H wie Heimspiel
Mein zweiter Marathon hier in Hannover. Nach der Premiere 2005 auf der langen Strecke auch dieses mal wieder durch die eigene Stadt zu laufen ist immer toll. Ich kenne die Strecke, weiß, wie ich laufen muss, um optimal unterwegs zu sein. Und es ist einfach schön, immer mal wieder an der Strecke Leute zu treffen, die ich kenne. Da störte es mich überhaupt nicht, dass ich die Strecke zweimal zu laufen hatte.
A wie Augenmaß
Meine eigene Taktik ist wunderbar aufgegangen. Ein Zielzeit unter 3:40 vor Augen ging ich dank guter Beine doch eine Minutenzeit von knapp über 5:00 Minuten pro Kilometer an. Nach den ersten 15 Kilometern lief es blendend, so dass ich teilweise mit guten 4:40ern gelaufen bin. Aber ab Kilometer 36 wurde es auch bei mir schwer. Trotzdem (mit Spaß) und fast krampfenden Beinen weiter gekämpft und dann mit neuer PB ins Ziel. Die liegt nun bei 3:28:40.
N wie Na, na, na …
Schön war es, einen Teil der anderen Foris im Startbereich zu treffen. Aber ich wunderte mich, mit welchem Elan sie so ambitioniert ans Werk gingen, hatten sie doch wesentlich andere Ziele gepostet… Lars war schon nach der ersten Kurve auf und davon (als ich ihn bei Kilometer 28 wieder eingeholte wünschte er mit viel Spaß und ich ihm ein „Zu schnell angegangen, was?“) und auch der Hiddestorfer war auf schnellen Schuhe unterwegs (ich war in der zweiten Runde in der Nordstadt zu ihm aufgelaufen). Ihr habt super Zeiten gelaufen, meine herzlichen Glückwünsche!
N wie MarathoN
Witzig fand ich im Vorfeld des diesjährigen Marathons wie viele am Hannover-Marathon teilnehmen, obwohl sie gar nicht am Hannover-Marathon teilnehmen. Ich musste erst lernen, dass es sich beim Hannover-Marathon um ein Laufsport-Event handelt und von daher war meine anschließende Frage immer: „Und, welche Strecke wirst du laufen?“ Wenn ich sagte, dass ich die 42 Kilometer laufen würde, staunten sie dann doch, hihi.
O wie Oje, die Schmerzen
Auch mein vierter Marathon hinterließ seine Spuren. Pro Stunde Laufzeit habe ich die entsprechende Anzahl Blasen an den Füßen. Sie machten sich zwar erst auf den letzten Kilometern bemerkbar, sind aber unangenehme Begleiter. Noch nie hatte ich während der langen (und gelegentlich dann auch schnellen) Läufe Problem mit Krämpfen in den Beinen. Doch dieses Mal war es knapp davor. Gerade auf der Nienburger Straße wollte sich einer in der rechten Wade einstellen. Ich habe es einfach nicht zugelassen und deshalb zu meiner eigenen Ablenkung einen anderen mit sich kämpfenden Läufer einfach etwas vollgequasselt. Als die Krampfansätze verschwanden konnte ich wieder etwas zulegen.
V wie Verdammt windig
Die Hitze machte mir nichts aus, viel schlimmer war der stetige Wind vor allem auf der zweiten Runde auf den langen Geraden. Das machte das zügigere Laufen doch zu einer wirklichen Herausforderung, zumal auch nicht mehr allzu viele Schattengeber unterwegs waren. Aber dank meiner Drittel-Taktik konnte ich ab KM 25 meistens überholen und wurde selbst nur zweimal überholt – das war eine prima Motivation!
E wie Euphorie
Ein im Gegensatz zu den beiden letzten Jahren ein euphorisches Publikum – jedenfalls für hannöversche Verhältnisse. Wenn das Wetter so richtig knallig ist, können die Hannoveraner doch aus sich herausgehen. Und dass sie dann auch gemerkt haben, dass mein Name auf der Startnummer stand und mich und die vielen anderen persönlich nach vorne peitschen oder vor Verwunderung ob unserer körperlichen Leistungen nur noch „Ihr seid super!“ riefen. Danke, das war gut.
R wie Ratzefatz
Die Logistik des hannoschen Veranstalters nach dem Zieleinlauf wird jedes Jahr besser. Kaum war ich durch das Ziel gekommen (Stolz, denn der Streckensprecher nannte meine Nummer und meinen Namen!), hatte ich die Medaille um, dass erste Weizenbier in der Hand und schon lag ich erschöpft im wohltuenden Schatten. Später füllte ich Wasser und Bananen nach und genoss die familiäre Atmosphäre. Ob nun im Zieleinlauf oder vor den Kleiderbeutelzelten – da wurden die ersten Glückwünsche und die neuesten Erfahrungen ausgetauscht: alles sehr entspannend.
Zwei wie Zwei
Es war unser erster Familienwettkampf. Mein sechsjähriger Sohn lief seinen ersten richtigen Wettkampf am Samstagnachmittag: 1,2 Kilometer um den Maschteich und ich meinen vierten Marathon. Super aufgeregt und deshalb hinterher umso stolzer, als er ins Ziel kam. Also haben wir ihm seine erste Medaille gravieren lassen, die er fast das ganze Wochenende nicht mehr abgelegt hat. Rührend – da sind Eltern einfach stolz.
Tausend wie Tausend Kilometer
In dieser ersten Prä-Marathon-Woche werde ich meine ersten tausend Trainingskilometer voll bekommen. Und dafür, dass ich eigentlich kein spezielles acht- oder zehnwöchiges Marathontraining hatte, bin ich sehr zufrieden mit meiner gesamten Trainingskonzeption und natürlich dem ersten Marathon 2006.
Sechs wie Sechs
Da ich keine Muße hatte, mir im Ausstellungszelt ein paar neue Schuhe zuzulegen, werde ich mir als Belohnung in den kommenden Tagen mein dann sechstes Paar Laufschuhe gönnen. Da war ich etwas abergläubisch: Erst laufen, dann belohnen!
Hannover 2006 – Meine Assoziationen
1Christoph
"Ich bin kein Mensch.
Ich bin eine Maschine.
Ich kenne keinen Schmerz.
Ich laufe rein mechanisch."
(frei nach: Haruki Murakami)
dwarfnebula twittert
"Ich bin kein Mensch.
Ich bin eine Maschine.
Ich kenne keinen Schmerz.
Ich laufe rein mechanisch."
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