn auch sehr einsichtig, wobei ich schon genau auf mein muskuläres Befinden hörte um nur ja nicht zuviel zu geben und evt. einen Krampf zu riskieren, wobei ich mir sicher war, dass es ja nur ein ziemlicher Muskelkater ist. Auf den letzten KM kam mir dann schon zugute, dass ich in den letzten Wochen doch relativ gut trainiert hatte und konnte somit einen Läufer nach dem anderen aufsammeln, welche sich ihren Lauf nicht so gut eingeteilt hatten wie ich
(Mal ziemlich voll drauf loslaufen und schauen wann der Einbruch kommt 
) Obwohl ich mir zwar auf den letzten 500 m sicher war unter 1:45 zu laufen und eigentlich ganz schön platt, legte ich noch einen kleinen Endspurt hin und stoppte meine Uhr bei 1:44:30
So schnell war ich schon seit zwei Jahren nicht mal annähernd (meine PB von damals 1:43:31).
Insofern kann ich für mich als Fazit ziehen:
- Klasse Lauf in toller Umgebung bei Super Wetter
- Ich kann doch noch einigermassen schnell laufen (auch ohne Tempotraining)
- Die vielen Km zahlen sich doch aus
- Ich werd nächstes Jahr wieder in Schwangau laufen
