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Diagnose Plantarsehnenentzündung...

Diagnose Plantarsehnenentzündung...

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Hallo liebe LäuferInnen,
hat jemand zuverlässige Informationen darüber, wie eine Plantaris Fasciitis (Entzündung der Plantarsehne) korrekterweise zu diagnostizieren ist?
Ich plage mich seit zwei Jahren mit diesem Problem herum, glaube, nun eine Lösung gefunden zu haben und habe allerdings inzwischen auch Zweifel an der richtigen Diagnose, also daran, ob es sich bei meiner Verletzung überhaupt um diese Erkrankung handelt(e)...

Hier ein paar Hinweise zum Verlauf der Misere und meiner aktuellen "Therapie". Um meine Frage zu beantworten, muss man sich diesen langen Sermon natürlich nicht durchlesen. Aber vielleicht mögen ja LeidensgenossInnen mit mir zwecks Austausch von Tipps und Erfahrungen in Kontakt treten. Ich wäre jedenfalls an einem Austausch sehr interessiert und fände es in Anbetracht der Tatsache, dass offenkundig sehr viele LäuferInnen dieses oder ein ähnliches Problem haben, sinnvoll, wenn man mal irgendwo ein eigenes Forum oder eine Infoseite zum Thema einrichten würde. (Vielleicht mache ich das demnächst mal...) Denn das Thema wurde und wird in diversen Foren diskutiert und meist herrscht dort ein einziges Chaos. Und die Tipps zur Behandlung oder Vermeidung dieser Verletzung könnten leider kaum widersprüchlicher sein...

Ich laufe seit ca. 20 Jahren unregelmäßig und seit dreieinhalb Jahren regelmäßig. Regelmäßig hieß im Anfang: Ein knappes halbes Jahr lang drei mal die Woche eine Stunde. Danach kam die erste 10-wöchige Marathon-Vorbereitung (gefinisht in 3.33h), kurz danach die zweite 10-wöchige Marathon-Vorbereitung (gefinisht in 3.22h). Im Vorfeld der beiden Marathonläufe hatte ich jeweils in der Hochphase (also nach trainingsintensiven Wochen mit mehr als 100 Lauf-KM) leichte Schmerzen auf dem Fußrücken rechts. Die Schmerzen verschwanden allerdings nach ein paar Tagen wieder.
Als ich nach einer mehrwöchigen Pause anfing, mich auf den dritten Marathon vorzubereiten, wurden die Schmerzen schließlich unerträglich. Diagnostiziert wurde eine Sehnenscheidenentzündung. Nach abermaliger Pause und vollständigem Abklingen der Verletzung kam es bei Wiederaufnahem des Trainings dann zu einer Entzündung der Knochenhaut auf der Innenseite des selben Fußes. Die zwischenzeitlich verordneten und beim Laufen getragenen Einlagen konnten dies nicht verhindern.
Behandelt wurde die Knochenhautentzündung mit Kortison. Ganz ging der Schmerz allerdings nicht weg. Der behandelnde Orthopäde (selber Marathoni) empfahl mir, einfach mit den Einlagen auf low-level vorsichtig weiter zu trainieren. Leider habe ich dies auch getan und flugs hatte ich mir die nächste Verletzung eingehandelt: Diesmal diagnostizierte er eine Entzündung der Plantarsehne. Abermals Kortison reingepumpt. Abermals kaum Erfolg, der Schmerz wollte einfach nicht weggehen. Salben, verschiedene Dehn-Übungen, regelmäßiges (statisches) Stretching, das Tragen der Einlagen auch in Alltagsschuhen, mehrmonatige Laufpausen, mehrere Paar neuer Schuhe, eine Stoßwellentherapie und manches andere brachten nicht die geringste Linderung.
Nach einem Jahr suchte ich wegen parallel aufgetretener Rückenprobleme einen Arzt mit osteopathischer Zusatzausbildung auf, der die Verletzung auf eine rücken- und haltungsbedingte Überlastung des betroffenen Fußes zurückführte. Er empfahl mir regelmäßiges Rückentraining und wollte mir zur Korrektur der von ihm diagnostizierten und angeblich verantwortlichen funktionalen Beinlängendifferenz ein Set aus ostepathischen und klassisch-physiotherapeutischen Anwendungen verkaufen, das mir jedoch zu teuer war (ca. 700 Euro).
Im Laufe eines weiteren Jahres kriegte ich durch selbst organisiertes, regelmäßiges (tägliches) Wirbelsäulen- und Krafttraining, Pilates, Feldenkrais u.ä. schließlich wenigstens die Rückenprobleme in den Griff. Die Sehne schmerzte freilich immer noch. Aus diesem Grunde besuchte ich abermals einen Osteopathen. Dieser machte einen Rundumcheck sowie eine Laufanalyse und schloß im Ergebnis jeden Zusammenhang zwischen Rücken/ Haltung und Fußverletzung aus. Auch meinte er, die Plantarsehne sei keinesfalls verhärtet, wie bei Entzündungen üblich. Er diagnostizierte aber, dass der betroffene Fuß beim Laufen einen sehr wackligen Eindruck ohne festen Halt mache und mutmaßte, ob dies vielleicht auf frühere Sportverletzungen zurückzuführen sei. (Gabs auch z.B. beim Handballspielen in der Jugend). Deshalb habe ich inzwischen Zweifel an der ursprünglichen Diagnose in Sachen Plantaris Fasciitis. (Aber woher genau stammt dann eigentlich der Schmerz?)
Wie dem auch sei, er empfahl mir eine Reihe von Übungen zur Kräftigung der Fuß- und Beinmuskulatur, viel Barufuß-Training usf.
Seit ca. 6 Wochen mache ich neben diversen täglich durchgeführten Übungen für Rücken- und Rumpfmuskulatur jetzt auch noch welche für die Fußmuskulatur. Gleichzeitig habe ich (ausschließlich mit nike free) wieder vorsichtig das Lauftraining aufgenommen. Ich laufe ziemlich weit auf dem Vorfuß, achte sehr auf einen guten Laufstil und bin die meiste Zeit sowohl beim Laufen als auch im Alltag beschwerdefrei! Manchmal spüre ich die Sehne allerdings schon noch. Und ich muss bei In- und Extensivierung des Lauftrainings sehr vorsichtig sein. Bei zu langen Strecken oder zu hohem Tempo oder ungenügender Konzentration und schlechtem Stil stellt sich nur zu schnell der Schmerz wieder ein.
Aber drei Mal die Woche so jeweils eine Stunde 10-15 km Laufen geht immerhin schon wieder ganz gut.
Und im Moment bin ich guter Dinge und hoffe, in ein zwei Monaten auch wieder längere Läufe und Tempotraining machen zu können. Allerdings wage ich es noch nicht, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu laufen und versuche stattdessen bei Gelegenheit an den lauffreien Tagen auf dem Rennrad oder beim Schwimmen was für die Ausdauer zu machen. Vermutlich werde ich perspektivisch mit Triathlon beginnen, um durch den regelmäßigen Wechsel der Disziplinen eine Überlastung des Fußes durch bloßes, womöglich tägliches Laufen (würde ich ja eigentlich liebend gerne, es macht mir einfach einen Riesenspaß... :D ) zu vermeiden.
Falls sich jemand bis hier unten durch den ganzen Schwall gelesen hat: Sorry, das musste jetzt einfach mal raus...
Gruß an alle Ausdauer-Freaks,
Joachim

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Weiterhelfen kann ich dir da nicht, sorry. Aber..
joachim1971 hat geschrieben:Deshalb habe ich inzwischen Zweifel an der ursprünglichen Diagnose in Sachen Plantaris Fasciitis. (Aber woher genau stammt dann eigentlich der Schmerz?)
.. wo genau schmerzts denn? Und sind die Schmerzen auf dem Fussrücken, die du anfangs hattest jetzt weg? (hab ich nämlich auch)

Gruss Tell
http://thovo.ch/_blog/

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.. wo genau schmerzts denn? Und sind die Schmerzen auf dem Fussrücken, die du anfangs hattest jetzt weg? (hab ich nämlich auch)

Gruss Tell[/QUOTE]

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@Tell: Fühlt sich schon so an, als wärs die Sehne. D.h. es tut auf der Unterseite des Fußes weh und zwar genau bei der Pronationsbewegung, also immer wenn das Gewicht von der Ferse auf den Mittelfuß verlagert wird und der Fuß sich naturgemäß leicht nach Innen neigt/ rollt.

@Sandra: Merci für den Tipp! Traumeel habe ich noch nie ausprobiert, dafür aber anfangs eine ganze Reihe von Mitteln und Salben, darunter auch verschiedene homöopathische - leider ohne jeden Erfolg. Da bei einer Laufanalyse zu beobachten ist, dass der betroffene Fuß sich instabil bewegt, gehe ich davon aus, dass Salben auch gar keine Lösung darstellen können. Probiers aber dennoch demnächst mal aus....:-)

Lieben Gruß, Jo

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Traumeel gibt es als Salbe und als Tabletten. Ich würde wenn die Tabletten ausprobieren. 3x täglich eine Woche lang. Wenn es eine Entzündung ist, sollte es helfen. Falls natürlich nicht, dann hättest du 5 Euro umsonst ausgegeben.
Viele Grüße
Sandra :hallo:

Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. SENECA

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Mir hat es geholfen, häufig mit Bandage zu laufen. Siehe auch HIER

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@Sandra:
Hast Du das Zeug selbst schon mal bei einer Weichteil-Entzündung ausprobiert?
LG, Jo

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Habe auch letztes Jahr erfogreich mit Traumeel Schmerzen vorne auf dem Fußrücken bekämpft (zuerst Verdacht auf Ermüdungsbruch, auf Röntgenbild nix zu sehen, dann wochenlang hochdosiert Ibuprofen, 3 Monate kein Laufen -> keine Verbesserung ). Bekannte wenden Traumeel erfolgreich bei Pferden an, ich habe mir auch nur gedacht, dass es nicht schadet falls es nicht helfen sollte. Nach 3 Tagen waren die Schmerzen verschwunden, konnte es nicht glauben, bin ne Woche später schon wieder 15km gelaufen. Und bis heute beschwerdefrei :daumen:
If you are going to try cross-country running, start with a small country


Bild

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@joachim:

Ich habe es gerade erfolgreich bei Hals- und Ohrenschmerzen, d.h. einer Entzündung angewendet. Des weiteren habe ich es einem Bekannten empfohlen, der Knieprobleme - wahrscheinlich auch eine Entzündung - hatte und es hat auch bei ihm gewirkt. Drittens verwende ich es auch bei meinem Pferd :D Daher kenne ich es auch. Mein Freund meinte nur: Ich würde ja keine Pferdemittel nehmen. :wink: Aber es ist natürlich für den Menschen gemacht.
Ich denke, probieren geht über Studieren in deinem Fall. 50 Tabletten kosten ca. 5-6 Euro und bei 3x täglich halten die eine Weile. Es kann bei homöopathischen Mitteln zu einer Erstverschlimmerung kommen. Und ich würde sie auch mind. eine Woche nehmen, um alle Entzündungen zu beseitigen.
Viele Grüße
Sandra :hallo:

Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer. SENECA
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