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Dublin Marathon

Dublin Marathon

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Der Dublin Marathon (31.10.2005, Halloween) sollte für 2005 den Abschluss bilden, mit einer vernünftigen Zeit so um 3:20. Es kam dann anders. Läuferisch war ich noch fit von einem Marathon Anfang September, so dass nur ein paar Speed Einheiten und drei lange Läufe auf dem Programm standen für die sechs Wochen bis Dublin. Versuchsweise buchten wir Ryan Air, mit der Erkenntnis, dass nicht alles günstig ist, wo billig drauf steht. Noch mit dem allerletzten Klick auf der Webseite wurde ich mit € 4,50 pro Buchung Kreditkartengebühr belastet. Alles in Allem war der Flug für uns beide schlappe 30 Euro billiger als mit Lufthansa, ohne die Ryan Air Restriktionen. Also: nie wieder Ryan Air (ich fliege ca. 70.000 Meilen p.a.). Dublin ist Boom Town und zählt zu den Top Ten Städten weltweit, was die Kosten angeht. Und das haben wir dann auch des Öfteren festgestellt. Schon im Reiseführer wird hingewiesen, dass es ca. 15-20 Prozent teuerer wäre als auf dem Kontinent (Teilweise war das die Untergrenze). Trotzdem ist Dublin und Umgebung sehenswert. Zum Lauf: Die Registrierung läuft problemlos, der Rest ist kostenpflichtig, incl. Pasta, die wahrscheinlich genau abgezählt ist pro Portion, so sieht es aus (Da lobe ich mir Paris, wo es Pasta gibt und Getränk soviel man will / kann – bei günstigerer Meldegebühr). Der Start des Dublin Marathon wurde wegen einer Baustelle verlegt, was sich als problematisch herausstellen sollte. Eine enge Strasse als Startkanal für ca. 10.000 Läufer, na ja. Pünktlich zum Marathon verschlechterte sich das Wetter dramatisch. Regen, Sturm mit Wind bis 70 km/h und Temperaturen um 5 Grad. Ganz so schlimm wurde es dann doch nicht, es waren ca. 13 Grad und der Wind nur in Böen eine echte Bremse. Wir hatten ein Hotel etwas außerhalb von Dublin und am Vorabend einen möglichst zuverlässigen Taxifahrer bestellt, der uns in die Nähe vom Startbereich bringen sollte. Der Taxifahrer kam dann auch, aber 35 Minuten später als bestellt. Erst als er hört dass ich den Marathon laufen will, und feststellt, dass er die Fahrt so nicht mehr schafft, sinnt er auf Wiedergutmachung und sammelt unterwegs genügend virtuelle Tickets auf, dass er für Jahre seine Lizenz los wäre. Wir kommen gerade noch rechtzeitig in die Nähe vom Startbereich. Fünf Minuten bis zum Start und ich bin am Ende der Läuferschlange. Also versuche ich so weit wie möglich nach vorne zu kommen, aber mehr als ein Drittel schaffe ich dann nicht. Es schifft und bläst mit 3-4 Windstärken. Ich habe einen Besucherkittel um, für den ich noch dankbar bin. Aber es läuft sich nicht so toll mit so einem Kittel. Irgendwo weiter vorne war wohl ein Startschuss, die Menge wogt los und ich habe das Vergnügen, einige Hundert zu umkurven, die es doch sehr gemächlich angehen lassen. Die ersten zwei oder drei Kilometer sind wirklich eng und kurvig und voll gestopft. Zudem geht mir dann noch der Schnürsenkel links auf…es kann nur noch besser werden. Zunächst brauche ich eine Umstellung, denn die Iren zeichnen die Meilen aus. Also Umrechnung. Nach 16 km bin ich gute 10 Minuten hinter meiner Zeitplanung zurück. Nun kann man so was natürlich aufholen, aber nicht unter solchen Umständen. Also schalte ich um auf Durchlaufen mit ca. 3:30-3:40. Etwa ab km 26 wird das Wetter besser und der Besucherkittel verschwindet. Die Strecke selbst ist wirklich attraktiv und berührt einige Sehenswürdigkeiten Dublins. Ein langes Stück führt durch den Park, bei besserem Wetter wäre das ein klasse Lauf. Aber so. Nur an wenigen Brennpunkten und im Zielbereich sind Zuschauer, lange läuft man praktisch ohne Beachtung (bei so einem Wetter schicken noch nicht mal Iren Hunde auf die Strasse). Den Rest der Strecke bleibt es wechselhaft und ungemütlich. Erst ganz zum Schluss kommt dann zaghaft die Sonne raus. Kaum habe ich die 20 Meilen passiert, werde ich dann Zeuge eines Novum (jedenfalls für mich): Am Straßenrand steht eine Läuferin (mit Startnummer) und begrüßt die Gruppe vor mir mit einem „…ja wo bleibt ihr denn so lange…) und schließt sich an. Tatsächlich läuft dann Madame Koch freudestrahlend bei 3:31 ein und lächelt ganz unschuldig ins Zielfoto. Was hat man denn von so einem fake run? Tatsächlich hat sie keine Splitzeiten (10km und 21,1), aber eine Chip-Endzeit (so selektiv funktioniert kein Chip). Ich interveniere beim Veranstalter und die Lady wird aus dem Feld genommen. Fazit für diesen Lauf: Es geht auch unter so widrigen Umständen, nur Vergnügen war das keins mehr. Meine Zeit: 3:31:57.

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Als ich "Dublin Marathon" gelesen habe, mußte ich natürlich gleich reinklicken, Dublin ist nämlich meine Lieblingsstadt :bounce:

Schade, daß das kein wirklich positives Erlebnis für dich war und daß alles zusätzlich kostenpflichtig war.... :frown: .
Nun, der Regen Ende Oktober in Irland ist allerdings nicht wirklich eine Überraschung...... :wink:
(Gibt es eigentlich einen ganz bestimmten Grund, daß wir deinen Bericht von einem Marathon Ende Oktober erst jetzt bekommen ? :D )
Schön, daß wenigstens die Strecke schön war, welcher Park war das denn, durch den ihr gelaufen seid ? Wohl nicht St. Stephen's Green, denn der ist ja recht klein - oder ? Und wo ging es sonst noch durch ? Auch durch mein schönes Donnybrook ?

Jetzt hab ich Fernweh.... ich will auch wieder nach Dublin :nick:

Glückwunsch zu deiner tollen Zeit, übrigens ! :daumen:
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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running-rabbit hat geschrieben:... (Gibt es eigentlich einen ganz bestimmten Grund, daß wir deinen Bericht von einem Marathon Ende Oktober erst jetzt bekommen ? :D )...
...Jetzt hab ich Fernweh.... ich will auch wieder nach Dublin :nick: ...

Ich frag mich auch, wie der Bericht jetzt erst hier reinkommt... Na, der Winter war lang, da gab es genug Zeit, daran zu feilen :P !

@roadrunner234: Glückwunsch auch von mir zur guten Zeit! :daumen:

@running-rabbit: Wo bist Du denn nun wirklich zu Hause: Frankreich, Dublin, Allgäu... - hab ich was vergessen? :confused:

Gruß!
Burkhard
...hab hier nur meine Meinung formuliert. so what?

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42bis100 hat geschrieben: @running-rabbit: Wo bist Du denn nun wirklich zu Hause: Frankreich, Dublin, Allgäu... - hab ich was vergessen? :confused:

Überall da :nick:

In Dublin hab ich mal drei Monate gearbeitet und habe seitdem dieses nostalgische Bild von Dublin in mir.
Dublin hat auch so eine nette Größe für eine Haupstadt: es ist eine richtige Großstadt, ohne gleich so unüberschaubar riesig wie London oder Paris zu sein... außerdem sind die Iren soooo nette Menschen :nick:
*verallgemeiner* :wink:
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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@running-rabbit:

es war der Phoenix Park, Start am Trinity College und Finish am Merrion Square.

Warum das mit dem Bericht so lange gedauert hat? Wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich einfach die Lust verloren, noch Berichte zu schreiben. Außerdem haben meine Berichte oft nicht die "Hurra-wie-toll-und-einzigartig" Diktion früherer Jahre. Zugegeben, es ist manchmal etwas zu kritisch, wie ich schreibe. Leider erlebe ich aber im Vergleich zu den 80ern oder frühen 90ern viel (zuviel?) Wildwuchs.

Grüße roadrunner
15.04.06: Two Oceans Marathon (56 km, 1000 HM): 5:10:28
21.05.06: Kopenhagen Marathon: 3:48:46
15:10.06: Luxemburg Marathon, Echternach
02.12.06: Borax Marathon, Death Valley

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Guter interessanter Bericht! :daumen:
Gibt ja nicht sooo viel Auslandsmarathon-Berichte. So weiß man, was einen Teilnehmer in Dublin erwartet...

:hallo:

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Rennschnecke_Walking hat geschrieben: sh. letzter Eintrag
Direkt linken klappt nicht (wie geht das??)

oben rechts an jedem Beitrag ist eine Zahl. Da drauf clicken, und es öffnet sich eine weitere Seite, auf der der einzelne Beitrag angezeigt wird.

Hoffend, dass es half...
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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