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Schmerzen im Mittelfuss

Schmerzen im Mittelfuss

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Hallo ihr,

ich bin mir unsicher, ob das hier die richtige Rubrik ist, oder ob meine Anfrage nicht in die "Ausrüstungsecke" gehört? Nun, notfalls bitte verschieben.

Also: Ich laufe seit ca. einem Jahr und habe seit Februar neue Laufschuhe. Da ich bei irgendeinem Arztbesuch mal gesagt bekommen habe, das ich Senk-, Knick- und Spreizfüsse hätte, habe ich mich beim Laufschuhkauf für Asics GT 2100 entscheiden. Irgendwo stand das sei der "Schuh des Jahres", also dacht ich: Okay, da machst nix falsch. Darüberhinaus war er gestützt, was meinem Senkfuss sicher gefällt. man gönnt sich ja sonst nix...

Nun ist es aber so, dass mir die Schuhe sogar jetzt noch regelmässig Schmerzen verursachen! Meist lassen die zwar nach 15-20min etwas nach (manchmal verschwinden sie auch ganz), aber anfangs sind die schon recht heftig. Die Schmerzen fühlen sich an wie Verspannungen und sind ausschließlich im Mittelfuss/ Fußgewölbe... (Anfangs taten noch die Waden- und Schienbeinmuskulatur ein wenig weh, aber das hat dann nachgelassen. ich nehm an, das das mit den anderen Laufbedingungen (da eben nun Stütze) zusammenhing.) Seltsamerweise sind die Schmewrzen weniger arg, wenn ich Waldwege lauf, statt Radwege oder Asphalt...

Naja, ich laufe leider nicht allzu regelmässig. Manchmal zweimal die Woche, manchmal aber auch ne Woche gar nicht. Meistens so 30-45min. Ich lauf vornehmlich um den Kopf frei zu bekommen, nicht wegen Zeiten... Ich würde es allerdings trotzdem gern regelmässiger tun (2-3mal die Woche wär super!), aber momentan schrekcen mich eben die Schmerzen etwas ab...

Ich bin vorher in ganz normalen Pumaschlappen gelaufen. Das waren nicht mal Sportschuhe. Da tat gar nix weh! Und vor einer Woche bin ich mal komplett barfuss gelaufen, da hatte ich auch keine Schmerzen. (Okay, stimmt nicht. Letzten Endes hatte ich doch welche: Es war nämlich keine so gute Idee meine "Asphaltrunde" zu laufen, denn so hatte ich dannzwei dicke, dicke Blasen... :klatsch: )

Langer Rede, kurzer Sinn: Macht es Sinn, noch weiter in den Asics zu laufen? Oder sind flache, ungestützte Schuhe sinnvoller? Oder laufe ich zu unregelmässig, so dass sich der Fuß gar nicht an den Schuh gewöhnen kann? Oder sollte ich besser einen Arzt aufsuchen? Mir die Füsse abhacken? :hihi:

Ich weiß, so Ferndiagnosen sind schwierig, aber den einen oder anderen Tipp habt ihr bestimmt!?

Okay, so long
Francis

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Hi Francis,

Lauf in dem Schuh, mit dem Du keine Schmerzen hast. Ein "Schuh des Jahres" ist leider nicht für alle gleich toll.
Und wer wie Du mit flachen ungestützten Schuhen besser klarkommt, kann sich freuen, meine ich :wink: Und wer eine längere Barfußrunde so gut übersteht wie Du (Blasen gelten nicht :wink: ), kann sich erst recht freuen, denn das spricht dafür, daß Du 'nen aktiven Laufstil und 'ne recht kräftige Muskulatur hast, womit Du die Knickfüße ausgleichen kannst :daumen:

Pflege dies durch weitere Barfußläufe (vielleicht nicht unbedingt auf Asphalt) und Deine bevorzugten flacheren Schuhe.
Dein Körper braucht Stütze und viel Dämpfung nicht, daher würde ich den Asics auch net mehr zum Laufen anziehen.

Liebe Grüße
Kathy

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Am besten gehst du in ein Fachgeschäft mit Laufbandanalyse.

Andererseits sollte sich deine Muskulatur ja doch schon lange ans Barfuß laufen gewöhnt haben, daher wäre es sicher von Vorteil weiterhin einen ungestützten Schuh zu verwenden.

Ich gehe extrem viel barfuß. Habe auch Knick-Senk-Spreizfüße (zumindest hat der Schularzt das alljährlich diagnostiziert).
Neben einem Asics (Gel Trabuco irgendwas) habe ich jetzt begonnen mit einem Nike Free zu laufen (zumindest die noch kürzeren Strecken), und bin begeistert. Es ist fast wie barfuß laufen.
Ich bin ein Troll! Bitte melden! :teufel:

Silvesterlauf I-City: 5,6 km/30:29
Stadtlauf I-City: 5 km/26:33

Bücherfreaks
Mein Blog

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Aysa Akta hat geschrieben:Am besten gehst du in ein Fachgeschäft mit Laufbandanalyse.

Andererseits sollte sich deine Muskulatur ja doch schon lange ans Barfuß laufen gewöhnt haben, daher wäre es sicher von Vorteil weiterhin einen ungestützten Schuh zu verwenden.
Ja, eben. Den Verdacht hatt ich auch. Die Diagnose von wegen "Knick-, Senk- und Spreizfuss" werd ich darum auch entsprechend weniger ernst nehmen...

Danke kk66 für den Tipp, beim nächsten Mal laufen mit den Asics werd ich das versuchen. Wenn es dann imemr noch nicht wird, werd ich mich von denen wohl verabschieden...

Danke kathy für deine aufmunternden Worte! Ich werd auch zukünftig immer mal wieder ne Barfussrunde einlegen. Es ist einfach toll und die "gefühlte Geschwindigkeit" ist auch höher! :wink:

Und dann werd ich mich mal nach nem schönen flachen einfachen Laufschuh umschauen. Irgendwo in dem Forum hier hab ich gelesen, dass manche auch in diesen Aqua-schuhen laufen. Das ist auch sehr verlockend. Aber in den Wintermonaten sicher von Nachteil... Gummisohlen und Schneematsch... :)
Die Nike Free sind schon recht teuer, machen aber nen guten Eindruck. Na, mal schauen...

Abschließende Frage: Wenn ich aber wirklich in dem Schuh laufe, der mir keine Schmerzen bereitet, kann es dann nicht sein, dass ich mir nen falschen Laufstil aneigne?

Servus aus dem Süden!
Francis

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Abschließende Frage: Wenn ich aber wirklich in dem Schuh laufe, der mir keine Schmerzen bereitet, kann es dann nicht sein, dass ich mir nen falschen Laufstil aneigne?


Hi Francis,


da Du 'ne ganze Weile ohne orthopädische Beschwerden Barfußlaufen kannst, mußt Du bereits eine ziemlich beachtliche aktive Lauftechnik haben, von der ein wirklich großer Teil der Läufer nur träumen kann!

Man könnte sagen, daß Du eigentlich gar keine Schuhe bräuchtest, wenn da nur die Blasen und die kalte Jahreszeit nicht wären.

Also brauchst Du, um Dich davor zu schützen, nur "wenig" Schuh: flach, direkt, sparsame Dämpfung, gute Torsion, geringstmögliche Absatzerhöhung. Dies trifft sich gut, denn Du sagst ja, daß Du in flachen Schuhen gerne und ebenfalls schmerzfrei läufst.

Ein solcher Schuh beeinträchtigt Deinen Laufstil nur minimal bis gar nicht. Du bist quasi mit Deinem Barfußlaufstil unterwegs, und der ist mit Sicherheit nicht falsch, sonst hätten Dir nach der Barfußrunde einige Tage lang sämtliche Gräten wehgetan!

Fazit: Du brauchst keine Angst davor zu haben, etwas "falsches" zu lernen, wenn Du Schuhe anziehst, mit denen Du keine Schmerzen hast.

Ich hätte an Deiner Stelle viel mehr Angst davor, mir mit dem Asics irgendeinen problematischen Stil oder gar Verletzungen/Überlastungen anzueignen!
Der Asics bietet eine Pronationsstütze, die Du nicht brauchst, weil Du die "krummen Füße" durch eine offensichtlich ziemlich gute Technik ausgleichen kannst. Diese Stützen sind für Läufer gemacht die diesen Ausgleich nicht aus eigener Kraft erbringen können. Wer diese "orthopädischen Hilfen" nicht benötigt, sollte auch wirklich nicht damit herumlaufen. Die bringen Deinen ganzen Bewegungsablauf durcheinander.

Wenn Du Dich über flache Schuhmodelle informieren möchtest, bietet der Thread zum Thema "Schuhe für Vorfußläufer" eine Auswahl an Modellen.

Den Nike Free kann ich auch empfehlen. Der ist einfach toll, laufe selbst dauernd damit herum :)

Ach ja, bei der Laufbandanalyse im Geschäft ist zu beachten, daß die dort häufig nur auf der Grundlage der Fußstellung Empfehlungen aussprechen. In Deinem Fall zeigt sich, wie problematisch das ist. Man muß immer den Laufstil berücksichtigen!

Liebe Grüße
Kathy

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@kathy
dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
liebe grüsse von eva

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Hallo,
man kann aus der Ferne keinen abschliessenden Rat geben. Wärest Du Mitglied meiner Trainingsgruppe, so würde ich Dich zu einem auf Läufer spezialisierten Schuhorthopädiemeister im Raum Aachen schicken. Der macht eine 30-minütige Analyse. Bei Knick-/Spreizfuß wirst Du aus der Erfahrung Einlagen benötigen. Doch auch da wieder Vorsicht: Laufeinlagen, die Du auch nur in den Sportschuhen trägst. Weitere Faktoren (Einknicken nach innen oder aussen beim Aufsetzen auf dem Hinterfuß; eventuell, jedoch selten in der Praxis laufen nur auf dem Vorderfuß; schmaler oder breiter Fuß) führen dann zu einer Empfehlung der für Dich am besten geeigneten Schuhe. Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass Asics oder Nike oder adidas und alle anderen Hersteller die besten Schuhe haben.
Weiterlaufen speziell mit Deinem Problem führt schnell zu den nächsten schmerzhaften Verletzungen. Hier ist insbesondere der Fersensporn zu nennen.
Frage in einem Sportverein oder in einem guten Sportgeschäft nach einem Orthopädiemeister, der Ahnung vom Laufen hat.
Viele Grüße
Peter Servas

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peter servas hat geschrieben: Weiterlaufen speziell mit Deinem Problem führt schnell zu den nächsten schmerzhaften Verletzungen. Hier ist insbesondere der Fersensporn zu nennen.
Frage in einem Sportverein oder in einem guten Sportgeschäft nach einem Orthopädiemeister, der Ahnung vom Laufen hat.


Wer wie Francis laufen kann, hat kein Problem. Und auch ein KSS-Fuß ist nicht per se ein Problem. Zum Problem wird er erst, wenn er beim Laufen zu einer stärkeren Überpronation führt, die dann alle möglichen Reizungen nach sich ziehen kann. Das kann bei Francis nicht der Fall sein, sonst hätte er es schon bei den Puma-Schlappen-Läufen, spätestens aber barfuß bemerken müssen.
Wer barfuß oder in flachen Schuhen keine Schmerzen hat, braucht keinen Orthopädietechniker, auch wenn ein KSS-Fuß vorliegt. Francis' Körper kann diese "Fehlstellung" nämlich offensichtlich ganz alleine ausgleichen.

Die Tatsache, daß eine "orthopädische Maßnahme" in Form eines Laufschuhs mit Pronationsstütze Probleme auslöst bei jemandem, der diese Maßnahme ganz offensichtlich nicht benötigt, ist doch eigentlich ganz normal.
Wenn ich eine Brille aufsetze, die ich nicht benötige, bekomme ich auch Kopfschmerzen. Das heißt aber nicht, daß ich deswegen ein Problem mit den Augen habe.

Es ist auch meiner Erfahrung nach so, daß bei KSS-Füßen gerne Einlagen verordnet werden. Allerdings werden die nur allzugern allein auf Grundlage eines statischen Schaumabdrucks gefertigt. Und dieser statische Abdruck sagt über das Verhalten des Fußes während der Laufbewegung nicht viel aus. Bei Francis wäre der statische Abdruck wohl grauenhaft (wie bei mir), während der Laufbewegung aber völlig unauffällig, weil in diesem Moment Muskeln aktiviert sind, die den Fuß nicht so einknicken lassen, wie es die Fußform allein vermuten lassen würde.
Aus diesem Grund bin ich etwas skeptisch, wenn Einlagen fürs Laufen ins Spiel kommen sollen, denn selbst lauferfahrene Orthopädietechniker beschränken sich ganz gerne aufs Einlagenfertigen nach dem Faulenzer-Prinzip (mir passiert).

Das generelle Problem mit Orthopädietechnik ist in meinen Augen, daß es sich um passive Maßnahmen handelt. Sie entlasten beteiligte Muskelgruppen und begünstigen eine Schwächung des Bewegungsapparats. Daher würde ich immer zuerst aktive Maßnahmen (Barfußläufe, Lauf-ABC, Kraft- und Koordinationsübungen) probieren, bevor ich Leuten den Gang zum Orthopädietechniker anrate...

... aber dazu muß ja erst einmal ein Problem vorhanden sein. Francis hat m.E. keins. Vielleicht das "Problem", nicht ins gängige Schema KSS-Fuß >>> Pronationsstütze/Einlage zu fallen :wink:

Liebe Grüße
Kathy,
Einlagenüberversorgung am eigenen Leib erfahren daraufhin durch Aktivierung der Muskulatur und in-die-Ecke-schmeißen der Einlagen nun mit besserem Laufstil flotter (hehe) und schmerzfrei unterwegs :)

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Wow, Kathy! Danke! Was für ein tolles Posting! :daumen: Klar, logisch und selbst für mich nachvollziehbar!

Erstmal vorweg: Du hast mich sehr beruhigt! :nick: Das ich nix falsch mache, wenn ich in ungestützten Schuhen unterwegs bin. Und das ich jetzt höchstwahrscheinlich nicht den Rest meines Lebens mit Einlagen hantieren, irgendein Orthopädiegeschäft mein zweites Wohnzimmer wird oder ich in 20 Jahren nen Rollator benötige... :biggrins:

Also kann ich im Großen und Ganzen immer erst dann davon ausgehen, dass ich was ändern sollte, wenn Schmerzen auftauchen? Sowohl wenn ich Schmerzen beim Laufen mit gestützen Schuhen habe, als auch wenn ich merke, dass das Barfusslaufen schmerzhaft wird (zB aufgrund zunehmender Überpronation). Schmerzen also als Warnsignal... (Eigentlich ist das ja eigentlich auch logisch: Zu was sind Schmerzen sonst nütze? Wenn nicht als Alarmsignal bzw. dazu, einen unangenehmen Zustand schnellstmöglich zu beseitigen?)

Was aber dann zu der Frage führt, wozu werden dann bei Fussfehlstellungen, die NICHT von Schmerzen begleitet sind, überhaupt Einlagen und korrigierende Massnahmen verordnet? Ist das nicht kontraproduktiv? Dann lernt man viele Monate (Jahre?) lang, unter Schmerzen nen neuen Laufstil, hat aber letzten Endes dann auch nix gekonnt!?
Im Gegenteil:
Kathy hat geschrieben: Das generelle Problem mit Orthopädietechnik ist in meinen Augen, daß es sich um passive Maßnahmen handelt. Sie entlasten beteiligte Muskelgruppen und begünstigen eine Schwächung des Bewegungsapparats. Daher würde ich immer zuerst aktive Maßnahmen (Barfußläufe, Lauf-ABC, Kraft- und Koordinationsübungen) probieren, bevor ich Leuten den Gang zum Orthopädietechniker anrate...
:confused:
(Andere Frage in dem Kontext: Einlagen in Laufschuhen machen aber außerdem auch wenig Sinn, wenn sie sich NUR in diesen Schuhen befinden, oder? Ich mein, konsequenterweise müsste man dann doch AUSSCHLIESSLICH nur noch mit korrigierenden Maßnahmen herumlaufen? Denn schließlich soll sich der Fuss "umgewöhnen"...)

Und bin ich denn mit nem KSS-Fuss automatisch Vorfussläufer? (Oder warum soll ich mir Schuhe für Vorfußläufer ansehen? Das ist doch der "Sprinter-Laufstil", gell? Weiß jetzt nicht, ob ich so lauf...)

@Peter Servas: Nun, ich hab ja NUR in den Laufschuhen Schmerzen! (Wie paradox eigentlich!) Ansonsten geht es mir prima. Und hätte nicht irgendwann, irgendwer mal gesacht, ich hätte KSS-Füße, wäre mir das bis heute auch nie aufgefallen.
Es ging mir mit der Frage hier auch nicht um spezielle Schuhe, sondern darum, ob wer ne Idee hat, warum mir die Füße beim LAUFEN so weh tun und ob ich generell meinen Laufstil ändern muss...
Ein Fersensporn (hab eben mal gegooglet) hat seinen "Schmerzherd" aber an der Ferse, Achillessehne oder nicht? Da tut ja nichts weh, sondern eben halt der Mittelfuss, die "Oberseite" vom Fuss quasi. Aber ich werd da trotzdem mal ein etwas wachsameres Auge drauf haben... Sicher ist sicher. :wink:
Kathy hat geschrieben:Einlagenüberversorgung am eigenen Leib erfahren daraufhin durch Aktivierung der Muskulatur und in-die-Ecke-schmeißen der Einlagen nun mit besserem Laufstil flotter (hehe) und schmerzfrei unterwegs :)
Yeehaw, genau! Weg mit dem Kram! Dank dir! Du hast mir ne Menge erspart, glaub ich... :daumen:

Many thanks nochmal, Kathy! :zwinker2:

Okay, so long
Francis

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Francis hat geschrieben:Was aber dann zu der Frage führt, wozu werden dann bei Fussfehlstellungen, die NICHT von Schmerzen begleitet sind, überhaupt Einlagen und korrigierende Massnahmen verordnet? :confused:

Francis
vielleicht wollen die orthopäden nur geld verdienen.......

das beste beispiel ist mein mann. er hat eben diesen KSS und der betriebsarzt schickte ihn nach der gesundenuntersuchung zum orthopäden. (mein mann hatte keinerlei schmerzen!). dieser verschrieb ihm einlagen für seine arbeitsschuhe. nach 2 woche hatte er starke knieschmerzen und probleme mit dem schienbein. ich hab ihm dann die einlagen weggenommen, und siehe da: die schmerzen waren ganz schnell wieder weg!

auch ich haben einen KSS und laufe nur mit flachen und ungestützen schuhen. ein aktiver laufstil schützt mehr vor verletzungen als jeder schuh!
liebe grüsse von eva

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Francis hat geschrieben: Also kann ich im Großen und Ganzen immer erst dann davon ausgehen, dass ich was ändern sollte, wenn Schmerzen auftauchen? Sowohl wenn ich Schmerzen beim Laufen mit gestützen Schuhen habe, als auch wenn ich merke, dass das Barfusslaufen schmerzhaft wird (zB aufgrund zunehmender Überpronation). Schmerzen also als Warnsignal... (Eigentlich ist das ja eigentlich auch logisch: Zu was sind Schmerzen sonst nütze? Wenn nicht als Alarmsignal bzw. dazu, einen unangenehmen Zustand schnellstmöglich zu beseitigen?)

Was aber dann zu der Frage führt, wozu werden dann bei Fussfehlstellungen, die NICHT von Schmerzen begleitet sind, überhaupt Einlagen und korrigierende Massnahmen verordnet? Ist das nicht kontraproduktiv? Dann lernt man viele Monate (Jahre?) lang, unter Schmerzen nen neuen Laufstil, hat aber letzten Endes dann auch nix gekonnt!?


Hi Francis,


ich meine, Du hast es richtig formuliert: im Großen und Ganzen sind Schmerzen ein Warnsignal, daß etwas im "System" nicht stimmt und korrigiert werden muß.

Das bedeutet aber nicht, daß man bei offensichtlich schweren Fehlstellungen immer erst auf die Schmerzen "warten" muß, um etwas zu korrigieren:
Angenommen, Du gehst in ein gutes Laufgeschäft, die untersuchen Deine Füße, Deine Beinachse (dynamisch & statisch!), Laufstil und alles was sonst noch dazu gehört und sehen, daß Dein Knickfuß beim Laufen (barfuß oder in Neutralschuhen) eine stärkere Überpronation auslöst. In diesem Fall sind gestützte Schuhe erstmal ratsam, denn mit neutralen dürften sich in kurzer Zeit Schwierigkeiten einstellen. Jemand mit starker Überpronation sollte normalerweise auch keine orthopädischen Probleme mit einer Pronationsstütze bekommen. Wegen eines gestützten Schuhs muß man sich nicht aktiv einen neuen Laufstil aneignen. Man läuft wie immer und der Schuh stützt passiv an den Stellen, wo's der Fuß nicht allein kann.

Für diejenigen, die das brauchen, ist das überhaupt kein Problem. Wer solche Mittel braucht, wird ohne diese Mittel früher oder später Probleme bekommen. Bei Dir spricht m.E. im Moment überhaupt nichts dafür, daß Du solche Hilfen benötigst.

Francis hat geschrieben: (Andere Frage in dem Kontext: Einlagen in Laufschuhen machen aber außerdem auch wenig Sinn, wenn sie sich NUR in diesen Schuhen befinden, oder? Ich mein, konsequenterweise müsste man dann doch AUSSCHLIESSLICH nur noch mit korrigierenden Maßnahmen herumlaufen? Denn schließlich soll sich der Fuss "umgewöhnen"...)


Wer wirklich massive Fehlstellungen (schwere X-/O-Beine, ganz schlimme Spreizfüße u.a.) hat, benötigt oft auch im Alltag Einlagen, um schmerzfrei zu sein. Wer im Alltag keine Probleme hat, braucht auch bei einer "Fehlstellung" nicht automatisch Einlagen, denn der Körper kann solche Fehlstellungen häufig ganz gut kompensieren (Knickfüße kompensieren oft O-Beine). Wenn man in dieses "System" mit Einlagen reinpfuscht, kommt es oft eher zu Schmerzen. Das scheint bei Kittys Mann der Fall gewesen zu sein.

Der Fuß gewöhnt sich beim Tragen einer Einlage übrigens nicht um sondern eher "an", d.h., die Einlage "heilt" nicht eine Fehlstellung, sondern ist nur eine externe Einheit, die die Arbeit übernimmt, die Dein Fuß nicht übernehmen kann. Hier kommen wir zum generellen Problem der Orthopädietechnik:
Es handelt sich jeweils nur um passive Hilfen. Mit einer Einlage unten drunter wird die Fußmuskulatur nicht gefördert und verkümmert, der Fuß wird immer schlapper. Der Effekt ist ähnlich wie der nach einer Ruhigstellung von Gliedmaßen durch den Gips.
Deswegen sollte, wer Einlagen braucht, immer Fußgymnastik machen und die Einlagen auch nur dann anziehen, wenn man sie wirklich braucht. Es ist nicht wie bei der Zahnspange, wo nur regelmäßiges Tragen dazu führt, daß die Zähne irgendwann ohne Hilfe "gerade" sind.

Bei Läufern ist es oft so, daß sie im Alltag keine Einlagen brauchen, weil ihr Körper Fehlstellungen kompensieren kann. In der Laufbewegung ändert sich das aber sehr oft und es werden Pronationsstützen oder Einlagen erforderlich.

Francis hat geschrieben: Und bin ich denn mit nem KSS-Fuss automatisch Vorfussläufer? (Oder warum soll ich mir Schuhe für Vorfußläufer ansehen? Das ist doch der "Sprinter-Laufstil", gell? Weiß jetzt nicht, ob ich so lauf...)


Nein, die Fuß-Form führt nicht automatisch zu einem bestimmten Fußaufsatz. Es ist aber so, daß Vorfußläufer besonders flache Schuhe brauchen, und auf der Suche nach selbigen bist Du ja.
Ich halte es aber für wahrscheinlich, daß Du Vor- oder Mittelfußläufer bist, denn Barfußlaufen auf Asphalt ist über die Ferse geradezu unmöglich. Und wenn Du mit Schuhen einen passiven Fersenaufsatz hättest, würden Dir nach so 'ner Barfußrunde mindestens mal die Waden wehtun.

Liebe Grüße
Kathy

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kitty hat geschrieben: auch ich haben einen KSS und laufe nur mit flachen und ungestützen schuhen. ein aktiver laufstil schützt mehr vor verletzungen als jeder schuh!


*unterschreib* :wink: :daumen:

Kathy

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Okay, dann bin ich jetzt erstmal schlauer, was Einlagen, "passives" Stützen und KSS-Füße betrifft. :daumen:

Danke für die ausführlichen Erläuterungen.

Ich war gestern abend wieder laufen - in meinen ganz alten Pumaschlappen. War zwar ungewohnt... aber ich hatte keine Schmerzen! :nick: Ich hab mir die Schlappen mal etwas genauer angesehen, und was musst ich sehen? Die Schuhe sind größtenteils in den Außen(!)bereichen abgelaufen! Also beim rechten Schuh am stärksten die rechte hintere Hälfte der Ferse (und die rechte Seite des Ballens ist auch ein wenig mehr abgelaufen als die linke). Beim linken Fuß ist umgekehrt.
Hätte das nicht anders herum sein müssen? Wegen der KSS-Füße? Also mehr Belastung innen?

Anyway, nochmal ein dickes Dankeschön an alle für ihre Postings!

Viele Grüße
Francis (...der sich demnächst auf die Jagd nach schönen, flachen Laufschuhe machen wird.)

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Hallo Francis,

hier spricht eine "Spreizfuß-rechts-Diagnose" mit dir. Nach einigen Marathonläufen und dem damit verbundenen jahrelangen Training, schmerzte mein rechter Fuß mittig an der Sohle. Die Diagnose war eindeutig und ebenso die Therapie: Spezielle Einlagen mit sogenannter "Pelotte". Das ist eine Erhöhung auf der Einlage im Mittelfußbereich, die den Druck vom Vorfuß nimmt. Damit laufe ich nun schmerzfrei.

In welchen Laufschuhen du läufst ist mithin vollkommen gleichgültig. Ab zum Arzt mit dir. Wenn sich die Diagnose bestätigt (was ja wahrscheinlich ist, wenn es schon einmal diagnostiziert wurde), wird er dir ein Rezept für Einlagen ausschreiben. Du brauchst welche für die Laufschuhe und andere für Normalschuhe. Wichtig ist, dass du dann auch konsequent diese Einlagen trägst. Immer und überall.

Noch ein Hinweis zum Laufschuhkauf: Nur weil ein Schuh besonders gut getestet wurde heißt das noch lange nicht, dass er für deine Füße was taugt. Ohne Schuhberatung sollte man keinen Laufschuh kaufen.

Alles Gute und baldige Besserung :daumen:
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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udo, hast du alles von anfang an gelesen?
liebe grüsse von eva

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kitty hat geschrieben:udo, hast du alles von anfang an gelesen?
Nein habe ich nicht. Ich mache meine Aussagen normalerweise nicht abhängig von den Ratschlägen anderer. In diesem Fall noch weniger, weil ich konkrete Erfahrungen damit hab. Und an der allgemeinen Ärzteschelte werde ich mich auch nicht beteiligen. Übrigens wegen überwiegend positiver Erfahrungen.

Allerdings habe ich Francis' Post wohl nicht konzentriert genug gelesen, sonst wäre mir nicht entgangen, dass die Schmerzen wohl nur in den besagten Laufschuhen auftreten. Aber Francis ist sicher souverän genug, sich das Passende aus den diversen Beiträgen heraus zu picken.

Und meine Einlagen lasse ich mir von niemand wegnehmen. :wink: Das habe ich schon selbst probiert und dann gleich wieder Probleme bekommen. Nebenbei bemerkt in jedem Schuh.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Salut,

wollt nur mal verlauten lassen, dass ich die Woche nun schon drei mal in niegelnagelneuen "Zauberschuhen" unterwegs war! Schuhe, die überhaupt nicht weh tun!! ;-) Das ist toll!!
Heute sogar auf meiner biggest lap ever! :-) War fast ne anderthalbe Stunde unterwegs. Unter einem brennenden Abendrothimmel, inmitten von endlosen Weizenfeldern und einem dicken fetten "Runners High" (Ja, ich kenn ein Fachwort... aber zugegben, ich habs hier ausm Forum geklaut!). Wow, was ein Kick heute!
Mann, Mann, Mann! So lass ich mir das gefallen...

Viele Grüße
Francis

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[quote="Francis"]Salut,

wollt nur mal verlauten lassen, dass ich die Woche nun schon drei mal in niegelnagelneuen "Zauberschuhen" unterwegs war! Schuhe, die überhaupt nicht weh tun!! ]

Was sind denn das für "Zauberschuhe"? :daumen: *auchhabenwill* :zwinker2:
Freut mich, daß es so prima läuft!
Weiterhin viel Spaß und zahlreiche Runner's Highs!

Liebe Grüße
Kathy

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Kathy hat geschrieben:Was sind denn das für "Zauberschuhe"? :daumen: *auchhabenwill* :zwinker2:
Freut mich, daß es so prima läuft!
Weiterhin viel Spaß und zahlreiche Runner's Highs!
Sündhaft teure Laufschuhe vom Deichmann! :wink:

Yeah, Laufen rockt! :daumen: (Heute konnt ich aber leider nicht. Musst mich noch von gestern auskurieren... wöchentliches Fussballtraining. Resultat: Arm aufgerissen, Oberschenkel gezerrt, zwei blaue Zehen... aber wieder Torschützenkönig!! :nick: )

Anyway, viele Grüße
Francis
Gesperrt

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