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Warum long jog nicht im Marathon Tempo?

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jrehlein hat geschrieben:Hallo,

ich habe in diesem Thread schon ein bisschen darüber diskutiert, aber die Antwort bisher nicht so richtig gefunden.
Vielleicht kann mich da noch jemand aufklären.
Antwort 1: (Feldtest)
Probiere es einfach aus. Laufe 30-35km im MRT-Wettkampftempo.
Ich kann für mich sagen, dass ich mir das ausserhalb des Marathons nicht vorstellen kann, so lange so schnell zu laufen. Davon erhole ich mich erst nach 2 Wochen

Antwort 2: (Verstand)
Wenn du die Pace X auf 42km so grade laufen kannst, ist doch wohl einsichtig, das das nach 30km auch schon "ganz schön weh tut" und ich einfach fertig macht. Tempodauerläufe im Marathontempo halte ich bis 20km für machbar, sinnvoll bis etwa 15km Länge.

Ingo

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Hallo!

Weil ich dann eine Woche zur Regeneration bräuchte....
und der Long-Jog ein Bestandteil des normalen Trainingsrhythmus sein soll....

Björn
Wer nicht läuft, ist selbst dran schuld!! :daumen:

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Bjoernbaer hat geschrieben: Weil ich dann eine Woche zur Regeneration bräuchte....
und der Long-Jog ein Bestandteil des normalen Trainingsrhythmus sein soll....
Hallo...

das ist bei mir genauso. 30km im Marathontempo hauen mal ganz schön hin. Und das einmal die Woche ist ein Wort!


Viele Grüße

creative-colours

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Sehe es genauso: 15-20km im MRT sind OK bzw. sogar wünschenswert zum Formaufbau. Alles andere führt m. E. zum Übertraining!

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Mmmh,

ja dazu kann ich nur folgendes sagen: Ein Mensch aus meinem Ex-Verein ist unter 2h 55 gelaufen; der sagte mir, dass er dann öfter 30km im Wettkampftempo läuft...

Da ist wohl jeder doch etwas anders, oder?

:hallo:
Björn
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Danke.
In erster Linie geht es dabei also um die hohe Belastung und lange Regenerationsphase und nicht um spezielle Stoffwechselprozesse.
Der lange Lauf ist im Programm um den Fettstoffwechsel zu verbessern und die Sehnen und Gelenke an diese lange Belastung zu gewöhnen und wird in einem Tempo gelaufen, welches eine relativ schnelle Regeneration (1 bis 2 Tage) zuläßt.
Wenn es so ist, habe ich es jetzt verstanden. Danke!
Gruß
Jens.

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Börn hat geschrieben:Mmmh,

ja dazu kann ich nur folgendes sagen: Ein Mensch aus meinem Ex-Verein ist unter 2h 55 gelaufen; der sagte mir, dass er dann öfter 30km im Wettkampftempo läuft...

Da ist wohl jeder doch etwas anders, oder?

:hallo:
Björn
und dazu kann ich nur sagen, dass ich das auch gemacht habe, endete bei 2:48 und einem Knorpelschaden, sucht Euch aus, was Ihr haben möchtet.

Zugegeben provokant, aber ziemlich typisch für die große Läufergemeinde (und ich nehme mich da nicht aus): Regeneration ist Trainingsbestandteil, nach 30km im MRT müsste ich mich vier Tagen schlafen legen.
Motto: Heisses Feuer im alten Ofen, brennt es noch ?

früher sahste besser aus :sauer:

Mehr in meinem Blog:
http://forum.runnersworld.de/forum/tage ... rsuch.html

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H. Steffny zitiert gern die Fo(r?)ster-Regel, wonach nach einem intensiven Lauf der Körper etwa soviel Regenerationstage benötigt, wie der Lauf in Meilen lang war. Bei 32km also etwa 20 Tage!!

Das heißt nicht, dass man in der zwischenzeit gar nicht mehr laufen sollte, sondern eben mit deutlich reduzierter Intensität.

Ein solcher Lauf wäre also regelmäßig betrieben (alle 2 Wochen) kontraproduktiv und würde eher zu dem 'Trainingsweltmeister-Syndrom' führen -> Übertraining, mangelnde Regeneration. Eben eine Zäsur im Trainingsplan und kein logischer Teil desselben.

Neben der fehlenden Regeneration hast Du aber auch keine Möglichkeit, Grundlagenausdauer aufzubauen (wann denn auch?). Also eher doppelt kontraproduktiv.

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sirius hat geschrieben:H. Steffny zitiert gern die Fo(r?)ster-Regel, wonach nach einem intensiven Lauf der Körper etwa soviel Regenerationstage benötigt, wie der Lauf in Meilen lang war. Bei 32km also etwa 20 Tage!!
Das gilt aber nur für 32km im 32km-Renn-Tempo, d.h. das Tempo, das du bei einem 32km langen Wettkampf unter Abruf deiner Leistungsgrenze errecichen würdest.

Ingo

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Hallo Jens,

wenn Du vorhast, den Marathon zu joggen, kannst Du dieses Tempo auch in den langen Läufen laufen. Wenn Du so weit bist, einen Marathon zu rennen, wirst Du die Frage wahrscheinlich von selbst so nicht mehr stellen.

Gruß,

Carsten

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Danke an ALLE für die überwältigende Resonanz!
Ich glaube es ist jetzt klar und ich habe es auch begriffen!
CarstenS hat geschrieben:Hallo Jens,

wenn Du vorhast, den Marathon zu joggen, kannst Du dieses Tempo auch in den langen Läufen laufen. Wenn Du so weit bist, einen Marathon zu rennen, wirst Du die Frage wahrscheinlich von selbst so nicht mehr stellen.

Gruß,

Carsten
Ja Carsten,
ich bin schon ziemlicher Anfänger (immerhin habe ich schon einen Marathon gefinisht/gejoggt) und ich hoffe ich werde irgendwann (bald) in der Lage sein einen Marathon zu rennen!
Gruß
Jens.

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jrehlein hat geschrieben:[...] und ich hoffe ich werde irgendwann (bald) in der Lage sein einen Marathon zu rennen!
Das erfolgreich zu tun (also nicht nur bis Kilometer 30) war ich nach drei Jahren in der Lage.

Viel Geduld und Erfolg!

Carsten

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Neben der langen und damit wie beschrieben kontraproduktiven Regenerationszeit hat der long jog im Marathonrenntempo noch einen anderen Haken:
Der long jog hat den Sinn, den Fettstoffwechsel zu trainieren, um den Einbruch bei Ende der Glykogenvorräte zu vermeiden. Das geht aber nur bei entsprechend geringer Belastungsintensität (65 -75 % der HFmax).

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Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

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0815Runner hat geschrieben: Der long jog hat den Sinn, den Fettstoffwechsel zu trainieren, um den Einbruch bei Ende der Glykogenvorräte zu vermeiden. Das geht aber nur bei entsprechend geringer Belastungsintensität (65 -75 % der HFmax).
Das wird oft gesagt und ist sicher irgendwie richtig. Irgendwie aber auch nicht:

-- Die Glykogenspeicher werden bei höherem Tempo deutlich stärker entleert, so dass der Körper bei höherem Tempo deutlich eher und länger mit der Situation der Energieknappheit konfrontiert wird. Bei 32km langsamem Durchjoggen merke ich jedenfalls nichts von knapper Energie...

-- Es ist doch mindestens ebenso wichtig, die speziellen Stoffwechselprozesse, die das MRT erfordert, zu trainieren. Ebenso die muskuläre Arbeit im Zustand wachsender Ermüdung. Oder wieso arbeitet Greif sonst mit der EB im MRT?

Einziges schlagendes Argument ist m. E. die Regenerationsfrage, d. h. die Einpassung des langen Laufs in ein Gesamtkonzept.

Grüße, Bruce

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Bruce hat geschrieben: Das wird oft gesagt und ist sicher irgendwie richtig. Irgendwie aber auch nicht:

-- Die Glykogenspeicher werden bei höherem Tempo deutlich stärker entleert, so dass der Körper bei höherem Tempo deutlich eher und länger mit der Situation der Energieknappheit konfrontiert wird. Bei 32km langsamem Durchjoggen merke ich jedenfalls nichts von knapper Energie...
Beim Marathon auch nicht, ist eher eine muskuläre Angelegenheit. Der Mann mit dem Hammer kommt nur, wenn zu schnell losgelaufen und/oder zuwenig lange langsame Läufe gemacht worden sind.
Lange langsame Läufe = Ökonomisierung des Stoffwechsels und der Atmung, Belastungspuls geht runter, Ruhepuls auch, bei gleicher Pulszahl höherer Fettstoffwechsel von Beginn, Schonung der Kohlenhydratvorräte in der Leber. Oder Kohlenhydratverbrauch bleibt gleich beim langen Lauf, weil Puls bleibt gleich hoch, dafür laufe ich schneller = Sinn effektiven Marathontrainings.
Bruce hat geschrieben: -- Es ist doch mindestens ebenso wichtig, die speziellen Stoffwechselprozesse, die das MRT erfordert, zu trainieren. Ebenso die muskuläre Arbeit im Zustand wachsender Ermüdung. Oder wieso arbeitet Greif sonst mit der EB im MRT?
Teilweise. der lange Lauf ist ja nicht ein Lauf / Woche, sondern vorher und hinterher findet ja auch noch Training statt. Also ist der lange Lauf bei richtigem Training reizvoll und anstrengend.
Bruce hat geschrieben: Einziges schlagendes Argument ist m. E. die Regenerationsfrage, d. h. die Einpassung des langen Laufs in ein Gesamtkonzept.
Da man im Training von der Entfernung nicht an den Marathon rankommt, wird versucht, beim langen lauf über die Zeit an den Marathon ranzukommen, zumindest bei einem bestimten Niveau, für 5 Std Läufer ist es imho nicht sinnvoll, die sollten aber auch keine 35 km Läufe machen.

Alfa

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Hallo Alfa,
Alfathom hat geschrieben:Der Mann mit dem Hammer kommt nur, wenn zu schnell losgelaufen und/oder zuwenig lange langsame Läufe gemacht worden sind.

Da man im Training von der Entfernung nicht an den Marathon rankommt, wird versucht, beim langen lauf über die Zeit an den Marathon ranzukommen, zumindest bei einem bestimten Niveau, für 5 Std Läufer ist es imho nicht sinnvoll, die sollten aber auch keine 35 km Läufe machen.
Ich bin so (wäre gerne) der 4 Std. Läufer.
Sollte ich denn Deiner Meinung nach 35 km Läufe machen, oder auch lieber nicht?
Wieviele der long jogs sind denn Deiner Meinung nach nötig/sinnvoll um dem Mann mit dem Hammer zu entgehen?
Gruß
Jens.

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jrehlein hat geschrieben:Hallo Alfa,
Ich bin so (wäre gerne) der 4 Std. Läufer.
Sollte ich denn Deiner Meinung nach 35 km Läufe machen, oder auch lieber nicht?
Wieviele der long jogs sind denn Deiner Meinung nach nötig/sinnvoll um dem Mann mit dem Hammer zu entgehen?
35 km nicht, max. 30 km oder 3:15 Std, mehr würde ich nicht machen. Und langsam steigern, so von 20 km jede Woche um 2-3 km steigern, drei - vier Wochen vorher ein Halbmarathon am Anschlag laufen, 8 tage vor dem Marathon dann nochmal ganz langsam 20 km als letzten Erhaltungsreiz. Wenn du so 8 Wochen vorher mit 20 km anfängst, die aber schon gut laufen, d.h. die Grundlage muß vorher schon da sein.

Alfa

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Danke Alfa,

ich habe jetzt noch einen 10km Lauf und einen Triathlon vor mir und werde es danach bis zum nächsten Jahr ruhig angehen lassen.
In dieser Zeit wollte ich so 2-3x pro Woche laufen (1x davon so 16-20km) und einmal kicken gehen.
Danach sollten mir die 20km als Ausgangslage nicht mehr all zu schwer fallen und ich kann die intensive Marathonvorbereitung für Ende April angehen.

Eine Frage noch:
Wenn ich drei Wochen vorher den HM voll durchziehe und eine Woche vor dem M noch lockere 20 km mache, was ist dann dazwischen?
Zwei Wochen vor dem M noch mal maximalen (30km) long jog?
Gruß
Jens.

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jrehlein hat geschrieben:Danke Alfa,

ich habe jetzt noch einen 10km Lauf und einen Triathlon vor mir und werde es danach bis zum nächsten Jahr ruhig angehen lassen.
In dieser Zeit wollte ich so 2-3x pro Woche laufen (1x davon so 16-20km) und einmal kicken gehen.
Danach sollten mir die 20km als Ausgangslage nicht mehr all zu schwer fallen und ich kann die intensive Marathonvorbereitung für Ende April angehen.

Eine Frage noch:
Wenn ich drei Wochen vorher den HM voll durchziehe und eine Woche vor dem M noch lockere 20 km mache, was ist dann dazwischen?
Zwei Wochen vor dem M noch mal maximalen (30km) long jog?
Ja
Nach einem HM ( Montag als Regeneration, Dienstag dto. ) kann die nächste fordernde Einheit mit Chance am Mittwoch gelaufen werden - wenn die Beine noch schwer sind, eben mit vermindertem Tempo. Aber der Plan kann dann "normal weitergehen. Vor allem der Montag sollte quasi frei sein auch als Belohnung für das bisherige Training und denn event. gut gelaufenen HM. Die Psyche ist nicht zu unterschätzen und will auch gestreichelt werden.
Gesperrt

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