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Wandertag - Quelle Challenge Roth 2006

Wandertag - Quelle Challenge Roth 2006

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Nachdem ich mich wieder einigermaßen aufrecht bewegen und auch wieder klar sehen kann, hier nun für alle Interessierten der mit Spannung erwartete Bericht vom Quelle Challenge 2006 in Roth.

Der Tag begann um 3:45 Uhr mit dem Wecken, da wir zu Hause geblieben waren und erst eine Stunde bis zum Schwimmstart anreisen mussten. Es lief wie am Schnürchen, so dass meine Frau und ich pünktlich un 5:30 Uhr in Heuberg am Main-Donau-Kanal einpassierten. Zunächst Fahrrad herrichten, das bereits am Vortag in der ersten Wechselzone abgegeben worden war. Reifen aufgepumpt, Luftpumpe befestigt, Wasserflasche ans Rad. Wasserflasche? Oh, nein, die stand zu Hause auf dem Küchentresen. Aber meine Frau hatte zum Glück noch eine dabei, die sie mir nun abtreten durfte.
Anschließend ging's ins Zelt, um mir die Startnummer auf den Oberarm tätowieren äh, nein mit Edding schreiben zu lassen. Danach umziehen, dick Sonnencreme auf die freiliegenden Hautflächen, Neoprenanzug bis zur Hüfte hochgezogen, alles andere verpackt, Küsschen für die Frau und Tschüss, jetzt ging's los.
Während des Wartens auf meinen Schwimmstart durfte ich noch die Profis bewundern, die bereits seit einiger Zeit unterwegs waren und nun im Kanal an uns vorbei schwammen.
Wie eine Herde Schafe zogen wir dann ins unserer Gruppe durch den engen Durchlass mit der Zeitkontrolle zur Treppe ins bräunlich schimmernde Wasser. Locker bis zur Startleine gekrault und schon ging es los. Bald hatte ich ein Wohlfühltempo gefunden, weil sich das Feld sehr schnell in die Länge zog. Nach ein paar Hundert Metern überholte ich schon den ersten aus der Startgruppe vor mir, erkennbar an der andersfarbigen Badekappe. Ab und zu gelang es mir, im Wasserschatten eines Schwimmers vor mir zu schwimmen. Aber meistens hielt ich mich doch ziemlich rechts, weil ich da den abstand zum Ufer gut kontrollieren konnte.
Erster Wendepunkt nach knapp 1500 m - ein kurzer Blick auf die Uhr, 24:xx Minuten, hey, das läuft ja prima. Jetzt die gleiche Strecke zurück plus 500 m dazu bis zum zweiten Wenepunkt. Recht ereignislos das Ganze. Nur die Badekappen wurden zunehmend farbiger. Der Wendepunkt selbst war für mich als Blindfisch ein bisschen schwer zu erkennen, da er nur durch einen großen Luftballon markiert war. So schwamm auch von sehr weit außen an ihn heran, was dafür den Vorteil hatte, dass ich keine Prügel bezog. Auch hier ein kurzer Blick auf die Uhr - knapp unter einer Stunde, Mensch das gibt eine super Zeit!
Auf den letzten knapp 400 m wollte sich ein Krampf in mein linkes Bein einnisten. Zum Glück schaffte ich es, diesen wieder auszuschütteln. Dann war auch schon der Ausstieg. Zwischenzeit gestoppt, 1:07, Bestzeit - hurra!
Im Galopp zu den Wechselbeuteln, ab damit ins Zelt, Badekappe, Schwimmbrille und Neopren runter, Verpflegung ins Trikot gesteckt, Neopren in den Beutel gestopft, zum Fahrrad gelaufen, Brille auf, Helm auf, Schuhe an und ab geht's. Wechselzeit 3:15 Minuten, nicht schlecht.
So, und jetzt? Erst mal ein passendes Tempo finden. Zum Glück geht es in Roth erst mal leicht bergab, was mir aber nicht ausreichte, um meine Beine auf Betriebstemperatur zu bringen. So waren die ersten Anstiege noch etwas schmerzhaft - ein Omen, was mir noch bevorstehen sollte?
Allmährlich lief es dann aber besser. Ein leichter Ostwind, der bis Greding von vorne ins Gesicht blies, sorgte für etwas Abkühlung. In Greding dann der Kalvarienberg. Wie es Kalvarienberge so an sich haben, geht es auch hier länger bergauf. Ich gehe kein Risiko ein und beherzige den Rat meines Trainingskameraden Peter, immer einen Gang leichter zu fahren als es mir möglich ist. Danach kommt bald die Abfahrt nach Obermässing und dann mein persönliches "Hassstück" bis zur Verpflegungsstelle nach Karm. Aber, dank des Windes, der nun von hinten kam, war dieses Stelle sehr schnell erreicht. Nun eingeschwenkt auf die Strecke des Rothseetriathlons ( :hallo: TurboSchroegi). An der Steigung vor Hilpoltstein wartete meine Familie auf mich und feuerte mich frenetisch an. 100 m weiter waren mehrere Vereinskollegen (beim Bierzelt, wo sonst?) und brüllten mir auch was hinterher.
Und dann das Highlight der Radstrecke, der Solarer Berg. Duch ein Zuschauerspalier von einem Meter Breite wollte ich locker hochradeln und die Atmosphäre genießen. Aber irgendwie fühlten sich meine Beine nicht mehr so frisch an. Meine Rückenprobleme waren zwar nicht so stark wie befürchtet, was aber nicht heißt, dass ich Beschwerdenfrei war, um es freundlich auszudrücken. Nun folgte ein Haken, um die Radrunde auf die erforderliche Länge zu bringen. Diesmal mit inzwischen heftiger gewordenem Gegenwind. Nach 2:38 Stunden hatte ich die erste Radrunde beendet, was einem Schnitt von 31,5 km/h entspricht. Zu schnell? Ich weiß nicht. Aufgrund der ziemlich dürftigen Vorbereitung befürchtete ich, dass die Power nur für 120 km reichen würde. Und so war es auch. Auf den lange 20 km bis zum Gredinger Berg wurde mir die Rechnung gereicht und ich musste feststellen, dass ich kein Geld dabei hatte, bildlich gesprochen. Der Wind blies nun kräftig von vorn was mir wirklich die letzten Körner aus den Beinen zog. Trotzdem wollte ich mich nicht in den Windschatten eines anderen Sportlers hängen, so wie es nun viele taten.
Der Rest ist schnell erzählt. Nun half nur noch Tunnelblick. Gredinger Berg ging gerade noch so, weiter, immer weiter. Der Berg vor Hilpoltstein im Jogger-Tempo, Solarer Berg, inzwischen nur noch spärlich von Zuschauern besucht, schaffte ich auch noch gerade so. Die Anfeuerung durch meine Familie registrierte ich nur noch ganz weit im Hinterkopf. Die letzte Verpflegungsstelle hatten sie schon abgebaut, oder? Ist natürlich Quatsch, aber ich könnte schwören, dass sie nicht mehr da war. Ich weiß nicht wie oft ich gedacht habe, aufzuhören, den Kram hinzuschmeissen. Aber am Schluss siegte doch der Gedanke, wenigstens das laufen noch zu versuchen.
Also erreichte ich tatsächlich noch die Wechselzone, völlig am Ende und mit der Aussicht, nun nur noch ein kleines Marathonläufchen vor mir zu haben. Verständlicherweise dauerte der Wechsel etwas länger als üblich, aber das laufen ging dann gar nicht mal so schlecht. Der erste Kilometer war sogar viel zu schnell. Und auf dem zweiten bekam ich einen heftigen Krampf in der rechten Wade, der mich bis zum Schluss nicht mehr los lassen sollte, soviel vorweg. Also, dehnen, los aufen, Krampf, dehnen, los gehen, langsam ins Laufen kommen. So ging das fortan. Bis zum ersten Wendepunkt wollte ich es auf jeden Fall schaffen, weil da meine Familie wartete. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte ich aufgehört, definitiv! Wahrscheinlich ;-) Nach einer endlos langen Zeit erreichte ich tatsächlich den Punkt. Meine Frau war entsetzt wegen meines Aussehens und macht sich fortan größte Sorgen. Noch immer war ich nicht sicher, ob ich das Ziel erreichen würde. 30 km im 8-Minuten-Schnitt bedeuten noch vier Stunden Quälerei. Dank der salzigen Kekse, die ich regelmäßig verdrückte, wurde es aber nach etwa 15 Kilometern etwas besser, so dass die gelaufenen Stücke wieder länger wurden und auch der Krampf sich nur noch unterschwellig bemerkbar machte.
Lände Roth, km 22 - zum zweiten Wendepunkt 9 km. Tue ich mir das noch an? 20 km mal 8 sind 160 Minuten, über 2½ Stunden. Jetzt kommt der Finisher-Gedanke. Ja, ich will heute ins Ziel. Endzeit völlig egal, die 12 Stunden sind längst passé, unter 13 müsste machbar sein.
Am zweiten Wendepunkt stand wieder meine Familie und ich beruhigte meine Frau. Zu dem Zeitpunkt war ich zwar sehr, sehr müde, aber es ging mir nicht so schlecht wie noch am ersten. Was sie auch an meinem Äußeren erkannte.
Und so lief und wandere ich allmählich zurück Richtung Lände. Mit der Erkenntnis, Walken hat auch was für sich. Dort angekommen war ich nun endgültig sicher, auch die letzten vier Kilometer bis zum Ziel zu schaffen. Zumal diese seltsamerweise viel kürzer waren als die vorangegangenen 38. So konnte ich den Schnitt von 8 km/Minute auf 6:30 verkürzen. 200 m vor dem Ziel überfiel mich ein letztes Mal ein Krampf, diesmal in beiden Waden gleichzeitig. Nochmal gedehnt und dann locker im Zielkanal ins Stadion. Dort warteten schon meine Lieben und reichten mir den Sohnemann. Mit dem bin ich dann nach 12 Stunden und 35 Minuten über die Ziellinie gelaufen.

Natürlich mache ich sowas nie wieder. Wahrscheinlich. Obwohl? Wer weiß? Jedenfalls nicht mit so wenig Training. Weil Spaß gemacht hat es nur die ersten 3½ Stunden. Die restlichen 9 Stunden waren, Quälerei, Kampf und Krampf.
Aber jetzt überwiegt doch der Stolz, doch noch gefinshed zu haben und soooo schlecht ist die Zeit ja auch nicht. Obwohl mir das nun wirklich völlig egal ist.

@Ingo77: Langdistanz mit 5 Stunden Training pro Woche ist möglich. Aber ich gebe Dir recht, für einen ambitionierten Wettkampf reicht das nicht und Spaß macht er auch nur bedingt.

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:respekt: :respekt:
Zum Glück kann ich nicht richtig schwimmen. Da komm ich nicht auf die Idee sowas auch mal zu machen. Hört sich ja wirklich hart an.

Aber wie war das? Sowas geht auch mit 5 Trainingstunden pro Woche :confused: , hmm....

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Tachschen...

erstmal Respekt vor deiner Fähigkeit, dich so zu quälen, aber:

OnkelUlrich hat geschrieben: @Ingo77: Langdistanz mit 5 Stunden Training pro Woche ist möglich. Aber ich gebe Dir recht, für einen ambitionierten Wettkampf reicht das nicht und Spaß macht er auch nur bedingt.
LD ist mit 5h Training doch nicht möglich, hast du selbst bewiesen. Am Ende soll ja ein MarathonLAUF folgen, und dazu fehlten dir offensichtlich ausreichend Radkilometer.

Und dass das ganze SO keinen Spass macht, ist auch nicht verwunderlich...


Gruss
Ingo


...der bei seinem ersten und einzigen IM die letzten 4km auch marschieren musste :frown:

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Wir sind unwürdig. Wir sind unwürdig. ;-)

Respekt mein Lieber. Sagenhaft. Und ein wirklich toller Bericht dazu. Mir tut schon vom Lesen jeder Knochen weh.

Gruß und erhol Dich schön,
Hendrik

P.S.: Könnte man überhaupt noch so einen langen Bericht schreiben, wenn man sich richtig angestrengt hätte? ;-) *schnellduckundwech*

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boah :daumen: Und dann noch bei der Hitze :daumen: :daumen:
:respekt:

Ich kann sowieo immer nicht lauben, dass das geht, 3,8km, 180km und hinterher 'nen Marathon. Ich finde es unvorstellbar

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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Hallo OnkelUlrich,

:daumen: :respekt: :groesste: !!!

Ich habe gerade deinen Bericht verschlungen. Toll, dass du dich so durchgebissen hast!

Liebe Grüße
Reni, die gerade ihrem ersten Jedermännchen entgegenfiebert :peinlich:
Cool runnings!!!!

Pläne 2009:
Skoda Velothon Berlin
Irontown Ferropolis Triathlon (MD)
Vattenfall Cyclassics Hamburg
Köln Triathlon

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boah eiih. das nenn ich kämpfen. Ich gratuliere zum Finish! Und wenn Du schon so leiden musstest: wie geht es da wohl den 16 - Stunden - Finishern.

Dir auf jeden Fall noch meinen absoluten Respekt vor Deiner Leistung!

Gruss Sigi

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Hallo Uli,

als ich gestern deinen Radsplit gelesen hatte, hatte ich schon vermutet, dass der Marathon etwas länger dauern würde. Finde ich gut, dass du dich durchgekämpft hast. Ich glaube, heute würde es dir schon leid tun, wenn du abgebrochen hättest.
Meinen herzlichen Glückwunsch!
OnkelUlrich hat geschrieben:Meine Frau war entsetzt wegen meines Aussehens und macht sich fortan größte Sorgen.
Das kann sie vermeiden, indem sie dich beim nächsten Mal mehr trainieren lässt. :zwinker2:
OnkelUlrich hat geschrieben:... hätte ich aufgehört, definitiv! Wahrscheinlich ]
Ah, ja. :teufel:

Gruß,
Winfried

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Super Uli, schöner Bericht und ganz großen Respekt, wie Du Dich so durchgekämpft hast!!!

Sollte es mir beim IMA auch schlecht gehen, werde ich an Dich denken, wie Du es durchgezogen hast :respekt: :beten2:

LG
Manuela
Seit 14.5.2007 mit einer kleinen Prinzessin an meiner Seite:daumen:

Mein Verein: http://www.triteamchaos.at

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Hallo Uli,

klasse, dass Du Dich trotzdem durchgekämpft hast.

Ich muss mich da richtig schämen, schliesslich habe ich diese Saison mehr auf dem Radl trainiert als Du und mache doch keinen Wettkampf, geschweige denn gar eine LD ...

Grüße
Andreas

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Hut ab, Onkel Ulrich, und Gratulation zu deinem Triathlon, eine tolle Leistung, wobei die Zeit Nebensache ist !!

Wird es wirklich der Einzige bleiben ?????????????????????????????


Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung !
firenza :daumen:
auch das noch :tocktock:

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Ich verbeuge mein Haupt bis zum Boden vor Deiner Leistung.
Mir reicht eigentlich auch ein Marathon alleine - ohne 3,8 Schwimmen und 180 Rad :haeh:

Ich freue mich aber schon auf Deinen nächsten Bericht - obwohl Du keinen IM mehr machst :teufel:

Vor Ehrfurcht im Staube liegend :P

Fly

..noch ein Nachtrag

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war das Viertelstündchen in BR3 eigentlich alles, was an Berichterstatung im Fernsehen lief? Ich hätte gern noch etwas mehr gesehen :frown:

Fly

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Vielen Dank für die Resonanz :)

Noch ein paar Anmerkungen:
Ingo77 hat geschrieben:LD ist mit 5h Training doch nicht möglich, hast du selbst bewiesen. Am Ende soll ja ein MarathonLAUF folgen, und dazu fehlten dir offensichtlich ausreichend Radkilometer.
Und dass das ganze SO keinen Spass macht, ist auch nicht verwunderlich...
Wir könnten ja einen Thread aufmachen mit dem Thema "Ist eine Langdistanz über 12 Stunden noch eine Langdistanz?" Ich behaupte mal, dass jeder der länger als 11,5 - 12 Stunden unterwegs ist, mehr oder weniger lange Gehpausen einlegt. Wenn ich Dich richtig interpretiere, war das gestern kein erfolgreicher Wettkampf von mir, weil ich praktisch nur vielleicht die Hälfte gelaufen bin. Meine Definition von erfolgreich ist, wenn man ins Ziel kommt. Alles weitere ist Zugabe, die auch von vielen anderen Faktoren abhängt. Meinen Respekt haben ALLE, auch die, die nach 15 oder mehr Stunden finishen, auch wenn sie den ganzen Marathon gegangen sind.
Ich habe vorher gewusst, dass ich nicht ausreichend trainiert war (für meinen Anspruch) und auf was ich mich einlasse. Weiterhin empfehle ich KEINEM, das nachzuahmen. Aber auch wenn es größtenteils keinen Spass gemacht hat, das Gefühl im Ziel war unbeschreiblich und das kann mir keiner nehmen.
Tirolermädel hat geschrieben: Sollte es mir beim IMA auch schlecht gehen, werde ich an Dich denken, wie Du es durchgezogen hast
Mir kamen immer wieder TurboSchroegis Worte in den Sinn "weiter, immer weiter!" So ist es wirklich. In solchen Momenten nicht zu weit nach vorn denken, immer nur den nächsten Schritt. Es wird wieder besser. Ich bin sicher, dass Du Deine Tiefs (die Du sicher haben wirst) auch überwinden wirst.
theFly hat geschrieben:Heute Abend ab 21:45 Uhr Blickpunkt Sport mit Ute Mückel. Meistens kommt das ganz am Schluss
@WinfriedK: Mir hätte es eine Stunde später schon leid getan. Ich sehe, Du kennst Dich aus :wink:

@Andi_Fant: Schämen musst Du Dich nicht. Außerdem warst Du auch ein kleiner Teil des Gesamtkunstwerkes mit Deinen vielen Tipps zu Schwimmen. Und das war ja noch recht gut :)

Viele Grüße
Uli

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OnkelUlrich hat geschrieben: Ich habe vorher gewusst, dass ich nicht ausreichend trainiert war (für meinen Anspruch) und auf was ich mich einlasse. Weiterhin empfehle ich KEINEM, das nachzuahmen. Aber auch wenn es größtenteils keinen Spass gemacht hat, das Gefühl im Ziel war unbeschreiblich und das kann mir keiner nehmen.

Die neugierige Frage sei mir erlaubt. Du hast erfolgreich gefinisht, aber auch zu wenig Training eingeräumt.

Würdest Du, mit Deinem heutigen Wissensstand, wieder so starten? Oder würdest Du sagen, ich habe es zwar geschafft, aber wenn ich das vorher gewußt hätte, was mich erwartet, hätte ich den Start verschoben, um eine bessere Trainingsdecke zu haben?

ohne Wertung, einfach nur interessiert,
Hendrik

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Moin

3,8 km schwimmen- da bräuchte ich zwei Stunden für. Allerdings weiss ich nicht, ob ich so lange schwimmen kann. *fröstel*
Bleiben noch vierzehn Stunden.

6,5 Stunden hab ich beim Marathon Ende Januar gebraucht, als ich mir selbst die Aufgabe gestellt hatte, unter 145 Puls zu bleiben. Müsste also drin sein. Eine halbe Stunde für alle möglichen Mißgeschicke einrechnend, blieben ca. 7 Stunden fürs Radeln. Das wären ca. 26 km/h.

Schockschwerenot, ich müsste fahradfahren üben, dann wäre Triathlon möglich. :tocktock:

Ernsthafter: herzlichen Glückwunsch zu diesem Triumph über dich selbst. :daumen:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Ich würde es anders angehen. Ziel nur zu finishen, wenn es sein muss, auf dem Rad halt nur einen 26er Schnitt fahren und wenn es dann 13 Stunden dauert, wäre es auch okay.
Aber grundsätzlich werde ich es mir in Zukunft gründlich überlegen, ob ich zu einem so frühen Zeitpunkt im Jahr eine Langdistanz mache. Ohne Trainingslager bleiben nun mal nur zwei Monate, in denen man vernünftig Rad fahren kann.

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Im Prinzip war also Dein Fehler (wenn man überhaupt von Fehler sprechen kann), Dir trotz dünner Trainingsdecke ein Zeitziel zu setzen, anstatt den Wettkampf einfach auf Dich zukommen zu lassen und evt. ein paar Körner aufzusparen?

Gruß,
Hendrik

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OnkelUlrich hat geschrieben: Wir könnten ja einen Thread aufmachen mit dem Thema "Ist eine Langdistanz über 12 Stunden noch eine Langdistanz?" Ich behaupte mal, dass jeder der länger als 11,5 - 12 Stunden unterwegs ist, mehr oder weniger lange Gehpausen einlegt. Wenn ich Dich richtig interpretiere, war das gestern kein erfolgreicher Wettkampf von mir, weil ich praktisch nur vielleicht die Hälfte gelaufen bin. Meine Definition von erfolgreich ist, wenn man ins Ziel kommt.
Wenn du "nur" ins Ziel kommen wolltest, war dein WK für dich erfolgreich. Ohne deinen Schwimmbackground, der dich wohl mühelos in ordentlicher Zeit über die Schwimmstrecke gebracht hat, sähe es bei 5h Training/Woche schon anders aus - da wäre ein Finish nicht mehr unbedingt zu erwarten.

Zumindest wenn man in den 13h-Bereich kommt, kann man das gar nicht mehr ohne Gehpausen "schaffen".
OnkelUlrich hat geschrieben: Alles weitere ist Zugabe, die auch von vielen anderen Faktoren abhängt. Meinen Respekt haben ALLE, auch die, die nach 15 oder mehr Stunden finishen, auch wenn sie den ganzen Marathon gegangen sind.
Wer nicht grade oberhalb W45/M55 startet, war bei einem solchen Ergebnis schlicht und einfach unzureichend vorbereitet. Wer seine "Hausaufgaben" gemacht hat, schafft 1.5h Schwimmen, 6.5h Rad und 5h Lauf.
OnkelUlrich hat geschrieben: Ich habe vorher gewusst, dass ich nicht ausreichend trainiert war (für meinen Anspruch) und auf was ich mich einlasse. Weiterhin empfehle ich KEINEM, das nachzuahmen. Aber auch wenn es größtenteils keinen Spass gemacht hat, das Gefühl im Ziel war unbeschreiblich und das kann mir keiner nehmen.
Frage: Würdest du es mit so einer "Vorbereitung" nochmal versuchen?
Edit: Frage schon beantwortet

Ingo

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OnkelUlrich hat geschrieben: @Andi_Fant: Schämen musst Du Dich nicht. Außerdem warst Du auch ein kleiner Teil des Gesamtkunstwerkes mit Deinen vielen Tipps zu Schwimmen. Und das war ja noch recht gut :)

... wenn es ginge, hätte ich Dir gerne meine Radl-Trainingskilometer geschenkt, damit Du besser durchkommst :zwinker5: Die wären dann immerhin irgendjemandem von Nutzen gewesen...

Grüße
Andreas

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gnies hat geschrieben:
Schockschwerenot, ich müsste fahradfahren üben, dann wäre Triathlon möglich. :tocktock:
Nur als Tipp: die Disziplinen werden nicht an drei aufeinanderfolgenden Tagen erledigt :D

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Nana,

was is en das für ne M-Zeit???
5:26 nochwas??????
Du solltest doch laufen und nicht wandern. :D :D


Naja, aufgrunde dessen dass de vorher noch 3,8 Km geschwommen bist und 180 Km Rad gefahrn bist, sei dir die Wanderung verzihen. :) :)



Mit 5 Std. training die Woche ne LD.
Alter Schwede, nicht dass ich das für gut befinde, aber der Wille das durchzubeissen, die Tritte die du dir selbst geben musstest, die Schmerzen die du ertragen hast, der ewige Kampf gegen den Schweinehund und den Biss um das alles zu ertragen verdienen


Achtung und Respekt.

Das war Kampf auf allerhöchstem Nievau, alles rausgeholt was drinne war,

einfach klasse.

Andere machen hier en fass auf weil se nen M ne 1/4 Std. schneller wandern, also sei stolz auf das was du vollbracht hast.

Nächst jahr biste schneller :nick: :nick:


Der Schmerz geht, aber der riesige Stolz ein Ironman-Finisher zu sein bleibt ewig.


Ich zieh virtuell meinen Hut und mach ne Verbeugung.



Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

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:respekt: :respekt: :respekt: :groesste:

Mehr gibbet dazu nich zu sagen !

Und gezz : :prost:

27
OnkelUlrich hat geschrieben:....Weiterhin empfehle ich KEINEM, das nachzuahmen. Aber auch wenn es größtenteils keinen Spass gemacht hat, das Gefühl im Ziel war unbeschreiblich und das kann mir keiner nehmen.

Eindeutige Empfehlung! :zwinker2:

Klasse Bericht! Riesen-Glückwunsch! :daumen: :daumen:

:hallo:

Und bevor jemand was falsches denkt, nein, ICH kann nicht schwimmen :frown:

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Marienkäfer hat geschrieben:Und bevor jemand was falsches denkt, nein, ICH kann nicht schwimmen :frown:

Na und !!!!

Du bist ja auch nicht auf die Welt gekommen und konntest sofort laufen. :D :D
Allerdings haste da schon knapp 40 Wochen "Tauchen" hinter dir. :)


Gruss Mayo
[SIGPIC][/SIGPIC]Blog unter: www.mytll.blogspot.com

29
So Uli,

spannender, atmosphärischer Bericht, super Körper-Kopf-Leistung!

Das war bestimmt ein tolles Glücksgefühl, als Du kurz vorm Ziel endlich Deinen Letztgeborenen in die Arme genommen hast! :)

Und ich fand Dein Training gar nicht so schlapp! :P

Ehrfurchtsvolle Grüße
Manu
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

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Wahnsinn! Allergrößten Respekt und Glückwunsch zu der Leistung!

Gruß

Holger

31
Volle Gratulation zu
1. deinem MUT mit 5 Std Training / Woche solch eine Distanz zu versuchen
2. deinem Kampfgeist das auch dann wirklich durchzuziehen, so Scheixxe wie du Dich gefühlt hast

Welch schönes Gefühl muss es sein, wenn einen die eigene Familie nach solchen Strapazen wiedererkennt......

Olli

33
Bei Deinem Namen kein Problem :D

34
Wo is'n eigentlich die Bilder von die nackigen Weiber? :D

35
ich erstarre doch ein wenig in Ehrfurcht

:respekt: :beten2:

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Ich danke dir für deinen tollen und mitreißenden Bericht. Hab selten so mitgefiebert :daumen: (auch mitgelitten, wenngleich ich mir deine Tortur weder vorstellen kann noch möchte ).

Über deine Leistung fehlen mir die Worte. Einfach nur :beten2: und gute Erholung.
Laufen, weil es Spaß macht.
---
"The swim in an ironman is a contactsport" (NBC)

37
Bin einfach sprachlos..... :beten2: :beten2: :beten: :beten2: :beten2:
Das ist der Wahnsinn! Toll gekämpft, toll gewonnen, toll geschrieben!

Gute Erholung!

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

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Mensch Uli!

Grad' aus dem Urlaub zurück und gleich wieder die Erinnerung an den Sonntag, nein: an die Mutter aller Sonntage!. Das war spannend - ich habe ja im Web die einzelnen Zeitmesspunkte verfolgt ... mehr muss ich ja nichtmehr schreiben ... wir haben ja gemailt. Eines gibt's allerdings nochmalzu sagen: Hut ab! Mental war das riesig - ich wünschte ich könnte das auch (schon :zwinker2: ) :daumen:

Grüße Helmut

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Wahnsinn!!

Hast meinen absoluten Respekt !!!

Wie lange hats denn gedauert (dauerts noch), bis du die Strapazen körperlich verdaut hattest?

Ich wünsch dir, daß du ein riesen Faß im Ziel stehen hattest und da drin die Emotionen vom Zieleinlauf für schlechte Zeiten gebunkert hast...!?

Gruß Realdedo
Hier ruhen meine Gebeine, ich wünscht´ es wären Deine... (U. Priol)

Glückwunsch!

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Uli, alter Kämpfer,
herzlichen Glückwunsch zum Durchkommen &
hoffentlich sind die Knochen schon wieder einigermaßen locker.

Und das mit den langen Läufen üben wir demnächst mal wieder im Dürnbucher Forst.

Frohes Regenerieren & Grüße
Lars
Ava-Foto: Frankfurt 2011. Frühstück.

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TurboSchroegi hat geschrieben: Hut ab! Mental war das riesig - ich wünschte ich könnte das auch (schon :zwinker2: )
Wenn mir der Mageninhalt wieder hochgekommen wäre, hätte ich wahrscheinlich hingeschmissen. Insofern hast Du mir schon einiges voraus.
Schön dass Du wieder da bist, habe Dich vermisst bei den Triathlon-Themen. War's schön?
Realdedo hat geschrieben: Wie lange hats denn gedauert (dauerts noch), bis du die Strapazen körperlich verdaut hattest?
Länger als die vorigen Male. Montag war ich zu nichts zu gebrauchen, stand völlig neben der Kappe. Muskelkater in den Waden kam auch noch dazu. Dienstag war der zwar weg, aber der Kopf war immer noch leer. Eigentlich hätte ich einiges an konzentrierter Arbeit zu tun gehabt. Aber dazu war ich nur bedingt in der Lage. Ab Mittwoch gings dann wieder gut. Nur die Motivation für weitere sportliche Aktivitäten hat ziemlich gelitten. Für heute habe ich mir erstmals wieder eine Kleinigkeit vorgenommen.

Und Lars, danke, aber lange Läufe? Momentan keine Lust. Aber wir könnten ja mal wandern gehen, das habe ich jetzt ja geübt. :P

Viele Grüße
Uli
Gesperrt

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