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Wann macht der erste Marathon „laufsüchtig“?

Wann macht der erste Marathon „laufsüchtig“?

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O.k., der Titel ist vielleicht ein bischen bekloppt, aber mir fiel kein besserer ein, um einen Einstieg zu finden. Eigentlich geht’s mir darum:
Ich bin aus vielen Gründen noch unschlüssig, ob ich selbst mal einen Marathon versuchen will. Einer der Gründe sind Beobachtungen, die ich in meinem Bekanntenkreis gemacht habe: Lange bevor ich selbst mit dem Laufen angefangen habe, sind diese Leute plötzlich von bewegungsfaulen Männlein oder Weiblein zu Lauffreaks mutiert. Es musste unbedingt das große Ziel „Marathon“ sein, alles andere zählte nicht. Dann wurde also systematisch und diszipliniert trainiert, nach allen Regeln der Kunst gedehnt, die Ernährung umgestellt etc. Die Vorbereitung lief verletzungsfrei, der Lauf kam, wurde – mehr oder weniger nah an der erhofften Zeit – absolviert und ... Ende der Geschichte, das war’s, Schluss mit der Läuferkarriere!
Natürlich hab’ ich die Leute nach dem Warum gefragt: „Keine Zeit mehr!“, „Irgendwie zu anstrengend!“ „Weiß auch nicht so richtig.“ .... es wirkte so, als sei nach dem Erreichen des großen Ziels komplett und leider auch dauerhaft die Lust am Laufen erloschen (von den dreien, die mir jetzt einfallen, läuft keine/r mehr).
Das schreckt mich natürlich erst einmal ab und ich bin ein bischen „abergläubisch“: Wenn das bei anderen so ist, könnte es mir nicht auch passieren, dass ich durch die harte Vorbereitung auf einen Marathon den Spaß am Laufen verliere?
Aber nun lese ich ja fast jeden Tag hier im Forum Berichte von Leuten, bei denen das offenbar ganz anders ist und die man vielleicht – in einem positiven Sinne – als „laufsüchtig“ bezeichnen könnte. Darum würden mich eure Erfahrungen und Einschätzungen interessieren:
- Wie ging es euch nach eurem ersten Marathon: Musstet ihr euch mühsam motivieren weiterzutrainieren oder hattet ihr sozusagen „Blut geleckt“ und habt gleich neue Pläne geschmiedet?
- Was glaubt ihr, wer bleibt auch nach dem ersten Marathon beim Laufen und steckt sich neue Ziele, wer lässt es sein? (wenn wir gesundheitliche Gründe mal außen vor lassen)

Bin gespannt auf eure Antworten
vg,
kobold

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Direkt nach einem Marathon bin ich nicht nur körperlich alle, sondern auch mental. Ich habe schlicht keine Lust zu laufen. Aber nach ein paar Tagen geht es dann wieder und ich fange leicht an zu joggen. Irgendwann habe ich dann auch wieder Lust auf Wettkämpfe und neue Bestzeiten.

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Hallo!
Sehr gute Frage und sehr schwer zu beantworten.

Oder?

Ne, eigentlich ganz einfach zu beantworten!!
Schau einfach mal in dich hinein, was ich auch gerade getan habe.
Obwohl ich die Erfahrung eines Marathon noch nicht gemacht habe
bin ich mir zu 99% sicher den Spass bzw. den Ehrgeiz am laufen nicht zu verlieren.
Mir fallen auf Anhieb mind. zehn Gründe ein warum ich laufe!
Ich denke, die Leute von den du berichtet hast sind alles "von 0 auf 42,195"
Läufer.
Der Körper hat sich noch gar nicht auf "Sportler sein", um es mal Laienhaft auszudrücken, angepasst!

Das große Ziel war wirklich nur aufs Marathon fixiert.
Ganz ehrlich sind diese Bestreiter keine Läufer für mich...

Bin auch schon auf andere Meinungen gespannt

Gruss Björn
Wer nicht läuft, ist selbst dran schuld!! :daumen:

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Hallo Kobold,

Wann macht der erste Marathon „laufsüchtig“?
Nachdem Du das erste Mal unter diesem Zieleinlaufband durchgekommen bist.

Als ich zusammen mit meiner Freundin da durch bin, war das erte was wir sagten: "DAS g.... Gefühl wollen wir noch einmal haben".
Hatten wir dann auch ....auch wenn wir bei jedem lauf ab einer bestimmen Zeit die Sinnhaftigkeit unseres Tuns anzweifeln hihi:
Wer hat nach dem ersten Mal dies Nase voll und macht nicht weiter (gesundheitliche Probs asgenommen)?
Ich glaube, das sind diejenigen, die sich unrealistische Ziele gesetzt haben. Powern 3-4 Monate, außer Arbeit & Training keine Zeit mehr und dann DAS: PB nicht erreicht oder noch schlimmer, total eingebrochen oder sogar aufgegeben.
Die alten Hasen HABEN nun eimal Recht, wenn sie sagen: laßt Euch mit einem Marathon Zeit.
Zu diesme Thema wurde im LA schon viel geschrieben.

LG Rennschnecke

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Ich denke, ich bin laufsüchtig. Aber nicht nach Marathons. Das liegt vermutlich daran, daß mein Körper Distanzen von mehr als 30 km sehr kritisch sieht. Sonst wäre ich sicher nicht nur lauf-, sondern auch marathonsüchtig.
Run As Thou Wilt.

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42195 ist nur eine zufällige Zahl, nicht das Ultimum an menschlicher Anstrengung.

Wenn man das im Auge behält, wird es einem nicht schwer fallen, sich für neue Herausforderungen zu motivieren - mögen sie nun kürzer oder länger als ein Marathon sein...

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Wenn Du in diesem Forum suchst, wirst Du wahrscheinlich überdurchschnittlich motivierte Läufer finden. Wer am Laufen keinen Gefallen mehr findet, wird sich in dieses Forum wohl auch nicht verirren.
Ich denke, das es keinen Marathon braucht, um vom Laufvirus befallen zu werden, dafür reicht schon das (Gruppen-) Erlebnis Laufen, das Kennenlernen von Leistungsgrenzen und die Freude an der Bewegung. Das sagt Dir jetzt jemand, der mehrere Jahre ausgesetzt hat und sich fragt, wie er diese Zeit überlebt hat :zwinker5:
Motto: Heisses Feuer im alten Ofen, brennt es noch ?

früher sahste besser aus :sauer:

Mehr in meinem Blog:
http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... rsuch.html

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kobold hat geschrieben:O.k., der Titel ist vielleicht ein bischen bekloppt,
naja - ich finde, der Titel stellt die falsche Frage. Bzw. ist die Antwort auf:
Wann macht der erste Marathon laufsüchtig?
meiner Meinung nach: Nie!

Leichter zu beantworten wäre: "Wann ruiniert der erste Marathon die Lauflust komplett?" Die Antworten dazu kamen ja schon: zu schnell, zu überehrgeizig, völlig überzogene 'Heilserwartungen' etc. ...

Aus eigener Erfahrung kann ich jetzt ebenfalls sagen: die Gefahr, sich beim zu schnell und voreilig angestrebten Marathon physisch und / oder psychisch kaputt zu laufen, ist ziemlich groß. Noch ein bisschen schlechter vorbereitet und vielleicht noch eine Verletzung dazu ... und es hätte mir auch passieren können.

Die unbändige Lauflust (ich spreche nicht so gerne von 'Sucht' in dem Zusammenhang) war vorher schon vorhanden, ebbte dann auf und ab und kam geballt wieder. Zum Glück! Aber ein übereilter Marathon ist vermutlich häufiger ein LustKiller als ein Motivator.

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Bjoernbaer hat geschrieben:Der Körper hat sich noch gar nicht auf "Sportler sein", um es mal Laienhaft auszudrücken, angepasst!
... und der Geist auch nicht.

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Irgendwo habe ich mal singemäß gelesen, dass es eigentlich unverständlich ist, dass Leute den anstrengenden Marathon laufen, nachdem die Regeneration schon schwierig ist und nicht den Halbmarathon, der nicht so an die Substanz geht und man nach ein paar Tagen schon wieder recht flott unterwegs sein kann.

Irgendwie ist da was dran, andererseits kann man die beiden nicht vergleichen. Marathon ist einfach ein sehr schönes, aber auch anstrengendes Ziel. Man ist ja wirklich einige Monate darauf geeicht, Trainigspläne einigermaßen einzuhalten und sich optimal vorzubereiten. Danach ist man ziemlich geplättet.

Dadurch muß man aber nicht die Lust am laufen verliert. Erstens kann das auch bei anderen Distanzen passieren. Ich kenne auch einen Läufer, der nach dem Halbmarathon das Laufen aufgehört hat. Andere hören ohne Wettkampf wieder auf. Andere laufen danach nur noch kürzere Strecken, weil ihnen der Aufwand zu groß ist und wieder Andere werden regelrecht infiziert und plannen weitere Marathons.

Probier es einfach aus, dann weißt Du, wie sich der erste Marathon bei Dir auswirkt. Viel Spaß dabei. :)

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Lizzy hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung kann ich jetzt ebenfalls sagen: die Gefahr, sich beim zu schnell und voreilig angestrebten Marathon physisch und / oder psychisch kaputt zu laufen, ist ziemlich groß. Noch ein bisschen schlechter vorbereitet und vielleicht noch eine Verletzung dazu ... und es hätte mir auch passieren können.
bei mir war die Luft so ziemlich raus, als ich in einem gut vorbereiteten Marathon das erste Mal unter 4 h lief. Das war mein Primärziel, was sollte jetzt noch kommen. Inzwischen sage ich mir, unter 3 h ist sicher auch ganz nett.

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kobold hat geschrieben:- Wie ging es euch nach eurem ersten Marathon: Musstet ihr euch mühsam motivieren weiterzutrainieren oder hattet ihr sozusagen „Blut geleckt“ und habt gleich neue Pläne geschmiedet?

Ich hatte zwar mein Zeitziel nicht erreicht, deswegen weiß ich nicht, ob meine Antwort zählt. Jedenfalls hatte ich schon 6 Tage später wieder richtig Lust aufs Laufen und war hoch motiviert.
kobold hat geschrieben:- Was glaubt ihr, wer bleibt auch nach dem ersten Marathon beim Laufen und steckt sich neue Ziele, wer lässt es sein? (wenn wir gesundheitliche Gründe mal außen vor lassen)

Als ich mit dem Laufen angefangen habe, hatte ich keinerlei Wettkampf-Ambitionen geschweige denn Marathonpläne. Das kam erst mit der Zeit.
Vor dem ersten Marathon war mir auch klar, dass es nur der erste ist, aber bestimmt nicht der letzte. Ich denke, das sind gute Vorrausetzungen, dass man es weiter macht, aber ob man das grundsätzlich so sagen kann, weiß ich nicht...


kobold[/quote]

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die Leute ,von denen Du da berichtest,haben angefangen zu laufen mit dem Ziel einen Marathon zu laufen.Dieses Ziel haben sie erreicht,warum sollten sie also weiter laufen.
Es gibt aber auch Leute,die entdecken,daß ihnen das Laufen Spaß macht und tun es deshalb.Im Laufe der Zeit sehen sie,daß es möglich und reizvoll ist,sich dieser Herausforderung Marathon,oder auch anderen Wettkämpfen zu stellen.
Letztere Sorte ist sowieso laufsüchtig,mit oder ohne Marathon.
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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kobold hat geschrieben:Einer der Gründe sind Beobachtungen, die ich in meinem Bekanntenkreis gemacht habe: (...) diese Leute (...)

Wie groß ist denn Deine Versuchspersonengruppe N? Würde mich mal interessieren. :wink:
Grund: manchmal kennt man 3 Leute und meint, es wäre die ganze Welt. Meine Mutter schwor mir letztens Stein und Bein, in meiner Heimatstadt gäbe es 40 % Arbeitslose. Ich hab mit ihr gewettet und dann nachgeschaut: es sind nur 10 %. Doppel- :wink:
Gruß
Meike

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Es ist normal, wenn man nach einem Marathon (oder anderem großen Ziel) so ein bisschen ins Tief fällt.

Schliesslich hat man Monate vorher darauf hingefiebert, lange Läufe gemacht und sich immer wieder die Frage gestellt "wie wird das (wieder) werden?".

Dann ist es geschafft, im Ziel.

Und ab da scheiden sich die Geister...

Für einige reicht es, einmal im Leben einen Marathon zu laufen.

Aber für diejenigen, die laufen als Leidenschaft betrachten und es einfach gern tun, die bleiben auch dabei wenn es mal nicht so läuft.

Also Kobold, du darfst ruhig einen Marathon laufen - das ist keine Falle, nach der man aufhört und 20 Kilos zunimmt :D

Es gibt so viele schöne Läufe, egal ob lang und kurz - nö, da will ich gar nicht aufhören... :teufel:
Blog: Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne
Einen Schritt nach dem anderen gehen. Mal schnell, mal langsam - aber es geht vorwärts.

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CouchRunning hat geschrieben:Es ist normal, wenn man nach einem Marathon (oder anderem großen Ziel) so ein bisschen ins Tief fällt.

Schliesslich hat man Monate vorher darauf hingefiebert, lange Läufe gemacht und sich immer wieder die Frage gestellt "wie wird das (wieder) werden?".

Dann ist es geschafft, im Ziel.

Und ab da scheiden sich die Geister...

Für einige reicht es, einmal im Leben einen Marathon zu laufen.

Aber für diejenigen, die laufen als Leidenschaft betrachten und es einfach gern tun, die bleiben auch dabei wenn es mal nicht so läuft.

Also Kobold, du darfst ruhig einen Marathon laufen - das ist keine Falle, nach der man aufhört und 20 Kilos zunimmt :D

Es gibt so viele schöne Läufe, egal ob lang und kurz - nö, da will ich gar nicht aufhören... :teufel:
kann ich 100%ig unterschreiben und nichts hinzufügen oder weglassen.
mir sind nur nicht so treffende worte eingefallen.

lieben gruß
andre

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Hi Kobold,

ich würde hier jetzt mal die These aufstellen, daß es mittlerweile zwei Gruppen von Marathonis gibt.
Die erste Gruppe setzt sich aus Leuten zusammen, die schon längere Zeit laufen und sich irgendwann entschlossen haben das Abenteuer Marathon zu wagen.
Als Motiv sehe ich bei diesen Läufern die Suche nach einer neuen Herausforderung, dem Erlebnis Marathon und vor allem den Spaß am Laufen.

Zu den Anderen würde ich jetzt mal deine Beispielgruppe zählen, welche einen M laufen, weil es eben gerade angesagt ist einen Marathonlauf in seiner persönlichen Vita zu haben. Nachdem dieses Ziel möglichst in einem halben Jahr erreicht ist, verliert es seinen Reiz. Man ist ja jetzt ein Marathoni.


Als ich mit dem Laufen anfing, hätte ich es mir niemals träumen lassen, daß ich irgendwann mal auf die Idee komme würde 42 Kilometer durch die Gegend zu rennen. Dieser Wunsch keimte erst ein paar Jahre später in mir auf.

Gruß :hallo:
Richard

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Hi,

erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Meike hat geschrieben:Wie groß ist denn Deine Versuchspersonengruppe N? Würde mich mal interessieren. :wink:
Grund: manchmal kennt man 3 Leute und meint, es wäre die ganze Welt.
Es sind in der Tat nur 3 ... :D mir war schon klar, dass ich diese Beobachtungen nicht generalisieren kann. Mich interessierte einfach, unter welchen Bedingungen man aus eurer Sicht Gefahr läuft, die Stichprobe auf N = 4 zu erweitern :D

Mir scheint die These von den (mindestens) zwei Gruppen von M-Läufern ganz hilfreich, die einige hier aufgestellt haben:
Die "Mode-Marathonis", die den "0 auf 42"-Hype mitmachen, um ihren Lebenslauf durch einen absolvierten M "aufzupeppen" und/oder um sich und der Welt zu beweisen, dass sie ein selbst gestecktes, hohes Ziel auch erreichen können (fast um jeden Preis).
Und die "gewachsenen Marathonis", die irgendwann mit dem Laufen angefangen haben, vom Laufvirus infiziert wurden, nicht mehr genug kriegen konnten und sich immer wieder neue Ziele gesteckt haben.
Den Satz von stephen find ich schön: "42195 ist nur eine zufällige Zahl" ... :daumen:
Ich glaube, es geht vor allem darum, sich immer wieder eigene Ziele zu stecken - ob die jetzt bei 10, 21, 42 oder 100 km liegen. Und vielleicht geht es noch viel mehr darum, den Weg als Ziel zu begreifen ... Training ist mindestens 3 x pro Woche (für mich), Wettkampf vielleicht 1x pro Monat, wenn überhaupt.
Außerdem wird mir immer klarer, dass es für mich wichtig ist herauszufinden, wie ich das Laufen am besten in mein Leben integrieren kann, ohne mein Leben ausschließlich um das Laufen herum zu organisieren. Ich denke, dass meine Bekannten u.a. an diesem Problem gescheitert sind: Bei denen hat sich monatelang alles nur noch ums Laufen gedreht ... und nach dem Erreichen des großen Ziels kam zuerst die Leere und dann die deprimierende Feststellung, vieles, was ihnen vorher wichtig war und eigentlich auch heute noch wichtig ist, aus den Augen verloren zu haben.
Ich glaube daher, dass ich erstmal ganz friedlich weiter meine 10er und HMs laufen werde, teils nach Plan, teils nach Lust & Laune ... mein Körper verträgt diese Laufdosis hervorragend, ich habe (vor kurzen Durchhängern nach einem HM mal abgesehen) keine ernsthaften Motivationskrisen, vor allem aber kann ich das Training in meinem Alltag gut unterbringen ... wenn ich mal eine Einheit auslassen will oder muss, ist das nicht schlimm ... dann werd' ich halt nur langsam schneller :D
Wie ich ein systematisches Marathontraining (das für mich dann auch mit einem ehrgeizigen Zeitziel verbunden wäre :) ) in mein Leben einbauen sollte, wüsste ich im Moment nicht ... über die Strategie muss ich einfach noch ein bischen nachdenken, bevor ich mir die Distanz wirklich zum Ziel setze :nick:

vg,
kobold

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kobold hat geschrieben:Die "Mode-Marathonis", die den "0 auf 42"-Hype mitmachen, um ihren Lebenslauf durch einen absolvierten M "aufzupeppen" und/oder um sich und der Welt zu beweisen, dass sie ein selbst gestecktes, hohes Ziel auch erreichen können (fast um jeden Preis).
Extrinsische Motivation.
kobold hat geschrieben:Und die "gewachsenen Marathonis", die irgendwann mit dem Laufen angefangen haben, vom Laufvirus infiziert wurden, nicht mehr genug kriegen konnten und sich immer wieder neue Ziele gesteckt haben.
Intrinsische Motivation.
kobold hat geschrieben:Ich glaube daher, dass ich erstmal ganz friedlich weiter meine 10er und HMs laufen werde, teils nach Plan, teils nach Lust & Laune ...
Ja, warum nicht? Wie hier schon mehrfach zu lesen war: man muss nicht Marathon gelaufen sein, um Läufer zu sein. Vielleicht überkommt es dich irgendwann, vielleicht auch nicht. Na und?
Viel Spaß!

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ich bin mir sehr sicher, dass du diese frage für dich selbst beantworten kannst. willst du unbedingt einen marathon laufen, nur um "dazuzugehören" nur weil es gerade "in" ist, um anerkennung zu finden????
oder hast du mit dem laufen angefangen weil es dir spass macht?!

läufst du immernoch weil es dich in den beinen juckt, wenn du eine woche nicht gelaufen bist? weil die natur so schön ist, weil du ehrgezig bist, deinen körper fit zu halten oder dich mal mit anderen zu messen??

wenn man wirklich spass hat und "entzugserscheinungen" nach einer laufpause hat, wirst du nach deinem ersten marathon auch den 2, 3, 4 machen!!!!!! ganz bestimmt

ich persönlich laufe schon recht lange und habe einfach noch nicht den wunsch, marathon zu laufen.... weiss auch nicht....... ich find 10 km toll!!!!! und nach meinem ersten sub 40 lauf hab ich auch gesagt : NIE NIE NIE wieder!!!!!!, 30 sekunden später : GEIL GEIL GEIL, nochmal ;-)

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kobold hat geschrieben: - Wie ging es euch nach eurem ersten Marathon: Musstet ihr euch mühsam motivieren weiterzutrainieren oder hattet ihr sozusagen „Blut geleckt“ und habt gleich neue Pläne geschmiedet?
Hi,
das ist für mich einfach zu beantworten. Ich habe Anfang 2005 intensiv und strukturiert mit dem Lauftraining begonnen, mit dem Ziel im Herbst 2007 sub3h zu laufen. Im Herbst 2005 bin ich dann den ersten Marathon in ca. 3:25h gelaufen und wegen des Langzeitziels, war es keine Frage, dass ich weiter mache, auch wenn ich es 2007 nicht erreiche. Momentan sieht es aber noch gut aus die 3:12h diesen Herbst sind möglich, aber noch nicht sicher. Für mich gehört bei einer Ausdauersportart eben auch Ausdauer im Training dazu,daher werde ich sicherlich noch einige Jahre auf pers. Bestzeitenjagd gehen und Marathon laufen, egal ob die sub3h klappen oder nicht. Wenn ich mich aus meiner Sicht zeitlich nicht mehr verbessern kann oder zeitlich die Prioritäten sich verschieben, werde ich es lockerer angehen lassen, beim Laufen werde ich aber dabei bleiben und sicherlich auch immer mal wieder den ein oder anderen längeren Lauf machen, sofern ich gesund bleibe.

Warum es gerade auch ein Marathon in sub3h und nicht "nur" ein HM in sub1:25h als Ziel sein mußte, keine Ahnung, ist einfach so. Die Gefahr des Aufhörens nach dem erstenMarathon ist bei mir sicherlich auch deshalb gering, weil das Finishen eines Marathons für mich nie etwas war, was ich nur ansatzweise in Frage gestellt habe. Da war mir immer klar, dass dies für mich sehr schnell zu erreichen ist.

Laufsüchtig bin ich sicherlich nicht, im Alltag haben andere Dinge höhere Prioritäten, schließlich laufe ich nur um die goldene Ananas und ich habe auch noch ein paar andere Hobbies. Lediglich während der letzten 8 Wochen vor dem auf Anschlag gelaufenen Herbstmarathon, hat Laufen eine recht hohe Priorität, aber auch nur in diesem Zeitraum. Häufiger möchte ich das so für mich auch nicht haben, denn da leiden sonst andere Dinge drunter. Aber Laufen ist schon ein guter Ausgleich neben der täglichen geistigen Tätigkeit.

Gruß,
Torsten

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kobold hat geschrieben: Ich glaube, es geht vor allem darum, sich immer wieder eigene Ziele zu stecken - ob die jetzt bei 10, 21, 42 oder 100 km liegen. Und vielleicht geht es noch viel mehr darum, den Weg als Ziel zu begreifen ...

So ist es zumindest bei mir. :daumen:


Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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ToMe hat geschrieben:Lediglich während der letzten 8 Wochen vor dem auf Anschlag gelaufenen Herbstmarathon, hat Laufen eine recht hohe Priorität, aber auch nur in diesem Zeitraum. Häufiger möchte ich das so für mich auch nicht haben, denn da leiden sonst andere Dinge drunter.
genau diese Haltung kommt mir optimal vor ... phasenweise mehr investieren, um ein persönliches Ziel erreichen zu können, und dann wieder auf ein ruhigeres Level (aber deutlich oberhalb von Null) zurückkehren!
ToMe hat geschrieben:Aber Laufen ist schon ein guter Ausgleich neben der täglichen geistigen Tätigkeit.
Da sagst du 'was Wahres :daumen: 'ne Stunde entspanntes "bräsiges Dahintrotten", und der Kopf ist wieder frei!
Genau darauf will ich nicht mehr verzichten!

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kk66 hat geschrieben:

Wo wir grade dabei sind: soll ich denn als Ziel mara-pb, bq, 'nen trail 100 miler, oder 'nen Bahn-24h in Angriff nehmen?
Or all of the above??
it´s up to you :hallo:
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Da hatte ich ja Glück, dass mein erster so schlecht lief, danach musste ich weiter machen :-)

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Was is 'bq'?? :haeh:

24-Stunden-Läufe sind die IMHO schönsten Laufveranstaltungen. Man lernt am meisten voneinander (im Lauf des Tages kommt jeder Laufstil mal vorbei), und da man bei anaerobem Tempo am aufnahmefähigsten ist, kann man auch mal zuhören. Und einen Marathon schafft innert 24 Stunden jeder.

Marathon macht dann süchtig, wenn man meint 'tat zwar weh, war aber andererseits verbesserungsfähig'. :peinlich: :zwinker2:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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gnies hat geschrieben:und da man bei anaerobem Tempo am aufnahmefähigsten ist, kann man auch mal zuhören. Und einen Marathon schafft innert 24 Stunden jeder.
aerob Gregor - aber sonst hast du vollkommen recht :daumen:
Blog: Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne
Einen Schritt nach dem anderen gehen. Mal schnell, mal langsam - aber es geht vorwärts.

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Aerob? Anaerob?
:klatsch: latürnich. :peinlich: Aerob. :nick:

Konnt ich mir zu Schulzeiten nie merken, weil beim Aerobic kam ich immer aus der Puste. :wink:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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gnies hat geschrieben:Aerob? Anaerob?
:klatsch: latürnich. :peinlich: Aerob. :nick:

Konnt ich mir zu Schulzeiten nie merken, weil beim Aerobic kam ich immer aus der Puste. :wink:
Na denn ... ich fand Aerobic nie schlecht, eher Ballspiele - darin war ich ne Null.

Bin. :zwinker2:
Blog: Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne
Einen Schritt nach dem anderen gehen. Mal schnell, mal langsam - aber es geht vorwärts.

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kk66 hat geschrieben:bq: boston qualifier.
das nenn ich Ehrgeiz. :geil:

evtl. sollte ich dafuer intervalltraining machen, aber das verstehe ich nicht unter genusslaufen.
Intervalle/Fahrtspiel/TDL/Bergläufe/In and out- was du magst.

Dafür wird dann der Wettkampf für dich zum Genusslauf. :nick: :wink:
24h: wuerde schon gerne wissen, wie es ist, nachts durchzulaufen. aber auf einem 400m track?? wird man da nicht schwindelig?

Es gibt unterschiedliche 24er Veranstaltungen. 400er Bahn wär mir zu kurz.
Bad Lippspringe hat ein mehreckiges Rauf- und wieder-Runter-Gelände (620m), Reichenbach ist angeblich hügelig. *
Braunschweig ein Sportplatz. :zwinker5:
Delmenhorst hat zu schöne Ecken, als dass ich mir dort immer wieder dieselbe anschauen möchte.
Schenefeld (bei Hamburg), Bernau (bei Berlin)- kann ich noch nix zu sagen.
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Hallo kobold,

laufsüchtig wird man vom Laufen und nicht von einem Marathon. Natürlich kann es sein, dass Leute über die von dir geschilderte 0auf42-Methode am Laufen hängen bleiben. Das wird aber nur bei Menschen so sein, die tatsächlich gerne und mit Leidenschaft laufen. Die Anderen - ich nenne sie mal die "Eventrunner" - haben nach dem Marathon was sie wollten. Frag sie mal, ob sie schon Bungee Jumping, River Rafting, Wind Surfing und ähnliche Events abgehakt haben. Bei vielen wird es wohl so sein, weil in weiten Bereichen der uns real umgebenden Gesellschaft nur der Thrill, das Event, etwas zählt.

Wenn du aber schon Läufer bist und dich ein Marathon reizt, warum sollte der dabei empfundene Erfolg oder Misserfolg deine Einstellung zum Ausdauersport insgesamt verändern?

Ein erfolgreich und nicht "auf dem Zahnfleisch" gelaufener Marathon kann einen Läufer allerdings schon süchtig nach weiteren Marathonläufen machen. Dafür gibt es eine erhebliche Wahrscheinlichkeit :nick: . Bei mir war es so. Der Erste - in Berlin - war ein derart rauschhaftes Erlebnis, dass ich mir auf jedem der 42,195 km neu vorgenommen hatte, bald wieder einen zu laufen.

Wichtig scheint mir, dass du dir eine realistische Zielzeit vorgibst, nach einem Trainingsplan gewissenhaft dafür trainierst und dann beim ersten Mal - zur Sicherheit - tatsächlich mit Kilometerschnitten läufst, die etwa 10 - 15 Sekunden unter jenen für die Zielzeit liegen. Damit bleibst du am Ende ca. 7 bis 12 Minuten unter der Zielzeit für die du trainiert hast. Aber du wirst den Lauf leichter packen und kannst ihn hoffentlich so genießen, wie ich meinen ersten damals.

Heute hält sich mein "Genuss" in sehr engen Grenzen, wenn ich einen Marathon laufe und wieder einmal eine persönliche Bestzeit an meiner Leistungsgrenze anstrebe. Aber inzwischen bin ich schon marathonsüchtig und beziehe Freude und Spaß auch aus dem Durchstehen solcher für mich grenzwertigen Läufe (Andere lassen sich im Kellerstudio auspeitschen :teufel: :geil: . Ich kann meinen Masochismus viel billiger und weniger anrüchig ausleben ...).

Ich wünsche dir mit oder ohne Marathon viel Laufspaß :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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WinfriedK hat geschrieben:Extrinsische Motivation.

Intrinsische Motivation.

Hatte Dich kürzlich ein Motivationstrainer in seinen Fängen? Vorsicht, nicht dass er Dir in Aktenzeichen XY ungelöst das nächste Mal über den Weg läuft :wink:

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Meike hat geschrieben:Hatte Dich kürzlich ein Motivationstrainer in seinen Fängen?
Das lernt man doch in jedem BWL Studium.

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Röntgenläufer hat geschrieben:Das lernt man doch in jedem BWL Studium.

ja, aber leider nicht richtig ... :D
Das sind eher so Lieblingsbegriffe von Freizeitpsychologen und Motivationstrainern ... de facto ist die Abgrenzung von intrinsisch und extrinsisch aber so schwierig und in vielen Fällen irreführend, dass man diese Begriffe besser aus seinem Vokabular streichen sollte. :nick:
vg,
kobold (hungrig ... den Zustand würde ich allerdings doch recht eindeutig der intrinsischen Motivation zuordnen :D )

35
Wieso sollte Marathonlaufen süchtig machen?

Macht denn Schach,-Volleyball oder Dartspielen oder was auch auch immer immer an Freizeitgestaltung, süchtig?

Das man ein Hobby anfängt und irgendwann wieder aufgibt, ist doch normal. Der eine bleibt dabei, der andere sucht sich was anderes....verstehe die Frage überhaupt nicht, wo da eine "Lauf-Sucht"(falls es sowas gibt) entstehen soll....
forumsbeiträgenachdenregelndeutscherrechtschreibungzuverfassenerleicheterndaslesenderselbenundaußerdemistdiegroßundkleinschreibungkeinzauberwerk :zwinker5:

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kobold hat geschrieben:- Wie ging es euch nach eurem ersten Marathon: Musstet ihr euch mühsam motivieren weiterzutrainieren oder hattet ihr sozusagen „Blut geleckt“ und habt gleich neue Pläne geschmiedet?
- Was glaubt ihr, wer bleibt auch nach dem ersten Marathon beim Laufen
Ich bin zwar erst zwei gelaufen, aber die Läufe um den Marathon herum sind mir die Liebsten: Das Tapern, locker, gut trainiert und ohne Uhr durch den Wald und der Lauf zwei Tage nach dem Ereignis, wo ich die Dinge immer noch einmal in aller Ruhe Revue passieren lassen kann...

Will sagen: ich freu mich immer riesig auf den Lauf "danach"! Von daher ist die Frage sicher beantwortet.

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

37
Kundalini hat geschrieben:Wieso sollte Marathonlaufen süchtig machen?

Macht denn Schach,-Volleyball oder Dartspielen oder was auch auch immer immer an Freizeitgestaltung, süchtig?

Das man ein Hobby anfängt und irgendwann wieder aufgibt, ist doch normal. Der eine bleibt dabei, der andere sucht sich was anderes....verstehe die Frage überhaupt nicht, wo da eine "Lauf-Sucht"(falls es sowas gibt) entstehen soll....
:confused: haste die Anführungszeichen in Titel gesehen & das Posting gelesen? :)
Hab' den Begriff "Sucht" nur verwendet, weil mir grad kein besserer eingefallen ist.
Dass jemand Hobbys ausprobiert und wieder aufgibt, find ich auch völlig normal ... mich interessiert einfach bezogen auf das mit sehr viel Zeitaufwand betriebene Hobby "Marathon-Laufen", was manche Menschen dazu bringt, dabei zu bleiben, während andere dieses Hobby nach dem Erreichen eines Ziels schlagartig von 100 auf 0 zurückfahren.

vg,
kobold

38
Hi!

Nur kurz was allgemeines...

Ich hätt mir auch gedacht, dass ich nach dem Marathon sozusagen "keine Herausforderungen mehr finde" - und wurde vom Gegenteil überzeugt. Allein im Lauf-Bereich haben eigentlich alle Distanzen einen ähnlich großen Reiz.
Ich hatte z.B. nach meinem ersten M wenig Lust, den HM zu laufen. Bin's aber dann doch und war überrascht, dass der mindestens ebenso an die Kondition und Leistung ging, wie der M. Man läuft halt kürzer - dafür ist das Tempo eben höher.
Wie gesagt, war nur ein persönliches Beispiel um vielleicht bissel mitzuüberzeugen, dass die Herausforderungen wohl nicht leicht ausgehen.

Grüße, Andi

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Pengu hat geschrieben:...dass der mindestens ebenso an die Kondition und Leistung ging, wie der M. Man läuft halt kürzer - dafür ist das Tempo eben höher.
Wie gesagt, war nur ein persönliches Beispiel um vielleicht bissel mitzuüberzeugen, dass die Herausforderungen wohl nicht leicht ausgehen.
Genau, das finde ich auch! Selbst wenn man schon Marathon gelaufen ist, kann es unheimlich spannend sein, sich auf einen Fünfer vorzubereiten... der ist nämlich verdammt bissig, der Kleine :geil: .

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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kobold hat geschrieben:ja, aber leider nicht richtig ... :D
Das sind eher so Lieblingsbegriffe von Freizeitpsychologen und Motivationstrainern ... de facto ist die Abgrenzung von intrinsisch und extrinsisch aber so schwierig und in vielen Fällen irreführend, dass man diese Begriffe besser aus seinem Vokabular streichen sollte. :nick:
Da sprichst Du die Wahrheit!!! :nick: Vor allem in der Anwendung muss man da alle möglichen Klippen umschiffen. Manchmal hat man dann ein Ergebnis, kann aber den Hergang nicht mehr gut nachvollziehen.
Vielelicht besser noch ein BWL-Studium dranhängen oder besser, lieber Marathon laufen als sich darüber Gedanken machen.
Besten Gruß
Meike

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Hallo Kobold,
ich habe die gleichen Erfahrungen bzw. Beobachtungen gemacht wie Du. Mir fallen auch spontan mindestens 3 Leute ein, die seit ihrem 1. Marathon keinen Schritt mehr gelaufen sind.
Meine Meinung zu diesem Thema ist, man sollte wie in allen Bereichen des Lebens erst mal kleine Brötchen backen.
Ein Laufanfänger, der sich auf einen Wettkampf vorbereitet, sollte erst einmal mit einem 5km Lauf beginnen. Wenn man vernünftig Läuft und sich realistische Ziele setzt, werden die Strecken automatisch immer länger.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und so gewöhnt er sich auch ganz langsam an die sich zwangsläufig verändernden Gewohnheiten.
Die Einteilung der Freizeit und des Familienlebens gewöhnt sich auch ganz langsam an diese neuen Voraussetzungen.
Von Null auf hundert geht einfach nicht.
Eine Marathonvorbereitung Beansprucht einfach zu viel Zeit, Kraft und Ausdauer. Das muß langsam wachsen.
Wenn man es spontan probiert, erreicht man sicherlich mit einem starken Willen auch sein Ziel, aber danach fällt man in ein tiefes Loch. Man wird zwar von allen bewundert, aber der Alltag holt einen schnell auch wieder ein. Und schon geht es los. Zuerst macht man eine notwendige Pause, dann hat man keine Lust, dann hat man keine Zeit und plötzlich denkt man gar nicht mehr ans Laufen.
Ein Läufer, der sich tröpfchenweise an einen Marathon herantastet, und dieses große Ziel erst nach 2-3 Jahren langsam anvisiert, hat die Lauferei schon so weit in den Alltag integriert, das er auch nach dem Marathon wieder problemlos in sein Lauftraining einsteigt, und sich neue Ziele setzt. Dann ist er auch vom Virus befallen. Bei mir hat dieser Weg schon die 100km marke erreicht.
Du bemerkst also, ich weiß, wovon ich rede. Ich habe schon Viele Läuferinnen und Läufer zu ihrem 1. Marathon begleitet. Sie haben alle ihr Ziel erreicht, aber einige haben danach auch das Handtuch geworfen.

Das ist wohlbemerkt meine Theorie zu diesem Thema. Ich hoffe, sie hilft Dir weiter.

Liebe Grüße von
Laufmaus Elke

www.laufmauselke.de

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Hallo Koboldin,

noch ein Beispiel:
Ich hab mit meinem Nachbarn angefangen zu laufen. Nach einem Jahr sind wir zusammen Marathon gelaufen. Ein Jahr, zwei weitere Marathons und einige Halbmarathons später ist er abrupt ausgestiegen. Von 42 auf 0.
Er hatte keine Lust mehr auf das frühe Aufstehen und die lange Marathonvorbereitung. Vermutlich war ihm das Training mit mir auch zu anstrengend.
Ich bin dabei geblieben, und Marathon ist nicht zur Sucht geworden. Der Wettkampf ist für mich die Belohnung von 10-12 Wochen kontinuierlicher Arbeit. Beides gehört für mich zusammen: Training und (Marathon-) Wettkampf, sich quälen und siegen.

Man muss wohl beides lieben,
oLi


p.s.: Im Ziel des ersten Marathons hab ich gesagt: Nie wieder. Zwei Stunden später stand für mich der nächste M-Termin fest. So viel zur Suchtgefahr. Ein Marathon kann Dir wochenlanges Hochgefühl geben...

So viele nette Antworten, ...

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... vielen Dank dafür! :daumen:
Ich werde die ganze Geschichte jetzt ein gutes Stück entspannter und auch mit weniger unnötigen Bedenken angehen.
Den Spätsommer & Herbst über werde ich mal die Trainings- und Wettkampfbelastung langsam erhöhen (die langen Läufe am WE von bisher ca. 20-22 km auf 25-30 ausdehnen und noch 2-3 HMs laufen).
Wenn ich das gut vertrage und keine körperlichen Probleme bekomme, werde ich in den regenerativen Wochen am Winteranfang die Entscheidung treffen, ob ich für 2007 einen M plane oder weiterhin mit HMs glücklich & zufrieden bin.
Es wäre ja irgendwie schön, mit 40 die M-Premiere zu feiern. Aber wenn mir das intensivere Laufen körperlich nicht bekommt oder mir ansonsten zu viel wird: Niemals im Leben einen Marathon gelaufen zu sein, gehört wohl nicht zu den Dingen, die ich einmal auf dem Sterbebett bitter bereuen werde ... oder doch? :confused: :teufel:

vg,
kobold

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laufmauselke hat geschrieben: Ein Laufanfänger, der sich auf einen Wettkampf vorbereitet, sollte erst einmal mit einem 5km Lauf beginnen.
Das kann nicht unbedingt sinnvoll sein. Als ich etwa 5 Monate nach meinem Laufbeginn (und das war ein wirklich langsamer Einstieg) bei einem regionalen 6km-Wettkampf starten wollte, informierte ich mich vorher über die Zeiten... Da hab ich das dann sein gelassen. Ich wollte nicht ins Ziel kommen, wenn alle schon weg sind. Die Kurzen sind meist sehr schnell und nix für einen Einsteiger. Jedenfalls nicht in meinen Breiten :frown: . Mein erster Wettkampf überhaupt war ein HM. Und das war gut so!

Ein Läufer, der sich tröpfchenweise an einen Marathon herantastet, und dieses große Ziel erst nach 2-3 Jahren langsam anvisiert, hat die Lauferei schon so weit in den Alltag integriert, das er auch nach dem Marathon wieder problemlos in sein Lauftraining einsteigt, und sich neue Ziele setzt.
Ich bin meinen ersten Marathon ziemlich genau ein Jahr und einen Monat nach Laufbeginn gelaufen. ICH wollte das so, ich hätte es nämlich nicht ausgehalten vor dem Fernseher, bei der Übertragung des Berlinmarathons. Ich wollte laufen!!! Ich würde es wieder so machen! Es war Belohnung, Ansporn, Erlebnis... das möchte ich immer wieder haben und deshalb würd ich nicht einen einzigen Gedanken ans Aufhören verschwenden.
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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schnatterinchen hat geschrieben:Das kann nicht unbedingt sinnvoll sein. Als ich etwa 5 Monate nach meinem Laufbeginn (und das war ein wirklich langsamer Einstieg) bei einem regionalen 6km-Wettkampf starten wollte, informierte ich mich vorher über die Zeiten...
... oh ja, das kann äußerst sinnvoll sein! Für mich (ganz persönlich :nick: ) gibt es kaum etwas Demotivierenderes als überrundet zu werden (je nach Kurs womöglich sogar mehrfach ... so geschehen bei meinem ersten 5 km Lauf :D ). Seitdem informiere ich mich immer im Web, wie die Zeiten in den Vorjahren waren. Manchmal ist in unserer Gegend der 5 km-Volkslauf wirklich ein "Volkslauf" für Anfänger, i.d.R. wird dann parallel ein 10er angeboten. Aber bei anderen Läufen (z.B. Silvesterlauf) rennen auch die schnellen Mädels die Kurzstrecke :haeh: viel zu schnell für meine Wenigkeit!

vg,
kobold
Gesperrt

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