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P-Weg Marathon

P-Weg Marathon

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Am Freitag Mittag traf ich nach meiner Anreise aus München in Plettenberg ein und erhielt umgehend eine SMS von Sumowalker mit der Anschrift der Ferienwohnung und kurz darauf einen Anruf, wie man dort am leichtesten hinkommt. Schnell fand ich hin und traf Sumo, Flinkfuß und Lisa und wir beratschlagten, wie wir uns den Tag noch einteilen wollten.

Erst einmal fuhren wir zum Eisessen nach Plettenberg und holten im Anschluss daran unsere Startnummern ab. Sumo änderte dann, nach reichlichem Überlegen, „schweren Herzens“ seinen Plan von einem geschlenderten Halbmarathon zum zügig Langschritt gegangenen Marathon. Ich freute mich über den Mitstreiter und Flinkfuß meinte zu der Planänderung, dass sie nun mit Lisa einfach mal den Halbmarathon loswalken und einfach schauen würde, wie es so läuft – und wie wir alle wissen, lief es ausgesprochen gut bei den beiden!

Wir frühstückten gemütlich in der FeWo und dann ging es ab zur P-Weg-Anmeldestelle, um dort noch die kühle Stunde bis zum Start in etwas wärmerer Umgebung zu verbringen. Kamikatze begrüßte uns auch kurz und dann war es auch schon Zeit für Sumo und mich für das Einreihen im Startblock „Walker“. Auf Sumos Anraten hin stellten wir uns beide direkt hinter den Läufern aber vor den „bewaffneten“ Nordic-Walkern auf. Der Countdown lief und der Startschuss fiel und die Devise lautete: „Nichts wie weg!“

So hatte ich mir das Zügig-Langschritt-Gehen doch nicht vorgestellt. An Sumos Seite ging es für mich sofort zur Sache. Und es dauerte auch nicht lang, da sah ich schon den ersten steilen Anstieg nahen. Für diese ersten beiden Anstiege hatte ich eigentlich in meinem Hinterkopf moderates Tempo geplant. Ich hatte Pech, Sumo bestimmte das Tempo. Schnell musste ich mich mehr und mehr auf mein Atmen konzentrieren. Sumo redete weiter auf mich ein, während mir schon die Lust auf Plaudern vergangen war. Hinter uns schwebte ein sportlicher Nordic Walker, der sich nicht abschütteln ließ. Nachdem er zu Beginn des zweiten Anstiegs über 300 Höhenmeter immer noch an unseren Fersen klebte, meinte Sumo:“ Ich lege nun etwas zu …“ und schwupps – weg war er.

Irgendwann in der Mitte des langen Anstiegs hatte mich der Nordic Walker dann eingeholt. Er ging zügig und schien bestens in Form zu sein – ich pfiff aus dem letzten Loch und ließ ihn überholen. Aber sobald die Neigung des Weges etwas flacher wurde, gewann ich wieder Land und bald hatte ich ihn dann wieder hinter mir. Diese Reihenfolge blieb dann auch bis ins Ziel.

Nun ging es erst einmal – mit nur kleinen Gegenanstiegen – ständig bergab. Der Untergrund varierte von gut begehbaren Forstwegen über schmale, wurzelige Pfade und auch hin und wieder ein paar Meter Asphalt. Die Kühle des Morgens war schon lange vergessen und ich war froh, hier im Wald nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt zu sein. Bei einem meiner Schuhe löste sich am Absatz die Gummisohle, was auf Dauer nervte, weil ich ja ständig irgendwo damit hängen blieb. Bei einer Verpflegungsstelle entsorgte ich dann die Sohle. Den Nordic Walker sah ich nun nicht mehr. Ab ca. km 10 war ich durchwegs alleine unterwegs – außer einem entgegen kommenden Pilzesammler und den Verpflegungsleuten und Fotografen bekam ich niemanden zu Gesicht.

Bevor es wieder nach der Streckenmitte etliche Höhenmeter bergauf ging, musste ich an einem unbeschrankten Bahnübergang eine kurze Pause einlegen und einen Güterzug passieren lassen. So wenig steil wie es auch die nächsten 6 bis 7 Kilometer bergan ging, ich spürte doch, dass das schnelle Bergabgehen die Muskulatur ordentlich beansprucht hatte. Mein Tempo wurde nun ganz allein durch meinen Puls und meine Atemfrequenz gesteuert – schneller ging nicht! An ein paar Verpflegungsstellen und anfeuernden Lennemäusen vorbei hatte auch dieses ewige Bergauf irgendwann mal ein Ende. Am Schluss eines Aufstiegs in praller Sonne durch eine lange Lichtung wartete ein Fotograf – ich machte alles andere als einen frischen Eindruck.

Kilometer 35: Es ging schön bergab, ich konnte wieder etwas zulegen. Nach einer schnellen Viertelstunde meinte ein Streckenposten: „Nur noch 7 Kilometer!“ Ich hatte damit gerechnet, dass es nur noch 5 km wären. Der Abstieg in Richtung Plettenberg war alles andere als „gemähte Wiese“. Steile, steinige und enge Stellen, die hohe Aufmerksamkeit erforderten, ließen die Strecke niemals langweilig werden. Ein steiles Schlußgefälle habe ich noch gut in Erinnerung, weil der Weg dort von einer Beschaffenheit war, wie das Gleisbett der Bahn – nur ohne Schienen. Nun ging es noch einen geschätzten Kilometer durch einen noch nicht fertig gestellten Autotunnel und die letzten paar hundert Meter zum Ziel an der Bühne in Plettenberg. Dort fand gerade eine Siegerehrung statt und ich gelangte irgendwie ganz unbemerkt zu den Mädchen, die mir dann eine Medaille umhängten. Sumo konnte ich nirgendwo entdecken und ich machte mich gleich zum Treffpunkt Auto.

Bis dahin hatte ich überhaupt kein Problem. Am Auto angekommen sah ich dann plötzlich kräftig Sterne und ich setzte mich nieder. Als ich wieder aufstand und mich im Stehen am Auto abstütze schwirrte alles gerade so und ich dachte schon, dass ich bald eine Infusion benötigen würde. Ich setzte mich ins Auto, klappte den Sitz runter und langsam fand ich wieder zurück zu mir.

Mittlerweilen hatte Flinkfuß auch Sumo mit dem Handy erreicht und wir konnten in die FeWo zum Duschen fahren. Danach war wieder Eis angesagt - *schmatz*!
Die 5 jeweils schnellsten Walker und Wanderer bekamen spätnachmittags ein Erinnerungspräsent überreicht und Sumo knüpfte parallel dazu Kontakte zu einer Fotografin der Westfälischen Rundschau. Vielleicht steht er auch bald in der Zeitung.

Man kann die Veranstaltung nicht warm genug empfehlen. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und wie ich meine, wahrscheinlich etwas länger als 42 km – eher 44 km. Ich kenne schon drei Foris, die vorhaben, sich nächstes Jahr um diese Zeit wieder am P-Weg zu vergnügen.

:hallo:
Schöne weißblaue Grüße ...

Kurt

Wenn Du ein Ziel nicht erreichst, solltest Du überprüfen, ob Wille und Vorstellung nicht gegeneinander arbeiten.
(Emil Coué)

http://www.laufsport-liga.de/web/profil.html?u=8597

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Hallo Kurt,

ein schöner Bericht! Und herzlichen Glückwunsch zur Super Leistung. Erster und zweiter Platz für LA! So muss es sein.

Es freut mich das es euch so gut gefallen hat. Zwar hätte ich auch gern mitgemacht, aber der Kunstmarkt war auch Super und ich konnte sogar drei Skulpturen verkaufen. Es hat sich also auch gelohnt mal nicht zu walken... :wink:


Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Auch wenn ich ja nun schon den Inhalt kannte: Geschriebenes Wort ist auch toll!

Man sieht sich - spätestens nächstes Jahr, gleiche Zeit, gleicher Ort! :wink:
Lieben Gruss von
Andrea


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Hallo Kurt,

klasse Bericht und klasse Leistung! :daumen:
Ich freue mich jetzt schon auf die Neuauflage der Walker-Wohngemeinschaft Plettenberg im Jahr 2007...

Bis bald
Georg
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Sumowalker hat geschrieben: Ich freue mich jetzt schon auf die Neuauflage der Walker-Wohngemeinschaft Plettenberg im Jahr 2007...

Bis bald
Georg
ich sei denn,
gewährt mir die Bitte
in eurer Runde der vierte, nicht der Dritte.


Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

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Sumo änderte dann, nach reichlichem Überlegen, „schweren Herzens“ seinen Plan von einem geschlenderten Halbmarathon zum zügig Langschritt gegangenen Marathon. Ich freute mich über den Mitstreiter
mit verlaub
ich hätte ihn erwürgt :teufel:

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Martinwalkt hat geschrieben:ich sei denn,
gewährt mir die Bitte
in eurer Runde der vierte, nicht der Dritte.


Gruß Martin

:nick: :nick:
Lieben Gruss von
Andrea


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trampler hat geschrieben:. Auf Sumos Anraten hin stellten wir uns beide direkt hinter den Läufern aber vor den „bewaffneten“ Nordic-Walkern auf. Der Countdown lief und der Startschuss fiel und die Devise lautete: „Nichts wie weg!“

:hallo:
Hatte bereits meine Stöcke angespitzt!
Nachdem ich Euch kurz vor dem Start gesichtet hatte, wollte ich Euch kurz nach dem Start ansprechen. Leider hatte ich Euch bereits nach wenigen Metern aus den Augen verloren. Weiß jetzt auch warum!

LG
Nomade

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Hallo Ihr lieben Walker-Wohngemeinschaftler,

:daumen: :daumen: :daumen:
solche Berichte motivieren, vielen Dank
LG Rennschnecke
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Schnecken haben keine Rekorde, aber sie kommen an :daumen:
Rainer Waszkiewitz
Gesperrt

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