Vorsicht: lang
Ja, also, ich hatte ja schon gemeint, ich schreib keinen Bericht, wenn es eine Katastrophe wird. Naja, es war nur eine halbe Katastrophe.
Geplante Zielzeit: zwischen 2:30 und 2:40 nachdem mir aufgefallen war, dass ein HM nicht 2 mal 10 sind musste ich die 2:30 doch nochmal überdenken. Aber wenn die klappen ist auch gut.)
Ich wollte mit 7:30 anfangen und dann ab 10 mal schauen, ob es nicht ein bißchen schneller geht. wobei die 7:30 ja auch mehr geraten waren,mangels Erfahrung. Meinen letzten Katastrophen 10er wollte ich nicht als Grundlage nehmen.Da ging es mir nicht besonders.(Ha, nun weiß ich DA ing es mir vergleichsweise gut)
Mir scheint, ich habe vor allem ein Problem mit dem Timining
gestern morgen wach ich gegen 7 auf und mir ist kotzübel Mit Bauchkrämpfen. Allerings ist der Lauf ja erst um 17Uhr, bis dahin wird sich mein Magen schon wieder beruhigen.Nur das geplante Frühstück wurde gegen eine Banane getauscht.
Dann musste ich noch in die Uni zum Seminar. Und musste dauernd raus, wegen der Begleiterscheinungen der Bauchkrämpfe. Aber ich kann mitr selbst sowas schönreden Ich hab ja beim Laufen eh oft Bauchkrämpfe, manchmal auch mit ins Gebüsch müssen. Also, wenn das so weitergeht, bin ich bis zum Lauf leer, dann kann ja nix mehr passieren.
Es wurde dann im Tagesverlauf auch besser. AUf der Fahrt gönnte ich mir noch ein bißchen Schoko, das hilft (Nachdem ich einmal mit dem Rad deutlich schneller war also sonst, nachdm ich vorhr Schoko gegessen hatte, glaube ich gaaaanz fest an die grandiose Wirkung von Schokolade)
Eine Stunde vorm Start, so richtig gut ging es mir nicht, aber so vorm Start, das ist jetzt bestimmt nur die Nervosität, bestimmt!
Kurz bevor es losging war ich dann auch wirklich nervös (wieso eigentlich??)
Mit dem Lauf durch das Starttor ging es mir schlagartig besser, nichtmal mehr Bauchkrämpfe. Na also! Ich lief dann halt los- und war wie übliche sehr bald letzt- immerhin mit jemandem zusammen. Alleriding vergrößerte sich der Abstand zu den Läufern vor mir nicht. Da sah doch schonmal ganz gut aus. Das erste Schild:km1. jetzt schon??? Ich guckte auf die Uhr:7:09 Ohh, zu schnell . Obwohl...noch langsamer, ich war ja schon ganz hinten. Außerdem fühlte ich mich supergut Das fühlte sich einfach gut an. Bei jedem km-Schild war ich verwundert,warum ich schon da bin. Das ist doch mal deutlich schöner als dieses Gefühl, dass der Lauf nie aufhört.
Es war mir ja eigentlich zu warm- aber es gab ab km 1 Getränke, ca alle 3 km (Und den Spielstand) Ich nahm auch jedesmal einen kleinen Schluck Wasser, den Rest gab es über den Kopf. Gliech bei km 1 konnte ich den anderen abhängen.
Bis ca km8 lief es wie von selbst, auch wenn ich mittlerweile etwas langsamer war. Die Uhr zeigte mir einen Schnnitt von 7:20.
Ab km 10 empfand ich das Ganze dan als anstrengend- wurde ja eigentlich auch Zeit, war immerhin ein Wettkampf
Zwischendurch meldete sich mein Bauch- aber das tut er ja bei Laufen häufiger mal.
ich überholte 2 leidende Läufer, einer hatte scheinbar Probleme mit den Beinen, blieb stehen und fing an zu dehnen.(einer von dem ich so rei optisch gedacht hätte, der rennt einfach durch) Die andere sah einfach überfordert aus.
Dann ging es los. Kurz vor km 12 bekam ich nach dem Schluck Wasser Magenkrämpfe- fühlte sich an, als hätte mir einer reingeboxt. Ich musste mich kurz richtig zusammenkrümmen Das ging zum Glück schnell vorbei. Aber ich fühlte mich mies und irgendwie kraftlos. Und wurde sehr viel langsamer. Bald zeigte die Uhr 7:30. Beim nächsten Getränkestand ging ich kurz- 7:32. Mir wurde klar, ein für mich vernünftiger HM wird das nicht mehr. Aber egal, zähle ich ihn halt als langen Lauf. Dann dachte ich zum ersten Mal wirkich ans aufhören. Ach was, bis km 15 laufe ich jetzt noch. Oder nee- ich lauf einfach mind. 2:30, dann hab ich einen langen Lauf. Mal gucken, wo ich dann bin, dann schaff ich es auch noch bis ins Ziel. Hab ich so gedacht...
Bei km 15 habe ich mir tatsächlich gewünscht, der Streckenposten holt mich raus. Aber ich sah wohl nich halb so sch... aus, wie ich mich fühlte.
Kurz nach km 16 musste ich stehenbleiben, ich hatte das Gefühl, mich übergeben zu müssen. war dann aber nicht, woher auch? War ja nix drin...
So, das wars. Musik aus (die half eh schon längst nicht mehr) Uhr aus. Langsam gehen. Ich wurde traurig, wütend. So eine sch... Und lief wider los, Uhr wieder an, Tränen wegwischen. Aber, es ging einfach nicht. Ich halt ja eigentlich immer durch. Abbrechen? ICH??? Aber, mit Übelkeit laufen, es ging einfach nicht Ich latschte dann also. Dann kam ein Bierzekt mit Zuschauern. "Los, laufen, nicht gehen" Das war kein Anfeuern, das war einfach nur bekloppt! Man wird wohl gesehen haben, dass ich am Ende bin. Und die saßen da so richtig schön klischeehaft in ihren Stühlen mit Bierpulle in der Hand und lachten. Ist ja auch ein Heidenspaß...(Die sahen aus, als laufen die maximal zum nächsten Kiosk um Bier zu holen)
Nach einigen hundert Metern versuchte ich tatsächlich nochmal anzulaufen. Aber wozu eigentlich?? Außerdem ging es wirklich nicht. Ich brach nun endgültig ab und ging. Ganz langsam. Selbst dabei musste ich nun ab und zu stehenbleiben. Immer wieder das Gefühl, ich müsste
Eigentlich war mir auch danach, mich jetzt auf der Stelle hinzulegen, aber ich sah schon den Wagen vom DRK an der nächsten Ecke. Bis dahin werde ich das schon schaffen. Da kroch ich dann halt auf dem Zahnfleisch hin, musset mich dann da am Wagen abstützen, fing an zu zittern. (das war irgendwo nach km 17)
Die "Betreuung" der "Sanis" (waren keine richtigen) war nicht der Hit. "Wolln se was trinkne" kopfschütteln. "Wolln se abgeholt werde?" nicken. Langsam hinsetzen. Da saß ich dann, fühlte mich verdammt elend. Und wartete. und wartete. und wartete. Und fing an zu frieren. Toll, nun fühlte ich mich ja besser Ich meine, wenn ich mit dem Zusammensinken schon warte, bin ich beim roten Kreuz bin, vielleicht könnte sich jemand um mich kümmern?
Immerhin, ich konnte dann mit dem Handy des Sanis meinen Freund anrufen, der im Ziel warten wollte und sich bestimmt schon wunderte.
Ich fragte den Sani, wie lange das wohl dauert. "weiß ich icht, ich weiß ja nichtmal, wo der Wagen ist, vielelicht ist der auch hinter den Läufern" äh, wie bitte? Ist ja super organisiert. Hinter den Läufern? Sch..das ist ein Marathon, das kann doch Stunden dauern. Mir geht es besch... und ich will nach Hause. Zum Glück war an dieser Stelle die Straße nicht komplett gesperrt, und da war eine Baustellenampel, um die Autos abwechslend durchzulassen. Ich fragte einfach den nächsten Fahrer an der Ampel, ob er mich wohl mitnimmt. Machte er! Danke!!!
Zurück in Löningen, Freund suchen, nach Hause.
Irgendwie hätte ich ja erwartet, dass abbrechen sich schlimmer anfühlt. Aber, nach meinen Läufern wo ich deutlich unter meinem persönlichen Ziel geblieben bin fühlte ich mich auch nicht besser. Hier wusste ich zumindest, dass ich echt alles gegeben habe.
Ich fand das auch keinen sooo besonders tollen Laufe, dass ich nun gerade den hätte schaffen müssen.
Der war übrigens nicht wirklich flach. Also, verglichen mit Bergen schon, aber verglichen mit hier nicht. Auch landschaftlich war das nicht interessant. So, wie das hier in der Umgebung halt aussieht. Felder, Felder und Felder. Viel Gegend halt
Ich frag mich auch echt, wie das wohl gewesen wäre, wenn ich mich wirklich mittendrin hätte ins Gras fallen lassen. Irgendwie befürchte ich, ich würd jetzt noch da liegen.
ich hätte auch nie erwartet, so relativ kurz vorm Ziel noch aufzuhören.Aber, wenn es halt nicht mehr geht. Und wenn es km 20,5 gewesen wäre. Keine Chance.
Mir geht es immer noch nicht gut. Und es wäre sicher besser gewesen, gar nicht erst zu starten. Aber: nicht hinzugehen bdeutet auch, nichtmal 'ne Chance zu haben, es zu schaffen. Und ich denke, so 'ne Magengesache ist auch nix, was man durch so einen Lauf wirklich verschlimmert. Ich bereue zumindest nicht, dass ich es versucht habe.
Das Abbrechen aber erst recht nicht. Klar dachte ich hinterher nochmal, ich hätte nach Erholung doch noch...Aber wozu? Es wäre Quälerei gewesen, und zwar sinnlose Quälerei. Ich dachte bis gestern ja auch, dass ich zumindest immer stolz wäre, immerhin durchgehalten zu haben. Nö. Ich wäre auf dem Zahnfleisch mit vermutlich deutlich über 3 Stunden ins Ziel gekrochen
Ich warte ein paar Wochen, dann der nächste Versuch.
Nach dem Auswerten meiner Uhr sah ich, dass ich ganz schön unregelmäßig gelaufen bin. Und den Einbruch kann man deutlich sehen:
7:09, 7:15, 7:25, 7:33 (eventuell Steigung drin ), 7:19, dann wurde ich langsamer: 7:50, 7:29, 7:44, 7:37, 7:30, 7:31, und nun wars vorbei 8:10, 8:12, 8:32, 8:30, 10:16
Hasetal-HM
1Streak 3: Beginn 10.10.2009
Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)