Zum 4. Mal fand sie nun statt, die Rostocker Marathon-Nacht. Für mich sollte es der erste richtig "amtliche" Halbmarathon werden. In meiner Sig hatte ich mich ja lange genug vorher aus dem Fenster gelehnt (2:45 h wollten geknackt sein, nach einem halben Jahr Training ein ehrgeiziges Ziel, finde ich). Und das ausgerechnet dort, wo ich während meiner Armeezeit vor ca. 30 Jahren das Laufen wirklich hassen gelernt hatte. Back to the roots also ...
Ich hatte mir in der Vorbereitung sogar einen Trainingsplan (Steffny, Großes Laufbuch) gegönnt, und diesen sogar im Wesentlichen eingehalten.
Am Freitag habe ich mit der Scheffin noch eine richtige schöne stadtwanderung (so 10 km in 5 h) gemacht, wurde aber gegen Abend doch schon ein wenig aufgeregt.
Samstag vormittag Startunterlagen geholt, da gings auf dem Neuen Markt schon richtig zur Sache: Marathonmesse, Kampfsportvorführungen, Bauchtanz usw.
17.00 Uhr der erste Start, Run & Skate Marathon und FunRun über eine Seemeile. Die Scheffin wurde zwar nur 2. in Ihrer AK, bekam aber den Preis für das originellste Kostüm: Laufen in kompletter Tauchausrüstung!
Nachdem um 18.00 h die ca 350 Marathonis auf die Strecke gegangen waren, gings für die "Halben" mit dem Schiff nach Gehlsdorf zum Start. Dort hatte jeder noch Zeit, die Aufregung mit Warmlaufen, Dehnen oder sonstwie zu bekämpfen. Bei der Überfahrt traf ich auch Heike aus dem Forum, von der ich mich auf die 2:45 ziehen lassen wollte (die kann dat nämlich!)
Nachdem sich der Rauch des HM-Startschusses und die fast 900 Läufer verzogen hatten, standen überschaubare 18 Walker am Start, für die es 5 min später losging. Zwei hinterließen bei unserem Start nur einen Kondensstreifen und verschwanden bald am Horizont. Heike, Ekkehard aus Schwerin, Konrad aus Rostock und ich gingen vom Start weg als Vierergespann auf die Tour, alle in der gleichen flotten pace. Für mich war es das Beste, was passieren konnte, wir haben uns super unterhalten, Konrad hat aus dem Lauf gleich noch eine komplette Stadtführung gemacht, wir hatten immer wieder was zu lachen - perfekt. Ach so, gewalkt sind wir natürlich auch, aber das machten eigentlich die Beine mit sich ab.
Nach ca 4 km fädelten wir in die Strecke der Marathonläufer ein, dann gings durch den Warnowtunnel, der durch eine Auto-Soundanlage super beschallt war, weiter nach Westen Richtung Lütten Klein, geradewegs in die untergehende Sonne. Farbenspiele am Himmel - unbeschreiblich.
Unsere Quadriga pflügte in gleichbleibendem Tempo die Strecke durch, die Stimmung blieb super, von Zeit zu Zeit zogen wir sogar an dem einen oder anderen M- und HM-Läufer vorbei.
Am Straßenrand viele Zuschauer, immer wieder Applaus und aufmunternde Zurufe/Dialoge ("Ihr seht gut aus!"; "Kann ich das noch mal von der jungen Dame hören?") .. herrlich.
Aufgeregt war ich natürlich schon lange nicht mehr, gar keine Zeit für sowas. Ab und zu nach innen gehorcht, aber da war nix zu hören. Kollege Körper machte seinen Job ohne zu mosern. Alles wie im Training, nur viel schöner.
Bei km 14 ging es auf die B 105, eine halbe Bundesstraße nur für uns, und 5 lange km fast nur geradeaus. Inzwischen war es natürlich dunkel, Stadthafen bei nacht hat aber auch was!
Dann, der Trubel auf dem Markt war schon zu hören, ein Anstieg, der es mit 19 km in den Beinen etwas in sich hatte. Dort löste sich unsere Quadriga auf. Konrad konnte das Tempo nicht mehr ganz mitgehen und Ekkehard (M 65 !!!) ging auf und davon. Chapeau!
Habe ich also mit Heike noch die Ehrenrunde auf der Langen Straße gedreht, die letzte Kurve Richtung Ziel fast wie auf Wolken ... und dann sah ich über dem Ziel die Stoppuhr, die zeigte HM 2:47:irgendwas. Sch** dachte ich, es sollten doch 2:45 werden! Es hat noch ca 10 Schritte gedauert, bis ich geschnallt hatte, daß das ja die Zeit für die HM-LÄUFER war. Und die waren 5 min vor uns gestartet! Yippie, es hat geklappt. Noch schnell mit Heike zusammen im Formationsflug über die Ziellinie geschwebt : 2:42:39 Viel besser kann sich Paul Tergat bei seinem Rekord auch nicht gefühlt haben.
Zusammenfassend: Eine super Veranstaltung, spitzenmäßig organisiert, ein tolles Publikum, Stimmung vom allerfeinsten.
Dank an die Mitgaloppierer Heike, Ekkehard und Konrad; mit Euch zusammen jederzeit wieder!
Und wenn ich mir jetzt vorstelle, daß ein ganzer Marathon doppelt so lange Spaß macht .... Nicht auszudenken!
Falls sich jemand bis hierher durchgekämpft hat: Ich hätte eigentlich noch viel mehr schreiben können.
Mitch
PS: Fotos gibts hier Ich bin Nr 1221
Ich habe Rostock laufend erlebt!
1Wer walkt, gewinnt!
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Schritte ... :
09.01.06: 1. Versuch 3 km 30:00 min 96 kg
25.02.06: Kiel-Marathon 10,7 km 01:27:17h 91 kg
28.05.06: Berliner Walkathon ca. 22 km 2:46:20 h 85 kg
05.08.06: Rostock-HM 21,1 km 2:42:39 83 kg
22.10.06: Dresden-HM 21,1 km 2:40:17 81 kg
2007: Marathon sub 6:00 h
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Schritte ... :
09.01.06: 1. Versuch 3 km 30:00 min 96 kg
25.02.06: Kiel-Marathon 10,7 km 01:27:17h 91 kg
28.05.06: Berliner Walkathon ca. 22 km 2:46:20 h 85 kg
05.08.06: Rostock-HM 21,1 km 2:42:39 83 kg
22.10.06: Dresden-HM 21,1 km 2:40:17 81 kg
2007: Marathon sub 6:00 h