oh je ... irgendwie bin ich hier wohl im Zugzwang .. alle haben berichtet. Da ich aber erst sehr spät daheim war ... aber hier wird ja auf Einzelschicksale keine Rücksicht genommen.
Wo fang ich bloß an? Bin noch so von Eindrücken voll. Ich versuchs mal chronologisch. Entschuldigt bitte eventuelle Dopplungen, ich konnte noch nicht alles lesen.
Freitag am sehr frühen Morgen ließ ich mich quasi noch schlafend im Terminal 1 des Hamburger Flughafens absetzen, wo mich Lachmöwe und Tess in gewohnt fröhlicher Stimmung erwarteten. Ich gähnte den beiden ein guten Morgen entgegen und wir checkten ein und vertrieben und die Zeit bis zum Start mit teurem Kaffee und Flugzeugegucken und Quatschen über ... na? ... Biel.
Flugzeug hebt ab. Wir quatschen ... na? ... über Biel. Drehen sich die beiden vor uns um "Da wollen wir auch hin." Na sowas? So findet man neue Bekannte.
Ankunft in Biel, die Wiese vor dem Lagologde wurde erstmal zu unserem Schlafplatz auserkoren und wir kuschelten und in schlafsäcke auf den Rasen und dösten so vor uns hin, bis wir das Zimmer beziehen konnten. Nach und nach trudelten alle ein, allgemeines Familienkuscheln und aufgeregtes Schnattern über ... na? ... Biel natürlich.
Barbara hat die Unterlagen abgeholte und wir teilten den ganzen Kram gerecht unter uns auf. Jeder bekam ein Schild für vorne und eins für hinten. Damit die Staffelinchen von den ganz Verrückten von allen Seiten deutlich zu unterscheiden sind.
Irgendwann treffen mit dem Tussitaxipandadriver-Sigi und dem lieben Thomas, der unser Velobegleiter wurde. Den schickten wir dann los und liessen ihn in aller Herzlichkeit in der Kälte an der Strecke warten bis die Barbara vorbeischoß und er sich einreihen konnte in den Läufer- und Radelwurm.
Sigi und die anderen 3/4 der Tussistaffel sprangen nach Startschuß in den Panda und guckten schon mal etwa bei km 20 die Läuferschar an. Da flog dann auch mal die Lachmöwe um die Kurve, wir schrien und fuchtelten und als sie uns erkannte, kam sie doch tatsächlich nochmal zurück und knuddelte unseren Sigi.
Auf gings zum ersten Wechselpunkt. Ich war schon umgezogen und wir mußten nun nur noch warten. Per mobilfunk kündigte Velo-Thomas die Barbara an und irgendwann nach ein wenig frieren und kuscheln in Sigis Jacke mußte ich plötzlich mitten in der Nacht (etwa 3 Uhr) losrennen, in den Bergen, immer schön rauf.
Ich lief also los. Knipste am Ortsausgang mein Licht an und erfreute mich an den lustigen Bildchen, die sich vor mir abspielten, weil alle, die ich von hinten anleuchtete ganz lustig zurückleuchteten, an Schuhen, Armeln und Beinen. Sehr witzig. Dazu gab es einen riesigen gelben Käsemond am dunkelblauen Himmel. Es war einfach herrlich. Bisschen kühl zwar aber wunderschon und immer schön aufwärts. Nix für so ein Flachlandschaf wie mich. Aber ich wollte nicht gehen. Das kam nicht in Frage. Das wär einfach zu peinlich. Schon die Babyetappe laufen und dann auch noch gehen. Nö. Thomas gab alleine durch seine Anwesenheit moralischen Beistand und ich erklomm laufend jeder noch so anstrengende Steigung.
Irgendwann war ich mir mit Thomas einig, dass das Schlimmst an Steigung jetzt wohl vorbei ist. Wir bogen um eine Häuserecke und sahen wie sich die roten und weißen Lichte ziemlich steil nach oben schraubten. "Oh da hab ich mich wohl geirrt.", meinte Thomas und ich keuchte ein zustimmendes " Hmmm. " in die kalte Nachtluft und kletterte auch diesen Berg (doch Sigi -- es war ein Berg, bin mir ganz sicher .. es war höher als ein Deich) rauf.
Eh ich es vergesse: Ein dickes Knuddelgrüßchen an Thomas der begleitend und beschützend und Ärmelverleihend neben mir und den anderen herradelte. Wollte man reden, redete er .. war schweigen schöner schwieg er mit. Einfach genial.
Nach etwas mehr als 2 Stunden und bei beginnendem Tag erreichte ich die Wechselzone und übergab an Sabine. Ein paar von den Riegeln am Verpflegungsstand mußten nun dran glauben und verschwanden plötzlich und unerwarten in mir. Schnell was über gezogen und ein trockenes T-schirt an und hoppla hopp zur nächsten Station... Wie ich nachher auf der Urkunde lesen konnte, hab ich den Vorsprung den die Barbara erlaufen hat (Platz 9), locker wieder in den Bieler Nachthimmel gepustet. Hups (Platz 12).
So ging das dann bis zum Ziel. Inzwischen hatten die beiden Staffeln sich eingeholt und wir erwarteten Greenhörnchen und ahkah alle gemeinsam ein paar Meter vor dem Ziel, reihten uns alle mit ein und überliefen die Ziellinie alle gemeinsam. Gemeinsam laufend, gemeinsam grinsend, gemeinsam stolz.
Weiterer Tagesverlauf, Grinsen, bisschen schlafen, Latte Macchiato-Bon einlösen, Sigis Grillparty heimsuchen ... Sonntag dann einigermaßen ausgeschlafen, Frühstück, Chillen im Strandcafe und dann ging es schon wieder Richtung Flughafen und ab aufs platte Land.
Es berichtete Auslandskorrespondent Anne, sehr froh dabei gewesen zu sein
BIEL 2006 - die Babyetappe (2.) der Tussistaffel
1Musik hören ist Lesen im Kochbuch. Selber Musizieren ist Genießen, ist „Auf der Zunge-Zergehen-Lassen“. (Hermann Lahm)
:in tuepfels küche :tuepfel in Bewegung :tuepfel im bilde
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