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Wiederaufnahme des Trainings nach langer Krankheitsphase - Probleme und Fragen

Wiederaufnahme des Trainings nach langer Krankheitsphase - Probleme und Fragen

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Hi Leute.

Erstmal vorweg, ich bin eigentlich originär kein Läufer (im Sinne von Zielsetzung Halbmarathons etc). In letzter Zeit habe ich mich jedoch recht viel mit Laufen befasst und habe dazu Fragen und hoffe auf eure Erfahrungen in diesem Bereich. Mit Laufen bin ich bisher in Berührung gekommen durch Konditionstraining in der off-season (3000m Lauf zur Leistungskontrolle kurz vor Saisonstart) und natürlich sportartbedingt (Basketball).

Vorgeschichte (kurz): Basketball seit 12 Jahren (Oberliga, 3x Training+Punktspiel am Wochenende), bis März diesen Jahres topfit, danach lange Krankheitsphase und zusätzlich Probleme mit Pollenallergie (vorher nie gehabt).

Das hat dazu geführt dass ich 4 Monate lang praktisch kein Training jeglicher Art gemacht habe und ständig "rumkränkelte" (Ergebnisse von ärztlichen Untersuchungen spare ich mir jetzt mal). Damit war die Pokalrunde im Eimer und auch an das Konditionstraining mit der Mannschaft war nicht zu denken.

Nun ist es plötzlich fast September und unerwarteterweise steht jetzt sogar der nächste Saisonstart auf der Kippe.

Ich wollte von mir aus Anfang Juli wieder trainieren. Dafür bin ich auf den Sportplatz und einfach losgelaufen in einem für meine Gewohnheit sehr langsamen Tempo (2:30 pro Runde), was ungefähr auch die Geschwindigkeit ist in der wir uns in einem normalen Balltraining aufwärmen (!). So habe ich es früher auch immer gemacht. Mit Pulsuhren, Trainingsbereichen usw habe ich mich nie befasst und nie benutzt.

Die erste Runde ging noch, ab der 2.Runde habe ich dann gemerkt dass etwas nicht stimmt. Nach 4 Runden musste ich diese "Trainingseinheit" abbrechen weil ich gemerkt habe dass es schon auf die Substanz geht. Normalerweise atme ich bei einem solchen Tempo noch komplett durch die Nase und stelle dann zunächst auf Nase-Mund um und dann komplett auf Mundatmung. Hier musste ich im Prinzip bereits nach 200m auf komplett Mund umstellen.

Davon etwas geschockt habe ich sehr viel im Internet gelesen und versucht mich in diesem Bereich zu informieren. Ich kam zur Erkenntnis dass ich wohl zu schnell angegangen bin (aber dieses Tempo war halt jahrelange gewohntheit zum "aufwärmen").

Beim nächsten Versuch habe ich dann versucht mich zu zwingen, langsamer zu laufen und gemäß dieser "Laufen statt Schnaufen" Methode zu agieren. Das brachte mir ein dass ich auch nicht sonderlich viel weiterkam (7 Runden) und ich am nächsten Tag Rücken- und Wadenschmerzen hatte. Auch das Schnaufen blieb mir erhalten, im Moment heißt Laufen statt Schnaufen bei mir gehen...

Angesichts dieser katastrophalen Leistungen kam mir als nächstes die Idee, das ganze mal mit Pulswerten zu objektivieren. Also Pulsmesser ausgeliehen und ein paar Tage später wieder probiert. Erkenntnis: mit obiger Geschwindigkeit Puls 150 nach der ersten Runde, dann ab der zweiten 170...Ich hab dann mal auf die Zähne gebissen und bei dieser Belastung die 3000 Meter versucht (also 7,5 Runden). Ergebnis: völlig übersäuert und total am Ende (mir war schon leicht schwindelig) mit einer Zeit von 18:30 (letztes Jahr bin ich noch 11:30 gelaufen).

Hier habe ich einen Schnitt gemacht und einen Termin bei einem Kardiologen und Sportmediziner gemacht und das mal abklären zu lassen. Ergebnis: Herz an sich ist normal (keine Entzündungen u.ä.) aber mehr auch nicht. Er hat keinerlei Anzeichen gesehen, dass mein Herz in irgendeiner Weise trainiert sei (da gibt es anscheinenend irgendwelche Werte die bei Sportlern besser sind als bei Nicht-Sportlern), er sagte es arbeitet so wie bei einem völlig untrainierten.

Das war natürlich angesichts meiner Vorgeschichte ein ziemlich Schock für mich. Auf die Frage wie ich denn nun vorgehen sollte sagte er, ich könne von seiner Seite voll mit dem Training loslegen da das Herz an sich völlig ok ist.

Tja deshalb wende ich mich nun an euch. "Voll loslegen" ist ja schön und gut aber das klappt irgendwie nicht. Ich versuche (!) jetzt seit 3 Wochen (3 mal pro Woche) im Grundlagenausdauerbereich zu trainieren aber ich komme überhaupt nicht voran. Geschwindigkeitsmäßig bewege ich mich mit minimalen Lauftempo (etwas schneller als zügiges Gehen), auf Zeiten achte ich gar nicht, ich versuche die gelaufene Strecke zu vergrößern. Ich habe wie gesagt schon nach wenigen 100m einen sehr hohen Puls und schwitze wie in einem Punktspiel...Wenn ich bei der Strecke ankomme die ich vorheriges Mal lief und dann eben (um einen Trainingseffekt zu erzielen) noch weiterlaufen will, bin ich schon bei einem Puls von weit über 170 und kann da wirklich nicht mehr viel dranhängen, auch fällt mir die Strecke der vorherigen Einheit nicht wirklich leichter.

Was soll ich machen ? Habt ihr irgendwelche Hinweise oder ähnliches ? Hat jemand selbst sowas schonmal erlebt ? Kann wirklich innerhalb von ein paar Monaten eine 12 jährige Trainingsphase ohne größere Unterbrechungen flöten gehen ?? (schien mir zuerst unmöglich aber es scheint wirklich so zu sein)

Bin für jeglichen Input dankbar

Greetings Stromguarde

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Hat der Arzt denn "nur" das Herz getestet oder auch mal ein wenig im Blut herumgestöbert, z.B. die Eisenwerte angeschaut o.ä.?

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Vielleicht erwartest du zu schnell zu viel?
3 km in 18:30 sind doch für einen der ersten Läufe nach monatelanger Pause nicht schlecht. Sicher war das früher für dich nur Aufwärmen - aber jetzt ist es halt der Einstieg...

Etwas Geduld, und mit weniger als Renntempo kommst du auch weiter :zwinker5:

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

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Hi Leute.

@Greenhörnchen: Blut war i.O. welche Werte genau untersucht wurden weiß ich aber nicht.

@Marienkäfer: naja das ist ja grade die Frage. Was kann ich denn erwarten ? Ich war einfach jahrelang auf einem gewissen Trainingszustand und weiß gar nicht mehr wie es vorher war. Jetzt bin ich anscheinend bei null und weiß nicht wie ich da wieder rankommen kann. Ich denke 3mal pro Woche ist eigentlich nicht zuviel. Müsste ich denn nach 3 Wochen nicht wenigstens eine kleine Verbesserung haben ? Und zur Geschwindigkeit: ich laufe wie gesagt eigentlich das langsamste Tempo dass ich noch als joggen bezeichnen würde. Langsamer geht dann schon Richtung Walken, muss ich das wirklich über mich "ergehen" lassen ? :/

Die 18:30 waren übrigens keine Trainingseinheit sondern eher ein Maximalversuch was geht. Ich finde die Diskrepanz halt außerordentlich groß.

Greetings Stromguarde

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Stromguarde hat geschrieben: das langsamste Tempo dass ich noch als joggen bezeichnen würde. Langsamer geht dann schon Richtung Walken, muss ich das wirklich über mich "ergehen" lassen ? :/

Nein, aber bist du sicher? Vielleicht brauchst du mal eine Begleitung, die dein Selbstbild zurecht rückt :zwinker5: Das Tempo 6:15 o.ä. ist schon noch Joggen. Schneller und leichter ginge es auch, wenn du gleich durch den Mund atmest. Wieso atmest du solang wie möglich durch die Nase :confused: Klar, daß dann die Sauerstoffversorgung nicht gut ist. Nasenatmung paßt zum Gehen. Zum Laufen gehört Mundatmung.

:hallo:
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Stromguarde hat geschrieben:@Greenhörnchen: Blut war i.O. welche Werte genau untersucht wurden weiß ich aber nicht.
Würde ich mal nachfragen. Manche Dinge findet man nur, wenn man gezielt danach sucht.
Ist deine Schilddrüsenfunktion mal untersucht worden?
Wenn du noch andere Symptome hast, kannst du hier mal nachschauen.

Für mich liest sich das nicht wie normaler Konditionsverlust nach einer Pause. Ich würde zum Hausarzt bzw. Internisten gehen.
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)
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