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Bandscheibenvorfall Nerv klemmt, kein Schmerz - was tun

Bandscheibenvorfall Nerv klemmt, kein Schmerz - was tun

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Nachdem ich mitbekommen habe das es auch andere Läufer mit Bandscheibenvorfällen gibt möchte ich meine Fragen doch noch einmal direkt ier posten und hoffe auf Hile von Leidensgenossen:

ich habe ein CT Ergebnis - es ist ein Bandscheibenvorfall

"mäß. Sp. chondrose 4/5 mit re. exzentr. post.-med. Prolaps u. lokaler For.- u. Rec.sten.re.4/5,Skoliose n. li."

zu deutsch wurde mir gesagt ein leichter Bandscheibenvorfall im Bereich 4-5 Wirbel, statt 14 mm Wirbelabstand nur 7 mm - was bedeuten soll das sich das ganze innerhalb von 4-5 Wochen von allein zurückbilden kann.

Mein Problem ist das mir nach dem Besuch von 3 Ärzten eigentlich jeder etwas anderes verodnen will und die Lage auch durchaus anders einschätzt. Auch wundert mich das manmich permanent mit Schmerzmittel spritzen, infusionieren, behandeln will - wo ich doch gar keine habe - es soll doch lediglich der Ischiasnerv, der irgendwie beeinträchtigt wurde mein Bein in Ruhe lassen damit es nicht mehr taub ist und die Fußhebeschwäche weg geht :nick:

Auch hier im Forum finde ich im wesentlichen "Schmerzbeiträge" - aber bei so vielen Läufern mit Rückenproblemengibt es ja doch vielleicht jemanden mit ähnlichen Erfahrungen...
Viele Grüße aus Schwerte :hallo:

Matthias



Münster Marathon 2008 (3:13)
Seilerseecup Iserlohn (1:35)
Mendener Waldlauf 2008 (1:38)
Hamburg Marathon 2008 (3:22)
Karstadt Marathon Startnummer 444 (3:17) PB
Duisburg Halbmarathon 2007 (1:31)PB
Steinfurt Marathon 18.3.2006 Startnummer 411 (3:46)
Duisburg Marathon 30.4.2006 (3:32)
Köln Marathon 8.10.2006 3:45
Rhein Ruhr Halbmarathon Duisburg 2007 1:32

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Hallo Matthias,

ich habe derzeit ein ähnliches Problem mit ähnlichen Beschwerden. Daß dabei drei Experten fünf verschiedene Dinge erzählen, habe ich auch erlebt. :motz:

Einigermaßen festzustehen scheint, daß bei einem Bandscheibenvorfall die Bandscheibe "in die Breite wächst" und auf den Nerv drückt. Je nachdem, an welcher Stelle sich der Vorfall befindet, kommt es zu Symptomen wie Schmerzen, Krämpfen, Schwäche oder Taubheitsgefühlen. Der Bandscheibenvorfall selbst entwickelt sich wohl zumeist nicht zurück, jedoch kann man durch verschiedene Maßnahmen die Symptome verschwinden lassen.

Meistens machen die Ärzte ca. 3 Wochen Schmerztherapie, damit der gereizte Nerv zur Ruhe kommt. Dazu gibt es manuelle Therapie (leichte Gymnastik, Dehnübungen). Danach muß dann wohl nach und nach durch Krankengymnastik die Rücken- und Bauchmuskulatur trainiert werden, damit die Bandscheibe entlastet wird.

Während der Akutbehandlung sollte man wenig sitzen, möglichst nicht wettkampfmäßig laufen, viel Wandern (aber: keine langen Strecken am Stück und nicht übermäßig schnell) und Rückenschwimmen (viel Spaß bei der Suche nach dem Schwimmbad, in dem das möglich ist :zwinker2: ). Auch die Benutzung eines Crosstrainers scheint unbedenklich zu sein (sagen zumindest 2 von 3 Experten :teufel: ) . Bezüglich der Möglichkeit des Radfahrens und des leichten Joggens scheiden sich die Geister. Der Eine rät ab, der Andere sagt: "Probieren Sie es aus..."

Ich wünsche Dir, daß Du an fähige Ärzte und Krankengymnasten gerätst und bald wieder auf der Piste bist...

Gruß
Georg
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matjes hat geschrieben: ... es soll doch lediglich der Ischiasnerv, der irgendwie beeinträchtigt wurde mein Bein in Ruhe lassen damit es nicht mehr taub ist und die Fußhebeschwäche weg geht :nick:
...

Hallo matjes,
ich glaube das Wort "lediglich" gehört hier nicht her. Dein Ischiasnerv ist geschädigt/es drückt drauf, deswegen hast du die Fußhebeschwäche. Damit dieser Druck auf den Nerv weggeht, versuchen die Ärzte es mit entzündungshemmenden Mitteln. Je länger der Nerv geschädigt wird, desto geringer ist die Möglichkeit, dass dein Fuß wieder ganz normal zu heben ist. Scheinbar ist es bei dir ja nicht so schlimm, jedoch solltest du das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich habe einen Massen-Vorfall in der HWS und mir wurde gesagt: "Solange sie NUR SCHMERZEN haben, wird hier nicht operiert. Erst wenn sie Ausfälle bekommen ...". Also, das was du schon hast.
Wie mein Vorredner schon schrieb, ist die Schmerztherapie (in deinem Falle wegen der Entzündung zwar ohne Schmerz) trotzdem hilfreich, den geschädigten/gereizten Nerv zur Ruhe zu bringen.
Gegen gemäßigte Bewegung ist in der Tat nichts einzuwenden.
Also: Nicht alles was die Ärzte wollen ist Unsinn. Sieh' zu, dass die Fußhebeschwäche so schnell wie möglich weg geht, ohne dass bleibende Schäden entstehen.
Gruß
Claudia
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Langfristig wichtig ist Muskelaufbau!! Wenn das Akute vorbei ist, am besten ne Rückenschule, und dann evtl. selbst übern oder FitnessCenter. Ist echt ganz wichtig: mein Mann hatte mal einen BS-Vorfall, und wenn er die Muskeln zu lange vernachlässigt, "ziept" es im Rücken, ansonsten ist alles fein, und er kann auch Belastendes machen.

LG Ulrike

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matjes hat geschrieben: - was bedeuten soll das sich das ganze innerhalb von 4-5 Wochen von allein zurückbilden kann.

.
hallo Matthias,
eigene Erfahrungen habe ich Gott sei Dank nicht als Patient, aber als Assistent und als Behandler in chiropraktischen und manuellen Therapien.
Oft ist es so, das der Bandscheibenvorfall gar nicht die Hauptursache für die Beschwerden ist.
Es können Begleitumstände sein wie verbliebene Muskeldysballancen, verschobene Wirbel etc.
Beispiel:
Oft ist nach einer OP die Beschwerde immer noch vorhanden, andererseits kann es sein, daß trotz massivem Bandscheibenvorfall kaum Beschwerdesymptomatik vorhanden ist.

Desöfteren ist zB die scheinbare Restsymptomatik eines Bandscheibenvorfalles einfach durch einen verrückten Lendenwirbel verursacht und durch einen einfachen Griff zu beheben.

Deshalb wäre mein Tip, dich an einen Behandler zu wenden der Osteopathie beherrscht. Das kann ein Arzt, ein Heilpraktiker, aber auch ein Physiotherapeut sein.

(Ich habe selber mal von osteopathischer Behandlung bei einem Physiotherapeuten sehr profitiert. Der Blickwinkel und der Denkansatz sind eben ganz anders als der Blickwinkel und der Denkansatz der Ärzte.
Und da es ein Physiotherapeut war brauchte ich auch nicht extra zu zahlen. Aber selbst das wäre es mir wert gewesen.)

Der weiter oben empfohlene Muskelaufbau ist natürlich in jedem Fall anzuraten. Und zurückbilden kann sich der Vorfall auch, selbst Vorfälle mit ausgetretenem Kern können sich wieder bessern weil die Kerngallerte nach gewisser Zeit eintrocknet.

Gruß Rolf

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Hallo matjes,

manche Ärzte vergessen, dass der Patient im Rahmen einer Diagnose und auch bei der Therapie eine wichtige Funktion hat. Vor vielen Jahren habe ich gelernt, dass es außerordentlich wichtig ist, sich bei beidem einzumischen und bin gut damit gefahren. Einmischen bedeutet dann im konkreten Fall unterschiedliches Verhalten. Zum Beispiel:
  • Intensiven Dialog mit dem Arzt, im Zwiegespräch die ganze Chose klären.
  • Ideen entwickeln, wie ich mir selbst helfen kann und den Arzt nach deren Erfolgsaussichten befragen.
  • Verweigern von Maßnahmen, die mir unlogisch erscheinen oder als letzter Ausweg auch später noch möglich sind.
  • Fragen, fragen, fragen, fragen, ...
Ärzte, die sich darauf nicht einlassen, besuche ich nicht mehr. Ärzte, die meine "Teilnahme" begrüßten und mich "mitarbeiten" ließen, stellten sich in aller Regel als solche heraus, die mir helfen konnten.

Natürlich gab es auch immer wieder Situationen, in denen ich ratlos war und dem Wissen und Können des Arztes blind vertrauen musste. Das ist nun einmal so. Ein schlechter Vergleich - ich weiß - aber immerhin: Wenn heute einer mein Auto repariert, kann ich oft auch nichts beisteuern ...

Ganz konkret hatte ich mal einen Bandscheibeneinriss. Bei dem dabei durchgeführten MRT stellte sich zusätzlich heraus, dass diverse Bandscheiben "vorgewölbt" sind. Relativ frühzeitig wagte ich mich wieder ans Lauftraining und machte die erstaunliche Feststellung, dass ich beim Laufen recht schnell schmerzfrei wurde und erst eine halbe Stunde nach dem Training der charakteristische Schmerz vom Bandscheibeneinriss zurück kehrte. Ich will das mal noch konkreter sagen: Ich war in der unguten, ein heftiges schlechtes Gewissen produzierenden Situation, dass ich wegen des Einrisses krank geschrieben war und dann zum Laufen ging ... Das schlechte Gewissen ließ sich ja schnell wieder aufheben, indem ich an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte, wenn auch unter Schmerzen. Aber die Zweifel blieben, ob das mit dem Laufen den gut sein könne, wo man doch weiß, dass die Bandscheiben bei jedem Schritt gewissem Druck ausgesetzt sind. Diese Frage stellte ich "im Dialog" bei nächster Gelegenheit meinem Orthopäden. Seine Antwort war "woher ich das den so genau wissen wollte? Es könne doch ebenso gut bei mir der Fall vorliegen, dass das Laufen die Muskulatur um die Wirbelsäule dergestalt anspannt, dass die verletzte Bandscheibe vom Rückenmark "weg gedrückt" wird. Er riet mir auf meinen Körper zu hören. Der würde durch Schmerzfreiheit schon richtiges Verhalten signalisieren ...

Ich weiß nicht, ob ich dir dadurch helfen kann. Jedenfalls wünsche ich dir baldige Besserung. Und lass dir nix andrehen, wovon du nicht wirklich überzeugt bist.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

Bandscheibe

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U_d_o hat geschrieben:
  • Intensiven Dialog mit dem Arzt, im Zwiegespräch die ganze Chose klären.
  • Ideen entwickeln, wie ich mir selbst helfen kann und den Arzt nach deren Erfolgsaussichten befragen.
  • Verweigern von Maßnahmen, die mir unlogisch erscheinen oder als letzter Ausweg auch später noch möglich sind.
  • Fragen, fragen, fragen, fragen, ...
.
Hallo Udo
- ein generell guter Rat. Viele trauen sich aber nicht ! Der Begriff "Halbgott" in Weiß kommt nicht von ungefähr. Und viele Ärzte reagieren sehr empfindlich wenn sie sich kritisiert fühlen.
Nichtsdestotrotz sollte man sich emanzipieren und nötigenfalls eine zweite Meinung einholen.

Hallo Matjes
Vielleicht auch noch zu erwähnen: die Entspannung nicht vernachlässigen.
Bandscheiben werden beim Erwachsenen nicht durch Blutgefäße ernährt sondern durch Diffusion. Das geschieht am Besten im Liegen. Deshalb sind sie morgens auch wieder größer :) .

Gruß Rolf

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Vielen Dank für die vielen Tipps -

@Rolf - bei deinem Nickname muß ich immer schmunzeln :zwinker5:
habe heute meinen ersten Termin beim Phsiotherapeuten gehabt, war eine interessante Erfahrung - es hatte etwas von Handauflegen und in den Körper horchen. Aber ich habe ein gutes Gefühl das mir dort geholfen wird. Der Physiotherapeut hat Zusatzqualifikationen in u.a. Osteopathie und manueller Therapie ob es daran liegt :confused:

Dazu habe ich im Fitnesscenter einen Plan mit meinem Trainer für die nächsten Tage aufgestellt - hier steht Mobilisation des Beckens im Schwerpunkt und natürlich Koordination.

@ Udo
ja gegen unsere Halbgötter un weiß muß man eine gesunde Protion Mißtrauen, Kritik und Mut zum Hinterfragen und kritisieren mitbringen. Das versuche ich auch immer - schwierig ist es wenn man so wenig von dem versteht was da abgeht... Ich glaube Du hast auch als langjähriger Sportler mehr Erfahrung in Sachen Körpersignale, zumal ich denke das bei Dir auch beruflich sportlich einiges abgehen dürfte.

@Georg
ich wünsch Dir auch alles Gute - bin beruhigt das es anderen ähnlich ergeht :zwinker5:
Viele Grüße aus Schwerte :hallo:

Matthias



Münster Marathon 2008 (3:13)
Seilerseecup Iserlohn (1:35)
Mendener Waldlauf 2008 (1:38)
Hamburg Marathon 2008 (3:22)
Karstadt Marathon Startnummer 444 (3:17) PB
Duisburg Halbmarathon 2007 (1:31)PB
Steinfurt Marathon 18.3.2006 Startnummer 411 (3:46)
Duisburg Marathon 30.4.2006 (3:32)
Köln Marathon 8.10.2006 3:45
Rhein Ruhr Halbmarathon Duisburg 2007 1:32

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matjes hat geschrieben:Vielen Dank für die vielen Tipps -

@Rolf - bei deinem Nickname muß ich immer schmunzeln :zwinker5:

Der Physiotherapeut hat Zusatzqualifikationen in u.a. Osteopathie und manueller Therapie ob es daran liegt :confused:

:
- Ich auch :D . Wie schon im Vorstellungsthread geschrieben, eine Freundin die bei mir Patientin war (samt ihrer Hündin) nennt mich immer so, weil wir schon so lange an ihrer Migräne herumdoktorn..

- Hört sich doch alles gut an..
Alles Gute
Rolf
Gesperrt

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