Lange Läufe - Kohlenhydrate zuführen?

Hallo,

würde gerne im September Marathon laufen und überlege, ob ich bei den langen Läufen (30 km) zusätzlich Kohlenhydrate, z.B. von Powerbar Power-Gel zuführen sollte? Wer hat damit schon Erfahrungen gemacht?

Ivana

im training solltest du bei den langen läufen keine kohlenhydrate zuführen.
ein wichtiger sinn der longjogs ist ja gerade, den fettstoffwechsel anzukurbeln.
mit zugeführten kohlenhydraten erreichst du genau das gegenteil.

erst im wettkampf macht man das, um zu optimaler leistung zu kommen.

auch dazu gibt es unterschiedliche Meinungen, mal ein Nüchternlauf morgens kommt bestimmt ganz gut, beim LongJob nehme ich Wasser mit
einem Schuss Kohlenhydrathen, sprich Pulver und einer Prise Salz mit, bekommt mir besser und schützt vor Verletzungen.

Hi Ivana,

ich bin da etwas anderer Meinung als MRun.

Aber erstmal hat MRun Recht:

Führst Du schnell resorbierte Kohlyhydrate zu (z.B. Zucker), so wird Dein Körper Insulin ausschütten. Dieses Hormon schaltet nebenbei den Fettstoffwechsel ab. Das funktioniert besonders gut bei niedrigen Intensitäten -- also bei einem "long run" im Schneckentempo.

Im Wettkampf hingegen, also bei hoher Intensität, werden die Kohlehydrate verbrannt, so wie sie resorbiert wurden -- keine Insulinausschüttung, keine Beeinträchtigung des Fettstoffwechsels.

Aber wenn Du beim langen Lauf "langsam" resorbierbare Kohlehydrate zuführst, kannst Du nachfüttern, ohne den Fettstoffwechsel zu beeinträchtigen. Deshalb rate ich eher zu Trockenobst (z.B. Apfelringe) oder zur Apfelschorle im Verhältnis 1:3 (Apfelsaft : Wasser). Damit geht nix kaputt. Allerdings ist die zugeführte Menge an Kohlehydraten auch nicht so groß wie bei Energie-Gels.

Wenn Du den langen Lauf langsam genug läufst, kommst Du sicher auch ohne Gels durch. Und das sollte zumindest Dein Ziel sein.

Gruß
Andreas

Hallo Ivana ,

frage 3 Leute und Du erhälst 3 unterschiedliche Antworten.
ME hängt die für Dich effektivste Antwort auch von Deiner Laufzeit ab.

Vor meinen ersten M habe ich mich ausgiebeig mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt und bin mit den Empfehlungen von Wolfgang Feil ohne Probleme nach einer Zeit > 5 h durchs Ziel.
Das Buch kann ich nur empfehlen.

LG Rennschnecke

Vielleicht noch ein Hinweis: Wenn Du im Wettkampf etwas zu Dir nehmen willst, probiere vorher im Training die Verträglichkeit.

Zu den Gels kann ich Dir nichts sagen, ich habe beim Marathon keine benutzt. Aber z.B. die Bananen an den Verpflegungsständen beim meinem 1.Marathon haben eher belastet als genützt. Während andererseits Orangenstücke beim 2.Marathon eine sehr belebende Wirkung hatten.

Wie gesagt, Du mußt probieren, was Dir persönlich am Besten bekommt.

Gruß Rono

Meine Erfahrungen stimmen mit Andi Fants Ausführungen überein. Bei Long Jog's (dabei meine ich langsame Dauerläufe mit Belastungsdauer über 2 Stunden) könnte man "wenig" vom Körper leicht absorbierbare Kohlenhydratsorten zuführen. Geradenoch so viel, dass der "Fettstoffwechselofen" des Körpers anbleibt. Bei Läufen mit geringer Intensität bis zwei Stunden, braucht man es nicht wirklich. Es sei denn man hat bis dahin kaum was für Fettstoffwechseltraining gemacht.

Ist es denn überhaupt ernährungstechnisch sinnvoll, während des Laufens zu essen; ich meine der Körper kann es doch gar nicht verdauen, weil er viel zu sehr damit beschäftigt ist, Blut und Sauerstoff zu bewegen und die Verbrennungsvorgänge im Körper zu steuern.