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12 Tage nach Marathon ungewöhnlich "schnell"

12 Tage nach Marathon ungewöhnlich "schnell"

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Bin heute 12 Tage nach meinem 3. Marathon meine übliche Tempolaufstrecke gelaufen - erstaunlicherweise 5 min schneller als bisherige Bestzeit. Die 18,5 km bergige (350 Hm) Strecke absolviere ich bei Trainings-Tempoläufen sonst in 1:40 bis 1:45, heute in 1:35:24. Beim Blick auf die Uhr konnte ich es gar nicht fassen. 1 Min schneller wäre ja schon was, aber gleich 5? Bin danach noch nicht mal kaputt.
Hat jemand eine Erklärung für die Verbesserung? Ist mir echt rätselhaft, eigentlich dürfte ich doch vom MRT noch gar nicht richtig regneriert sein.
Gewicht ist konstant (80 kg bei 1,82), die Voraussetzungen waren gar nicht so optimal (1 Stunde nach dem Frühstück gelaufen), bis auf das angenehm kühl-feuchte Wetter.
Hier einige Daten: 37, laufe seit ca. 5 Jahren 20-80 km / Woche.
Letzten 12 Tage:
Sa. Marathon (dehydriert, Zeit indiskutabel)
Di. 1 h locker Radfahren
Fr. 8 km langsam gelaufen
Sa. 10 km langsam
Mo. 10 km locker
Di. 10 km locker mit 1 km Tempo
Do. (heute) 18,5 Tempolauf

Auch bei den lockeren 10ern vorher hab ich schon gemerkt, dass etwas nicht "stimmt" und ich auch im niedrigen Pulsbereich ungewöhnlch flott war. Kommt mir vor, als wäre durch den MRT irgendeine Blockade gelöst oder so.

Verwunderte Grüße
Wernher
Garmin: betanien, Strava: https://www.strava.com/athletes/10542641

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hi wernher,
wenn die zeit indiskutabel war, dann hat dich die dehydration wahrscheinlich so ausgebremst, dass dein körper gar nicht richtig an die grenze gekommen ist. so war der marathon ein super trainingslauf, der 2 wochen mit tapering, prima gewirkt hat. tapering deswegen, weil du ja 12 tage nicht so viel gemacht hast.
ich hab vor hamburg 3 trainingsläufe über 40-43km gemacht und hab meine 30 km um 6-8 minuten unterboten 2 wochen vor hamburg. die form war in hamburg dann nochmal abrufbar. aber nach dem marathon war die form erstmal im eimer. also mit langen läufen kann man sowohl form aufbauen als auch zerstören.
das war ein erklärungsansatz von hunderten und welcher der richtige ist, dass wissen wie immer nur die götter.
um weiteres zu interpretieren müsste man sich deinen trainingsplan vor dem marathon angucken. wie schnell war ein wettkampf vor dem marathon, wie hoch war dem entsprechend deine zielzeit, und wie schnell bist du den marathon gelaufen? bis wann wie schnell und wann kam der einbruch. wie lange hattest du muskelkater und ab wann hast du dich wieder gut gefühlt.
viele grüße
lupert
:hallo:
und freu dich einfach über die form.

5 minuten schneller bei gleichem puls und gleichem belastungsgefühl? und ist bei einem test dein maximalpuls im moment noch der selbe??
pain is temporary - glory is forever :zwinker5:
"Das Fortführen von Belastungen nach zu kurzer Regeneration verlangsamt den Anpassungsprozess.
Der Organismus setzt sich hierbei mehr mit der Überwindung der Ermüdung auseinander als mit der
Verarbeitung der neuen Trainingsreize"
Bild

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hey... das ist völlig normal das du kurze zeit nach einem marathon schneller bist.. wodran das genau liegt kann ich dir nicht sagen, aber es ist so..
einfach froh sein und hinnehmen
Bier löst keine Probleme ??? Ach, aber Wasser... oder wie !

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Hi Lupert,
besten dank,
Lupert hat geschrieben:mit langen läufen kann man sowohl form aufbauen als auch zerstören.
Gibts da Erklärungen, was genau zum Zerstören und was zum Aufbauen dient?
um weiteres zu interpretieren müsste man sich deinen trainingsplan vor dem marathon angucken.
Meine Lauf-km stehen unter http://www.lg-w.de/kmspiel/km_stat.php?lid=2352&site=1
wie schnell war ein wettkampf vor dem marathon,
hab aktuell keine U-Distanzen vorzuweisen, bin vor anderthalb Jahren HM in 1:45:10 gelaufen und schätzte , das sei in etwa auch jetzt meine Forum. Heute wäre ich (einen flachen) HM schätzungsweise unter 1:40 gelaufen.
wie hoch war dem entsprechend deine zielzeit,
Wollte knapp unterm 6er Schnitt locker durchlaufen = ca. 4:10
(Es war der Teutoburgerwald-Marathon mit ca. 500 Hm)
und wie schnell bist du den marathon gelaufen? bis wann wie schnell und wann kam der einbruch.
Erste 10 km etwas langsamer als 6er (in einer Quasselgruppe)
Zweite 10 deutlich zügiger, über den 6er gekommen (HM in 2:03)
Dritte 10 6er gehalten
Ab km 34 deutlich abgefallen (hatte dort eine Unterbrechung, weil Frau+Kinder in 100 m Entfernung von der Strecke auftauchten und ich mind. 5 min Pause bzw. Zusatzstrecke einlegte, Kinder trug usw.)
Im Ziel nach 4:27 abzgl. Pause
Leider gab es bei warmen Wetter nur alle 8 km Verpflegung (es war ein Vorlauf)
wie lange hattest du muskelkater und ab wann hast du dich wieder gut gefühlt.
Kater nur 1 Tag leichtes Ziehen in den Waden, nach 2 Tagen wieder fit gefühlt
5 minuten schneller bei gleichem puls und gleichem belastungsgefühl?
Ja, daher ja die Verwunderung.
und ist bei einem test dein maximalpuls im moment noch der selbe??
Hab nicht voll ausgetestet, aber der Belastung nach ja - ich ging und gehe von von HFMAX ca. 192 aus , hatte heute kurzzeitigen Spitzenwert von 188

Grüße, Wernher
Garmin: betanien, Strava: https://www.strava.com/athletes/10542641

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Wernher hat geschrieben:Hat jemand eine Erklärung für die Verbesserung?
Ja. Du hast den Marathon sehr gut verdaut, bist aufgrund der indiskutablen Marathonzeit langsam wieder angelaufen und in der optimalsten Phase der Superkompensation Deine 18Km gerannt. Du warst einfach erholt und gut trainiert.

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Hallo Wernher,

Hubert Beck vertritt in seinem Buch (Das große Buch vom Marathon) die Auffassung, dass man einen Marathon nutzen kann, um zwei Wochen danach auf der 10km-Distanz eine persönliche Bestzeit zu laufen. Und vier Wochen danach, soll sogar eine neue Bestzeit für den nächsten Marathon möglich sein.

Manches was in diesem Buch steht ist zwar recht fragwürdig, einiges sogar definitiv falsch. Aber vielleicht hat er mit dieser These ja recht. Das würde deine Bestzeit nach 12 Tagen erklären ...

Ich teste am Sonntag in Regensburg, wie mir der zweite Marathon innerhalb von zwei Wochen "bekommt". Wenn ich die Vorzeichen richtig deute, sollte ich meine Zeit aus Prag nicht wiederholen können - um es mal vorsichtig zu formulieren...
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Wernhers Erfahrung kann ich nur bestätigen! Aber man sollte nun nicht glauben, dass man nur 10 Marathon laufen müsste, um seine Trainingsstrecke dann um 10*5 Minuten schneller absolvieren zu können :P !
U_d_o hat geschrieben:...Hubert Beck vertritt in seinem Buch (Das große Buch vom Marathon) die Auffassung, dass man einen Marathon nutzen kann, um zwei Wochen danach auf der 10km-Distanz eine persönliche Bestzeit zu laufen. Und vier Wochen danach, soll sogar eine neue Bestzeit für den nächsten Marathon möglich sein.
...
Ich teste am Sonntag in Regensburg, wie mir der zweite Marathon innerhalb von zwei Wochen "bekommt". Wenn ich die Vorzeichen richtig deute, sollte ich meine Zeit aus Prag nicht wiederholen können - um es mal vorsichtig zu formulieren...
...Hallo Udo,
das würde ich mal nicht so ausschließen! 3 Beispiele, die die von Dir zitierte "Becksche Theorie" ansatzweise bestätigen, wenn auch die Distanzen nicht passen:[INDENT]
  1. Letztes Jahr habe ich die Erfahrung gemacht, dass man durchaus in relativ kurzer Zeit zwei gute Marathonläufe hinlegen kann. Innerhalb 3 Wochen lief ich zweimal PB (einmal kanpp über 3h einmal dann sub3).
  2. Auch vom Rennsteig (72,7km) bis zum Bieler 100er waren es 2005 nur 4 Wochen. Und in Biel lief es mehr als gut für mich.
  3. Ein Vereinskamerad hatte sich dieses Jahr für Hamburg vorbereitet und lief 14 Tage vorher einen 62-km-Lauf -seinen ersten Ultra- mit Schnitt 5:15. Der ist dann in Hamburg um paar Sekunden an der 3-Stundenmarke vorbeigeschrammt und hat damit seine PB um fast 7 Minuten verbessert...
[/INDENT]Du hast doch letztes Jahr selbst dieses Experiment gemacht und bist in Waldsee 3 Wochen nach einem M zum zweiten Mal angetreten. Dabei war doch die Waldseer Zeit durchaus mit der Wiener Zeit vergleichbar (wenn man die Waldseer Strecke kennt), wobei Du zugegebenermaßen vermutlich in Wien wohl mehr wolltest, als es am Schluss geworden ist.
Ich bin zuversichtlich, dass Du auf der schnellen Regensburger Strecke bei annehmbaren äußeren Bedingungen ähnlich schnell sein kannst, wie in Prag!

Ich drücke Dir die Daumen und bin schon gespannt! :daumen:

Gruß!
Burkhard
...hab hier nur meine Meinung formuliert. so what?

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Hallo,

ich bewege mich zwar in einer anderen (langsameren) Klasse - habe aber eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht. Nach dem Hermannslauf am 30.04. laufe ich ziemlich konstant bei gleichem Puls und gleichem "Belastungsgefühl" fast 1 min/km schneller als vorher. Wenn mir bislang 7:00/km langsam vorkamen, sind es jetzt 6:00/km. Das funktioniert auch bei den längeren Strecken ganz gut, allerdings sind meine Beine hinterher ziemlich platt. Die haben sich an das "höhere" Tempo wohl noch nicht so richtig gewöhnt.

Gruß, J.R.
Es läuft ...
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