Panik: schneidender Muskelschmerz

Hi,

ich habe die Nerven echt blank. Vor fünf Wochen spürte ich beim Tempotraining in der unmittelbaren Vorbereitung zu einem Halbmarathon einen schneidenden Schmerz am Ansatz des hinteren Oberschenkelmuskels, gleich oberhalb der Kniekehle, worauf ich mein Training abgebrochen habe und langsam nach Hause gejoggt bin. Die kommenden 4 Tage habe ich dann pausiert und erst am Tag vor dem Wettkampf einen kurzen, lockeren Steigerungslauf gemacht. Während der langsamen Einheiten ging alles gut, aber während der Temposteigerungen war dann der schneidende Schmerz wieder da, weshalb ich dann auf weitere Temposteigerungen verzichtet habe, um den WK nicht zu gefährden.

Beim HM Wettkampf war das Einlaufen noch okay, aber sofort nach dem Start hat's dann richtig gefetzt. Da ich dachte, dass es sich bei dem heftigen Schmerz um so etwas wie eine Zerrung handelt, bin ich dann weitergelaufen. Im Ziel zeichnete sich dann ein Bluterguss oberhalb der Kniekehle ab und der Doc hat dann am darauffolgenden Tag meine Vermutung bestätigt und einen Muskelfaserriss diagnostiziert. Er meinte zehn Tage Trainingsstopp und dann vorsichtige Wiederaufnahme wäre okay. Ich habe dann ein paar Tage auf mein Training verzichtet und dann gaaanz vorsichtig wieder angefangen.

Heute habe ich meinen sonntäglichen 34 km-Lauf mit Temposteigerung am Ende gemacht und gleich nach etwa 5 km war der Schmerz wieder da, allerdings in relativ leichter Form (letzte Woche war's okay!), um sich ein paar Kilometer später wieder zu verflüchtigen. Als ich dann im letzten Drittel das Tempo von 5:20 auf 4:50 min/km gesteigert habe, kam der schneidende Schmerz schnell wieder - und gleich ziemlich heftig. Zu einem neuen Muskelfaserriss ist es wohl nicht gekommen, aber ich spüre das Ziehen bei bestimmten Bewegungen noch immer ganz leicht.

Da es sich aber um das gleiche Symptom handelt, wie vor dem Muskelfaserriss, bin ich offen gesagt etwas beunruhigt, da ich in 3 Wochen den Köln-Marathon laufen werde.

Hatte jemand schon ein ähnliches Problem und weiß wie ich den zickigen Muskel behandeln kann, bevor es wieder zum GAU kommt? Ein weiterer Muskelfaserriss beim Training wäre das endgültige Aus für den Marathon und so langsam werde ich etwas nervös. Von meiner Zeitvorstellung habe ich mich zwar schon verabschiedet, aber das Training will ich bis dahin auf keinen Fall einstellen.

Grüße
Tom

Hallo Tom, was soll man Dir sagen, was Du selbst eigentlich weißt? Du hattest vor kurzem schon einen Muskelfaserriss und stehst jetzt wieder kurz davor. Der Marathon ist in drei Wochen, und Du willst - ich zitiere: "bis dahin auf keinen Fall das Training einstellen". Drei Wochen vor dem Marathon nicht mehr zu trainieren, ist trainingsmethodisch halb so wild. So würde es vielleicht eine kleine Chance geben, dass Dein Bein sich etwas erholt. Aber ohne Reduktion wird es blutig im Bein. Sorry, meine Meinung.

Vernunft wünscht,
Jörn

[quote="RedSox"]Heute habe ich meinen sonntäglichen 34 km-Lauf mit Temposteigerung am Ende gemacht und gleich nach etwa 5 km war der Schmerz wieder da,.../quote]

...das waren 29 km bewußtes Risiko, mit Endbeschleunigung...

Ich hatte gestern auch was anderes vor, richtiges Marathontraining war vorgesehen - aber leichte Mißgefühle in den Beinen haben mich zu etlichen schonenden Gehpausen veranlaßt. Ich weiß, bin kein Maßstab...


gute Besserung!

RedSox hat geschrieben:... aber das Training will ich bis dahin auf keinen Fall einstellen.

Was willst du dann noch hören? Schmier Salbe oder Quark drauf, dann klappt das schon?
Faserrisse brauchen eher ein paar Wochen als 10 Tage, du scheinst noch nicht mal die 10 Tage pausiert zu haben.
Dann trainier halt schön weiter.

WinfriedK hat geschrieben:Was willst du dann noch hören? Schmier Salbe oder Quark drauf, dann klappt das schon?

So was in der Art wäre nicht schlecht. Die Trainingspause vor dem HM hat nach subjektivem Eindruck nämlich überhaupt nichts gebracht und deshalb ich würde schon ganz gerne etwas gegen die für den Muskelfaseriß verantwortliche Zerrung unternehmen.

Grüße
Tom

RedSox hat geschrieben:(...) Die Trainingspause vor dem HM hat nach subjektivem Eindruck nämlich überhaupt nichts gebracht

Dann war sie zu kurz.

RedSox hat geschrieben:(...) gegen die für den Muskelfaseriß verantwortliche Zerrung unternehmen.

Eine Zerrung ist die Vorstufe eines Muskelfaserrisses.

Jo ich würde weitertrainieren bis der Muskel reist, soviel Unvernumft ist schon bemerkenswert. Das abheilen eines Muskelfaserrißes dauert mehrere Wochen bei ansoluter Ruhe. Unterstützt wird das ganze durch Lymphdrainage und Enzyme die das Blut abbauen und die Entzündung abklingen lassen. Ohne Massage wird sich an der Stelle des Rißes ein Knubbel bilden, der bei Beanspruchung sehr viel leichter zu einem Riß neigt wie die gesunde Muskulatur.

Hi Tom,

ich habe wochenlang mit einem Bekannten sonntags gemeinsam den langen Lauf absolviert. Er trainiert ebenfalls für den Köln-Marathon. Vor 3 Wochen holte er sich nach ca 4 km eine Zerrung. Der Arzt verordnete ihm 2 Wochen Pause. NAch einer Wochen versuchte er es wieder. Sein Kommentar: Es geht wieder fast ohne Schmerzen, dann kann ich den Brückenlauf doch mitmachen Er hat ihn mitgemacht. Was es ihm gebracht hat weiß ich nicht. Die Zeit war Schrott (seine eigene Aussage), der ganze Lauf unter Schmerzen und am Ende war die Wade dick geschwollen. Also ab zum Arzt. Diagnose Muskelfaserriss, mindestens 3-4 Wochen absolute Ruhe. Damit fällt Köln ins Wasser, hab ich zumindest gedacht.

Gestern bekomme ich eine Mail, Zitat: Ich laufe Köln doch, halte mich solange mit Radfahren fit und versuche vor dem Besenwagen ins Ziel zu kommen

Noch zur Erklärung - Er würde selbst bei optimaler Vorbereitung wohl nicht mal an die 4:30 kommen. Da frag ich mich doch, was das jetzt soll. Aber wie heißt es so schön... Es gibt kein grüßeres Leid, als das, was der Mensch sich selbst antut...oder so ähnlich

Da ihr beide in Köln laufen wollt, bestell ihm schöne Grüße von mir, wenn du ihm beim Sani begegnen solltest.

Gute Besserung
Gruß Jürgen